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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 21:44
Zitat von LanzaLanza schrieb:Und wenn er direkt die Kampenwandstraße gelaufen wäre, passen die Zeiten doch noch viel weniger und er wäre deutlich vor 02.30 Uhr bereits in den Burgweg nach hause abgebogen?
Jetzt hast Du es selbst gemerkt, oder?!
Genau das ist ja der Punkt, weswegen in diesem Prozess tagelang darum hin und her gezercht wurde, ob der Angeklagte nun "ab 2:30 Uhr" CoC gespielt hat oder erst "ab 2:42 Uhr".

Wenn er Minuten vor 2:30 Uhr an der Kreuzung Burgweg angekommen ist, sich aber erst um 2:42 Uhr bei CoC eingelogt hat, dann hat er eine Lücke von 15 bis 20 Minuten in seinem alibi und damit genug Zeit für die Tatbegehung. Wäre er schon "deutlich vor 02.30 Uhr bereits in den Burgweg nach hause abgebogen", wäre er dort nicht erst um 2:41 Uhr angekommen, um sich dann um 2:42 Uhr einzuloggen, sondern deutlich früher.
Natürlich kann er erst mal geduscht, was gegessen, sich umgezogen haben, aber das alles gibt ihm eben kein Alibi.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 21:58
Zitat von LanzaLanza schrieb:Nachgestellt wurde doch aber die Schloßbergstraßenroute hinsichtlich der Zeiten und des Nachlaufen des Polizisten ?

Und wenn er direkt die Kampenwandstraße gelaufen wäre, passen die Zeiten doch noch viel weniger und er wäre deutlich vor 02.30 Uhr bereits in den Burgweg nach hause abgebogen?
Zur ersten Bemerkung: Das stimmt. Man hat offenbar alle erdenklichen Wege abgelaufen und die Zeiten festgehalten, auch vom Eiskeller bis zum Brückerl und vom Brückerl bis zum Haus T.

Zur zweiten Bemerkung: Theoretisch ja. Aber er könnte Hanna überholt und auf sie am Brückerl gewartet haben.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 22:01
Wie oben geschildert, ergeben beide Laufrouten ohne die Extraroute ein frühzeitiges Heimkommen, welches nicht zum angenommenen Zeitpunkt des Gelangen in den Bach passt.

Wenn sich der TV dann ganz normal verhält, duscht z.b. etwas isst und danach das Daddeln beginnt, braucht er kein Alibi, sondern die EB den

Beweis / Indiz , dass er zu einem angenommenen Tatgeschehen vor Ort gewesen ist.

Hier war lange die Rede von dem Tatort Video. Das gibt es so nicht.

Und die Schloßbergstraßenroute soll es ja gar nicht erst gewesen sein.

Danach passt es dann ja noch weniger.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Zur zweiten Bemerkung: Theoretisch ja. Aber er könnte Hanna überholt und auf sie am Brückerl gewartet haben.
Nein, bei normalen Lauf, wäre er dann deutlich vor Hanna bereits südwärts die KWS gelaufen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 22:09
Zitat von LanzaLanza schrieb:Nein, bei normalen Lauf, wäre er dann deutlich vor Hanna bereits südwärts die KWS gelaufen.
Ja, wenn er weitergelaufen wäre. Aber @Tiergarten schrieb ja, dass er sie überholt, und dann an der Brücke auf die GEWARTET haben könnte.

Das sehe ich auch für die wahrscheinlichste Variante, denn es erklärt für mich auch den Notruf, den ich bisher nicht so ganz einordnen konnte. Ich habe das ja auch schon hier geschrieben:
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dieses Szenario würde auch den Notruf erklären. Dass man nachts um 2:30 Uhr auf einer recht einsamen Straße von einem Jogger überholt wird, mag einem einen Schreck versetzen. Wenn man aber erkennt, dass der Laufklamotten trägt, im Laufschritt unterwegs ist und einfach an einem vorbei läuft, wundert man sich vielleicht, wie jemand auf die Idee kommt, um diese Zeit zu joggen. Aber als junge Frau ist man nicht alamiert, dass der was Böses im Schilde führen könnte.
Wenn man dann ein paar hundert Meter weiter plötzlich wieder den Jogger sieht, der einem entgegen kommt oder auf einen zu warten scheint, dann wählt man vielleicht doch lieber die Nummer der Eltern. Wenn man sich eine Handy ans Ohr hält und da mit jemandem quatschen kann, fühlt man sich einfach sicherer und nicht ganz so alleine mit dem seltsamen Typen auf der nächtlichen Straße.
Der Notruf ist für mich nicht erklärbar, wenn Hanna überraschend und völlig unvorbereitet von hinten angesprungen worden wäre. Aber wenn sie um die Kurve der Kampenwandstraße biegt und da sieht, dass der Jogger, der sie gerade noch ganz harmlos joggend überholt hat, rumdrückt, dann kann einem das als junge Frau nachts um 2:30 Uhr auf einer einsamen Straße schon mal so seltsame und angsteinflößend vorkommen, dass man lieber jemanden am anderen Ende vom Telefon haben möchte.


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08.03.2024 um 22:12
Zitat von LanzaLanza schrieb:Nein, bei normalen Lauf, wäre er dann deutlich vor Hanna bereits südwärts die KWS gelaufen.
Bei normalem Lauf... Ich hatte aber in meiner Variante angegeben, dass er zuerst in die Schlossbergstrasse/Parkplatz am Eiskeller abgebogen, dann umgedreht und in die Kampenwandstrasse gelaufen sein könnte. Dann sieht der Zeitablauf schon anders aus.

Bei der zweiten Variante über die Schlossbergstrasse/Burgweg hätte er natürlich schneller zu Hause sein können - wenn er denn nicht noch einmal zur Kampenwandstrasse abgebogen wäre.


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08.03.2024 um 22:13
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das stimmt einfach nicht, dass die Tatortzeugin "nur bei uns im Gespräch war". Sie wird auch von der Presse erwähnt:

Z.B. hier:

Dann sagt eine Zeugin aus, die zufällig eine Videoaufnahme auf ihrem Heimweg um 2:40 Uhr von der Schlossbergstraße über die Kampenwandstraße gemacht hat. Die Aufzeichnung zeigt wohl auch den Jogger mit Stirnlampe.
Ja, das wurde in der Presse so geschrieben.
Wer ortskundig ist, weiß aber, dass zumindest von der Ecke Schlossbergstraße/Kampenwandstraße das Teilstück der Kampenwandstraße am "Brückerl" nicht einsehbar ist.
Legt mal also das "Brückerl" als Tatort zu Grunde, so kann die Zeugin den Angeklagten nur dann am etwaigen Tatort gesehen haben, wenn sie schon nicht mehr in der Schlossbergstraße war, sondern schon recht weit die Kampenwandstraße südich gegangen ist. Dann allerdings hätten wir eine zweite Person in Tatortnähe gehabt. OK, die hat möglicherweise keine Pornos geschaut ....

Möglichweise ist das der Grund, warum die StA nicht auf die "Tatortzeugin" abgestellt hat. Und dieser User aus der Sternenmitte hat sich als Zeuge offenbar nicht zur Verfügung gestellt.


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08.03.2024 um 22:26
Zitat von HerrChiemseeHerrChiemsee schrieb:Wer ortskundig ist, weiß aber, dass zumindest von der Ecke Schlossbergstraße/Kampenwandstraße das Teilstück der Kampenwandstraße am "Brückerl" nicht einsehbar ist.
Legt mal also das "Brückerl" als Tatort zu Grunde, so kann die Zeugin den Angeklagten nur dann am etwaigen Tatort gesehen haben, wenn sie schon nicht mehr in der Schlossbergstraße war, sondern schon recht weit die Kampenwandstraße südich gegangen ist. Dann allerdings hätten wir eine zweite Person in Tatortnähe gehabt. OK, die hat möglicherweise keine Pornos geschaut ....
Es ist doch völlig egal, wo genau sich die Zeugin befand, als sie den Jogger um 2:40 Uhr gesehen hat, es muss halt irgendwo im Bereich der Kampenwandstraße gewesen sein.
Und diese Stelle hätte S.T., wenn er denn so gelaufen wäre, wie er ausgesagt hat und sich dabei zielstrebig joggend in Richtung auf seine Zuhause zu bewegt hätte, schon Minuten vorher passiert haben müssen.

Selbst wenn er die lange Runde über Schlossbergstrasse und Burgweg einmal um den Schlossberg herumgelaufen wäre, hätte er nach den Berechnungen der Polizei gegen 2:29 Uhr im Bereich des Tatortes ankommen müssen. Wenn er sich um 2:40 Uhr dann immer noch im Bereich der Kampenwandstraße befindet, dann fragt man sich natürlich, was er ganze 11 Minuten dort getrieben hat.
Von einer längeren Verschnaufpause, weil ihm die Luft ausgegangen war, hatte er der Polizei ja nicht berichtet. Eher dass er recht locker getrabt sei, womit er die lange Zeit die er für die kurze Strecke benötigte, erklären wollte.


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08.03.2024 um 22:38
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Also glaubst du eher an seine Unschuld? Alleine, dass der Experte ausführt, wie viele Männer in der Altersgruppe sich sowas ansehen, lässt wohl zahlreiche alternative Täter zu.
Ob ich an seine Unschuld glaube? Ich glaube gar nix, mein Glaube ist aber auch nicht relevant.

Ich glaube - bzw. hoffe - auf ein Urteil, das rechtstaatlichen Maßstäben genügt. Und ich meine, ein Rechtsstaat kommt eher damit klar, dass man einen Schuldigen laufen lässt, als dass man Unschuldige einsperrt. Individuelles Unrecht, das unbestraft bleibt, wird es in unserer Gesellschaft immer geben. Staatliches Unrecht ist meines Erachtens aber nochmal eine ganz andere Kategorie.
Man muss andererseits auch einräumen, dass es natürlich nicht sein kann, dass eine Verurteilung eine 100%-Sicherheit voraussetzt - dies wird auch von anderen Rechtsordnungen nicht gefordert. Was mich aber beängstigt, ist, wie schnell Zweifel häufig beiseite gewischt werden.

Und was mich besonders stört: Ich habe diverse Fälle, die sowohl vor Strafkammern als auch vor Zivilkammern verhandelt werden (das ist im Bereich der Wirtschaftskriminalität häufig der Fall). Und obwohl ein Zivilurteil nur geringere Eingriffe mit sich sich bringt als ein Strafurteil (hier eine Zahlungsverpflichtung, da eine Freiheitsstrafe), fordern die Zivilkammern häufig den stärkeren Nachweis. In den Zivilurteilen wird dann auf ein sog. "non liquet" verwiesen und die Klage abgewiesen, während es zu dem gleichen Umstand im Strafurteil heißt: "Wie wird es denn anders gewesen sein". Das ist ein ernst zu nehmendes Problem.

Naja - und bei Aßbichler bin ich mir eben nicht sicher, wie sie insoweit einzuschätzen ist. Wenn die Medien den Email-Austausch zwischen "Wolfgang" und "Jaqu" richtig dargestellt haben, dann war sie vor Abschluss der Beweisaufnahme festgelegt ("ich glaube dem M...."). Dann hätte Rick ihren Punkt gemacht und Jaqu hätte ein Problem, Karlsruhe würde ihr auf die Finger klopfen (dabei würde ergänzend berücksichtigt werden, dass sie über alle Maßen hartnäckig auf ein Geständnis gedrängt hat - evtl. hat sie es gut gemeint, klug war dies allerdings nicht). Abgesehen davon finde ich eine solche Korrespondenz einem Gericht unwürdig. Der nächste StA redet Jaqu in dienstlicher Korrespondenz dann mit "Spatzl" an oder wie?


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08.03.2024 um 22:46
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist doch völlig egal, wo genau sich die Zeugin befand, als sie den Jogger um 2:40 Uhr gesehen hat, es muss halt irgendwo im Bereich der Kampenwandstraße gewesen sein.
Wollen wir kurz festhalten, dass dieses angebliche Video heute in den Plädoyers NICHT vorkam, es demnach wohl nicht gibt, aber zumindest keinerlei Rolle spielt.

@Palio hatte damit bisher aus seiner Sicht eine Argumetitationskette aufgebaut, diese dann aber heute aufgrund diesen Faktes der Nichtrelevanz / Nuchtvorhandenseins seitens der Prozessbeteiligten angepasst.


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08.03.2024 um 22:54
Zitat von HerrChiemseeHerrChiemsee schrieb:Wenn die Medien den Email-Austausch zwischen "Wolfgang" und "Jaqu" richtig dargestellt haben, dann war sie vor Abschluss der Beweisaufnahme festgelegt ("ich glaube dem M....").
So deutlich war das jedoch in der Mail gar nicht formuliert.

Laut Bild schrieb sie:
"Hallo Wolfgang, ich denke, dass die Aussage des M. zum Tötungsvorsatz ganz wichtig ist. Der Angeklagte sagte, er habe sie bewusstlos geschlagen, damit sie sich nicht wehren kann und er habe sie nicht töten wollen … damit gef KV in Tatmehrheit mit Mord.“
https://m.bild.de/regional/bayern/regional/hannas-killer-vor-gericht-eiskeller-prozess-koennte-platzen-87225770.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Daraus lässt sich jetzt meines Erachtens nicht ableiten, dass die Richterin M. als glaubwürdig betrachtet, sondern nur, dass, wenn im Plädoyer der StA M. als glaubhaft dargestellt wird (wovon ja aufgrund der bisherigen Äußerungen des Staatsanwaltes auszugehen war), dies eine andere Einordnung mit sich bringt.

Der gesamte Email-Austausch wirkt aber natürlich trotzdem etwas befremdlich.


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08.03.2024 um 23:07
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wollen wir kurz festhalten, dass dieses angebliche Video heute in den Plädoyers NICHT vorkam, es demnach wohl nicht gibt, aber zumindest keinerlei Rolle spielt.
Ich schreibe Dir das gerne noch 100 weitere male: es ist schnurzegal, worüber Du Dir einig bist und was Du meinst, was WIR kurz festhalten sollen. Du brauchst halt nur nicht erwarten, dass es Dir mit solchen Sprüchen gelingt irgendeinen der anderen Diskutanten dazu zu bringen, diese Punkte nicht weiter zu kritisieren.

Weder Du noch ich wissen, was in den Plädoyers gesagt und was nicht erwähnt wurde. Wie zu allen anderen Prozesstagen haben wird nur stark verkürzte Presseberichte und die kurze Zusammenfassung von lennarto.
Also hör mal auf so zu tun, als könntest Du das beurteilen.

Du darfst aber gerne noch bis zum 19. März freudig verkünden, dass der Angeklagte sicher freigesprochen wird (und auch gerne andere dazu auffordern, dass man das jetzt mal kurz festhalten wolle oder man sich zu diesem Punkt doch einig sei.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 23:10
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und was CuC anbelangt: Das hatte er in seinen polizeilichen Vernehmungen überhaupt nicht erwähnt. Dass er dieses Computerspiel um 2.42 Uhr gestartet haben will, ist ihm (oder seinen Anwälten) erst beim Prozess eingefallen, als er unbedingt ein Alibi brauchte.
Das halte ich für einen wesentlichen Punkt. Was einem Angeklagten selber gar nicht eingefallen ist, sondern was anderen zu seiner möglichen Entlastung einfällt, kann man wohl schon mit Fragezeichen versehen.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Er wird sicherlich gefragt worden sein, was er danach gemacht hat und dies auch beantwortet haben.
Also stand in den Vernehmungsprotokollen bestimmt auch, dass er CoC gespielt hat. Die genauen Zeiten wusste man eben nicht, weshalb die Verteidigung die Feststellung dieser beantragt hat.
In den Vernehmungsprotokollen wird stehen, was er zu seinem Tun nach der Rückkehr vom Joggen gemacht bzw. was er dazu angegeben hat und ob er überhaupt CoC erwähnt hat. Wenn nicht, würde es erklären, warum das nicht bereits im Ermittlungsverfahren überprüft wurde, sondern dass dieser erst im Prozess dargebotenen ad-hoc-Idee der Verteidigung zu CoC naturgemäß auch erst ab da nachgegangen werden konnte.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Der springende Punkt ist doch, warum er entgegen seiner ersten Schilderung nicht über die Schlossbergstrasse direkt nach Hause gelaufen ist, sondern den Weg über die Kampenwandstrasse genommen hat.

Seine Begründung: Er habe dort einen Kumpel zu treffen gehofft (nachts um 2.30 Uhr!), mit dem er früher mal Bergtouren gemacht hat.
Klar, wenn man jemand zu treffen hofft, geht man um 2:30 morgens los, macht doch jeder, und klappt auch meistens….


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

08.03.2024 um 23:18
Zitat von LestradeLestrade schrieb:Man hat es sich anhand einer Funkzellenauswertung und des im Plädoyer erwähnten Schreis erschlossen, da Hanna auf dem Nachhauseweg in eine andere Funkzelle gewechselt war. Die Funkzelle ändert sich genau in einem bestimmten Bereich der Kampenwandstraße. Ihr Handy wechselte die Funkzelle und wurde danach im Bärbach wieder in die nördliche Funkzelle (=Fließrichtung des Bärbaches) zurückgespült.

Nachzulesen irgendwo hier im Thread.
Ja - habe ich mitbekommen.
Aber auch weiter südlich des Brückerls, sozusagen flussaufwärts, wäre das Handy - vorübergehend - in der nächsten Funkzelle gewesen.

Und zum sog. Schrei:
Da hat es eine ältere Dame gegeben, die ihrer Aussage zufolge im Bereich Burgweg/Kampenwandstraße untergebracht war. Nachts musste sie mal und ging pinkeln. Und weil sie versuchte, nicht wach zu werden, hat sie die Augen geschlossen gehalten (so ihre Aussage gemäß Berichterstattung). Richtig wach werden wollte sie also nicht. Einen Schrei möchte sie aber gehört haben, und sie möchte - trotz geschlossener Augen - auch wissen, aus welcher Richtung der kam. Meinetwegen.
Andererseits hat sie es nicht für nötig befunden, dem weiter nachzugehen oder die Polizei zu verständigen; gemeldet hat sie sich erst später. Sagt uns das was? - ich weiß nicht. Es gab zumindest schon Menschen, die sich durch eine Zeugenaussage wichtig machen wollten.
Aber: Wer in einem Gebäude Ecke Burgweg/Kampenwandstraße im Halbschlaf mit geschlossenen Augen einen Schrei hört, der kann nicht verlässlich lokalisieren, wo genau der herkam, zumal dann, wenn draußen - in Richtung des Schreis - ein Bach rauscht. Meinst Du wirklich, dass man in dieser Situation einordnen kann, ob der Schrei nun von 50m die Straße hoch oder 50m die Straße runter ausging? Kann man da sagen, dieser Schrei sei vom "Brückerl" gekommen? Das glaub ich nicht, und da hätte ich als Richter eben meine Zweifel.

Der Tatort wäre für mich damit offen. Bevor ich überhaupt von einem "Tatort" ausgehen würde, und damit einer Tat, wäre ich im Übrigen dem Beweisantrag zu diesem anderen jüngsten Bärbachopfer nachgegangen, das möglicherweise ähnliche Verletzungen aufgewiesen hat. Warum denn auch nicht? Davor die Augen zu verschließen, war für mich nicht nachvollziehbar. Aber da schlägt dann die Überlastung der Justiz zu. Aßbichler hatte ja bereits darauf hingewiesen, wenn dies hier noch länger dauere, müsse sie andere U-Häftlinge frei lassen (bis dann eine andere Kammer übernommen hat). Auch bei diesem Hinweis darauf, dass das Gericht von Eile getrieben ist, habe ich mir überlegt, ob er wohl so schlau war.


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08.03.2024 um 23:24
Zitat von HerrChiemseeHerrChiemsee schrieb:Einen Schrei möchte sie aber gehört haben, und sie möchte - trotz geschlossener Augen - auch wissen, aus welcher Richtung der kam.
Kann es sein, dass man zum Hören generell nicht unbedingt Augen braucht? Aber du wirst das ja sicher viel besser wissen.
Zitat von HerrChiemseeHerrChiemsee schrieb:Meinst Du wirklich, dass man in dieser Situation einordnen kann, ob der Schrei nun von 50m die Straße hoch oder 50m die Straße runter ausging?
Ich wüsste nicht, dass die Zeugin das so angegeben hat. Unsere Prozessberichterstatter werden ja wissen, was sie genau ausgesagt hat, sie wurde ja in der Hauptverhandlung vernommen. Dass sie einen Schrei gehört hat, stellst du jedenfalls als solches nicht in Abrede, oder das auch?


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08.03.2024 um 23:25
Zitat von allegroassaiallegroassai schrieb:Von ihnen, von Ihnen oder von innen?
"Von innen" meinte ich. Entschuldigung, das war ein Schreibfehler.


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08.03.2024 um 23:28
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Der springende Punkt ist doch, warum er entgegen seiner ersten Schilderung nicht über die Schlossbergstrasse direkt nach Hause gelaufen ist, sondern den Weg über die Kampenwandstrasse genommen hat.

Seine Begründung: Er habe dort einen Kumpel zu treffen gehofft (nachts um 2.30 Uhr!), mit dem er früher mal Bergtouren gemacht hat.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Klar, wenn man jemand zu treffen hofft, geht man um 2:30 morgens los, macht doch jeder, und klappt auch meistens….
Nur mal kurz zum Verständnis: der Kumpel, den er nach langem Überlegen vorgab, treffen zu wollen, war doch der Pfadfinder, richtig?

Dieser sagte doch laut AZ-Artikel damals aus, dass S. der Polizei gesagt habe, er hätte gehofft, ihn am Eiskeller zu treffen, nicht wie jetzt hier so oft geschrieben in der Kampenwandstrasse....?
Nach nur loser Bekanntschaft und einem zufälligen einmaligen Treffen im Frühjahr 2022 im "Eiskeller" mit "kurzem Hallo" mit dem Angeklagten, rief die Kripo im Zuge der Ermittlungen im Mordfall "Hanna" bei dem Zeugen an. Der 20-Jährige wunderte sich und erkundigte sich telefonisch bei dem 21-Jährigen nach dem Grund.

Dazu schilderte er am Dienstag im Zeugenstand: "Er hat mir gesagt, dass er in der Nacht des 3. Oktober 2022 gegen 2 Uhr joggen war und am Eiskeller vorbeikam, um dort Bekannte und auch mich zu treffen. Er hätte bei der Polizei widersprüchliche Aussagen gemacht und werde deshalb noch mal vernommen." Der 20-Jährige wirkte auch am Dienstag noch irritiert, wie er in die Ermittlungen geraten war.
Quelle:
https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/mordprozess-um-hanna-w-die-raetselhaften-verletzungen-des-angeklagten-art-941911

Beitrag von Schneewi77chen (Seite 183)


Oder geht es jetzt nochmal um jemand ganz anderen?


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08.03.2024 um 23:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist doch völlig egal, wo genau sich die Zeugin befand, als sie den Jogger um 2:40 Uhr gesehen hat, es muss halt irgendwo im Bereich der Kampenwandstraße gewesen sein.
Nein - wo sich die Zeugin ggfs. befand, ist in Anbetracht des Kontext' nicht egal, und zwar deswegen, weil die Kampenwandstraße - geht man sie in südliche Richtung - vor dem angeglichen Tatort eine ausgeprägt Linkskurve macht. Und den Angeklagten nur irgendwo auf der Kampenwandstraße gesehen zu haben, das sollte dem Gericht nun wirklich nicht reichen; die Straße ist lang.


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08.03.2024 um 23:35
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Nur mal kurz zum Verständnis: der Kumpel, den er nach langem Überlegen vorgab, treffen zu wollen, war doch der Pfadfinder, richtig?

Dieser sagte doch laut AZ-Artikel damals aus, dass S. der Polizei gesagt habe, er hätte gehofft, ihn am Eiskeller zu treffen, nicht wie jetzt hier so oft geschrieben in der Kampenwandstrasse....?
Genau das verwirrt mich auch schon die ganze Zeit. Ich hatte nämlich auch die Eiskeller Version im Kopf.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

09.03.2024 um 00:41
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Allgemein fand ich die Plädoyers ziemlich schwach. Holderle kommt wieder mit Täterwissen, und Kratzspuren an (die widerlegt wurden) und kann sich nicht mal auf eine Tatwaffe festlegen.
Inwieweit wurden die Kratzspuren denn widerlegt? Weil die auch von der Arbeit stammen können? Wie denn, wenn er direkt nach dem Feiertag zwei Tage krankgemeldet war, wie wir seit den Plädoyers wissen. Oder wann wurden die Kratzspuren beobachtet? Erst z.B. eine Woche nach dem Mord, so dass sie doch von der Arbeit stammen können? Aber dann müssten sie ja schon verheilt sein, nach einer Woche oder so, und könnten demnach nicht vom 3.10. stammen? Ist mal irgendwo gesagt worden, wann die Kratzer gesehen wurden oder ist das auch alles so schwammig wie (bisher) z.B. die Krankmeldung?


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