somnipathy schrieb am 20.12.2012:Ich finde, dass es bei dem Großteil der Menschen um Heuchler handelt, die ihr Mitgefühl vorspielen.
Das glaube ich absolut nicht, denn bei jedem der sich Bilder von hungernden Kindern in Afrika oder der dritten Welt anschaut stellt sich zumindest ein Gefühl der traurigkeit ein. Manche Menschen Leben danach nur normal weiter während andere den drang in sich verspüren, aktiv zu helfen.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Mitgefühl heucheln. Das tut der Großteil der Menschen.
Warum denkst du das? Selbst eine Egoistisch veranlagte Person ist in der Regel zu solchen Gefühlen wie Schuld, Mitleid und anderen Negativen Gefühlen fähig, wenn auch vielleicht nicht so stark und so oft. Es deshalb weniger ernst zu nehmen halte ich für eine Idiologisch beeinflusste Auffassung.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Ich gehe soweit und behaupte, dass wenn jemand kundtun würde, dass ihm die Situation in Afrika gleichgültig sei, sich sein soziales Ansehen reduzieren würde.
Die Situation dort ist so mies, das man schon sehr gefühllos und egozentrisch sein muss, das einem das Egal sein kann. Das wäre ja echt traurig wenn das so wäre, und diese Menschen gibt es, diese sind meines Wissens allerdings sehr selten.
Das jemand seine geschocktheit größer Darstellt kann genauso sein wie dass das keine Auswirkungen auf das Verhalten dieses Menschen hat, das muss aber nicht heißen, dass das diesem Menschen egal ist.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Ich behaupte aber einfach mal pauschal, dass einem etwas egal ist, wenn er in der Lage wäre, etwas zu tun, es jedoch unterlässt.
Egal ist ein sehr großes Wort, und nicht jeder hat Menschen zu retten als große Hauptpriorität.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Vielleicht hängt das damit zusammen, dass wir in Industrieländer hineingeboren wurden oder uns hier etabliert haben. Unsere Sorgen sind nicht in erster Linie, ein Dach über dem Kopf zu haben, täglich etwas warmes essen bzw regelmäßig duschen zu können oder überhaupt froh darüber zu sein, dass man noch lebt. Wir (mit „wir“ meine ich die demographische Mehrheit und nicht eine Gruppe um meine Person als solche herum) kümmern uns um Stromrechnungen, Fernsehprogramme, Pünktlichkeit auf der Arbeit, den Versuch, mit der technischen Entwicklung mitzuhalten und immer auf dem neusten Stand zu sein. Kurz gesagt: „Industriestaatensorgen“ oder „Luxusprobleme“.
Das du diesen Thread bringst zeigt doch zum beispiel, dass es dieses Bewusstsein gibt. Genauso wie das Verlangen der einfachen Bevölkerung, das die großen und mächtigen doch gefälligst dort zu helfen haben.
Für mich leitet sich aus großem Wohlstand nicht zwingend eine Pflicht zum Ärmeren helfen ab. Wenn es jemand egal ist, dann ist es Menschlich gesehen traurig aber es sollte nicht zu harsch beurteilt oder kritisiert werden. Vielleicht ist diese Person ja trotzdem sehr sozial und hilfsbereit, aber das nur im näheren sozialen Umfeld. Das vergessen auch irgendwie viele.
Sozial zu sein bedeutet nicht zwingend, die komplette Welt retten zu wollen und zu müssen.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Ich gehe davon aus, dass es uns (zur Formulierung siehe oben) nicht interessiert, wie die Menschen in Afrika leben, weil wir nicht unmittelbar betroffen sind. Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass Menschen, die in solche Situationen leben, in unsere „Welt“ hineingeboren wären, ähnlich denken würden.
Nein.
somnipathy schrieb am 20.12.2012:Wie denkt ihr über diesen Ansatz insgesamt nach?
Dein Ansatz ist absolut hervorragend aber nicht für jeden Umsetzbar.