Seelenverwandtschaft - gibt es das wirklich?

Ich glaube nicht an einer „Seelenverwandtschaft“. Passt zwar zu rosaroter Sicht, aber in der Praxis dürfte es mit sowas dann letztendlich anders aussehen. Ich habe dabei nicht nur das Gefühl es wird hierbei mit Harmonie übertrieben, sondern bis zur Perfektion weitergegangen und es gibt weder perfekte Beziehungen, noch perfekte Menschen.

Infidel schrieb:und es gibt weder perfekte Beziehungen, noch perfekte Menschen.

@Infidel

Und es ist sehr entspannend wenn man solche Eewartungen nicht an Partner heranträgt. Das erhöht.die Whatscheinlichkeit dass es klappt wenn man sich und andere nicht überhöht

sacredheart schrieb:Und es ist sehr entspannend wenn man solche Eewartungen nicht an Partner heranträgt. Das erhöht.die Whatscheinlichkeit dass es klappt wenn man sich und andere nicht überhöht

Aber eine festgestellte Seelenverwandtschaft hat doch nichts damit zu tun, dass man Ansprüche an den Partner stellt oder das man alles als perfekt betiteln würde.
Es stellt sich maximal einfach heraus das man bestens zueinander passt - ohne diktierte Ansprüche sondern gerade weil sie unausgesprochen erfüllt wurden.

@Streuselchen

Für mich bedeutet der Ausdruck einfach eine gewaltige Flughöhe, so das Ikarus Prinzip. Daher schrecke ich davor zurück.

Ich finde zB, dass meine Frau und ich sehr gut zueinander passen. Der Ausdruck reicht mir aber auch aus, das zu beschreiben. Warum sollte ich das überhöhen wollen? Und der esoterische Aspekt des Ganzen ist auch nicht so meins.

Ich halte mich selbst für relativ wenig komplex. Meine Wünsche und Ziele im Leben passen locker handschriftlich auf einen Bierdeckel.
Und meine wesentlichen Charaktereigenschaften passen locker auf die Rückseite. Da ist es nicht völlig verwunderlich jemanden zu finden, der gut zu mir passt, auch wenn es durchaus ein Glücksfall ist. Aber ich brauche keine metaphysische Ebene dazu.

Streuselchen schrieb:Es stellt sich maximal einfach heraus das man bestens zueinander passt -

Genau.
Das hat mMn rein gar nichts mit Ansprüchen dem anderen gegenüber zu tun.

sacredheart schrieb:zueinander passen. Der Ausdruck reicht mir aber auch aus, das zu beschreiben

Ich denke, dass ist einfach typisch Mann mit diesem Ausdruck.
Frauen sind da halt etwas romantischer veranlagt ;)

@Cherokeerose

Das mag ein Punkt sein.

Ich reagiere aber eher aus der Erfahrung heraus allergisch gegen Überhöhung von Beziehungen. Nach der Überhöhung folgt ja nicht selten die Verteufelung. Und meist sind beide Haltungen gegenüber einem Menschen eher unangemessen.

In meiner Sicht sind die Erwartungen, die man an einen Menschen stellt, den man überhöht, auch nicht dauerhaft in der Realität erfüllbar.
Und sie stellen oft den ersten Schritt eines sich wiederholenden Drama Erlebens dar. Davon hatte ich weit mehr als genug.

Wenn ich einen Partner oder eine partnerin aber gar nicht erst auf einen wackeligen Sockel stelle, sondern auf dem Boden stehenlasse, ist das Risiko des Runterfallens auch viel geringer. Da können zB nach vielen Jahren Beziehung auch falsche Einkäufe als Verrat an der überhöhten Liebe angesehen werden.

Da bleibe ich lieber 'der Mann der gut zu ihr passt' und hab dann halt statt Broccoli Zuccini mitgebracht ohne folgendes Drama.

sacredheart schrieb:Ich halte mich selbst für relativ wenig komplex. Meine Wünsche und Ziele im Leben passen locker handschriftlich auf einen Bierdeckel.

Meine Wünsche und Ziele für mich selbst nicht und für die Menschen allgemein schon 3x nicht.
Ich nehme mir lieber etwas mehr vor und kann mich immer erfreuen wenn ich was vom Zettel als erledigt streichen kann, dafür kommt dann aber auch immer was Neues hinzu.

sacredheart schrieb:Für mich bedeutet der Ausdruck einfach eine gewaltige Flughöhe, so das Ikarus Prinzip. Daher schrecke ich davor zurück.

Ich glaube du misst dem Begriff selbst einfach zuviel bei.

Cherokeerose schrieb:Das hat mMn rein gar nichts mit Ansprüchen dem anderen gegenüber zu tun.

Eben. Außerdem einen gewissen Anspruch darf man schon stellen - Grundvoraussetzungen die für einen erfüllt sein müssen, damit es eben passt.

Streuselchen schrieb:gewissen Anspruch darf man schon stellen -

Das stimmt.
Sonst könnte man ja mit jedem x-beliebigen zusammen sein

sacredheart schrieb:Für mich bedeutet der Ausdruck einfach eine gewaltige Flughöhe, so das Ikarus Prinzip. Daher schrecke ich davor zurück.

Aber das geschieht doch nicht wegen der Person an sich, sondern viel mehr deshalb weil man mit wahrer Liebe nicht umgehen kann. Weil man total im Ego ist und mein Ego hatte viele destruktive Verhaltensmuster, deshalb das auf und ab deshalb habe ich gelitten. Klar es kam mit der Person, es war mir dann plötzlich bewusst. Davor ging es mir nicht gut, dadurch hatte ich die Kraft und die Hilfe es zu verändern nun geht es mir gut. Und ich bin glücklich

Kältezeit schrieb am 13.01.2021:Dass man beim Kennenlernen erst einmal die Gemeinsamkeiten sieht und für sich gedanklich hervorhebt, ist ganz natürlich. Und natürlich gibt es diese "Wow-Momente" (beide denken im gleichen Moment aneinander und schreiben sich zeitgleich / rufen an).

Ist genau so ja. Letzterndes auch nur irgendwie Zufall, steckt nichts höheres dahinter.




tja...woran ich allerdings auch nicht so recht glaube ist das Gegenteil nämlich auf immer und ewig jetzt gar keinen zu finden, sei es nun Seelenverwandter oder normale Partner/in. :D
Obwohl es ja leider (teilweise auch abschreckende) Beispiele dafür gibt...

oder man verallgemeinert es auch hier. Es gab halt schon immer Beziehungen wo beide wie Seelenverwandte waren, aber im Gegenzug gab es auch schon immer ewige Junggesellen die nix auf die Reihe bekommen. :D irgendwie so wird es wohl sein.

DarkSoul9126 schrieb am 10.06.2017:wenn er abends vor mir nach Hause geht (was fast immer der Fall ist), habe ich das Gefühl, dass ein Teil von meiner Seele mit ihm weg geht, also es ist definitiv mehr, als "Er ist jetzt weg und fehlt mir". Ohne Übertreibung, ich habe dann das Gefühl, unvollständig zu sein und als wenn ein Teil leer in mir wäre.... Die Leere geht auch erst wieder weg, wenn wir uns wieder sehen. Ich hab keine Ahnung, was ich davon halten soll, ich war auch schon das eine oder andere Mal verliebt, aber so habe ich mich noch nie gefühlt. Das einzige, was einigermaßen logisch für mich wäre, wäre eben die Annahme, dass dieser Mann mein Seelenpartner/Seelengefährte oder was auch immer ist.

Ich denke nicht, dass man das schon als "Seelenverwandtschaft" bezeichnen kann, wenn man in jemanden verliebt ist und diesen vermisst, wenn man sich trennt.