Kephalopyr schrieb:Ich finde beispielsweise diese kuriosen Zufälle sehr verdächtig, wenn etwas bestimmtes passiert, woran Du kurz zuvor gedacht hast. Zufällig genau DAS passiert dann auch. Diese haben, finde ich, einen kausalen Zusammenhang. Für mich ist das ziemlich fragwürdig, wo ich mir dann denke und mich frage, ob da nicht etwas hinterstecken könnte.
Fühlt sich für mich eben erstmal so an, was diese kuriosen Ereignisse betrifft. Hast Du so etwas auch schon erlebt?
Es kommt natürlich darauf an in welchem Rahmen. Natürlich kann es auch wirklich Zufall sein, dass etwas passiert, an was man gerade gedacht hat. Wenn es ohne Ende bewölkt ist und man denkt, dass es gleich regnet und es fängt genau in dem Moment an zu regnen, dann kann das natürlich wirklich Zufall sein.
Aber ich denke, ich weiss was du meinst. Es macht klick und es wird einem etwas völlig klar, obwohl man es nicht wissen kann und es stellt sich heraus, dass es tatsächlich so ist. du meinst sowas?
Kephalopyr schrieb:Ich bin da echt hin und hergerissen.
Erst gehe ich rational heran und schaue mir an, wie beispielsweise Achate entstanden sind, oder bestimmte Mineralien, es ist alles erklärbar, aber dann denke ich mir:
"Was ist, wenn es dennoch eine Vorgabe gibt?" Wie eine Art Information, um so auszusehen wie es aussieht? Es sieht so schön aus, unbeschreiblich schön, als steckte da ein Künstler hinter, der mit dem Leben malt. :)
Wir Menschen haben auch die Möglichkeit eine solche Schönheit wahrzunehmen. Wenn diese gefallene Welt eine solche Schönheit bietet, wieviel schöner muss es davor gewesen sein. Das eine schliesst ja nicht das andere aus.
Natürlich kann man das Wie beschreiben, wie sah der Entstehungsprozeß eines solchen Edelsteins aus. Gerade aber komplexe Vorgänge, können auf etwas höheres hinweisen.
Die DNA ist quasi eine codierte Informationsreihe - kein Code ohne einen Codierer. Man kann sagen der genetische Code eines Menschen ist so und so. Das erklärt eben aber nicht das Warum.
Kephalopyr schrieb:Und mal angenommen, das gesamte Sein wächst mit diesem Schöpfer heran? Dass das Universum nir existiert, weil ein Schöpfer existiert, weil dies erst "geboren" wurde, als er "geboren" wurde. Also mit ihm.
Wir Menschen können uns nicht vorstellen, wie es ist, wenn es weder Raum noch Zeit gibt. Kein Raum bedeutet nicht nur etwa ein schwarzes Universum ohne Sterne, sondern nichts, rein gar nichts. Ebenso bedeutet in dem Zusammenhang keine Zeit nicht ein stillstand der Zeit, als würde man beim TV den Pauseknopf betätigen, sondern gar keine Zeit.
Gott hat Zeit und Raum erschaffen und alle anderen Gesetzmäßigkeiten von denen wir nur eben akzeptieren könnenm, dass sie sind, wie sie sind.
Wenn Gott mit dem Universum heranwächst, dann unterliegt er selbst Raum und Zeit. Er kann diese also nicht geschaffen haben, er ist selbst ein "Sklave" dieser, weil er ein Teil dieser Welt ist und somit nicht im eigentlichen Sinne Gott ist, sondern bestenfalls ein mächtiges Wesen.
Gott wird in der Bibel als ohne Anfang und ohne Ende beschrieben. Es heisst auch eigentlich nicht "Am Anfang schuf Gott " sondern "Im Anfang schuf Gott..".
Die könnte man als Verweis darauf sehen, dass das Universum an dem Punkt durch Gott in das getreten ist, was wir Exiszenz bezeichnen. Sagen wir der kleinste Punkt, der vor dem Urknall bestand, begann zu existieren.
Die Schönheit der Sterne, der Edelsteine und alles anderen, was wir Menschen als schön empfinden ist ein schwacher Abglanz von Gottes Fingerabdruck. Das macht die Dinge nicht weniger schön, im Gegenteil, dies trägt gedanklich noch zu Ihrer Schönheit bei.
Kephalopyr schrieb:Wir können das WIE erklären, aber nicht das WARUM. Wie entstehen solche Gesteine - doch warum sehen sie so unbeschreiblich reich an Farben, Mustern und Formen aus? Streng genommen birgt alles in der Natur eine Schönheit für sich.
Wenn du mich fragst ist ein Punkt, der den Menschen vom Tier unterscheidet die Fähigkeit diese Schönheit wahrzunehmen, sie erinnert uns unbewusst an die Welt, wie sie einmal war, ohne Elend, Tod, Krankheit, Schmerz und Trauer, in der direkten Gegenwart Gottes.
Kephalopyr schrieb:Ich finde das Warum mindestens genauso wichtig, fast noch wichtiger, je nachdem worum es genau geht.
Das sehe ich genauso. Ich glaube viele Menschen wollen aus dem Wie das Warum ableiten.
Kephalopyr schrieb:Worin erkennst Du ihn? Hast Du Beispiele? :)
Der Satz gefällt mir, mit dem Wie kann man auf das Warum zusteuern.
Ich erkenne Gott vor allem im Leid. Gott selber nahm dieses Leid an und warum auch immer dieses Leid existiert, es ist notwendig und erfüllt einen Zweck.
Auch im Bösen, denn wenn der Teufel existiert, dann existiert auch Gott. Wer nur die Finsternis vor sich sieht, hat das Licht im Rücken.
Kephalopyr schrieb:Leider sehe ich immer wieder einige Leute, die behaupten man könne nur das eine oder das andere sein. Oder wenn man von einer möglichen Einzigartigkeit des Lebens ausgeht, ist man automatisch arrogant und was weiß ich. Keine Ahnung.
Wir haben bislang kein Leben auf anderen Planeten gefunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Universum und das Leben dermaßen geordnet existieren und dies alles Zufall ist, ist verschwindend gering.
Arrogant finde ich eher den Anspruch, dass sich alles auf der Welt durch den Menschen erreichen oder ergründen lassen wird und das Leben als ein Zufall angesehen wird, woraus sich ebenfalls diverse andere Probleme ableiten.
Kephalopyr schrieb:Aber die Kirche die hier ist, ist evangelisch. Was ist besser? Evangelisch oder katholisch? Ich kenne mich damit nicht aus, ich finde jedoch den Gedankenansatz interessant, ob eine mögliche Gottheit auch Energie sein kann.
Ich bin befangen, denn ich bin Katholik. Warum machst du dir nicht dein eigenes Bild?
Wenn du wissen willst, was für das katholische Christentum spricht, sieh dir gerne die Seite an, das ist schwierig in ein paar Sätze zusammenzufassen.
Es gibt über 40.000 christliche "Fraktionen". Jesus Christus gilt bei den Christen als Gott selbst. Er hat nur eine Kirche selbst gegründet, von der er gesagt hat, dass diese nie untergehen wird und dieser hat er alle Vollmacht übergeben. Und diese Kirche nennt sich heute die katholische Kirche. Alle anderen wurden auf Menschen aufgebaut, weit nach dieser Gründung und viele sind schon weg vom Fenster.
Sieh Energie Materiell, bei der Entstehung von Sternen oder sieh sie spirituell im Sinne von Vorahnungen. So oder so ist Energie nicht Gott, sie hat eine Wirkung, ist aber von Gott geschaffen und nicht er selber.
Kephalopyr schrieb:Wieso?
Wieso der Pantheismus wenig sinnvoll ist..ein paar Punkte habe ich in dieser Antwort schon angesprochen. Um ein paar weitere anzusprechen..Wenn alles Gott ist, dann kämpft Gott gegen sich selbst. Gott hat einen Anfang und wird ein Ende haben. Gott unterliegt den gesetzlichkeiten der Welt, er kann sie folglich nicht erschaffen haben. Das Universum hat keine persönlichkeit, diese ist aber dazu notwendig Persönlichkeiten zu erschaffen...das mal aus dem stehgreif, andere Argumente findest du auch auf der Seite.
Mr.Brain schrieb:Und irgendwann ist das Bild fertig und der Maler geht weg. Laut Bibel ist aber Gott ständig allgegenwärtig um uns und somit auch um seine gesamte Schöpfung. Wenn er allgegenwärtig ist, so weiß er um jedes einzige Molekül, eigentlich sogar um jedes einzelne Elementarteilchen. Von diesem Standpunkt aus gesehen, ist die Frage, ob diese Elemente aus Gott bestehen oder er in ihnen nur ständig präsent ist nur noch marginal.
Ob der Maler weggeht oder das Bild an einen besonderen Platz in der Wohnung stellt und sich an ihm erfreut lenkt uns in zwei völlig unterschiedliche Richtungen und Gottesbilder.
Ob Gott die Welt erschaffen hat und durch sie und in ihr wirkt oder ob die Welt ein Bestandteil des Wesens Gottes ist, ist ein riesen Unterschied. Es kommt drauf an, ob einen das interessiert oder nicht ob dieser Unterschied marginal ist oder nicht und welches Gottesbild sich daraus ergibt.
Mr.Brain schrieb:Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. 3 Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. 4 Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest. 5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Das lässt sich für sich allein betrachtet ebenso auf das Gottesbild deuten, welches die Kirche und vermutlich die meisten Christen von Gott haben.
Mr.Brain schrieb:Jeder glaubt das, was er glauben will. Gerade der christliche Glaube lässt sich in vielen Aspekten unterschiedlich auslegen, deswegen gibt es ja zu vielen Fragen unterschiedliche Lehrmeinungen. Ich erinnere mich noch daran, wie der Papst die "Vorhölle" einfach so einmal abgeschafft hat.
Falls du den Limbus meinst, dieser war nie Dogma.
Mr.Brain schrieb:Um meine Frage abzudecken geht also jemand frohen Herzens zu dieser Party und isst dort den Kuchen. Irgendwann hat er jedoch genug davon und entscheidet sich dafür, die Party zu verlassen. Vielleicht weil er jetzt eine eigene Party veranstalten möchte.
Luzifer hat das ja letztendlich auch gemacht. Deswegen meine Feststellung: wenn jemand für immer als Individuum mit freier Willenskraft bestehen bleibt, ist es ihm auch theoretisch möglich, das Licht wieder zu verlassen. Eine eigene Entität, von der zwingend feststeht, dass sie immer im selben Zustand bleibt ist eben keine eigene Entität mehr, sondern maximal etwas, das in etwas Größerem aufgegangen ist und Teil von diesem Größerem geworden ist.
Warum isst man Kuchen, geht einem Hobby nach oder sucht sich Freunde..etc.etc.etc. Im Kern gesagt, weil man glücklich ist. Irgendwann hat man von allem genug,auch von Kuchen. Vermutlich würde niemand essen, wenn es keinen Hunger gäbe und essen keinen Spass machen würde.
Gott bzw. seine Gegenwart kann jedoch den Menschen voll und ganz glücklich machen und dies für immer. Deshalb bezeichnet man den Menschen in seiner ursprünglichen Bestimmung im Himmel, in genau dieser Gegenwart Gottes.
Die Hölle ist folglich nicht nur ein Ort, sondern der Zustand völliger Gottesferne und eine Exiszenz ohne jeden Anteil göttlicher Gnade, die diese Welt noch teilweise beinhaltet. Folglich ewige Unzufriedenheit (z.B. in Leid) in einem Ausmaß, welches sich nicht ermessen lässt.
Luzifer und die Menschen haben es vorgezogen eben nicht in dieser Gegenwart zu sein, sondern ihre eigene Party zu schmeissen. Wir brauchen nicht in die Hölle zu gehen, selbst diese Welt ist alles andere als ein Paradies. Die selbstgestellte Mission war also nicht erfolgreich und wir lernen daraus eine harte Lektion.
Ob man jetzt zurück durch den Vorraum der Party in dem man war durchgeht und auf die Party selbst geht, ist jedem freigestellt. Niemand, der auf der Party ist und den Gastgeber von Angesicht zu Angesicht erkennt, will wieder davon weg, auch wenn er es könnte. Warum sollte sich so jemand für ewiges Leid entscheiden, wie es viele lebendige Menschen heute tun?
Eine eigene Exixstenz besteht dennoch, so wie jeder Partygast auf der Party ist, aber jeder eine eigene Persönlichkeit ist. Man trifft seine Entscheidung hier um hinzugehen oder nicht und danach geht man nicht in etwas auf, sondern wird ein Kind des Himmels oder der Hölle. Kinder Gottes sind wir immer.