Ilyana schrieb:Warum hat sich der Zeuge erst jetzt gemeldet?
Kann ja nicht aufgrund des Zeugenaufrufs der Polizei sein, da ja die Aussage dort bereits erwähnt wird.
Das würde mich auch interessieren.
Was ich jetzt noch gefunden habe:
https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/regionales/hamburg/article171254703/Am-Hauptbahnhof-sieht-sein-Freund-ihn-zum-letzten-Mal.html“Mehr als zwei Jahrzehnte blieb der Fall voll offener Fragen – bis Ermittler des Hamburger Landeskriminalamtes jetzt einen neuen Zeugen ausfindig machen konnten. Dessen Aussagen könnten den Fall entscheidend voranbringen. Gleichzeitig schwindet mit ihnen die Hoffnung, der Vermisste könnte noch am Leben sein. Die Polizei ermittelt mittlerweile wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.
Die Fotos, mit denen die Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ derzeit in die Öffentlichkeitsfahndung geht, zeigen einen zufrieden lachenden jungen Mann unmittelbar vor der Jahrtausendwende. Dünkler mit Brille irgendwo auf einem verschneiten Feld. Dünkler, wie er in der Küche der elterlichen Wohnung einen Kaffee trinkt. Er lebte mit Mutter und Schwester in einer Wohnung in Eppendorf. Mit zehn Jahren war er adoptiert worden, baute ein überaus enges Verhältnis zu seiner neuen Familie auf.
Am 18. Februar 1997 will er mit Freunden ein Spiel des FC St. Pauli besuchen. Zu Gast im Millerntorstadion ist der VfL Bochum. Doch wegen des anhaltenden Sturms fällt das Spiel aus, die drei Männer kehren daraufhin im „Irish Rover Pub“ in der Steinstraße ein – die Kneipe gibt es heute nicht mehr.
Gegen 22 Uhr laufen Dünkler und ein Freund zum nahen Hauptbahnhof. Der Freund, dessen U-Bahn früher einfährt, verabschiedet sich. Als er durch die Scheiben der Bahn zurück auf den Bahnsteig blickt, sieht er Dünkler zum letzten Mal.
Was in den folgenden Minuten passierte, war lange unklar. Die Bilder der Überwachungskameras vom Bahnsteig wurden in diesen entscheidenden Momenten nicht aufgezeichnet, die Bänder wurden gerade ausgetauscht.
Die Aussage des neuen Zeugen jedoch bringt Licht ins Dunkel: Er will Dünkler wenig später in einer U-Bahn der Linie U1 gesehen haben, die diesen nach Eppendorf bringen sollte. Der 29-Jährige soll links und rechts von zwei Männer gestützt worden sein, wirkte „schlapp, abwesend und verletzt“, sagte ein Polizeisprecher.
„Als die drei Personen an der Station Kellinghusenstraße von der Sitzbank aufstanden, hinterließ die gestützte Person einen mutmaßlichen Blutfleck auf der Sitzbank. Der Zeuge konnte weiterhin erkennen, dass die gestützte Person durch die beiden Begleiter in Richtung des Treppenabgangs mitgeschleift wurde und nicht auf eigenen Füßen ging. Die beiden Begleiter sprachen in einer für den deutschen Zeugen fremden Sprache miteinander.“
Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise zu den beiden Männern, die Dünkler aus der U-Bahn getragen haben könnten. Beide waren etwa 1,80 Meter groß, schlank, durchtrainiert. Der eine hatte eher kurze dunkelblonde Haare, trug einer verwaschene Jeans mit ausgefransten Löchern und eine dünne Blouson-Jacke. Der andere hatte seine dunkelbraunen Haare zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden, trug eine Trainingshose und einen Blouson mit Aufdruck.“