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Fairtrade

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Geld, Gesellschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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selkareh Diskussionsleiter
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Fairtrade

09.03.2018 um 15:37
Ich poste das hier bewusst unter der Rubrik Wissenschaft, da ich dieses Thema so seriös wie möglich angehen will !

Ich habe mir heute eine Tafel Schokolade im Supermarkt gekauft und darauf geachtet, dass sie Fairtrade ist.
Der Gedanke dahinter war einfach : Ich unterstütze Fairtrade, sonst bricht es zusammen und die Arbeiter landen wieder in der Sklaverei.
Wenn ich diesen Gedanken nun weiter ausführe, dann macht Fairtrade für mich tatsächlich Sinn.

Ich möchte folgendes festhalten : Nicht alles Schlechte dieser Welt inhäriert der Welt oder dem Menschen.
Zum Beispiel wird es immer Krankheit geben, da sie der Natur inhäriert. Auch das können wir aber versuchen mittels Medizin zu stemmen !
Kriminalität inhäriert dem Menschen, doch haben wir auch diese mit Gesetzen und der richtigen Erziehung stemmen können !

Ausbeutung inhäriert weder dem Menschen noch der Welt !

Wenn ich nun Fairtrade unterstütze, so stärke ich es doch und mithin gebe ich den Menschen die dort arbeiten die Möglichkeit,
weitere Menschen anzustellen, die für Überwachung und Transparenz sorgen, das ganze deutlich besser und seriöser ausarbeiten.
Aber auch kann ich wenn das Geld in Strömen fließt, immer mehr Arbeiter und Kinder aus der Sklaverei freikaufen !
Hier stürzt das System zusammen, wenn es kurupt wird, aber stürzt unser Staat zusammen ?
Kuruption fällt früher oder später auf und führt zum Zusammenbruch, aber sind alle Menschen kurupt ?
Definitiv wäre es denen, die gut sind, möglich, Fairtrade auszubauen und immer weiter zu verstärken !

Das Konzept eignet sich zudem für den Textilmarkt und die Elektronik ebensogut !

Wir alle würden mehr Fairtrade kaufen, die unter uns, die es sich leisten könnten und das sind verdammt viele !

Damit würden wir nach und nach den freien Markt mit dem System Fairtrade dominieren und dieses gegen die Sklaverei durchsetzen !
So könnten wir die Sklaverei stemmen und den freien Markt und die Menschheit auf ein dem Menschen angemesseneres System hiefen !

Alle Nachteile die hier seriös diskutiert worden sind (Auf Wikipedia zu finden), scheinen mir faule Ausreden zu sein,
sich bequem zurück legen zu können, um zu akzeptieren, dass die Welt halt so ist und sich nicht ändern lässt !
Sicherlich müssen wir dafür aktiv werden, aber doch nur so weit, wie es uns selber helfen würde !
Mit mehr Geld und größerer Nachfrage, könnten alle Mängel des Fairtrade beseitigt werden und der freie Markt würde sich über dieses Modell durchsetzen !


Wo habe ich mich nun geirrt ? Was ist hier der Haken ?

Haben die Millionäre darunter zu leiden und am Ende nicht mehr genug übrig, um sich teure Autos zu leisten ?
Kann nichts mehr für Reiche Menschen hergestellt werden und die Wirtschaft bricht zusammen ?

Was brauchen wir wirklich und ist nicht dennoch eine Hierarchie durch Leistungsunterschied möglich und ebenso ein Markt für Reiche ?
Auch wenn wir die Sklaverei ein für allemal von unserem Planeten verbannen ?


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apart ehemaliges Mitglied

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Fairtrade

09.03.2018 um 15:46
Zitat von selkarehselkareh schrieb:Kuruption fällt früher oder später auf und führt zum Zusammenbruch, aber sind alle Menschen kurupt ?
Definitiv wäre es denen, die gut sind, möglich, Fairtrade auszubauen und immer weiter zu verstärken !
Zitat von selkarehselkareh schrieb:Alle Nachteile die hier seriös diskutiert worden sind (Auf Wikipedia zu finden), scheinen mir faule Ausreden zu sein,
sich bequem zurück legen zu können, um zu akzeptieren, dass die Welt halt so ist und sich nicht ändern lässt !
Sicherlich müssen wir dafür aktiv werden, aber doch nur so weit, wie es uns selber helfen würde !
hi

ich weiss zwar nich wo hier ein wissenschaftlicher statt ein gesrllscjaftlicher aspekt is aber mein bestes beispiel is: oxfam - ziegen fuer afrika.

ich erstellte vor zwei jahren einen fred dazu, da ich es fuer eine aeusserst oekonomisch und logische sache hielt.
sie wurde mir aber schnell zerrissen, diese vorstellung einer besseren welt.

im endeffekt erstmal soviel dazu:
die welt is korrupt. es is nunmal so.
c.r.e.a.m.

hast du genug geld und bist/seid genug leute/einfluss, kannst du aba auch eine positive welle reissen..es macht nur iwie keiner scheints mir :ask:


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Fairtrade

09.03.2018 um 16:05
Zitat von selkarehselkareh schrieb:Ich poste das hier bewusst unter der Rubrik Wissenschaft, da ich dieses Thema so seriös wie möglich angehen will
Trotzdem wäre Politik oder Menschen weit passender. Auch da kann man seriös diskutieren.
Zitat von selkarehselkareh schrieb:Wo habe ich mich nun geirrt ?
Darin, dass Menschen nun mal nicht allzu altruistisch handeln. Schon gar nicht gegenüber Leuten, die weit weg leben.
Und das betrifft nicht nur die Millionäre, sondern so ziemlich jeden, der was erübrigen könnte. Statt einen Fernseher oder ein Handy zu kaufen könnte man auch ein Kind vorm Verhungern retten.

Aber solange Menschen schon bei ein paar Flüchtlingen den Untergang der westlichen Welt sehen, brauchen wir gar nicht darüber zu reden, was man tun könnte, damit keine Menschen mehr verhungern oder gar menschenwürdig leben können.

Menschen denken grundsätzlich zuerst an sich bzw. ihre nächste Umgebung und mit steigendem Abstand nimmt die Rücksicht auf andere sprunghaft ab.
Deswegen funktionieren z.B. auch keine sozialistischen Systeme.


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Fairtrade

09.03.2018 um 16:10
Ich habs mal zur Politik verschoben, weil es hier eher um Ökonomie und Soziologie/Politik geht.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Fairtrade

09.03.2018 um 16:17
@selkareh

Die Produkte bzw. Hersteller/Händler, die ich für ethisch bedenklich erachte, weil ich bestimmte Dinge über sie weiss, werden von mir boykottiert.

Mein Auto nähert sich dem 18-Jährigen, mein Handy ist ähnlich alt, den letzten TV kauften wir vor mehr als 10 Jahren.
Coca Cola-Produkte kommen uns nicht ins Haus, ebensowenig wie Obst und Gemüse aus Spanien. Bei Kleidungsstücken und Konsumgütern achten wir schon sehr auf das Herkunftsland und auch sonst gilt "regional vor international" - ich will im Januar keine Erdbeeren, die weiter gereist sind als ich.

Schlecker, KIK, Lidl und Aldi haben mich vor über einem Dutzend Jahren zuletzt gesehen, bei Amazon kaufe ich ebenfalls seit Jahren nichts mehr.

Wer das Geld hat, hat die Macht. Ich als Konsument habe Geld - und ich habe die Macht, zu entscheiden, wem ich es wofür gebe.

Ich predige nicht den Konsumverzicht, dass alle in Sack und Asche gehen. Das überlasse ich überkandidelten birkenstocksandaligen Jutetamponträgerinnen.

Aber grundsätzlich pflege ich mich vor der Anschaffung von irgendwas schon genauer zu informieren und auch in mich rein zu hören:

Brauche ich das wirklich?

Wäre mir ein Leben ohne das unmöglich?

Brauche ich das jetzt?

Brauche ich das zu diesem Preis?

Wie lange hält das?

Wie, wo, von wem wurde es produziert?

Welchen Weg hat es hinter sich?

Welche Vor- oder Nachteile hat mein Konsum für andere?


Ja, und dann gibt es bestimmte Lebensmittel eben nur dann, wenn gerade regionale Saison ist. Dann werden sie auch eingelagert, als Marmelade, als Tiefkühlkost, als Saft.

Bestimmte Unternehmen werden von uns boykottiert, weil die Arbeitsbedingungen, so weit ich sie kenne und beurteilen kann, nicht meinen ethischen und sozialen Standards entsprechen. Darum gab's nichts von Schlecker, nichts von Lidl. Erinnere man sich an die Überwachung dort.

Okay, ich rede mich natürlich damit heraus, dass ich über bestimmte Produkte oder Unternehmen (noch) nicht genug weiss - und kaufe ein bestimmtes Produkt, eine bestimmte Marke, bei einem bestimmte Händler. Erfahre ich aber im Nachhinein Negatives, dann war das das letzte Mal, dass dieser Anbieter von mir Geld gesehen hat.

Ich kann mich nicht mit der Standardlüge der Generation meiner Eltern und Grosseltern heraus reden: "Wir haben damals ja von nichts gewusst..." ich kann mir heute das Wissen aneignen und meine Konsumentscheidungen davon abhängig machen.




Daher gucke ich natürlich schon, ob ich bestimmte "fair gehandelte" Produkte vorziehen kann. Beispielsweise minderjährige osteuropäische Prostituierte.


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einai ehemaliges Mitglied

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Fairtrade

14.03.2018 um 15:20
Denken wir das Ganze doch mal im kleineren Rahmen. Selbst wenn sich die Welt nicht retten lässt, hilfst du zumindest, einer kleinen Gruppe.
Die nämlich, welche von dem Fairtrade Handel profitieren, würden sonst sehr schnell bei DEnen landen, die nicht ein derartiges Glück hatten.


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Fairtrade

15.03.2018 um 22:42
@einai
Ja,es landet dann bei den Campesinos und Cooperativen die ihren Kakao nach Möglichkeit nachhaltig und so sozial halbwegs vernünftigen Bedingungen produzieren


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Fairtrade

01.05.2019 um 13:36
Ich finde Fairtrade Produkte sehr sympatisch und ziehe diese immer der Konkurrenz vor. Diese sind zwar immer deutlich teurer als die Konkurrenzprodukte, leider meist auch viel teurer als sie sein müssten, aber als ausgleich verzichte ich so weit wie möglich auf Markenprodukte, das gibt einen gewissen Ausgleich.

mfg
kuno


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Fairtrade

01.05.2019 um 14:06
Zitat von selkarehselkareh schrieb am 09.03.2018:Wenn ich nun Fairtrade unterstütze, so stärke ich es doch und mithin gebe ich den Menschen die dort arbeiten die Möglichkeit,
weitere Menschen anzustellen, die für Überwachung und Transparenz sorgen, das ganze deutlich besser und seriöser ausarbeiten.
So ist es leider nicht.

Erstens sind die Fairtrade-Zertifizierungen extrem teuer und kleine Betriebe können sich das gar nicht leisten.

Journalisten haben recherchert, dass die Arbeitsbedingungen in Fairtradebetrieben teilweise schlechter sind als in konventionellen Betrieben und auch noch niedrigere Löhne gezahlt werden. https://www.droemer-knaur.de/buch/8571940/fairarscht

Ich finde es im Übrigen ziemlich schäbig sich von solchen glänzenden Marken leiten zu lassen und dann anderen Leuten hier noch ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen.


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