Hallo zusammen,
mich würde überhaupt erst mal interessieren, welche Anhaltspunkte die Ermittler haben, die gesichtete hilflose Person mit dem Vermissten AD in Zusammenhang zu bringen? Im Pressetext heißt es dazu „eine männliche Person mit großer Ähnlichkeit zu AD“. Seine beiden Freunde müssten doch eigentlich zweifelsfrei sagen können, ob die vom Zeugen beschriebene Bekleidung übereinstimmt? Bisher klingt es für mich so, als ob sich die Ermittler nicht 100 % sicher wären?
Außerdem stellt sich natürlich die Frage, warum zwei mutmaßliche Räuber mit ihrem mutmaßlich verletzten Opfer im ÖPNV durch die Gegend fahren, wo sie von Zeugen gesehen werden? Mit einer wahrscheinlich blutenden Person, die sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, erregt man im öffentlichen Raum einige Aufmerksamkeit. Normalerweise, so würden sich die anderen Passagiere wohl fragen, wäre ein Taxi oder ein Krankenwagen das angebrachte Transportmittel. Außerdem müssten die Begleiter damit rechnen, angesprochen zu werden, ob Hilfe benötigt wird. Bei einer solchen Verletzung muss der Mann seine Schmerzen zum Ausdruck gebracht haben oder aber er war bereits bewusstlos? Beides kann den anderen Fahrgästen nicht verborgen geblieben sein. Gleichwohl gibt es nur einen Zeugen? Warum sind die beiden Männer das enorme Risiko eingegangen, aufgrund der ungewöhnlichen Begleitumstände aufzufallen? Sie konnten auch nicht ausschließen, dass jemand von den Fahrgästen einen Notarzt ruft. Die Männer müssen demnach einen triftigen Grund für ihr Vorgehen gehabt haben, aber welchen? Sie müssen sich überdies sehr sicher gefühlt haben. Das klingt alles unglaublich kaltschnäuzig. Wie bereits weiter oben schon von einigen Usern beschrieben, waren sie vermutlich auf der Durchreise. Leider gibt’s keine Aufzeichnungen: „Die Bilder der Überwachungskameras vom Bahnsteig wurden in diesen entscheidenden Momenten nicht aufgezeichnet, die Bänder wurden gerade ausgetauscht.“
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article171254703/Am-Hauptbahnhof-sieht-sein-Freund-ihn-zum-letzten-Mal.htmlWichtig fände ich, die Zeugenaussage zu verifizieren. Ich kenne den ÖPNV in Hamburg-Eppendorf nicht, würde aber sagen, dass man in Berlin eher nicht unbemerkt um 23 h eine mutmaßlich blutende, hilflose Person durch den ÖPNV tragen kann, auch nicht 1997. Ich vermute mal, das ist in HH ähnlich. Deshalb hoffe ich, dass sich noch weitere Zeugen melden. Die Beschreibung der Begleitpersonen finde ich eher stereotyp und klischeehaft. Damit meine ich nicht, dass es solche Typen nicht gab und gibt. Ich finde es aber erstaunlich, dass sich der Zeuge erst jetzt, 20 Jahre später, meldet. Und sich dann auch noch so genau erinnern will...