Deborah Sassen, Düsseldorf
05.05.2012 um 22:34Was geschah mit der Schülerin?
Deborah – seit 14 Jahren vermisst
VON STEFANI GEILHAUSEN - zuletzt aktualisiert: 26.05.2010 - 14:11
Düsseldorf (RPO). Am 13. Februar 1996 verschwand die Achtjährige auf dem Heimweg von der Grundschule in Wersten. Bis heute gab es viele Hinweise auf das Kind, das längst keines mehr ist. Aber niemals eine heiße Spur.
Auf dem linken Bild ist Deborah Sassen mit acht Jahren zu sehen. Heute könnte sie so wie auf dem rechten Bild aussehen. Foto: RPO
Auf dem linken Bild ist Deborah Sassen mit acht Jahren zu sehen. Heute könnte sie so wie auf dem rechten Bild aussehen. Foto: RPO
Das Foto der acht Jahre alten Deborah Sassen war eines der ersten auf der 2002 eingerichteten Internetseite der Düsseldorfer Polizei. Damals hoffte die Ermittlungskommission Debbie noch, aus dem weltweiten Netz einen Hinweis auf das vermisste Kind zu bekommen, das zu dieser Zeit seit sechs Jahren verschwunden war.
Ein Bild, auf dem das Mädchen per Computersimulation zum Teenager geworden war, ist von der Homepage inzwischen gelöscht. Denn heute wird kein junges Mädchen mehr gesucht, sondern eine erwachsene Frau. Deborah Sassen würde dieser Tage 23 Jahre alt – wenn sie noch lebt.
Am 13. Februar 1996 hat sich Deborah für die Schule ihre rote Strumpfhose und den roten Rock ausgesucht. Sie hat eine bunte Weste angezogen, sich das Band mit dem blauen und dem roten Schlüssel um den Hals gehängt, die rote Daunenjacke übergezogen und den bunten Scout-Ranzen aufgesetzt, in dem ihre Badesachen steckten. Ein ganz normaler Dienstagmorgen in Wersten. Und einer, den Debbies Mutter und ihr Stiefvater nie vergessen werden. Denn nach dem Schwimmunterricht in der letzten Stunde kehrte Debbie nicht nach Hause zurück. Irgendwo auf dem knappen Kilometer zwischen dem Hinterausgang der Henri-Dunant-Grundschule und ihrem Zuhause am Kohlrauschweg ist sie spurlos verschwunden.
ARCHIV
Wenn Leute nicht mehr heimkommen
28 Personen gelten in Nordrhein-Westfalen derzeit als dauerhaft vermisst. 11.000 ... mehr
Keine Spur von Debbie Sassen
"In Deutschland werden 1000 Kinder vermisst"
Um 12.42 Uhr meldet Stiefvater Jürgen das Kind als vermisst. Mehrere Hundertschaften der Polizei suchen zwei Tage lang nach Deborah, drehen buchstäblich jeden Stein um, tauchen um den halb gefrorenen Buga-See. Ohne Ergebnis.
Später tauchen sie auch in den Halterner Stausee. Ein anonymer Briefeschreiber hatte behauptet, Debbies Mörder habe ihm erzählt, dass er die Leiche dort versteckt habe. Hoffen und Bangen. Dann stellt sich heraus, dass der Briefeschreiber ein wichtigtuerischer Theologiestudent war, dem egal war, dass sein Brief Debbies Familie und die Ermittler in ein grausames Wechselbad der Gefühle stürzte. Immerhin: Ein Richter verurteilte den jungen Mann dazu, den Polizeieinsatz zu zahlen.
Deborah bleibt verschwunden. Ohne jede Spur heißt es. Dabei hat ihr Verschwinden in ihrer Familie tiefe Spuren hinterlassen. Anita, die große Schwester, wurde depressiv. Gerade 19 Jahre alt, setzte sie 1999 ihrem Leben ein Ende. Mutter Dagmar zog mit ihren beiden jüngsten Kindern an die Ostsee, klammert sich noch immer verzweifelt an die Hoffnung, dass Deborah noch lebt.
Die Ermittlungskommission Deborah – die 40 Fahnder haben sich geweigert, von einer Mordkommission zu sprechen, ein "Hoffnungsding", wie ihr Leiter Dietmar Wixfort sagt – wird nach und nach reduziert. Schließlich ist es nur noch Wixfort selbst, der die selten eingehenden Hinweise überprüft und der Kontakt zu allen Behörden aufnimmt, die irgendwo in Deutschland Kinderschänder festgenommen haben.
Vorigen Sommer hat Wixfort das Düsseldorfer Polizeipräsidium verlassen. Die Akte Debbie liegt seitdem bei den ungelösten Fällen der Staatsanwaltschaft. Aber sie ist nicht vergessen. Sollte es je eine heiße Spur geben, wird sie wieder geöffnet. Darauf hoffen die Ermittler ebenso wie Deborahs Eltern, die ihr Mädchen nie erwachsen werden sahen.
Soweit der Bericht, die Fotos sind bei dem Bericht zu sehen
servus derweil
wastl
Deborah – seit 14 Jahren vermisst
VON STEFANI GEILHAUSEN - zuletzt aktualisiert: 26.05.2010 - 14:11
Düsseldorf (RPO). Am 13. Februar 1996 verschwand die Achtjährige auf dem Heimweg von der Grundschule in Wersten. Bis heute gab es viele Hinweise auf das Kind, das längst keines mehr ist. Aber niemals eine heiße Spur.
Auf dem linken Bild ist Deborah Sassen mit acht Jahren zu sehen. Heute könnte sie so wie auf dem rechten Bild aussehen. Foto: RPO
Auf dem linken Bild ist Deborah Sassen mit acht Jahren zu sehen. Heute könnte sie so wie auf dem rechten Bild aussehen. Foto: RPO
Das Foto der acht Jahre alten Deborah Sassen war eines der ersten auf der 2002 eingerichteten Internetseite der Düsseldorfer Polizei. Damals hoffte die Ermittlungskommission Debbie noch, aus dem weltweiten Netz einen Hinweis auf das vermisste Kind zu bekommen, das zu dieser Zeit seit sechs Jahren verschwunden war.
Ein Bild, auf dem das Mädchen per Computersimulation zum Teenager geworden war, ist von der Homepage inzwischen gelöscht. Denn heute wird kein junges Mädchen mehr gesucht, sondern eine erwachsene Frau. Deborah Sassen würde dieser Tage 23 Jahre alt – wenn sie noch lebt.
Am 13. Februar 1996 hat sich Deborah für die Schule ihre rote Strumpfhose und den roten Rock ausgesucht. Sie hat eine bunte Weste angezogen, sich das Band mit dem blauen und dem roten Schlüssel um den Hals gehängt, die rote Daunenjacke übergezogen und den bunten Scout-Ranzen aufgesetzt, in dem ihre Badesachen steckten. Ein ganz normaler Dienstagmorgen in Wersten. Und einer, den Debbies Mutter und ihr Stiefvater nie vergessen werden. Denn nach dem Schwimmunterricht in der letzten Stunde kehrte Debbie nicht nach Hause zurück. Irgendwo auf dem knappen Kilometer zwischen dem Hinterausgang der Henri-Dunant-Grundschule und ihrem Zuhause am Kohlrauschweg ist sie spurlos verschwunden.
ARCHIV
Wenn Leute nicht mehr heimkommen
28 Personen gelten in Nordrhein-Westfalen derzeit als dauerhaft vermisst. 11.000 ... mehr
Keine Spur von Debbie Sassen
"In Deutschland werden 1000 Kinder vermisst"
Um 12.42 Uhr meldet Stiefvater Jürgen das Kind als vermisst. Mehrere Hundertschaften der Polizei suchen zwei Tage lang nach Deborah, drehen buchstäblich jeden Stein um, tauchen um den halb gefrorenen Buga-See. Ohne Ergebnis.
Später tauchen sie auch in den Halterner Stausee. Ein anonymer Briefeschreiber hatte behauptet, Debbies Mörder habe ihm erzählt, dass er die Leiche dort versteckt habe. Hoffen und Bangen. Dann stellt sich heraus, dass der Briefeschreiber ein wichtigtuerischer Theologiestudent war, dem egal war, dass sein Brief Debbies Familie und die Ermittler in ein grausames Wechselbad der Gefühle stürzte. Immerhin: Ein Richter verurteilte den jungen Mann dazu, den Polizeieinsatz zu zahlen.
Deborah bleibt verschwunden. Ohne jede Spur heißt es. Dabei hat ihr Verschwinden in ihrer Familie tiefe Spuren hinterlassen. Anita, die große Schwester, wurde depressiv. Gerade 19 Jahre alt, setzte sie 1999 ihrem Leben ein Ende. Mutter Dagmar zog mit ihren beiden jüngsten Kindern an die Ostsee, klammert sich noch immer verzweifelt an die Hoffnung, dass Deborah noch lebt.
Die Ermittlungskommission Deborah – die 40 Fahnder haben sich geweigert, von einer Mordkommission zu sprechen, ein "Hoffnungsding", wie ihr Leiter Dietmar Wixfort sagt – wird nach und nach reduziert. Schließlich ist es nur noch Wixfort selbst, der die selten eingehenden Hinweise überprüft und der Kontakt zu allen Behörden aufnimmt, die irgendwo in Deutschland Kinderschänder festgenommen haben.
Vorigen Sommer hat Wixfort das Düsseldorfer Polizeipräsidium verlassen. Die Akte Debbie liegt seitdem bei den ungelösten Fällen der Staatsanwaltschaft. Aber sie ist nicht vergessen. Sollte es je eine heiße Spur geben, wird sie wieder geöffnet. Darauf hoffen die Ermittler ebenso wie Deborahs Eltern, die ihr Mädchen nie erwachsen werden sahen.
Soweit der Bericht, die Fotos sind bei dem Bericht zu sehen
servus derweil
wastl