Blaubeeren schrieb:Da die Überreste und Kleidung des Kindes kurz vor Auffindung dorthin transportiert worden sein sollen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass Tiere ausnahmslos sämtliche Knochen (gefunden wurde nur der Schädel, das Gebiss und ein Knochenfragment) in so kurzer Zeit aufgefressen haben könnten.
Kann es sein, dass diese Diskussion, ob der Schädel abgelegt wurde, um eine Zeichen zu setzen, also damit er sicher gefunden wird, daher rührt, dass die Wandererin ihn wohl mitten auf dem Weg gefunden hat.
Die Kleidung lag aber nicht direkt auf dem Weg, sondern ein Stück entfernt und verstreut. Daraus würde ich schließen, dass die Leiche oder Teile davon etwa dort abgelegt wurde, wo die Kleidung lag und der Schädel dann (z.B. durch Tiere oder bergab dahin gerollt (lag die Kleidung oberhalb des Weges?)) auf den Weg gelangt ist, wo er gefunden wurde.
Wenn der Ablageort aber mitten im Wald lag und eben nicht der Schädel direkt auf den Weg gelegt wurde, würde ich eher davon ausgehen, dass jemand die Leiche prinzipiell schon verstecken wollte. Der Plan war eben dann nicht, dass sie zeitnah und sicher gefunden wird.
Aber da die Leiche (oder das, was davon übrig war) in relativer Nähe zum Verschwindeort abgelegt wurde, würde ich davon ausgehen, dass man so ein Weglaufen mit Unfall vortäuschen wollte. In den Medien wurde diese Option immer diskutiert und für möglich erachtet. Wenn ein Täter also die Leiche dort abgelegt hat, dann hätte man wenn sie gefunden wird, eben denken können, dass das Kind sich verirrt hat und selbstständig dorthin gelaufen ist.
Hätte ein Täter die Leiche 50 oder 100 km weit weg abgelegt, wäre das ausgeschlossen gewesen und es wäre klar gewesen, dass Emile von einer Person dorthin verbracht worden wäre, entweder lebendig oder schon tot.
Insofern würde ich nicht davon ausgehen, dass es einem Täter darum ging, den Eltern einen Teil der Leiche zurück zu geben, ihnen und dem Opfer eine christliche Beerdigung zu ermöglichen oder sie zu quälen, in dem man sie nur den Schädel zurück bekommen.
Ich glaube, der Täter musste oder wollte die Leiche loswerden und hat sie dort abgelegt, damit es wie ein Unfall aussieht. Dann haben Tiere die Leiche geflettert, die Rest gefressen und verschleppt und so dass nur der Schädel und dieses Fragment auffindbar waren.
"Erst kurz vor der Entdeckung dort abgelegt" bedeutet für mich vor allem, dass sie nicht unmittelbar nach Emiles Verschwinden dort hingelagte, also dort nicht fast ein Jahr gelegen hat. Die Formulierung schließt aber meiner Meinung nach nicht aus, dass die Leiche dort durchaus schon Wochen gelegen haben kann , bevor die entdeckt wurde.