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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

758 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Partnerschaft, Fremdgehen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 17:49
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:aber wofür braucht man dann den beziehingsaspekt?
Weil man ihn haben möchte? Ich verstehe nicht ganz, warum sich das so für euch ausschließt. ^^
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Mal aus Neugier: Stell Dir vor, Du hättest 'the one and only' für Dich gefunden. Würdest DU dann immer noch Abwecshlung brauchen oder wäre es für Dich auch vorstellbar, dass das dann nichtnötig wäre?
Vorstellbar ist alles. Aber genau das versuche ich ja zu vermitteln: Man darf allen Bedürfnissen nachgehen. Ob man dann noch jemanden anderen dazuholen möchte oder nicht, entscheide ich dann, wenn der- oder diejenige vor mir steht.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Richtig, wer fremd geht, liebt seinen Partner bzw ja dann beide "Partner" nicht, sondern vermutlich nur sich selbst. Mir tun so Leute irgendwo leid, aber wie gesagt, wer's braucht...
Und dann erklär mir doch mal, warum man die Beziehung dann nicht einfach beendet? Stattdessen macht man sich Stress und Drama. Warum - vielleicht der Liebe wegen, hm? :D


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 18:07
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Aber genau das versuche ich ja zu vermitteln: Man darf allen Bedürfnissen nachgehen.
@Luminita

Das sehe ich allerdings nur dann so, wenn es wie Du weiter oben beschrieben hattest, auch für alle Beteiligten transparent ist.

Was für mich gar nicht geht, sind Heimlichkeiten nach dem Motto:

Haben Sie Karten mit dem Text 'Du bist die Einzige für mich' ? Ich nehme dann 12 Stück davon.

Sobald es ans Thema Kinder oder auch nur gemeinsame Immobilie oder Firma geht, dürfte es dann komplex werden.

Es mag naiv erscheinen, aber ich halte die Chance, sich ernsthaft fremd zu verlieben, für sehr viel höher, wenn man mit Anderen im Bett landet, als wenn man darauf verzichtet.

Und natürlich hat es eine neue Person leichter, jemanden neu zu faszinieren als nach 20 gemeinsamen Jahren. Da kann es auch mal ein Strohfeuer geben, das man für die ewige Flamme hält. Meine Ex Frau könnte das bestätigen.

Für mich wär das nix. Aber jeder wie er oder sie mag.

Die Grundidee zur Arbeit zu fahren und dann kommt der Enrico zum Bumsen vorbei und ich finde das gut und meine Partnerin erzählt mir das später beim Abendessen wird wohl nicht mehr meine werden.

Ich bin ganz froh, dass meine Frau und ich da genauso ticken. Wenn zwei Andere gut damit leben können, warum nicht?

Viel faszinierender als ein Strohfeuer hier und da, finde ich, dieselbe Flamme immer wieder neu zu entfachen.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 18:31
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das sehe ich allerdings nur dann so, wenn es wie Du weiter oben beschrieben hattest, auch für alle Beteiligten transparent ist.
Unbedingt. Transparenz ist ein Muss. Wenn das nicht klappt, dann geht das schief, und zwar schneller als man "offene Beziehung" sagen kann.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Sobald es ans Thema Kinder oder auch nur gemeinsame Immobilie oder Firma geht, dürfte es dann komplex werden.
All diese Dinge schließe ich - im Moment - für mich eigentlich aus, weswegen ich da völlig ungebunden alles machen kann, was ich möchte. Ich lasse natürlich offen, dass sich das vielleicht mal ändert.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es mag naiv erscheinen, aber ich halte die Chance, sich ernsthaft fremd zu verlieben, für sehr viel höher, wenn man mit Anderen im Bett landet, als wenn man darauf verzichtet.
Ich sehe das genauso. Aber auch dann stellt sich die Frage, ob das was schlechtes ist. Man muss dann eben klar drüber reden, ob man vielleicht zwei "ernsthafte" Beziehungen unterhalten kann, oder ob man sich dann für eine entscheiden will. Wie weiter vorn geschrieben, den Fall gab es bei mir noch nicht.
Ihr merkt, ich bin kein sehr emotionaler Mensch. :D


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25.02.2025 um 19:56
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:warum man die Beziehung dann nicht einfach beendet? Stattdessen macht man sich Stress und Drama. Warum - vielleicht der Liebe wegen, hm? :D
Besser man kämpft um eine Beziehung, sucht sich Hilfe. Oder, wenn es gar nicht geht, dann besser trennen, richtig. Alles besser als eine "offene Beziehung", die für mich keine Beziehung ist, sondern nur Egobefriedigung für Narzissten und (in dem Punkt) oberflächliche Leute. Kann ja jeder, aber ich muss ja nichts davon halten


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 20:00
Zitat von abberlineabberline schrieb:Egobefriedigung für Narzissten und (in dem Punkt) oberflächliche Leute
Ich würde es schon sehr nett finden, wenn du mich nicht mehr so bezeichnest. Du kennst mich ja nicht, oder?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Besser man kämpft um eine Beziehung, sucht sich Hilfe. Oder, wenn es gar nicht geht, dann besser trennen, richtig.
Ich sags mal so, wenn die Entscheidung bei einer Person schon gefallen ist, dann muss ich meine Zeit nicht mit kämpfen verschwenden. Das schlägt doch genau in deine sonstige Kerbe - ist es nicht egoistisch, wenn man dem Partner / der Partnerin nicht die eigene Entscheidung gönnt, sondern um jeden Preis an sich binden möchte?


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 20:24
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:sags mal so, wenn die Entscheidung bei einer Person schon gefallen ist, dann muss ich meine Zeit nicht mit kämpfen verschwenden.
Wenn die Entscheidung gefallen ist klar. Aber das hat mir offener "Beziehung" für mich halt nichts zu tun. Die find ich persönlich halt ohne Tiefgang von beiden Seiten, reduziert auf Spass etc. Mir fehlt da die Seele. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst entscheiden, ich muss es ja nicht toll finden, ich bin nicht Maßstab für andere, für mich ist sowas halt überhaupt nichts


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

25.02.2025 um 20:39
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:würde es schon sehr nett finden, wenn du mich nicht mehr so bezeichnest. Du kennst mich ja nicht, oder?
Das war nicht auf Dich bezogen. Ich kenn Dich ja gar nicht. Bei offenen Beziehungen fehlt mir (immer nur auf mich bezogen) insofern die Seele, da ich in einer Beziehung durchaus erwarte, dass diese sich auf Liebe zu einem Menschen definiert, den man von ganzem Herzen liebt und gar kein Bedürfnis nach anderen Partnern oder Partnerinnen hat. Ansonsten ist es für mich halt nie so tiefgründig, dass ich es Liebe nennen würde. Wie andere das sehen, ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich möcht niemandem reinreden, es ist nur meine Meinung zu dem Thema generell.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

26.02.2025 um 06:30
@abberline
Für andere Menschen ist es möglich, mehr als einen Menschen von Herzen zu lieben und auch ihre Partner nicht als Alleineigentum zu verstehen. Da gibt es so viele Konstellationen; es ist schon ein bißchen vermessen, da mit Begriffen wie "Narzissmus" – na was? – andere Menschen abzuwerten. Mehr nicht, denn irgendeine sachliche Grundlage hat das ja nicht.

Narzissmus
sich selbst bewundernde und andere Menschen abwertende Geisteshaltung
Wikipedia: Narzissmus


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

26.02.2025 um 10:19
@sooma
Ich spreche nur für mich, aber ich finde sowas durchaus eine Herabwürdigung jedes der mehreren Partner oder Partnerinnen. Und es wäre immer Fremdgehen für mich. Oder eben keine Beziehung sondern nur für's eigene Ego. Aber wie gesagt, das kann jeder für sich selbst entscheiden und ist subjektiv


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26.02.2025 um 11:16
Für manche beginnt Fremdgehen mit feuchten Träumen.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 00:38
Der Begriff "Fremdgehen" ist ziemlich "unflexibel".
Wenn man es als "Handlungen (oder gar Gedanken) die mich ohne wenn und aber dazu bewegen würden eine Beziehung zu beenden" definiert, dann ist "Fremdgehen" für mich ganz klar JEDE Form von Vertrauensmissbrauch, Illoyalität, sowas.

Welche Bereiche des Lebens da eingebunden sind.. dass müssen Partner die in einer Beziehung sind stets unter sich abmachen, denn es mag zwar ein paar "moralische Formvorlagen" geben, aber was für wen richtig ist kann auch sehr individuell sein.

Ich lebe in einer offenen Beziehung, aber das inkludiert auch den bedingungslos offenen Umgang miteinander.
Sexuelle Kontakte außerhalb der Beziehung sind also für uns kein Thema, solange gewisse Regeln die wir miteinander abgesprochen haben eingehalten werden und wichtig ist hier auch, dass sie nicht eingehalten werden weil es "vereinbarte Regeln" sind, sondern das wir beide davon überzeugt sind, dass diese "Spielregeln" von großer Wichtigkeit für alle Beteiligten sind.

Mit einem Partner jedoch der mich belügt, auch (oder gar insbesondere) wenn es um Kleinigkeiten geht und bei dem ich mich nicht drauf verlassen kann, dass man wenn es drauf ankommt stets bedingungslos zueinander steht... damit könnte ich nicht leben bzw würde meine Zeit und alles was man sonst so in eine gute Beziehung investiert nicht investieren wollen.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 22.02.2025:Das läuft ganz normal. Du musst dir das nur so vorstellen, dass es dann kein "Du darfst nicht mit anderen Personen Kontakt aufnehmen / Sex haben / eine Beziehung führen" gibt.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es den meisten monogamen Menschen entweder nicht möglich ist sich das vorzustellen oder sie wollen es aus irgendwelchen Gründen nicht.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 22.02.2025:Die Frage ist in dieser Situation "Kommt für dich eine Beziehung in Frage, wenn die theoretische Möglichkeit besteht, dass ich in ein paar Monaten mit dem Wunsch nach Öffnung der Beziehung für mich ankomme? Das Ganze unter der Bedingung, dass für beide die gleichen Regeln und Möglichkeiten gelten."
Exakt und wenn man es genau betrachtet ist das doch bei vielen Beziehungsaspekten so, dass in der Kennenlernphase der Zeitpunkt kommt an dem man die rosa Brille absetzen, das Verliebtsein ignorieren sollte und sich zusammen setzen um in (mindestens) einem unglaublich wichtigem Gespräch rauszufinden ob es überhaupt sinnvoll ist eine Beziehung aufzubauen und dabei gibt es so viele Dinge die so viel wichtiger sind als die Frage wie man zu Monogamie steht.
Passen die Lebensentwürfe zusammen? sieht man in die gleiche Richtung, wenn es um die Frage geht ob man Kinder möchte?
Wie bei Landeiern wie mir nicht unüblich war es beim Kennenlernen für mich auch sehr wichtig ob dieser "potentielle Bald-Partner" es sich langfristig vorstellen kann aufs Land zu ziehen, denn in der Stadt leben kommt für mich nicht in Frage.
Ist einer reiselustig während der andere eher Heimweh kriegt?
Neigt einer von beiden dazu jede freie Minute mit dem Partner verbringen zu wollen während der andere mehr "Platz" braucht?

Ich habe so viele Beziehungen zerbrechen sehen.. so viel "Herzschmerz" und viele dieser Beziehungen wären nie zustande gekommen, wenn man sich an dem Punkt an dem es "ernst" wird zusammengesetzt hätte und über die Frage "Streben wir eine monogame Beziehung an?" hinausgegangen wäre um zu prüfen ob die Zukunftsvorstellungen überhaupt kompatibel sind.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 22.02.2025:Das klingt gerne mal so, aber bitte nicht falsch verstehen: Ich wechsel nicht wöchentlich irgendwelche Partner*innen, auch nicht monatlich.
Ich denke das ist ein Vorurteil/eine Vorstellung, die offenen Beziehungen ewig anhaften wird.
Für mich (und so ziemlich jeden den ich kenne der in einer offenen Beziehung lebt) ging es bei der Ansage, dass ich keine Beziehung mit jemandem eingehen möchte für den Monogamie der einzige Weg ist auch niemals darum sicherzustellen, dass ich mich durch möglichst viele Betten wälzen kann (heavens.. das wär nix für mich).
Sondern eher darum, dass ich z.B. immer schon eher männliche Freunde habe, manche davon mein Leben lang und es zum Einem keinem Partner zumuten möchte permanent mit dem Gefühl zu leben, dass diese Bindungen (die auch nicht verhandelbar sind, "nur Freundschaft" gibt es für mich nicht, Freundschaft ist für mich nicht weniger "wert" als eine Liebesbeziehung) eine "Gefahr" / "Konkurrenz" sein könnten.
Wenn ich eine Liebesbeziehung eingehe, dann ist es ja (das setze ich mal grundsätzlich voraus) eines der vielen Ziele den Partner nicht zu verletzen bzw emotionalen Stresssituationen auszusetzen wann immer ich mal ein Wochenende bei einem Freund verbringe.
Und natürlich ist das auch nicht völlig selbstlos, sondern auch davon angetrieben, dass ich mir zwar keine Beziehung ohne bedingungslose Offenheit vorstellen kann aber es für mich ein erheblicher Unterschied ist ob ich meinem Partner gegenüber einfach nur bedingungslos offen und ehrlich bin oder mich dafür rechtfertigen muss was ich tue wenn ich mit einer anderen Person zusammen bin.

Ich will in einer Beziehung einfach nichts mit Eifersucht, Besitzansprüchen oder Verlustängsten zu tun haben.
Darum geht es WEIT mehr als um die Frage ob ich von meiner Freiheit auch mit anderen Personen intim zu werden jemals überhaupt "Gebrauch" mache.
Zitat von abberlineabberline schrieb am 25.02.2025:Dann ist es einfach nur eine oberflächliche Geschichte, aber keine Beziehung in dem Sinn, dass man den Partner oder die Partnerin wirklich liebt, denn wenn das der Fall ist, will man nicht ab und zu mal wen andereres.
Warum nicht?
Jeder der mich kennt weiß, dass ich mit jeder Faser meines Körpers Bratkartoffeln liebe.
Trotzdem esse ich manchmal Spaghetti.
Das hat nicht mal was mit "Abwechslung" zu tun.

Die meisten Menschen die ich kenne lieben ihren Partner aufrichtig und trotzdem wollen sie ab und zu Zeit mit anderen Menschen verbringen.

Es ist einfach eine Fehleinschätzung, dass die "Option" auch mit anderen Menschen intim zu werden den Partner oder die Liebe zum Partner abwertet.
Viel mehr habe ich oft den Eindruck, dass Monogamie dazu verleitet sexuelle Interaktion maßlos überzubewerten was nur allzu oft auch in Beziehungen in denen sexuelle Untreue gar kein Thema ist zu ganz erheblichen Problemen führt die es in meiner Beziehung nie geben wird.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 25.02.2025:Manchmal hat man Bock auf jemand anderen, wenn man dem nachgehen darf, ohne Drama, dann hält das eine gesunde Beziehung viel länger aufrecht.
Mir persönlich ist es einfach super wichtig zu wissen, dass die Frage "Wie weit geht diese Freundschaft?" grundsätzlich ein Thema ist, bei dem nur die unmittelbar Beteiligten ein "Mitspracherecht" haben.
Mein Partner hat das Recht zu wissen was passiert bzw Teil dieser Freundschaft sein könnte, aber ich laufe niemals Gefahr jemanden den ich liebe damit zu verletzen dass die Beziehung zu einem andere Menschen ebenfalls eng und wichtig ist.
Ich kann die Zeit mit Freunden genießen ganz ohne mir Sorgen machen zu müssen ob der Mensch der mir die Welt und mehr bedeutet daheim sitzt und von Eifersucht zerfressen Panik schiebt was alles passieren könnte, schlimmstenfalls sogar wenn ich mich bei jemandem aufhalte mit dem zusammen gekocht, gefuttert, geschnackt und Filme geschaut wird..
Ich werde mich nie zwischen meiner Beziehung und einer Freundschaft entscheiden müssen.
Ich habe den Luxus das die Menschen die mir am nächsten stehen ohne Spannungen und Konurenzdenken miteinander umgehen können...
Meine engsten Freunde stehen auch meinem Partner nahe und anders wäre es für mich nicht vorstellbar.
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb am 25.02.2025:Nicht das ich das nicht nachvollziehen könnte... aber wofür braucht man dann den beziehingsaspekt?
Weil man nicht monogam sein muss um zu wissen was für ein unglaubliches Glück es ist einem Menschen zu begegnen, mit dem man einfach zusammenpasst...
Zu wissen, dass man eine Bindung erleben darf, nach der so viele suchen und die leider nicht jeder auch findet.
Jede "Angst alt und gebrechlich zu werden" schmilzt einfach davon in dem Wissen, dass man mit dieser Person gemeinsam alt wird und füreinander sorgen wird.
Usw, Usf
Also im Grunde genau die gleichen Gründe aus denen auch monogame Menschen im Idealfall wissen welch großes Glück es ist den Partner fürs Leben zu finden.
Zitat von abberlineabberline schrieb am 25.02.2025:Richtig, wer fremd geht, liebt seinen Partner bzw ja dann beide "Partner" nicht
Da stimme ich zu.
Allerdings ist die Definition von "Fremdgehen" halt unterschiedlich und wichtig ist nur, dass beide Partner sich bei der Definition einig sind.
Sobald man das ist wird man nicht auf die Idee kommen den Partner den man liebt zu verraten.
Für manche Leute ist es "Verrat" unaufrichtig zu sein, Andere sehen Intimitäten außerhalb der Beziehung als Verrat an und wieder andere gehen an die Decke wenn der Partner einem anderen Fußballverein zujubelt.
Ohne Offenheit und Ehrlichkeit gibt es keine tiefe Bindung... ist diese Bindung, diese Liebe da...
Dann muss ich nicht mal darüber nachdenken "Was wäre wenn mein Partner mich verrät." denn ich WEISS, dass er es nie tun wird, ebenso wie ich es nie täte.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 25.02.2025:Es mag naiv erscheinen, aber ich halte die Chance, sich ernsthaft fremd zu verlieben, für sehr viel höher, wenn man mit Anderen im Bett landet, als wenn man darauf verzichtet.
Ich mag den Begriff "naiv" nicht, weil er schnell herablassend wirkt.
Ich sehe tatsächlich oft das Gegenteil.
Grade im Internetzeitalter aber auch bei normalen "Alltagsschwärmerein", dass eine Person anfängt für jemanden zu schwärmen, den man kennengelernt hat/schon länger befreundet ist und dann "verliebt" man sich in ein Fantasiegebilde, weil in den Träumen alles an diesem Schwarm natürlich super ist, teilweise so maßlos idealisiert, dass ein realer Partner aus Fleisch und Blut gar nicht "mithalten" KANN.
In einer offenen Beziehung, in der es "erlaubt" ist dem nachzugehen..
Da ist es weit einfacher im Blick zu halten, dass auch dieser Schwarm "nur" ein Mensch ist und auch wenn es ein toller Mensch ist, ein enger Freund den man in seinem Leben nicht mehr missen möchte.. so bleibt doch immer offensichtlich warum "DER EINE/DIE EINE" eben jemand anders ist.
Ich kann Deinen Gedanken aber nachvollziehen und vermute einfach mal, dass Beides möglich ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 25.02.2025:Und natürlich hat es eine neue Person leichter, jemanden neu zu faszinieren als nach 20 gemeinsamen Jahren.
Das allerdings sehe ich völlig anders.
Es ist auch einer der zig Gründe warum ich niemals OneNight-Krams interessant fand bzw mir generell keine intimen Handlungen mit jemandem vorstellen kann mit dem ich nicht zumindest eine solide, freundschaftliche Basis habe und die Sache mit der "offenen Beziehung" für mich auch nur dann funktioniert wenn mein Partner das ebenso hält und sich eben nicht durch die Betten bumst.

Auch um zu verhindern, dass einer von uns mal jemandem zu nahe kommt, der sich dann doch Hoffnungen macht.
Da wir beide alles andere als triebgesteuert sind und sehr wenige "außereheliche sexuelle Kontakte" hatten und haben ist es normalerweise so, dass die Menschen die einem von uns nahe genug sind uns beide kennen und auch uns beide zusammen kennen.

Und wer meinen Mann UND mich kennt, auch sozialen Umgang mit uns beiden zusammen hat, weiß was wir mit und aneinander haben..
Derjenige müsste wirklich pathologisch wahnhaft sein, wenn auch nur die Idee aufkäme es sei möglich für irgendjemanden einem von uns so nahe zu kommen wie wir zueinander stehen.
Das hat nicht mal was mit "mehr oder weniger" zu tun, es ist keine Wertung.
Wenn ein Freund einen wirklich braucht, dann springt man und der Partner der ein gemeinsames Leben wert ist hält einem mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den Rücken frei damit man für die Menschen die einem wichtig sind da sein kann.

Aber auch wenn wir beide soziale Bindungen haben die fest in unser Leben gehören ist es einfach nicht realistisch, dass einer von uns beiden einem anderen Menschen auf der gleichen "Ebene" begegnet auf der wir zueinander stehen.
Zitat von abberlineabberline schrieb am 25.02.2025:Besser man kämpft um eine Beziehung
Das kann ich mir so gar nicht vorstellen..
Sicher, wenn ich meinen Partner irgendwie verletzt habe oder so, dann muss ich darum "kämpfen", dass wieder gut zu machen.
Aber ich würde nie um eine Beziehung kämpfen, wenn mein Partner aus welchen Gründen auch immer "auf dem Weg nach draußen" ist.
Ist ein Partner oder beide bereit die Beziehung aufzugeben, dann hat das üblicher Weise gute Gründe..
Wenn diese Gründe kein RICHTIG blödes Missverständnis sind, das sich klären lässt, dann würde ich eine Beziehung die am "Bröseln" ist grundsätzlich eher loslassen.
Man passt einfach dann einfach nicht zusammen und oft lässt sich dann noch eine Freundschaft "retten", kämpft man dagegen an, dann ist das Risiko alles was man je zusammen hatte zu verlieren so viel größer.
Zitat von abberlineabberline schrieb am 25.02.2025:Alles besser als eine "offene Beziehung", die für mich keine Beziehung ist, sondern nur Egobefriedigung für Narzissten und (in dem Punkt) oberflächliche Leute.
Das halte ich für eine etwas "selbstherrliche Betrachtung".

Das wäre in etwa so als würde ich sagen:
"Monogamie ist doch nur ein Ausdruck der klassischen narzisstischen "Symptomatik" nicht definieren zu können wo das "ich" endet und das "du" anfängt. Folglich ist der Zwang monogam zu leben ausschließlich der Wunsch das fehlende Vertrauen in den Partner, die Beziehung und sich selbst durch Kontrolle und Verbote zu ersetzen statt den Partner als Individuum zu betrachten das selbst entscheiden kann wie er/sie seine sozialen Beziehungen gestalten möchte und darauf zu vertrauen, das andere Menschen niemals eine Bedrohung für eine Beziehung sein können in der beiden Partnern voll und ganz bewusst ist was sie aneinander haben."

Würde ich sowas behaupten, dann wäre das genauso falsch und bekloppt wie zu behaupten, dass es unmöglich sein kann, dass jemand eine Person über alles liebt aber auch als Individuum weiterexistiert und andere soziale Interaktionen von der Beziehung unabhängig gestaltet.

Der Grund warum manche Menschen sich ausschließlich eine monogame Beziehung vorstellen können und andere auch eine Offene ist nicht darin zu suchen, dass es ein "falsch" und ein "richtig" gibt und auch nicht daran, dass nur einer von beiden verstanden hat was "Liebe" und "Vertrauen" bedeutet..

Der Grund ist viel, viel banaler:

Menschen sind unterschiedlich und grade das ist es doch was es zu so etwas Großartigem und Besonderem macht, wenn man diesem einen Menschen begegnet mit dem man sein Leben fest verbindet... diese große Liebe zu finden ist das Großartigste was vielen Menschen passieren kann (manche Menschen sind ja explizit als Single glücklicher).
Ob diese große Liebe dann in einer monogamen oder offenen Beziehung gelebt wird.. DAS ist etwas bei dem nur die jeweils direkt Beteiligten bewerten können was für sie persönlich "richtig" oder "falsch" ist, diese Einschätzung entzieht sich jeder Bewertung von Außen.
Zitat von soomasooma schrieb am 26.02.2025:Für andere Menschen ist es möglich, mehr als einen Menschen von Herzen zu lieben
Komischer Weise verstehen das alle Menschen, wenn man sie fragt ob sie ihr erstes Kind weniger lieben sobald ein Zweites dazu kommt aber tun sich schwer sich vorzustellen, dass es bei manchen Menschen grundsätzlich so ist.
Dabei gibt es hier so viele Unterschiede...
Ich kenne auch Leute die Beziehungen zu dritt führen oder so.
Das z.B. könnte ich mir nicht vorstellen.
Ich könnte zwar NIE eine Entscheidung treffen, wenn man mich drängen würde meinen Mann oder meinen besten Freund aus meinem Leben zu streichen.. beides ist für mich absolut gleichsam unvorstellbar.
Dennoch könnte ich mir so eine "Ehe zu dritt" oder so für mich nicht vorstellen, weil die Bindungen die ich zu Menschen die mir sehr wichtig habe für mich zwar absolut gleichWERTIG sind, sich aber trotzdem auf gänzlich anderen Ebenen abspielen.

Ich freu mich einfach nur für jeden der das gleiche Glück erleben darf wie ich, also diese sozialen Bindungen zu genießen die einem garantieren, dass man nie mit irgendwas wirklich allein dastehen wird.
WIE dieses Glück für andere Menschen aussieht.. das geht mich nichts an und es steht mir auch nicht zu das zu bewerten, solange alle Beteiligten glücklich sind.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 06:39
@Fraukie

Wow, was für ein Beitrag. Wäre es wikipedia, würde er schnell für Exzellenz vorgeschlagen.

Bei den wichtigen Beziehungsfragen bin ich fast Deiner Meinung. Kinder, wo wie ich leben, Reisen und Nähe Distanz sind wichtige Fragen, bei denen Kompromisse schwer möglich sind. Sexuelle Monogamie oder nicht, gehört für mich allerdings auch dazu.

Tatsächlich reden wir alle hier zu dem Thema manchmal ein bisschen aneinander vorbei.

Was wahrscheinlich immer schlecht ist, aber was vorkommt:

Nach langen Jahren, wenn eine Beziehung bröckelt, will einer von beiden plötzlich eine Öffnung der Beziehung, weil er oder sie jemand anderen vögeln möchte. Der oder die andere stimmt irgendwie zu mit der Idee, die Beziehung unbedingt aufrecht erhalten zu wollen. Das ist dann kein wirkliches Einvernehmen. Und es führt meist zu nichts Gutem.

Allerdings sind Menschen sehr unterschiedlich und messen sexueller Exklusivität unterschiedliche Bedeutung bei.

Dass zwei Menschen gleichsinnig denken und das nicht als conditio sine qua non betrachten, dürfte wohl eher die Ausnahme als die Regel sein. Und dann müssen die anderen Sexualpartner ja auch noch ähnlich denken, sonst geht das auch schief. Das sind ja auch Menschen mit Gefühlen. Selbst wenn das Paar so denkt, bringt ein Außenstehender, der das nicht tut, ein Gleichgewicht durcheinander.

Freut mich für Dich, wenn das klappt, könnte es mir für mich und meine Frau aber nicht vorstellen.

Ich glaube, es klappt für wenige. Diese ganzen alternativen Lebensmodelle der 68er haben ja auch in der Fläche keinen Bestand gehabt. Fast alle haben danach ja auch eher konventionelle Wege eingeschlagen.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 09:27
@Fraukie
Ich finde auch, ein toller Beitrag von dir.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es den meisten monogamen Menschen entweder nicht möglich ist sich das vorzustellen oder sie wollen es aus irgendwelchen Gründen nicht.
Das merke ich auch :D Ich finde das total interessant, da gibt es ja oft gar keinen „common ground“ und auch wenig Verständnis. Sind die Leute so unsicher oder woran liegt das nur?
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich habe so viele Beziehungen zerbrechen sehen.. so viel "Herzschmerz" und viele dieser Beziehungen wären nie zustande gekommen, wenn man sich an dem Punkt an dem es "ernst" wird zusammengesetzt hätte und über die Frage "Streben wir eine monogame Beziehung an?" hinausgegangen wäre um zu prüfen ob die Zukunftsvorstellungen überhaupt kompatibel sind.
Genau, absolut wichtiges Thema. Und Fremdgehen passiert ja so unglaublich häufig. Dabei ist ja jeder sooo monogam!? Irgendwie passt das nicht zusammen für mich.
Vielleicht sollte man es so handhaben wie im Job. Erst ein ausführliches Bewerbungsgespräch, dann eine Probezeit und regelmäßige Zielgespräche. :P:
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich will in einer Beziehung einfach nichts mit Eifersucht, Besitzansprüchen oder Verlustängsten zu tun haben.
Insbesondere Besitzansprüche finde ich ganz schlimm und einengend. Ich bin meine eigene Person, es gab ein Leben vor dir und evtl. gibt es auch ein Leben nach dir, wann auch immer. Ich entscheide mich dazu, eine Beziehung einzugehen, das rechtfertigt nicht, dass du plötzlich über mich bestimmst.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Sondern eher darum, dass ich z.B. immer schon eher männliche Freunde habe, manche davon mein Leben lang und es zum Einem keinem Partner zumuten möchte permanent mit dem Gefühl zu leben, dass diese Bindungen (die auch nicht verhandelbar sind, "nur Freundschaft" gibt es für mich nicht, Freundschaft ist für mich nicht weniger "wert" als eine Liebesbeziehung) eine "Gefahr" / "Konkurrenz" sein könnten.
Ein wichtiger Punkt, den ich hier bisher völlig außer Acht gelassen habe. Es stimmt natürlich, es entstehen viel weniger Unsicherheiten bei der anderen Person, denn selbst wenn mehr als Freundschaft entstehen würde, ist das ja ok. Das Leben ist viel stressfreier für alle. ^^

Und, klare Kommunikation an einer Stelle ermöglicht oft deutlich klarere Kommunikation auch an anderen Stellen. Wenn ich gewöhnt bin, über alles zu sprechen, dann sag ich auch bei den alltäglichen Themen viel schneller, was mich stört oder wo das Problem liegt.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Aber ich würde nie um eine Beziehung kämpfen, wenn mein Partner aus welchen Gründen auch immer "auf dem Weg nach draußen" ist.
Das ist perfekt ausgedrückt. Warum sollte ich versuchen, jemanden noch anzuketten und zu zwingen, weiter mit mir Zeit zu verbringen, wenn die Person das gar nicht will? Ich kann dadurch eigentlich nur enttäuscht werden. Und für die andere Seite macht man die ganze Sache auch viel schwerer. Ich habe bisher bei Beziehungsenden immer Verständnis geäußert, und zum Glück auch geerntet.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Komischer Weise verstehen das alle Menschen, wenn man sie fragt ob sie ihr erstes Kind weniger lieben sobald ein Zweites dazu kommt aber tun sich schwer sich vorzustellen, dass es bei manchen Menschen grundsätzlich so ist.
Auch ein tolles Beispiel, was ich mir for future reference merken werde.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 09:41
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Sind die Leute so unsicher oder woran liegt das nur?
Das liegt nicht nur an „den [monogamen] Leuten“, das liegt genauso an den offenen Beziehungstypen. Die sind in meiner Erfahrung in der überwiegenden Mehrzahl eben nicht authentisch. Die vorgeschobenen Gründe für die offene Beziehungsführung (meist wortreich rationalisiert) hat eher wenig mit den tatsächlichen (Hinter)Gründen zu tun. Enttäuschung in Beziehungen, Unfähigkeit Nähe zuzulassen, Unwillen Verpflichtungen einzugehen ect. pp.. Ich hab einige wenige andere Fälle erlebt, das waren aber immer monogame Beziehungen die sich später öffneten. Mag nun bei dir und @Fraukie total anders sein, das kann ich nicht beurteilen.
Am Ende ist aber eine verpflichtend monogame Beziehung, eine echte Partnerschaft ohne Eifersucht, deutlich stressfreier als offene Beziehungen. Ich hatte beides, ich glaube ich darf mir da ein Urteil erlauben.
Es braucht kein komplex miteinander ausgehandeltes Regelwerk das auch noch konstant nachjustiert werden muss, da die meisten Regeln implizit durch unsere Gesellschaft vorgegeben werden. Es gibt keine dritten (vierten, fünften) die in der Beziehung in irgendeiner Form für Stress sorgen können. Und es kostet deutlich weniger Zeit.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 10:20
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Vielleicht sollte man es so handhaben wie im Job. Erst ein ausführliches Bewerbungsgespräch, dann eine Probezeit und regelmäßige Zielgespräche. :P:
Sollte in Grunde so in jeder Beziehung sein. Passiert idealerweise ohne Gesprächstermine, sondern findet unbewusst und bewusst im Alltag ab.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es braucht kein komplex miteinander ausgehandeltes Regelwerk das auch noch konstant nachjustiert werden muss, da die meisten Regeln implizit durch unsere Gesellschaft vorgegeben werden. Es gibt keine dritten (vierten, fünften) die in der Beziehung in irgendeiner Form für Stress sorgen können. Und es kostet deutlich weniger Zeit.
Man lebt also monogam aus ... Bequemlichkeit? :D Okey, das kann ich für mich als Argument gelten lassen.

Aber wieso in aller Welt sind dann allein die "verpflichtend monogamen" die "echten" Partnerschaften?


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 11:26
@Luminita
@Fraukie

Erst mal danke für eure Sicht der Dinge, ist schon sehr interessant (und auch nachvollziehbar). :)
Finde aber schon, dass es noch einige diskussionswürdige Aspekte gibt.

@Fraukie
dass es den meisten monogamen Menschen entweder nicht möglich ist sich das vorzustellen oder sie wollen es aus irgendwelchen Gründen nicht
kannst du nochmal kurz erklären, ob du damit meinst, dass die anderen es sich nicht vorstellen wollen oder grundsätzlich keine nichtmonogame Beziehung wollen?
Das finde ich für die Diskussion nämlich schon wichtig.
Denke schon, dass die meisten sich vorstellen können, wie es wäre, in einer "offenen Beziehung" zu leben, aber das ablehnen für sich, aus unterschiedlichen Gründen.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 22.02.2025:Du musst dir das nur so vorstellen, dass es dann kein "Du darfst nicht mit anderen Personen Kontakt aufnehmen / Sex haben / eine Beziehung führen" gibt.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:ch hab die Erfahrung gemacht, dass es den meisten monogamen Menschen entweder nicht möglich ist sich das vorzustellen oder sie wollen es aus irgendwelchen Gründen nicht.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das merke ich auch :D Ich finde das total interessant, da gibt es ja oft gar keinen „common ground“ und auch wenig Verständnis. Sind die Leute so unsicher oder woran liegt das nur?
hat in meine Augen nichts damit zu tun, ob man die Beziehung vorher "monogam" oder "nichtmonogam" labelt.
"Du darfst nicht mit anderen Personen Kontakt aufnehmen" ist in diesem Fall sowieso ziemlich realitätsfremd, da wäre ja das zugrundeliegende Beziehungsmodell vergleichbar mit einer Art Gefängnis. :D
Mit mehr als einem Menschen eine intime Beziehung ist dagegen schon eine ganz andere Hausnummer, ebenso wie "Fremdflirten", und da finde ich, sollte man schon differenzieren.

Ein bisschen stört mich an dieser Diskussion, dass der Eindruck entsteht, monogam wäre die altbackene Form von Beziehungsverständnis und "offene Beziehung" der neue heiße, progressive Scheiß, den die meisten einfach nur deshalb ablehnen, weil sie zu unflexibel in ihrem Denken und auch sonst eher konservativ und alteingefahrenen Denkmustern verhaftet sind.
Die Frage ist doch vielmehr, weshalb muss man denn überhaupt (zumindest im Denken) von sich die Vorstellung als "in einer Beziehung lebend" haben, bzw. nach außen verteidigen, wenn man das gleiche Ergebnis auch als Single in wechselnden Partnerschaften haben könnte? Zusammenleben etc./Freundschaft ist in dem Fall kein Argument, denn das hat man in engen Freundschaften, verbunden mit einer Art WG-Leben (wenn man jetzt z. B. unbedingt mit einer anderen Person zusammenleben will) auch.
Das ist einfach ein Punkt, den ich nie verstehen werde.

Zitat von FraukieFraukie schrieb:Sondern eher darum, dass ich z.B. immer schon eher männliche Freunde habe, manche davon mein Leben lang und es zum Einem keinem Partner zumuten möchte permanent mit dem Gefühl zu leben, dass diese Bindungen (die auch nicht verhandelbar sind, "nur Freundschaft" gibt es für mich nicht, Freundschaft ist für mich nicht weniger "wert" als eine Liebesbeziehung) eine "Gefahr" / "Konkurrenz" sein könnten.
Das sehe ich genau so, bzw. handhabe ich ebenso wie du, und trotzdem möchte ich keine offene Beziehung, einfach aus dem Grund, weil in einer Beziehung nicht allein meine Sicht der Dinge zählt, sondern auch die eines anderen Menschen, und der (selbst wenn er es nicht sagt), doch vielleicht Angst hat, ich könnte fremdgehen (was ich tatsächlich nie tun würde).
Andererseits denke ich aber auch hier, dass man auch hier vorsichtig sein muss: Wenn du von "Konkurrenz" schreibst, ist dir ja durchaus die Gefahr bewusst, dass die Person, mit der du in einer Beziehung bist, bzw. eine anstrebst, das so empfinden könnte.
Weshalb also auch hier nicht sagen, okay, mir ist beides gleich wichtig, und weil das so ist, mache ich eben keinen Unterschied zwischen Freundschaft/Freundschaft plus (oder was auch immer)/Beziehung?
Warum immer dieses Label "offene Beziehung"? Das suggeriert dann doch eine Bindung, die darüber hinaus geht, als "nur" Freundschaft (und diese Schwammigkeit der Nichtidentifikation öffnet Missverständnissen Tür und Tor).

Ich meine, beim Konzept "offene Beziehung" geht man hier zu sehr davon aus, dass die Menschen super reflektiert sind (zum Einen), zum Anderen dann auch noch total offen darüber reden können. Das mag bei euch der Fall sein (und das finde ich echt bewundernswert, und meine das im Übrigen total unironisch), aber, ich fürchte, das trifft nicht auf jeden zu.
Klar, kann man dann sagen, was kann man selbst dafür, wenn der Andere es nicht schafft, seine Bedenken zu artikulieren, aber das wäre für mich persönlich auch schon wieder zu egoistisch gedacht.
Und, ich denke, man sollte auch nicht die Gefahr verkennen, was auf dem Spiel steht: Was macht man, wenn man sich selbst (oder der Andere) sich wirklich ernsthaft verliebt und dann doch dieses offene Beziehungsmodell nicht mehr möchte? Ist man wirklich dafür bereit? Das ist zwar in jeder Beziehung so, aber hier sind ja mehrere Menschen involviert und das verkompliziert alles noch und führt dann am Ende möglicherweise zu zusätzlichem Drama.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Und Fremdgehen passiert ja so unglaublich häufig. Dabei ist ja jeder sooo monogam!? Irgendwie passt das nicht zusammen für mich.
Stimmt schon, habe auch den Eindruck, dass relativ oft in Beziehungen fremdgegangen wird (bzw. das versucht wird).
Aber auch da ist nicht jeder gleich, und manchen "passiert" Fremdgehen nie. Auch finde ich die Formulierung etwas unglücklich gewählt: Das ist immer noch eine bewusste Entscheidung, und ich denke schon, dass man das in der Hand hat.

Ich persönlich lehne das für mich ab, würde das nie tun (wozu auch?) und mein Verständnis fürs Fremdgehen hält sich in Grenzen (auch wenn ich natürlich Fälle kenne, wenn man so will, und auch da gibts ja immer Gründe). Trotzdem - ich finde es nicht gut, es verletzt und ich kann nicht nachvollziehen, weshalb man sich dann nicht einfach vorher trennt.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Insbesondere Besitzansprüche finde ich ganz schlimm und einengend
Ich bin meine eigene Person, es gab ein Leben vor dir und evtl. gibt es auch ein Leben nach dir, wann auch immer. Ich entscheide mich dazu, eine Beziehung einzugehen, das rechtfertigt nicht, dass du plötzlich über mich bestimmst.
Auch diese Aussagen finde ich tendenziell schwierig - sehr ichbezogen formuliert (die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist auch, weshalb man das nochmal so betonen muss), eigentlich sollte doch klar sein, dass Besitz und Liebe sich gegenseitig ausschließen.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Menschen sind unterschiedlich und grade das ist es doch was es zu so etwas Großartigem und Besonderem macht, wenn man diesem einen Menschen begegnet mit dem man sein Leben fest verbindet... diese große Liebe zu finden ist das Großartigste was vielen Menschen passieren kann (manche Menschen sind ja explizit als Single glücklicher).
Ob diese große Liebe dann in einer monogamen oder offenen Beziehung gelebt wird.. DAS ist etwas bei dem nur die jeweils direkt Beteiligten bewerten können was für sie persönlich "richtig" oder "falsch" ist, diese Einschätzung entzieht sich jeder Bewertung von Außen.
Das hast du super formuliert und ich würde es auch so direkt so unterschreiben, wenn du nicht von der "großen Liebe" gesprochen hättest. :D Wie genau lebst du denn dann diese große Liebe? Denn dann wird ja jeder, den du in deine offene Beziehung dazuholst, eben genau diese eine große Liebe nicht sein ... oder machst du da keinen Unterschied?
Wenn doch, sehe ich auch da Schwierigkeiten, bzw. stellt sich die Frage, wozu dann überhaupt der ganze Aufwand (dann ist die sogenannte "große Liebe" vielleicht doch nicht so groß).

Zusammenfassend und ganz nüchtern betrachtet, könnte man damit eine offene Beziehung auch als eine Beziehungsform ansehen, in der man gemeinsam das Fremdgehen aus der Schmuddelecke herausgeholt und mit einem ethisch-moralischen Regelwerk versehen hat, zum Zwecke der Unterstützungsfunktion der Primärbeziehung (ist jetzt bewusst etwas provokant formuliert).
Das kann schon funktionieren, wenn beide das wollen ...
aber ist halt nicht für jeden etwas, genau wie die umgekehrte Variante.
Zitat von soomasooma schrieb:Aber wieso in aller Welt sind dann allein die "verpflichtend monogamen" die "echten" Partnerschaften?
"Verpflichtend" finde ich hier ganz schwierig. Monogam "verpflichtet" doch in diesem Sinne zu nichts, man lebt das freiwillig.
Und wenn man das Gefühl hat, es wäre nicht mehr so, dann sollte man sich trennen.
Das machen dann aber viele nicht (denke ich zumindest), weil das unbequem, anstrengend, gesellschaftlich evtl negativ behaftet ist.
Also bleibt man trotzdem zusammen, obwohl man eigentlich keinen Bock mehr aufeinander hat (und dann ist auch verständlich, wenn jemand "fremdgeht", obwohl man offiziell noch zusammen ist).
Ob und wie man das moralisch bewertet - schwierig, denn nichts passiert ja ohne Ursache.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 11:56
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:"Verpflichtend" finde ich hier ganz schwierig. Monogam "verpflichtet" doch in diesem Sinne zu nichts, man lebt das freiwillig.
Zumal ja:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es braucht kein komplex miteinander ausgehandeltes Regelwerk das auch noch konstant nachjustiert werden muss, da die meisten Regeln implizit durch unsere Gesellschaft vorgegeben werden.
beides Regeln beinhaltet: ausgesprochene und unausgesprochene Regeln. Und es gibt da auch gar keine gesellschaftliche Norm (von welcher Gesellschaft reden wir überhaupt?).

Mir ist es lieber, man spricht aktiv und auch gern darüber als dass es irgendwelche diffusen "Regeln" gibt, denen man sich verpflichtet und versucht(!), ihnen zu folgen.

Die Diskussion hat ja gezeigt, wie unterschiedlich die Empfindungen sein können: für manche ist schon der Gedanke Betrug, andere sind für einen kleinen Flirt nicht böse, wieder andere haben da wenig bis keine Eifersucht und Besitzdenken.
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Also bleibt man trotzdem zusammen, obwohl man eigentlich keinen Bock mehr aufeinander hat (und dann ist auch verständlich, wenn jemand "fremdgeht", obwohl man offiziell noch zusammen ist).
Und so ist es doch bei ganz vielen Menschen. Man bleibt halt zusammen, weil ist so und man liebt sich doch noch – trotzdem geht einer oder auch beide nebenher andere Pfade. Und durchaus auch mit Liebe und Gefühl, nicht nur für reine Sexgeschichten.

Ich glaube, diese "echten", angeblich "egofreien" Partnerschaften, die sind in etwa so häufig wie die "wahre Liebe". ;)


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 12:52
Ab wann beginnt Fremdgehen...?
Gute Frage.
Beginnt das nicht eigentlich im Kopf?

Ansonsten ist das für mich so:

Sich mit der Person zu treffen und es zu verheimlichen.
Fremdküssen.
Generell körperlicher Kontakt mit erotischen Neigungen.
Ausreden wie Alkohol usw lass ich da nicht gelten.
Grob gesagt.
Wenn du im Suff deinen Partner nicht von anderen unterscheiden kannst, dann trink nichts oder eben weniger.

Wenn man z.b in einer Bar oder Disco mit jemandem tanzt ist das ok.
Wenn das allerdings offensichtlich mehr als nur tanzen ist.. wirds komplizierter.

Wie sagt man so..
Appetit kann man sich holen.
Aber gegessen wird Zuhause. 😅
Ich meine wir haben Augen.
Darüber kommunizieren wir ja auch. Wenn man jemand anderen mal hinterher guckt oder so, ist das für mich kein Drama.

Ich hab für mich da auch die Grenze wenn jemand in einer Beziehung ist, kommt derjenige nicht in Frage.
Egal wie sehr der andere dann 'rumbaggert'.
Oder mir erzählt diese Beziehung ist kacke, und man will sich eh bald trennen usw. ..WTF??
Oder was auch immer.
Ich gehe nicht zwischen zwei Menschen.
Natürlich sagen nicht alle dass sie in einer Beziehung sind.
Aber gerade dann ist diese Person noch unattraktiver als eh schon, wenn man das hinterher rausfindet.
Das ist einfach nicht unehrlich.
Woher weiß ich dann ob derjenige mich nicht auch so hintergeht? Iwann mal..
So jemanden möcht ich garnicht in meinem Leben.


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 13:00
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Das ist einfach nicht unehrlich.
Nicht ehrlich.
Sorry da hab ich mich verschrieben.:)


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Ab wann beginnt Fremdgehen für euch?

02.03.2025 um 13:05
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das liegt nicht nur an „den [monogamen] Leuten“, das liegt genauso an den offenen Beziehungstypen.
Daher sage ich ja, es gibt keinen common ground. Das erklärt aber auch dein Ansatz nicht, denn der sagt nur, wie eine offene Beziehung nicht sein soll. Die Frage ist doch eher, warum kann die eine Seite die jeweils andere immer nur sehr schwer nachvollziehen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:verpflichtend monogame Beziehung, eine echte Partnerschaft ohne Eifersucht
Das Problem ist doch, dass in vielen monogamen Beziehungen Eifersucht (oder Angst vor dem Fremdgehen) ein vorherrschendes Thema ist. Oder nicht?
Zitat von soomasooma schrieb:Sollte in Grunde so in jeder Beziehung sein. Passiert idealerweise ohne Gesprächstermine, sondern findet unbewusst und bewusst im Alltag ab.
Eigentlich ja. Andererseits, wie viele machen das wirklich ...
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:"Du darfst nicht mit anderen Personen Kontakt aufnehmen" ist in diesem Fall sowieso ziemlich realitätsfremd, da wäre ja das zugrundeliegende Beziehungsmodell vergleichbar mit einer Art Gefängnis. :D
Leider gibt es das ja auch. Keine Ahnung, obs hier im Thread ein Beispiel gibt. Dass solche Beziehungen dann toxisch sind, steht natürlich außer Frage. Aber sie existieren.
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Die Frage ist doch vielmehr, weshalb muss man denn überhaupt (zumindest im Denken) von sich die Vorstellung als "in einer Beziehung lebend" haben, bzw. nach außen verteidigen, wenn man das gleiche Ergebnis auch als Single in wechselnden Partnerschaften haben könnte?
Dieses Argument verstehe ich nicht. Was meinst du denn mit "Single in wechselnden Partnerschaften" - One Night Stands? Eine Partnerschaft wäre ja klassisch das Gegenteil vom Singledasein ... ^^
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Was macht man, wenn man sich selbst (oder der Andere) sich wirklich ernsthaft verliebt und dann doch dieses offene Beziehungsmodell nicht mehr möchte?
Warum schließt denn deiner Meinung nach "ernsthafte Verliebtheit" eine offene Beziehung aus?
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Trotzdem - ich finde es nicht gut, es verletzt und ich kann nicht nachvollziehen, weshalb man sich dann nicht einfach vorher trennt.
Da bin ich bei dir. Wenn ich nicht in einer Beziehung sein will, warum beende ich sie dann nicht einfach. Aber das ist genau der Punkt. Man lebt lieber unter Heimlichkeiten, Lügen und Stress, als offen zu sein. Und das alles im Endeffekt für das gleiche Ergebnis, was ich auch kriegen kann - Sex mit jemand anderem. Wozu, wenn es doch so einfach geht - entweder Ende oder öffnen ... ^^ Und da finde ich eben schon, dass offene Beziehungsmodelle progressiver sind.
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb:Auch diese Aussagen finde ich tendenziell schwierig - sehr ichbezogen formuliert (die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist auch, weshalb man das nochmal so betonen muss), eigentlich sollte doch klar sein, dass Besitz und Liebe sich gegenseitig ausschließen.
Genauso wie oben, leider existiert das einfach. Ich hatte erst kürzlich mit jemandem die Diskussion, ich versuche mal das Konstrukt zu erklären:
Paar möchte heiraten. Sie will ihren Namen behalten. Er will, dass sie seinen Namen annimmt, weil "sie gehört zu ihm und das ist ein Zeichen von Respekt". Ehm, bitte was zum Teufel?
Oder, auch eine Story, die ich kürzlich gehört hatte: Er möchte nicht, dass sie sich ein Piercing machen lässt, weil "er will, dass ihr Körper so bleibt wie er ist". Da fehlen mir echt die Worte.
Dass hier beides Männer sind, ist Zufall. ;)


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