Draiiipunkt0 schrieb:Deutschland wurde größtenteils von den Alliierten und Gastarbeitern wieder aufgebaut...
Zwar weiß ich, wie Du es meinst, aber es stimmt trotzdem nicht.
;)Draiiipunkt0 schrieb:Damals hielten die Leute das Leben nicht für selbstverständlich, wie es heute ist.
Heute lebt der Großteil in einer vermeintlich sicheren Ponyhof-Traumwelt, doch sobald etwas tragisches passiert, bricht diese zusammen und sie landen wieder in der "harten" Realität.
@Draiiipunkt0 @EDGARallanPOE Damals wurde vor allem verdrängt: Z.B. die ganzen Kriegstraumata, die die Soldaten mitbrachten, wurden totgeschwiegen. Kaum jemand erzählte davon, was er tatsächlich erlebt hatte. Man benutzte allgemein gängige Formeln, erzählte einzelne Anekdoten mit immer den gleichen Worten ...
Man schuf sich auch eine Art Ponyhof, in dem das Schreckliche verharmlost wurde.
Und viele Verluste wurden erst gar nicht thematisiert. Ich habe erst sehr spät erfahren, dass ein Bruder meiner Großmutter sehr jung starb. Da hieß es noch, er sei bei einer Bootstour ertrunken.
Noch sehr viel später erfuhr ich, dass es ein Suizid war.
Man hat nicht "verkraftet", sondern sich die Emotionen nicht erlaubt. Meine Großmütter haben über vieles erst gesprochen, als sie schon über 80 waren - und dann zeigte sich, dass da überhaupt nichts verarbeitet war.
Aber der Alltag hatte nicht zugelassen, dass man sich damit beschäftigt, wie man es heute für selbstverständlich hält.