Frage an Gläubige: Was haltet ihr davon in Gott verliebt zu sein?

altesgemäuer schrieb:Eben, Dr. Flamingo. DEINER Empfindung nach, sonst nichts.

Ja, ich habe es als Meinung kenntlich gemacht, Seeelefant. Was stört daran?

altesgemäuer schrieb:Selbst in deiner leicht wahnhaften Ambivalenz zur christlichen bzw. katholischen Kirche, die du ja als leibfeindlich bezeichnest, betont sogar der olle Ratzinger in seiner Enzyklika "Deus caritas est" (also offizielles Lehrschreiben, nah an ein Dogma herangerückt), dass Eros und Agape beide Teil der göttlichen Liebe sind und dass sie eng miteinander verbunden sind, jedoch mit unterschiedlichen Betonungen.

Und deshalb unterstehen katholische Geistliche zölibateren Regelungen? :palm:

FlamingO schrieb:Und deshalb unterstehen katholische Geistliche zölibateren Regelungen? :palm:

Hier hat die Dame was nicht verstanden, wie so oft. 😊 Mehrfach wird im Neuen Testament die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen" gewürdigt (Mt 19,12). Die Kleriker, die das tun, machen dies freiwillig, sie werden weder in Ketten zur Priesterweihe gezwungen noch hingeprügelt (wie auch Brautleute nicht in aller Regel zur Ehe hingeprügelt werden, sondern es freiwillig tun).
Sinn des Ganzen auf biblischer Tradition: Ein "ungeteiltes Herz" zu haben für die Arbeit, die Gott einem auferlegt hat und möglichst frei zu sein von irdischen Bindungen. Genau dies haben die Apostel so radikal getan. Jesus sagt:"Wer es fassen kann, der fasse es" und meint eben die von denen eben die Rede war - im wahrsten Sinne - die Gottesverliebten.

Ob der Zölibat der Weisheit letzter Schluss bleibt, sei mal dahingestellt. Im Mai 2014 hat Papst Franziskus erklärt, der Zölibat habe nicht den Rang eines Dogmas, sondern sei nur eine Vorschrift, die geändert werden könne.

altesgemäuer schrieb:Selbst das Anfangsstadium der Verliebtheit hat etwas mit Gotteserfahrung zu tun.

Meinst Du dieses so, weil Gott ja Liebe ist? Weil jede Form der Liebe göttlich ist?

mitH2CO3 schrieb:Meinst Du dieses so, weil Gott ja Liebe ist? Weil jede Form der Liebe göttlich ist?

Ja, JEDE Form der Liebe göttlich (ja, auch im Christentum) und IN JAHWE ist auch die erotische Liebe enthalten. Gott ist die Liebe (Johannesevangelium) - und zwar in der Ganzheit.

altesgemäuer schrieb:Ja, JEDE Form der Liebe göttlich (ja, auch im Christentum) und IN JAHWE ist auch die erotische Liebe enthalten. Gott ist die Liebe (Johannesevangelium) - und zwar in seiner Ganzheit.

Danke. Dann habe ich Dich richtig verstanden. Ich sehe und glaube das auch so.

altesgemäuer schrieb am 03.06.2023:Hier hat die Dame was nicht verstanden, wie so oft. 😊 Mehrfach wird im Neuen Testament die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen" gewürdigt (Mt 19,12). Die Kleriker, die das tun, machen dies freiwillig, sie werden weder in Ketten zur Priesterweihe gezwungen noch hingeprügelt (wie auch Brautleute nicht in aller Regel zur Ehe hingeprügelt werden, sondern es freiwillig tun).
Sinn des Ganzen auf biblischer Tradition: Ein "ungeteiltes Herz" zu haben für die Arbeit, die Gott einem auferlegt hat und möglichst frei zu sein von irdischen Bindungen. Genau dies haben die Apostel so radikal getan. Jesus sagt:"Wer es fassen kann, der fasse es" und meint eben die von denen eben die Rede war - im wahrsten Sinne - die Gottesverliebten.

Es gab wohl auch andere Gründe für die Kirche das 1100 Jahre nach Jesu Tod plötzlich einzuführen:

...
Zuvor war es über Jahrhunderte hinweg keineswegs selbstverständlich, dass katholische Geistliche ehelos lebten. Erst im Jahr 1139 machte das Zweite Laterankonzil die Ehelosigkeit zur Voraussetzung für das Priesteramt. Argumentiert wurde immer wieder mit der Ehelosigkeit Jesu, doch dahinter standen auch handfeste wirtschaftliche Interessen: Die Kirche wollte verhindern, dass Priesterkinder Erbansprüche stellen – und stattdessen ihr Vermögen zusammenhalten.

Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/zoelibat-wie-die-katholische-kirche-priester-zur-ehelosigkeit-zwang-a-a0048773-e8ca-4d70-9ebd-f2025328d174

Und freiwillig ist das nicht: wenn sich ein katholischer Pfarrer in eine amouröse Beziehung begibt, fliegt er raus.

JosephConrad schrieb:Und freiwillig ist das nicht: wenn sich ein katholischer Pfarrer in eine amouröse Beziehung begibt, fliegt er raus.

Schlichtweg falsch.
Eine spezielle, allgemeine Rausschmeissregel gibt es nur in der Phantasie einiger. Im Kirchenrecht heisst nur, dass es dem Diözesanbischof zustehe, über "die Befolgung dieser Pflicht in einzelnen Fällen zu urteilen" (Can. 277 § 3 CIC).

Ich kenne persönlich Priester, die noch im Amt sind.

Hallo @Kephalopyr

Kephalopyr schrieb am 21.05.2023:Warum muss denn ein Verliebtsein oder Attraktivfinden immer gleich irgendetwas in diese Richtung beinhalten, geschweige denn überhaupt etwas rein körperliches? Darf man etwas oder Jemanden nicht rein dessen was er ist/darstellt, attraktiv/anziehend/toll finden?

Ich stimme dir dazu, ich kann jemanden Attraktivit finden ohne Erotische Ambitionen.

Das muss es aber wohl geben.
Ansonsten würden ja keine Frauen oder Männer in ein Kloster eintreten.

Statt Atraktiv würde ich dann eher eine Liebesbeziehung nennen.

Walkingbird schrieb:Ich stimme dir dazu, ich kann jemanden Attraktivit finden ohne Erotische Ambitionen.

Das muss es aber wohl geben.
Ansonsten würden ja keine Frauen oder Männer in ein Kloster eintreten.

Deinen ersten Satz kann man durchwinken - obwohl sich der Mangel/das Wollen einer semantischen Trennung bereits ja hier schon ankündigt.

Walkingbird schrieb:Ansonsten würden ja keine Frauen oder Männer in ein Kloster eintreten.

Mönchen und Nonnen attestiertest du, dass sie aus Gründen der Attraktivität gläubig sind?
Das hat für mich einen opportunen Beiklang.

FlamingO schrieb:Mönchen und Nonnen attestiertest du, dass sie aus Gründen der Attraktivität gläubig sind?

Er meint natürlich die ausschliessliche Attraktivität Gottes, durch die sich Männer und Frauen für die dauerhafte Bindungzu Gott entscheiden.

altesgemäuer schrieb:Er meint natürlich die ausschliessliche Attraktivität Gottes

Die definiert ist als was ... ?

Attraktivität kann sich auf kurzlebige äußere oder persönliche Aspekte beziehen, wohingegen Liebe ein langfristiger, tiefer, emotionaler Zustand ist, der sich aus einer starken Zuneigung speist.

Und woher eigentlich weißt du, was @Walkingbird meint? Dass du zu seinem sprecherischen Vormund ernannt wurdest, wähnst auch nur du allein.

@FlamingO

FlamingO schrieb:Mönchen und Nonnen attestiertest du, dass sie aus Gründen der Attraktivität gläubig sind?
Das hat für mich einen opportunen Beiklang.

Ich habe das nicht opportun gemeint.
Es entspricht ja den Tatsachen, das es Menschen gibt, sich für ein Leben in einem Kloster entscheiden.

Für Nichtgläubige ist das natürlich schwer nachzuvollziehen

Walkingbird schrieb:Für Nichtgläubige ist das natürlich schwer nachzuvollziehen

Sind Nichtgläubige nach deiner Auffassung dann verloren?
Oder sind sie durch christliche Missionsarbeit noch zu "retten"?
Sei doch bitte so gut, und lege dbzgl. einmal deine religiösen Überzeugung dar.

@FlamingO

FlamingO schrieb:Sind Nichtgläubige nach deiner Auffassung dann verloren?
Oder sind sie durch christliche Missionsarbeit noch zu "retten"?

Da ich kein Prophet bin, kann ich dir diese Frage nicht beantworten.

Also:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

@Walkingbird

Ich stelle dir Fragen, die sich auf deinen Glauben beziehen - und du bist nicht willens oder imstande, darauf Antworten zu geben.
Stattdessen Copy-Paste des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Es ist enttäuschend zu sehen, wie du dich kontinuierlich hinter den Worten anderer versteckst und anscheinend keine eigenen Worte findest, um deine Gedanken und Meinungen auszudrücken. Mal wieder nimmst du vorformulierte Ansichten/Aussagen anderer als Deckung.
Deine eigene Stimme bleibt stumm.

Also noch mal, weil es doch angemessen wäre, dass du deine Meinung kundtust:
Warum glaubst du das, was in der Bibel steht?

FlamingO schrieb:oder imstande, darauf Antworten zu geben.

Vermutlich weiß er es nicht. Und im Christentum gibt es verschiedene Antworten zu diesem Thema.

Manche Christen glauben an eine Art Werkgerechtigkeit (gute Taten) für Ungläubige. Auch diese können in den Himmel kommen, also errettet werden. Es geht um Matthäus 25,31-46. Hier eine Variante von Gerhard Maier:

So weit greift also Gottes Barmherzigkeit hinaus, daß sie um Jesu willen nicht nur diejenigen rettet, die ein Glied an seinem Leibe geworden sind, sondern auch diejenigen, die einem Glied seines Leibes Gutes getan haben.

https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/Gericht_der_Schafe_und_Boecke.pdf

Es geht um das Weltgericht und das Richten der Nichtchristen. Die Schafe zur Rechten sind die Ungläubigen. Und diese ungläubigen Schäfchen können freigesprochen werden, wenn sie Werke der Menschlichkeit getan haben.

Und manche glauben an die Endentscheidungshypothese: man erhält nach dem Tod die Möglichkeit, sich für oder gegen Gott zu entscheiden.

Bei Apokatastasis kommen alle Menschen irgendwann zu Gott.

Wie bei fast jedem Thema im Christentum: zig unterschiedliche Ansichten.

@Walkingbird
Ist was für dich dabei?

Bishamon schrieb:Es geht um das Weltgericht und das Richten der Nichtchristen.

Sind aber nicht alle Nichtchristen/Menschen Geschöpfe Gottes?

FlamingO schrieb:Sind aber nicht alle Nichtchristen/Menschen Geschöpfe Gottes?

Ja.

Aber das Neue Testament betont, dass zumindest der Glaube für die Errettung notwendig ist. Je nach Theologie kommt noch Taufe und gute Taten dazu.

Bishamon schrieb:Je nach Theologie kommt noch Taufe und gute Taten dazu.

Was kann ein Baby aktiv tun, um die Bereitschaft zur Taufe zu signalisieren?
- Nichts.