Da ist alles, was im Dschungel Panamas passieren kann, eine ganz andere Hausnummer. Wohlgemerkt: Ohne von Verbrechen zu sprechen. Üblicherweise warten (Sexual-)Verbrecher nicht in der Wildnis auf ihre Opfer. Die meisten Taten passieren zu Hause. Oder dort vielleicht in der Nähe von Siedlungen. Sofern sie angezeigt werden, wovon ich ausgehe, wenn das Opfer getötet wurde.
Gab es dort, in Bouquet oder rund um den Mirador in den Monaten oder Jahren eine ungelöste Serie (mindestens zwei oder drei) von Tötungen junger Frauen, die in diesem Gebiet wandern wollten und dann verschwunden sind?
Würde ich ein Verbrechen nicht ausschließen (was man vorliegend nicht kann - aber auch nicht muss, um die Sache
ad acta zu legen), wäre das beim Zustand der sterblichen Überreste meine zweite Frage (die erste Frage wäre Unfall/Unglück - wobei Unfall mit einem Unfallverursacher und einer Sorgfaltspflichtverletzung verbunden ist; Unglück dagegen mit Pech, also "höherer Gewalt", z.B. einsetzende Kälte oder Regen).
Der ganze technische Krimskrams, der muss nicht die Wahrheit darstellen. Wir sind fixiert darauf, auch weil es in so vielen Kriminalfällen eine so wichtige Rolle spielt. Dabei kann eine kleine Anomalie reichen, um ein ganzes digitales Gebäude umzuwerfen. So stellt uns das Datum 8. April für die Nachtfotos vor einen Berg ungelöster Probleme. Handelt es sich um einen Bedienungsfehler oder einen Fehler bei der Untersuchung/Manipulation durch die panamischen Behörden, könnten sich viel schlüssigere Szenarien entwickeln.
Natürlich auch viel weniger geheimnisvoll, was natürlich einen erheblichen Nachteil für die darstellt, die die Geheimnisse lösen wollen und viel Energie und Zeit darauf verwendet haben.
So das "Geheimnis" um die hocherhobenen Daumen am Gipfel. Es wird ein Bezug hergestellt zur Mutter eines der beiden Frauen, die sich beide Daumen verbrannt und ein Bild ihrer Tochter geschickt hat:
Doctective schrieb:Wie sich jedoch später nach der Datenanalyse herausstellen wird, hat Lisanne dieses Foto bereits nicht mehr bekommen. Und doch scheint es ein bemerkenswerter Zufall zu sein, dass Dinie sich beide Daumen verbrennt
Quelle: Hardinghaus/Nenner: Verschollen in Panama, 2024, S. 268 f.
Hätte ich die Mutter interviewt und hätte sie mir diese These geschildert, hätte ich es gut verstanden, dass sie als Angehörige darin vielleicht keinen Zufall sehen möchte.
Aber eine Konklusion wie
Und doch scheint es ein bemerkenswerter Zufall zu sein, dass Dinie sich beide Daumen verbrennt
ist entweder Spott oder ein "Sound", den ich aus seriösen Veröffentlichungen nicht kenne. Ein "Zufall scheint bemerkenswert" zu sein. Ist es nun ein Zufall? Oder keiner?
Und das sind die Sachen, wo nicht mehr argumentiert werden kann, weil es keine Argumente gibt.