Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

Heide_witzka schrieb:Sich darauf zurückzuziehen, man beherrsche ja seine Muttersprache und die "Zugereisten" müssten liefern, halte ich für einen intellektuellen Offenbarungseid.

das kannst du halten wie du willst, "Nolte" machte das auch "wie er wollte" :D

Heide_witzka schrieb:Es entbehrt nicht einer gewissen Hirnrissigkeit, wenn Menschen, die selbst keine Fremdsprache lernen wollen, sich darüber echauffieren, dass es andere gibt, die ebenso gestrickt sind.

du vergisst bei deinem hinkenden Vergleich einen kleinen Fakt: Es gibt Menschen (ich z.B.) die zwar nicht gerne eine Fremdsprache lernen würden, aber dann eben - u.a. deswegen - auch nicht in einem anderem Land auf Dauer wohnen wollen.

Tanne schrieb:Ja, allerdings ist das dann wie "mit Händen & Füßen" kommunizieren. Geht, aber in der Praxis erweist sich das als unpraktikabel

ganz genau.
Vor allem wenn es auch um sowas geht:

sooma schrieb:oder auch kompliziertere Sachverhalte zu erklären

Tanne schrieb:Spätestens dann werden Übersetzungs-Apps zum Problem, weil die oftmals den Kontext nicht verstehen

musste ich schon miterleben und das ist halt wirklich nervig.

Abahatschi schrieb:Wenn ich als Einheimischer den Knicks vor lernunwilligen Ausländer mache, kann ich irgendwann 20 Sprachen und die können sich immer noch keinen Kaffee bestellen.
Aber wenn Du wie üblich nur gegen Deutschen meckerst, dann macht dein Post natürlich Sinn

👍

martenot schrieb:Im übrigen sind keineswegs alle Zugezogenen beim Thema Sprachen lernunwillig. Das ist wohl auch eine Frage der Veranlagung und der eigenen Neigungen und Talente

da hast du Recht. Genervt kann man halt dennoch sein, wenn die Verständigung nicht gut kalppt ;) .
Aber wie gesagt, dann würde ich mir überlegen, ob ich Ausländer in einem anderen Land sein möchte ohne die Sprache wenigstens ansatzweise zu beherrschen.
Asylbewerber ausgenommen, Asyl ist ja normalerweise sowieso nicht als Dauerlösung gedacht.

Optimist schrieb:Aber wie gesagt, dann würde ich mir überlegen, ob ich Ausländer in einem anderen Land sein möchte ohne die Sprache wenigstens ansatzweise zu beherrschen.

Wie gesagt, diese Frage können sich ja alle stellen, also auch die Deutschen, die in Spanien, Italien oder anderen Ländern leben wollen, oder auch Briten/Amerikaner etc. die in ein anderes Land ziehe.

Das Phänomen, dass man sich mit einer Fremdsprache selbst dann schwer tut, wenn man in das jeweilige Land gezogen ist, um dort dauerhaft leben zu wollen, ist anscheinend weit verbreitet.

Optimist schrieb:Asylbewerber ausgenommen, Asyl ist ja normalerweise sowieso nicht als Dauerlösung gedacht.

Wieso ausnehmen? Sind das spezielle Ausländer?

martenot schrieb:Wie gesagt, diese Frage können sich ja alle stellen, also auch die Deutschen, die in Spanien, Italien oder anderen Ländern leben wollen, oder auch Briten/Amerikaner etc. die in ein anderes Land ziehe.

Ok, also doch Deutsche auch.

Abahatschi schrieb:Ok, also doch Deutsche auch.

Wie gesagt, mir fällt auf, dass etliche Deutsche sich im Ausland (z.B. in Spanien) gern unter ihresgleichen aufhalten und in gemeinsame Siedlungen ziehen, wo sie die Landessprache kaum benötigen. Man könnte da auch fast von Parallelgesellschaften reden, die vom Wohnort hauptsächlich nur das Klima nutzen wollen (für den Rest aber wenig Interesse zeigen).

@martenot
Nur weil es Deutsche gibt, die das genauso machen, keinen Bock haben, die Sprache zu lernen und in Parallelgesellschaften leben wollen, muss man das halt (als jemand der das nicht so machen würde) noch lange nicht richtig finden, wenn es Ausländer hierzulande genauso machen ;)

@martenot
Ja, fällt mir zwar auch, aber was hat das mit dem Thema zu tun?

Abahatschi schrieb:Ja, fällt mir zwar auch, aber was hat das mit dem Thema zu tun?

Dass es wohl einfach eine menschliche Eigenschaft ist, die nicht nur bei den Ausländern aus deutscher Perspektive zu beobachten ist, sondern bei vielen Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gezogen sind.

Ich persönlich finde, dass es mir hilft, solche Situationen besser einzuordnen, wenn ich mir überlege, dass das eben typisch menschlich ist und viele von uns es wahrscheinlich im Ausland genauso machen würden.

@Abahatschi
hier hat so einiges nix mit dem Thema zu tun, fängt schon damit an, dass die Definition "Ausländer" bei manchen ganz falsch ist.
Außerdem wäre es sehr befremdlich, wenn einen bestimmte Dinge nur bei Ausländern nerven, bei Deutschen aber nicht. Es gibt genügend Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die schlecht bis gar nicht Deutsch sprechen. Es gibt Biodeutsche, die man nicht verstehen kann. Also sollte es ja so sein, dass einen jeder nervt, den man nicht versteht. Das auf Ausländer zu beschränken ist engstirnig, nett ausgedrückt.

@Tussinelda
Ich finde das Thema gut beschrieben und einleuchtend, daher ist deine Haarspalterei irrelevant - auch wenn überraschend da du gerne Themenbezug hinterfragst.
Aber gut, akzeptabel, wenn Deutsche zukünftig in einem Thema besprochen werden ist "Ausländer machen das auch" erlaubt.

Abahatschi schrieb:Aber gut, akzeptabel, wenn Deutsche zukünftig in einem Thema besprochen werden ist "Ausländer machen das auch" erlaubt.

Ich würde es einfach auf ein "wir Menschen machen das wohl häufig so" eindampfen. Denn ob es um Deutsche, Chinesen, Österreicher oder Syrer geht, viele Eigenschaften und Verhaltensweisen ähneln sich halt doch. Und wenn einem das klar wird, dann muss man sich vielleicht nicht mehr so ärgern.

Abahatschi schrieb:Ich finde das Thema gut beschrieben und einleuchtend, daher ist deine Haarspalterei irrelevant - auch wenn überraschend da du gerne Themenbezug hinterfragst.

ich hatte auf Deine Frage geantwortet, also bitte, komm mir nicht so. Außerdem ist es nicht komisch, wenn Dich nur etwas nervt, weil es sich um einen vermeintlichen Ausländer handelt?

Abahatschi schrieb:Aber gut, akzeptabel, wenn Deutsche zukünftig in einem Thema besprochen werden ist "Ausländer machen das auch" erlaubt.

ist es doch sowieso.........nur werden Deutsche hier keinesfalls so diskutiert, wie es Ausländer/Migranten usw. werden.......aber das weißt Du ja.

martenot schrieb:Und wenn einem das klar wird, dann muss man sich vielleicht nicht mehr so ärgern.

Ich ärgere mich gar nicht - wenn einem Ausländer oder Deutschen der kein Deutsch spricht meine 5 Sprachen nicht reichen, dann ist es sein Problem. Übrigens in Bezug auf Behörden bin ich der Meinung dass der Ausländer den Übersetzer zahlen muss.

martenot schrieb:Wie gesagt, mir fällt auf, dass etliche Deutsche sich im Ausland (z.B. in Spanien) gern unter ihresgleichen aufhalten und in gemeinsame Siedlungen ziehen, wo sie die Landessprache kaum benötigen. Man könnte da auch fast von Parallelgesellschaften reden, die vom Wohnort hauptsächlich nur das Klima nutzen wollen

Das finanzieren sie sich aber sicher selbst?

Wenn man aber als Asylbewerber oder Flüchtling in ein Land kommt, sollte man schon die jeweilige Sprache beherrschen, die i. d. R. Voraussetzung ist, eine Arbeit zu erhalten und sich gesellschaftlich zu integrieren, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu
knüpfen.

Fellhase schrieb:Wenn man aber als Asylbewerber oder Flüchtling in ein Land kommt, sollte man schon die jeweilige Sprache beherrschen, die i. d. R. Voraussetzung ist, eine Arbeit zu erhalten und sich gesellschaftlich zu integrieren, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Viele machen das ja auch bzw. bemühen sich ernsthaft. Andererseits ist es wohl nicht jedem Menschen gleichermaßen gegeben, sich eine Fremdsprache wirklich gut anzueignen.

Häufig höre ich von Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, dass sie die Sprache als sehr schwer empfinden. Deutsch steckt voller Ausnahmen und unlogischer Besonderheiten, die das Lernen und korrekte Anwenden schwierig machen. Derzeit mache ich einen Sprachkurs und die Sprachlehrerin (keine Deutsche) spricht Deutsch immer noch fehlerhaft, obwohl sie anscheinend schon seit Jahrzehnten hier lebt. Sie erzählt immer wieder von den Stolpersteinen, die die deutsche Sprache zu bieten hat.

martenot schrieb:Häufig höre ich von Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, dass sie die Sprache als sehr schwer empfinden.

Ja, das ist bekannt.
Nach einem Deutschkurs dürfte es aber dazu reichen, sich einigermaßen verständlich auszudrücken.

Nicht zuletzt auch gut, wenn ein Arzt benötigt wird, um ihn Beschwerden zu verdeutlichen.
Wäre nicht nur hier im eigenem Interesse.

Fellhase schrieb:Nach einem Deutschkurs dürfte es aber dazu reichen, sich einigermaßen verständlich auszudrücken.

Die meisten Deutschkurse für Ausländer sind allerdings nur sowas wie ein "Crash-Kurs".

Ein allgemeiner Integrationskurs besteht aus 700 Unterrichtsstunden

Den Anspruch haben Sie, wenn Sie das erste Mal eine Aufenthaltserlaubnis erhalten haben, die zur Arbeit, zum Familiennachzug, wegen einer Flüchtlingsanerkennung bzw. der Zuerkennung subsidiären Schutzes oder zu bestimmten weiteren humanitären Zwecken erteilt wurde (§ 23 Abs. 2 oder Abs. 4, § 25 Abs. 4a Satz 3 oder § 25b des Aufenthaltsgesetzes). Sie können auch dann zur Teilnahme an einem Integrationskurs zugelassen werden, wenn Sie langfristig Aufenthaltsberechtigte oder Aufenthaltsberechtigter in einem anderen EU-Staat und dadurch auch aufenthaltsberechtigt in Deutschland (§ 38a Aufenthaltsgesetz) sind. Keinen Anspruch auf Teilnahme am Integrationskurs haben Minderjährige und junge Erwachsene, die die Schule besuchen, sowie Personen mit erkennbar geringem Integrationsbedarf – vor allem dann, wenn die- oder derjenige bereits ausreichend Deutsch spricht (Niveau B1).

Quelle: https://www.berlin.de/willkommenszentrum/arbeit-und-bildung/deutsch-lernen/

https://www.hwr-berlin.de/studium/weitere-studienangebote/angebote-fuer-gefluechtete/#:~:text=Infos%20zum%20Kurs%3A,Inhalt%3A%20Deutschkurs%20und%20studienvorbereitende%20Themen

Tanne schrieb:Die meisten Deutschkurse für Ausländer sind allerdings nur sowas wie ein "Crash-Kurs".

Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass man mit einem Crashkurs erstmal nicht viel sprechen kann. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie gut die Qualität und Intensität der Deutschkurse für Ausländer in der Regel ist.

martenot schrieb:Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie gut die Qualität und Intensität der Deutschkurse für Ausländer in der Regel ist.

Das weiß ich auch nicht genau.

Aber in den beiden Links von mir eben, steht schon recht deutlich da, um welche Niveaustufen es da geht.

martenot schrieb:Dass es wohl einfach eine menschliche Eigenschaft ist, die nicht nur bei den Ausländern aus deutscher Perspektive zu beobachten ist, sondern bei vielen Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gezogen sind.

Ich persönlich finde, dass es mir hilft, solche Situationen besser einzuordnen, wenn ich mir überlege, dass das eben typisch menschlich ist und viele von uns es wahrscheinlich im Ausland genauso machen würden

Richtig. Denn du scheinst im Gegensatz zu rassistischen Menschen eine emotionale Intelligenz zu besitzen.

Mit sich und ihrem Leben selbst unzufriedene Menschen suchen immer andere Menschen, über die sie meckern können.

Tussinelda schrieb:Es gibt genügend Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die schlecht bis gar nicht Deutsch sprechen.

Was auch wirklich unmöglich ist…