Wie viel Respekt verdient religiöser Glaube?

HeurekaAHOI schrieb:Und wenn man die Religiosität eines Menschen respektiert, so kann man auch in Frieden mit ihm leben.

Wenn dieser Mensch auch die Nicht-Religiosität von mir respektiert, ist das kein Problem.
Nur leider ist das meistens nicht der Fall.

@Nerok

Nerok schrieb:nö.
ich kann mich über religionen soviel lustig machen wie ich will.
das bedeutet aber nicht das ich die person die daran glaubt verspotte.

Wenn du dich über die Religion eines Menschen lustig machst, dann verspottest du meiner Ansicht nach auch den Menschen, im gewissen Mass.

Ich würde mich niemals über die Religion eines meiner Mitmenschen lustig machen.

@HeurekaAHOI

HeurekaAHOI schrieb: Klar ist es eine Pflicht die religiösen Ansichten anderer Menschen zu respektieren.

Das sehe ich anders. Mir sind die religiösen Ansichten von Menschen zunächst mal unwichtig. Es ist auch nicht meine Pflicht sie zu respektieren. Zu tolerieren ja, bis zu einem gewissen Punkt. Menschen, die dermaßen von ihrem Glauben überzeugt sind, das sie versuchen andere unbedingt zu bekehren, stoßen bei mir dann auch nicht mehr auf Toleranz.

HeurekaAHOI schrieb:Ist die Respektierung der Religion eines Menschen nicht auch Vorbedingung diesen überhaupt respektieren zu können ?

Ich denke schon!

Nicht unbedingt. Kommt auf den Menschen an und wie er seine Religion lebt. Vor fanatisch Glaubenden habe ich eher überhaupt keinen Respekt, würde ich menschlich auch nicht mit klar kommen und meiden.

Jemand der seine Religion lebt, ohne, ich betone ohne andere ständig mit dieser zu " beglücken " und zu verkünden, das er den Stein der Weisen gefunden hat, den kann ich als " Gesamtpaket " auch gut respektieren.
kommt halt sehr auf die Person an und wie sie mit ihrem Glauben umgeht. Mit Zeugen Jehovas z.B. könnte ich niemals befreundet sein. Uns würden Welten trennen. Trotzdem respektiere ich den Menschen an sich, unabhängig seiner Überzeugungen.


@morgenrot37


Religion, die nicht mit Satire umgehen kann finde ich schon mal völlig absurd.
Es geht ja auch nicht darum, einen Menschen wegen seiner Religion auszulachen. Es geht doch darum, das auch religiöse Institutionen keinen Sonderstatus haben dürfen und quasi unberührbar sind.

@Assassine

Assassine schrieb:Wenn dieser Mensch auch die Nicht-Religiosität von mir respektiert, ist das kein Problem.
Nur leider ist das meistens nicht der Fall.

Bist du dir sicher, dass das die religiösen Menschen nicht respektieren?
Mich haben bisher nur die Zeugen Jehovas missionieren wollen.

Religiöse Menschen haben genauso viel oder wenig Respekt verdient, wie alle anderen. Unabhängig von ihrer Religion, der Respekt sollte sich nämlich an anderen Punkten orientieren.

Der religiöse Glaube an sich sollte allerdings toleriert werden, sofern er keinen Schaden an der Gesellschaft oder dem Individuum anrichtet.
Und genau hier ist das Problem, denn die oben genannten Beispiele von Dawkins (man kann allgemein von ihm halten, was man möchte) kann man schlecht wegdiskutieren. Der entstehende Schaden an der Gesellschaft und dem Individuum ist, im besten Fall, die ungleiche Behandlung. Auf der privaten Ebene sollte jeder Glaube, sofern er mit unserem Rechtsverständnis vereinbar ist, toleriert und akzeptiert werden. Immerhin ist der Glaube, wenn man ihn denn hat, etwas sehr intimes. Auf politischer Ebene muss man stärker differenzieren dürfen und ihm keine Sonderrechte einräumen, die zur Benachteiligung Andersgläubiger oder Nichtgläubiger führen.

Was ich mir allerdings auch wünschen würde, ist ein weniger verachtender Umgang mit Gläubigen. Beleidigende Sprüche (wie z.B. Religion ist heilbar) halte ich für respektlos diesen gegenüber. Auch sollten nicht alle Gläubigen mit der Kirche in eine Schublade gesteckt werden.

@Just_Science
Würde der Titel heißen:

Wie viel Respekt verdient der Glaube an Feen, Elfen und Kobolde?

würde es eine ebenso widersinnige Frage sein.
Sprich: die Frage kann SO gar nicht gestellt werden, da sie keine Antwort in Aussicht stellt.

so viel respekt man ihm endgegen bringt...

Warum zur Hölle sollte ich Respekt gegenüber einer faschistoiden Ideologie haben, die mich als Ungläubige schon von vornherein abgeschrieben und stigmatisiert hat? Auf welcher Grundlage soll denn dieser Respekt bestehen? Sorry, ich seh da keine...

Akzeptanz und Toleranz, wie auch schon meine Vorredner schrieben. Und davon auch gern eine Menge. Vielleicht auch etwas Ehrfurcht im Rahmen meines kindlich-naiven Interesses für alles Fremde oder angetoucht durch meinen Neid auf Menschen die glauben können.

Um aber etwas zu respektieren muss es irgendeinen Wert für mich haben. Der religiöse Glaube eines anderen Menschen ist für mich und mein Leben jedoch erstmal nicht wertvoll.
Es sei denn, der Glaube des anderen gibt mir irgendwas. Berührt mich. Verursacht Dinge, die ich gut heiße. Stichwort Nächstenliebe, Gastfreundschaft, Hilfen in Not, etc etc.

Und selbst dann respektiere ich eher den Menschen der im Rahmen seines religiösen Glaubens Gutes tut, als den Glauben ansich.

Erstmal find ich, dass die Fragestellung kritisch genug und die Antworten respektvoll genug sind. Die Frage ist, müssen letztere respektvoll sein? Wieviel Respekt hast du denn vor nem Märchenbuch? Siehst du? Mir geht es genau so: Die Wahrheiten und Denkanstöße darin, bleiben wahr, auch wenn es ein Märchen ist. Die richtig dummen grausamen Sachen, die finde ich abscheulich, auch wenn sie erfunden sind.

Glaube fußt auf Ideen, diese Ideen sind ausformuliert und mit Beispielen verschönert in Büchern, auf die das Wort "Märchenbuch" ziemlich gut passt.

Du kannst dich also einem Glauben kritisch nähern und seine Inhalte analysieren, wie einer X-Beliebigen Idee. Wenn dieser oder jener Glaube deckungsgleich ist, mit meinem ethischen Kodex (kannst du dir sicher aus meinen anderen Beiträgen im Forum zusammen reimen), dann kann ich ihn sogar respektieren. Je weiter er sich davon entfernt, desto mehr Ablehnung entwickle ich oder bekämpfe ihn mit meinen Möglichkeiten.

Ungeachtet dessen bin ich mir unsicher, wie ich Menschen intellektuell einordnen soll, die denken Märchenbücher erzählten wahre Geschichten. Aber ich hab ja auch respekt vor nem Kind, das an den Osterhasen glaubt, nicht? Ich würde es nur keine wichtigen Entscheidungen über sein Leben treffen lassen.