@keks. Hallo keks
Zuallererst: Ich bin evangelisch. Darum werde ich mich, was die katholischen Sachen angeht ein wenig zurückhalten, da mögen die Katholiken gerne etwas zu sagen.
Zu deiner Idee, das die Religionen von den Menschen erfunden worden sind: Der neuste Spiegel hat eine Titelstory, die sich damit beschäftigt, hier kommen Wissenschaftler zu Wort und es wird doch sehr deutlich, das selbst wenn die Religionen nur ein Konstrukt der Menschen sind, diese doch sehr sehr nützlich sind. Vielleicht magst du das mal lesen, zu deinem besseren Verständnis? Generell macht der Mensch ja nix über tausende von Jahren, was unnütz für ihn ist.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,ausg-6389,00.html (Archiv-Version vom 25.12.2012) Was die Kirchensteuer angeht, teile ich deine Meinung nicht. Heutzutage kannst du vernünftig heiraten und auch vernünftig beeredigt werden, ohne das du in der Kriche sein musst. Kirchlich heiraten ist dann nicht drin, aber warum auch? Immerhin gehörtst du nicht dieser Kirche an, dann finde ich kannst du auch keine Leistungen von ihr erwarten. Ich habe generell ein Problem damit, wenn Menschen die Leistungen der Kirche in Anspruch nehmen wollen, sich aber nicht zugehörig fühlen und entsprechend diese Leisungen nicht honorieren wollen. Pastoren müssen auch leben und ich will, das unser Pastor (der nebenbei bei meiner Hochzeit Boots trug und in einer Rockband singt
:) ) ein gutes Auskommen hat- schließlich macht er einen guten Job. Wie die Leistungen verteilt werden, die man zahlt, steht auf einem anderen Blatt, aber darüber diskutiere ich dann lieber mit Leuten, die diese Leistungen auch bezahlen, weil sie in diesem "Verein" sind.
Ich bin ein großer Tierfreund und ein totaler Katzenfreak. Aus meiner Erfahrung heraus haben diese Tiere sehr wohl ein "Ich-Bewusstsein" und eine Seele. Ich kann mich auch nicht entsinnen, das das jemand heutzutage in der Kirche ernsthaft bezweifelt. Zumindest nicht in meiner Denomination (evangelisch).
In der evangelischen Kirche haben wir die Konfirmation mit ca. 12-14 Jahren. Ich habe damit wenig zu tun, weil ich per Unterwassertaufe "in den Tod Jesu" im Alter von 14 jahren auf eigenen Wunsch in einer phingstlich ausgerichteten Gemeinde getauft wurde.
Die sog. Kindestaufe kenne ich nicht, aber ich kenne viele Christen, die mit ihrer Konfirmation für sich selbst ihre Taufe bestätigt haben und dies nicht getan haben, weil "alle" das gemacht haben. Gruppenzwang ist doof- aber leider oft ein Problem von Gruppen- auch Konfirmandengruppen.
Bei den Phingstlern ist es übrigens auch nicht unüblich, das sich da Kinder zwischen 8-10 Jahren taufen lassen, wenn sie es wollen und sie zeigen können, das sie verstanden haben, was sie da machen. Ich kenne einige, die dies unbedingt wollten und durchgezogen haben, gegen den Wunsch und Rat ihrer Eltern, die sich dann fügen mussten.
Es ist wissenschaftlcih nicht bewiesen, dass Nahtoderfahrungen lediglich auf Hirnprozessen beruhen. Es ist noch nicht einmal bewiesen, das bei Nahtoderfahrungen überhaupt generell Hirnprozesse beteiligt sind- auch wenn dieses naheliegend erscheint. Es gibt ein paar Spekulationen disbezüglich ( Sauerstoffgehalt etc.), diese werfen aber mehr Fragen auf, als das sie Antworten geben.
Momentan gibt es zwei bedeutende Ideen, welche Funktion unser Gehirn in Bezug auf unser Bewusstsein einnehmen könnte: Die eine basiert darauf, das unser Gehirn alles Bewusstsein selbst erschafft, die andere sieht das Gehirn als eine Art Reciever (vgl. Radio oder Fernseher), also lediglich eine materielle Einheit, die Bewusstsein in diese Realitätsebene bringt (im Sinne von "übertragen").
Zum Thema "Stand der Neurowissenschaften und dem Gehirn" haben elf führende Neurowissenschaftler 2004 ein "Manifest" herausgegeben, welches u.a. folgende Passagen enthielt:
"Nach welchen Regeln das Gehirn arbeitet, wie es die Welt so abbildet, dass unmittelbare Wahrnehmung und frühere Erfahrung miteinander verschmelzen; wie das innere Tun als "seine" Wirklichkeit erlebt wird und wie es zukünftige Aktionen plant, als dies verstehen wir nach wie vor noch nicht einmal in Ansätzen., Mehr noch: Es ist überhaupt nicht klar, wie man dies mit heutigen Mitteln erforschen könnte."
"Wie entstehen Bewusstsein und Ich-Erleben, wie werden rationales und emotionales Handeln miteinander verknüpft, was hat es mit der Vorstellung des "freien Willens" auf sich? Die großen Fragen der Neurowissenschaften zu stellen, ist heute schon erlaubt- das sie sich bereits in den nächsten zehn Jahren beantworten lassen, ist allerdings eher unrealistisch. Selbst ob wir sie bis dahin auch nur sinnvoll angehen können, bleibt fraglich" (Autorenkollektiv 2004, Gehirn und Geist,6, 30-37)
Wir wissen schon sehr lange, dass die Erde rund ist, nicht erst sein Galileo. Es ging auch nicht um die Frage, ob die Erde rund sei, sonder es war zur damaligen Zeit noch nicht geklärt, ob die Erde oder die Sonne im Mittepunkt des Universums steht.
Warum sollte ein Gläubiger etwas gehen Fortschritt haben? Die Kirche hat damals die Naturwissenschaften sehr stark unterstützt- finanziell und materiell. Es gibt keinen Widerspruch zwischen den Naturwissenschaften und den Religionen- es sei denn man konstruiert ihn.
Man muss nicht in die Kirche gehen oder sich einer Religion zugehörig fühlen, um daran zu glauben, das es etwas Höheres gibt. Niemals muss man das. Man muss nochnichtmal zu einer Kirche gehören oder in eine Kirche gehen um an Gott oder an Jesus zu glauben und/oder Christ zu sein. Alles nur Menschenkonstrukte.
Wichtig ist mMn nur, dass man sich auf den Weg begibt- so man denn möchte- und guckt, was einem begegnet und offen für Neues bleibt.