Hanna W. tot aus der Prien geborgen
06.03.2024 um 18:27Lento schrieb:Könntest Du genau zu diesem Punkt endlich eine verlässliche Quelle liefern. Dann wären allen geholfen.Ja klar, gerne:
Eine Zeugin berichtete am 17. November 2022, sie habe im Bereich des eventuellen Tatorts einen "Jogger mit Stirnlampe" gesehen. Eine andere Zeugin schilderte "einen Schrei, einen schrecklichen Schrei" zur fraglichen Zeit.Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/prozess-zum-mordfall-hanna-w-unterbrochen-urteil-verzoegert-sich-art-942928
Lento schrieb:Nenne die Definition des "Bereichs" von der z.B. Holderle spricht.Davon abgesehen, dass Dein Ton, mich hier im Imperativ anzusprechen, reichlich unverschämt ist, kann ich natürlich nicht definieren, was Herr Holderle mit "Bereich" meint. Erstens bin ich nicht der Pressesprecher von Herrn Holderle und zweitens müsstest Du da ja zumindest mal den Zusammenhang benennen, in dem er das gesagt hat. Wenn Du also wissen willst, was Herr Holderer wann mit welche Aussage gemeint haben könnte, musst Du ihn schon selber fragen.
Lento schrieb:Könntest Du dazu einen Nachweis liefern? So ist und bleibt es eine reine Behauptung, für die in der Verhandlung der StA die Beweislast hat, falls er einen Alternativtäter ausschließt.Ich kann Dir für die Aussage gerne eine Quelle liefern. @fassbinder1925 hat dazu etwas in seinen Prozessberichten geschrieben:
fassbinder1925 schrieb am 16.11.2023:Erstmal noch kleiner Nachtrag. Eine Sache könnte Interessant sein, die ich vorher vergessen habe. Die „priorisierten Personen.“Und nein, die StA trägt nicht die Beweislast, die anderen 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde als alternative Täter auszuschließen.
Die Polizei hat 26 Stück davon gehabt. Die größte das können wir uns denken, war der Herr mit der Uhr. Was ich bisher nicht wusste, der wurde wohl als Beschuldigter geführt. Inklusive Beschuldigtenvernehmung und Hausdurchsuchung. Auch nicht toll. Klar haben sie ihren Job gemacht, aber stell dir vor, du verlierst deine Uhr und dann so etwas. Der Nächste war natürlich aufgrund der zeitlichen und lokalen Bestimmungen der Nachbar S. und zwei Weitere Personen, die zur Ähnlichen Zeit, die Straße entlang gelaufen sind. Plus ein paar Leute, mit denen die Geschädigte in der Vergangenheit etwas enger war, als nur Freundschaft. Sind wir zwar nicht annähernd bei der Hälfte, aber kann jetzt nicht sagen, wer die Anderen waren. Sie konnten auf jeden Fall schnell gänzlich ausgeschlossen werden, oder es gab keine Anhaltspunkte.
Sie trägt genau genommen nicht mal die Last, zu beweisen, dass S.T. der Täter war. Es reicht vollkommen aus, wenn sie genug Argumente und Indizien vorträgt, die dazu führen, dass 4 der 5 Richter zu der Überzeugung kommen, dass S.T. Hanna angefallen, niederrissen, ihr schwere Kopfverletzungen zugefügt hat, ihr beide Schulterblätter gebrochen hat und sie anschließend in den Hochwasser führenden Bach geworfen hat.
Leider denken Laien immer wieder, dass es reicht einen Alternativtäter ins Spiel zu bringen, um einen Tatverdächtigen, einen Angeklagten oder einen Verurteilten zu entlasten. Schön zu sehen ist das z.B. bei BT, der gerade auf einem Saunagänger mit angeblich gefälschter Eintrittskarte oder irgendwelchen Geschäftspartnern seiner Tante rumhackt oder im Fall des Doppelmordes von Babenhausen, wo die Unterstützer immer wieder munkeln, das Opfer sei in Geschäfte mit kriminellen Rockern verstrickt gewesen, weswegen ja auch einer der bösen Jungs als Täter in Frage kommt.
Tatsache ist aber, dass das Gericht in diesem Prozess beurteilt, ob die Indizien, die gegen den Angeklagten sprechen ausreichen, um es von dessen Schuld zu überzeugen. Das es rein theoretisch auch andere Täter geben kann, ändert ja nichts an der Belastungskraft jedes dieser einzelnen Indizien. Und am Ende wird halt die Gesamtheit der be- und entlastenden Indizien beurteilt. Sicher würde jemand, der sich ebenfalls auf irgendeine Weise konkret verdächtig gemacht hat als entlastendes Indiz gewertet werden. Aber eben nur als einzelnes Bausteinchen in der Gesamtheit der Indizien.
Gerade bei einem Verbrechen wie diesem, wo es keine konkrete Verbindung oder gar Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gegeben zu haben scheint und deshalb ein recht allgemeines Motiv vorzuliegen scheint (Hass auf Frauen, Abreagieren von Wut, Bedürfnis nach Macht) kann es rein theoretisch noch hunderte andere Personen gegeben haben, die in der gleichen Nacht ein ähnliches Bedürfnis hatten, sogar bei einigen der Personen, die in der Nacht Gäste des Eiskellers waren, kann das der Fall gewesen sein. Aber da muss es schon sehr viel konkretere Hinweise auf deren potentielle Täterschaft geben, als allein die Tatsache, dass sie Besucher des Eiskellers waren und vielleicht ebenfalls einen Zorn auf Frauen hatten, damit das S.T. irgendwie auch nur marginal entlasten könnte.