Inwieweit ist ein Outing vor dem Partner nötig?

@HereIAm12

Ich denke, die meisten Männer haben mit Bi-Frauen 0 Probleme.

Es geht eher um das Fremdgehen an sich und dann speziell das Fremdgehen mit anderen Männern, was ein Mann meist nicht abkann.
Bei Frauen ist es andersrum sicherlich genauso.

Ausnahmen gibt's natürlich immer, aber das dürfte wohl so der Normalfall sein.
Wahrscheinlich sagen auch viele Männer:,,Du stehst auch noch auf Bräute? Heiß! Darf ich mal zugucken?" :D

@BlueVelvet

Dazu gibt/gab es bereits einen Thread, indem das ausführlich und immer wieder besprochen wurde. Es ist einfach individuell und den meisten Bisexuellen fehlt nichts in einer glücklichen Beziehung. Nur, weil man theoretisch auf beide Geschlechter steht, muss man nicht beides zur selben Zeit haben. Zumal viele Bisexuelle auch ein Geschlecht bevorzugen bzw. primär auf Frauen oder halt Männer stehen.
Das komische Gefühl lässt sich eigentlich am besten durch Ehrlichkeit beseitigen. Man kann dem Partner gegenüber seine Sorgen ansprechen und dieser kann dir (im Idealfall) ehrlich schildern, ob dein Gefühl berechtigt ist, oder nicht. Und daraus kann man dann Kompromisse oder Konsequenzen entwickelt/ziehen.
Insgesamt lässt sich aber schon sagen, dass diese Art von Sorge oft ein Vorurteil ist. Ich kann da zwar nur für mich sprechen, aber ich verliebe mich in Menschen, also die Persönlichkeit und mir ist das Geschlecht dann nicht mehr wichtig, wenn ich mit einem Menschen glücklich bin. Ergo sehne ich mich auch nicht nach anderen Geschlechtern, denn es geht in einer Beziehung ja um viel mehr als nur die körperliche Liebe/Anziehung. Und sich fremd zu verlieben kann ja letztlich immer passieren, auch einem hetero - oder homosexuellen Menschen.

HereIAm12 schrieb:Bin zurzeit single, ging eher theoretisch darum wenn ich mit jemandem zusammen wäre. Klar, ich würde ihn nicht nach 2 Wochen damit überfallen!

Die wichtige Frage ist, ist eine monogame Beziehung angestrebt? Wenn dies der Fall ist, man also nur mit einem Partner zu verkehren beabsichtigt, dann ist die Infomationsweitergabe, dass man bisexuell ist eigentlich nicht nötig. Möchte man eine »offene Beziehung« führen, sollte diese Information möglichst früh vorgetragen werden. Damit der zukünftige Partner direkt weiß worauf er sich einlässt.

Zugzwang schrieb:Die wichtige Frage ist, ist eine monogame Beziehung angestrebt? Wenn dies der Fall ist, man also nur mit einem Partner zu verkehren beabsichtigt, dann ist die Infomationsweitergabe, dass man bisexuell ist eigentlich nicht nötig. Möchte man eine »offene Beziehung« führen, sollte diese Information möglichst früh vorgetragen werden. Damit der zukünftige Partner direkt weiß worauf er sich einlässt.

Eine polyamoröse Beziehung, also eine ohne Gebundenheit und erotische Treue, sollte prinzipiell abgestimmt sein. Alles andere wäre im Normalfall ein Hintergehen. Wie dann der andere Partner in einer solchen Konstellation ausgestattet ist, spielt eigentlich keine Rolle. Wenn ein Mensch offen genug ist, eine solche Beziehung zu führen und seinen Partner zu teilen, dann bereitet ihm auch dessen sexuelle Orientierung kaum Sorgen.


Zur eigentlichen Frage: Wenn es deine/n Partner/in stört, dass du bisexuell bist, sollte es angesprochen werden. (Erkennt man daran, das diese Menschen auch oft ein Problem mit Heterosexualität, Transsexualität und gesellschaftlichen Exoten haben. Daran kann man das gut abschätzen.)

Wenn dein Partner sowieso aufgeschlossen ist, muss das Thema nicht zwangsläufig abgeklärt werden. Man wird darüber irgendwann sprechen. Dafür lernt man sich ja in Beziehungen kennen und erkundet den Horizont und die Einstellungen des/r Anderen. Eine große Rolle sollte es aber nicht spielen. In jedem Fall hast du dich in einer Beziehung für diese Person entschieden und sie sich für dich. Warum sollte es dabei ein Problem darstellen, das du auf mehr stehst als nur ihn/sie? Frauen in Beziehungen finden auch nicht plötzlich alle anderen Männder der Welt unattraktiv. Der Zwang sich zu outen hinsichtlich Bisexualität ist in meinen Augen ziemlich sinnlos. Wenn das ein Ausschlusskriterium wäre, fehlt das notwendige Grundvertrauen komplett.

Ein Outing in anderen Fragen ist sinnvoll um Missverständnisse zu vermeiden. So zum Beispiel bei Trans*menschen, die noch nicht vollständig umgewandelt sind. (Jeder hat Präferenzen mit welchen Genitalien er oder sie klarkommt.) Aber solange es nur deine Einstellungen und nicht deinen Körper betrifft, sollte das nie ein Problem darstellen.

Ich kenne heterobeziehungen die seit mehreren jahrzehnten zusammenleben, und wo es doch auf den ersten blick offensichtlich ist das ein partner, meistens der mann, auch eine latente homosexuelle neigung hat.

Ich kenne sogar ein paar die vorgeben eine heterobeziehung zu führen, beide kinder sind inzwischen erwachsen und leben woanders, und beide elternteile sind homosexuell.

Damals als ich beiden schon mal im alltag begegnete, sah die frau von weitem wie ein mann aus.

Gab sich auch so.


Und das alles eine armlänge von köln, der schwulenhauptstadt deutschlands entfernt.

Ja, in den 50er jahren aufwachsen war noch etwas anderes.

Trotzdem bin ich ob dieser verlogenheit und wegen der freiheit die deutschland als eines der wenigen länder homos. gibt, (§175) doch von einigen leuten die ich im RL persönlich kenne enttäuscht.

@HereIAm12

Offenheit ist die Basis jeder Beziehung. Dazu gehört auch, dass man bzw. frau sexuelle Bedürfnisse und Wünsche offen ausspricht.

Dazu gehört für mich auch ganz klar Bisexualität. Wenn Dein Partner damit nicht umgehen kann, ist er nicht der Richtige.

Doors schrieb:Dazu gehört für mich auch ganz klar Bisexualität. Wenn Dein Partner damit nicht umgehen kann, ist er nicht der Richtige.

und wenn er damit umgehen kann, eröffnen sich evtl. ganz neue Möglichkeiten ;)

@HereIAm12
Ich finde absolute Ehrlichkeit ist das wichtigste in einer Partnerschaft. Da mein Partner so gut wie alles über mich weiß, würde ich ihn darüber wohl auch in Kenntnis setzen. Warum auch nicht? Daran ist absolut nichts verwerfliches ;)

@HereIAm12
Für die meisten Männer ist eine Freundin die bisexuell ist, eher scharf. Da ja viele Männer eher polygam veranlagt sind , ist das schon eine sehr schöne Vorstellung, auch wen man sie vermutlich nur in den seltensten Fällen in der realität umsetzt. Nur als Beispiele eine Exfreundin war bisexuell aber gleichzeitig aucuh schrecklich eifersüchtig,  ich konnte mir das ganze also direkt abschminken. Die nächste Freundin war auch bisexuell aber schrecklich eifersüchtig und schon wieder konnte ich... ;)

Aber umgekehrt, wärst du jetzt ein mann und würdest sagen dass du auch auf Männer stehst, hab ich schon einige Geschichten gehört von Frauen die das eklig fanden und dann haben sie die Beziehung beendet. Sicher mags da auch ein paar Männer geben, die das scheiße finden, also würde ich vielleicht dann vorsichtig anfragen, wie das wohl so wäre wenn sich eine Person outen würde. Dann kannst du vorsichtig herausfinden wie die Meinung dazu ist.
Nur naja, wenn man dann in einer Beziehung ist, wo man schon weiß dass der Partner abhauen würde, wenn man sich outet, ist das genauso scheiße. Also besser schon vorher klären, bevor du eine Beziehung startest. :)

HereIAm12 schrieb:Sie sind der Meinung, dass es, vor allem für Männer, ein "Schlag ins Gesicht" wäre, dass ich auch auf Frauen stehe. Er würde immer Angst haben, dass ich ihn verlassen könnte, und ich solle es doch nicht machen.

Das ist doch auch so ein Argument aus der Mottenkiste, oder?

Ist auch quatsch, denn es gibt viele Paare, in der einer der beiden bisexuell ist... das bedeutet noch lange nicht, dass er/sie dies auch auslebt... denn auch hier gilt meist der Treuegrundsatz... man hat einen Partner und geht dann auch nicht mit dem gleichen Geschlecht fremd.

Was ja diesen Paaren vorgeworfen wird, ist, dass der bisexuelle Partner es irgendwann einfach "nicht mehr aushalten kann" und dann unbedingt und auf jeden Fall unzufrieden wird, weil diese Seite nicht ausgelebt werden kann...

Natürlich kann das auch vorkommen, so, wie einfach alles in der Liebe vorkommen kann... aber es ist ganz sicher nicht die Regel, sondern, glaube ich zumindest, die Ausnahme...

Dawnclaude schrieb:Für die meisten Männer ist eine Freundin die bisexuell ist, eher scharf. Da ja viele Männer eher polygam veranlagt sind , ist das schon eine sehr schöne Vorstellung, auch wen man sie vermutlich nur in den seltensten Fällen in der realität umsetzt.

Kann aber auch nach hinten losgehen und sie verlässt dich wegen ner anderen Frau... alles schon passiert... dann findest du das nicht mehr so scharf.

Oder sie macht mit der geilen Freundin mehr als nur dich im Bett mit nem scharfen "Dreier" zu verwöhnen... zum Beispiel mit ihr ins Kino gehen oder in den Kurzurlaub mal fahren... ohne dich wohlgemerkt...

Also... das nur auf den scharfen Dreier zu sehen, du mit zwei Frauen... das kommt, glaube ich, meist nur in Pornos wirklich so vor, oder?

moric schrieb:Kann aber auch nach hinten losgehen und sie verlässt dich wegen ner anderen Frau... alles schon passiert... dann findest du das nicht mehr so scharf.

Oder sie macht mit der geilen Freundin mehr als nur dich im Bett mit nem scharfen "Dreier" zu verwöhnen... zum Beispiel mit ihr ins Kino gehen oder in den Kurzurlaub mal fahren... ohne dich wohlgemerkt...

Also... das nur auf den scharfen Dreier zu sehen, du mit zwei Frauen... das kommt, glaube ich, meist nur in Pornos wirklich so vor, oder?

Könnte nach hinten losgehen , klar. Aber meiner Meinung nach ist das Risiko eher klein . Zumindest die Frauen die ich kennengelernt hatte, waren zwar Bisexuell wollten aber mit einem Mann eine BEziehung führen, weil Frauen in einer Beziehung anstrengender sind :D

Da ich persönlich sehr tolerant bin, habich kein Problem damit wenn sie mehr macht als nur sexuelles , aber ich war auch schon mal in einer offenen Beziehung, mag sein dass ich da ne Ausnahme bin und viele Männer dann damit wieder ein Problem haben.
Muss man halt besprechen, was okay ist und was nicht.

Dawnclaude schrieb:Da ich persönlich sehr tolerant bin, habich kein Problem damit wenn sie mehr macht als nur sexuelles , aber ich war auch schon mal in einer offenen Beziehung, mag sein dass ich da ne Ausnahme bin und viele Männer dann damit wieder ein Problem haben.
Muss man halt besprechen, was okay ist und was nicht.

Da hast du völlig recht... du kommst damit klar, finde ich beeindruckend... :-)

Für mich wäre das absolut überhaupt nix... offene Beziehung, auf keinen Fall... aber wenn beide das leben können, why not? :-)

@HereIAm12

Ich verstehe nicht ?

O.K. du bist Bi^^
Das heißt aber auch, das du dich in Zukunft in einer Beziehung für eine Person mit weiblichen oder männlichen Geschlecht endscheidest.

Dann ist es doch eigentlich egal ob du Bi bist, weil du deine Endscheidung ja für die Person getroffen hast die dann deine Sexualität in gewisse Bahnen lenkt.

Oder willst du in einer Beziehung deine Sexualität offen ausleben, sprich: keine monogame Beziehung ?

Das so was meistens Probleme mit sich bring ist klar.

Die unterschiedliche Bewertung männlicher und weiblicher Bi- oder Homosexualität fand ich schon immer komisch.

Meine (bisexuelle) Frau erklärte es mir mal so:

Wenn Frauen mit Frauen Sex haben, ist das in den Augen vieler Männer kein "echter" Sex. Ausserdem ist weibliche (Homo)Sexualität gewissermassen unvollständig, so wie eine Kette, der ein Glied fehlt. Darüber hinaus lässt sich weibliche Homosexualität besser bei Wichsern vermarkten, die dann beim Pornogucken vermutlich denken: Da fehlt den Mädels jetzt ein echter Kerl, da will ich mitmischen.

Männliche Homosexualität hingegen nagt am Männlichkeitsbild vieler, meist junger, Männer, deren eigene sexuelle Identität offenbar nicht so besonders gefestigt ist. Es ist erstaunlich, wie viele vorgeblich heterosexuelle Männer, die sich nüchtern auch gern mal homophob zeigen, unter Einfluss von psychoaktiven Substanzen plötzlich "grabbelig" werden.

Wenn man mit anderen Formen der Sexualität als der selbst gelebten konfrontiert wird, dann kann das dazu führen, seine eigene Lebensweise in Frage zu stellen oder in Frage gestellt zu sehen. Das gilt nicht nur beim Sex, sondern auch bei vielen anderen Dingen, die wir für uns als selbstverständlichen und frei gewählten "Lifestyle" praktizieren. Im Idealfalle führt das dazu, eigene Positionen zu überdenken und gg. aufzugeben oder zu verändern, im Negativfalle dazu, verunsichert zu sein - und daraus entwickeln sich bei vielen Menschen dann Ablehnung, Hass, Verfolgung derjenigen, die es wagen, anders zu sein.

Ob jemand asexuell ist, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, ob jemand auf BDSM steht oder auf Pinkelspiele, ob nun Sex in der Öffentlichkeit oder im Wandschrank praktiziert wird, Missionar oder Kamasutra, ob in Leder, Latex oder Plüsch - das kann mir doch vollkommen egal sein. Ich mach' mein Ding - und die machen ihres. Da stelle ich mir auch nicht die Frage nach dem "Warum" und dem "Wie" oder "Warum lässt Gott das zu". Ich denke, sie tun (oder lassen) es, weil sie es für sich entschieden haben. Und wenn sie und ihre Partner damit glücklich sind - Na, um so besser. Ich entscheide, was mir gefällt, und andere sollen gefälligst eben so frei entscheiden dürfen, was ihnen gefällt. Ob nun GangBang oder A-Sex.