cododerdritte schrieb:Er musste zwar länger nachdenken, was genau er dort wollte, aber ihm fiel dann ja wieder ein, dass er gehofft hatte, dort den Bekannten zu treffen, mit dem er mal Bergtouren gemacht hat.
Tiergarten schrieb:Hätte Sebastian T. beharrlich darauf gepocht, dass er in Höhe Eiskeller rechts in die Schlossbergstrasse abgebogen und dann schnurstracks zu seinem Elternhaus gelaufen sei, hätte man ihm schwerlich nachweisen können, dass er noch einen Abstecher zur Kampenwandstrasse mit dem dort gelegenen Tatort unternommen habe.
Genau diese beiden Aussagen sollten sie mal diejenigen zu Augen führen, die hier so eine Art "Hexenprozess" vermuten.
Erst meldet sich ST nicht als Zeuge und dann plappert er, nachdem seine Mutter den Ermittlern einen Hinweis auf die Joggingrunde gegeben hat, plötzlich wie ein Wasserfall, erzählt Geschichten über offenbar sehr entfernte Bekannte, denen er nachts begegnen wollte sowie über ein Mädchen und ein fahrendes Auto, denen er in der Nacht begegnet sein will.
Wenn seine Beobachtungen der Realität entsprechen, wären diese enorm wichtig für die weiteren Ermittlungen gewesen. Warum meldet er sich dann nicht freiwillig bei der Polizei, um Hinweise zu geben, nachdem ihn der Tod von Hanna offenbar so getriggert hat, dass dieser zu einem wochenlangen Gesprächsthema im Freundeskreis wurde?
Die "Zusatzrunde" beruht ganz alleine auf der eigenen Erwähnung des Angeklagten und nicht auf einer Erfindung der Ermittler, der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts. Insofern enttäuscht mich das Verhalten von Frau Rick auch sehr, gerade nach ihrer außerordentlichen Leistung im Genditzki-Prozess, insoweit schließe ich mich dieser Meinung von Rick_Blaine vollumfänglich an.
Rick_Blaine schrieb:Das sehe ich auch so. Ich hatte eine hohe Meinung von der Kollegin Rick nach dem Genditzki Prozess, aber inzwischen hat diese sich sehr geändert
Sehr schade auch, dass der Angeklagte, nachdem er nach seinen weitreichenden Ausführungen bei seiner Vernehmung und seinem anschließenden (zulässigen) Schweigen im Gerichtssaal noch nicht einmal abschließend die Gelegenheit genutzt hat, um einige Worte an Hannas Eltern zu richten. Dies macht ihn noch nicht zum Täter, zeugt jedoch von einer erschreckenden Empathielosigkeit.
Stefan1477 schrieb:Alleine, dass der Experte ausführt, wie viele Männer in der Altersgruppe sich sowas ansehen, lässt wohl zahlreiche alternative Täter zu.
Da fragt sich allerdings, wie viele dieser "alternativen" Täter in Tatortnähe waren, sich selbst der Tat bezichtigen oder der Polizei Märchen aufgetischt haben (siehe meine obigen Ausführungen).