Ml1992 schrieb:Wenn du wirklich das Bedürfnis nach Gott hast, dann wird er deine Gebete auch jetzt erhören und dir immer mehr zeigen, was denn überhaupt abgeht. Er wird versuchen, einen Draht zu dir aufzubauen, in dir ein Verlangen nach ihm zu pflanzen. Bis du dich schließlich bekehrst; dafür ging er ans Kreuz
Solche oder ähnliche Antworten habe ich erwartet. Für mich immer wieder unbegreiflich, dass die Menschen sich auf diese Art und Weise Dinge einreden, die mit der Realität (leider) rein gar nichts gemein haben. Spontan fällt mir dazu der Begriff "Gotteswahn" ein. Immer dann, wenn die Menschen auf bestimmte Fragen keine Antworten haben, flüchten sie sich offenbar in eine selbstgebaute Scheinwelt.
Wie soll sich denn dieser Kontakt von Gott zu Mensch abspielen? Ist dieser Gott denn tatsächlich dazu in der Lage, sich mit rund 7 oder 8 Milliarden eingehend zu befassen? Im Grunde genommen eine absolute Unmöglichkeit. Weltweit werden übrigens rund 8.000 Götter (Schätzung) angebetet. Ein Hinweis darauf, dass Menschen in allen Teilen unserer Welt sich - unabhängig voneinander - gleichgerichtet verhalten, um Erklärungen und Antworten auf die Fragen "Wer bin ich? Woher komme ich? und Wohin gehe ich?" zu finden. Die Unmöglichkeit, logische Antworten auf diese Fragen zu finden, führt im Ergebnis dann dazu, dass die Menschen sich eben ein imaginäres Fabelwesen einreden. Allein die Vorstellung, dass es keinen allmächtigen Gott gibt, der all die Dinge in ihrem Leben leitet und regelt, ist für Gottgläubige offenbar völlig unerträglich. Es ist dann offenbar ein Schutzmechanismus im Gehirn, der in diesen Fällen ausgelöst wird, um einen unerträglichen Zustand auf irgendeine Art und Weise zu beenden. Keine wirkliche Lösung, aber für die betreffenden Menschen völlig ausreichend.
Gläubige sind offenbar Menschen, die darum bemüht sind, sich selbst zusammen gebastelte Antworten auf Fragen zu geben, die im Grunde genommen nicht schlüssig zu beantworten sind. Sie sind irgendwann nicht mehr in der Lage, die Realitätsferne ihrer Antworten zu erkennen. Indem sie an ihren Gott glauben, halten sie sich gleichzeitig für bessere Menschen. Das wiederum löst bei einigen Gottesanhängern den unwiderstehlichen Drang aus, andere Menschen von ihrem Glauben zu überzeugen. Aus der Geschichte der Menschheit ist schließlich hinlänglich bekannt, wohin dieser missionarische Eifer letztlich führte. Inquisition, Glaubenskriege, Verfolgung Nichtgläubiger bis hin zur Versklavung und Ausrottung ganzer Völker. So geschehen in Südamerika und Afrika.
Mit diesen Verbrechen wollen die Gottesanhänger allerdings nicht in Verbindung gebracht werden. Nein, nein, sie haben ja nur in bester Absicht gehandelt, indem sie den armen unwissenden Heiden den Glauben an ihren Gott vermitteln wollten. Der Gedanke, dass es diesen Gott überhaupt nicht gibt, spielt in ihren Überlegungen längst keine Rolle mehr. Ihr Gottglaube ist längst zur Tradition geworden. Und an solchen Traditionen zweifelt man nicht!
Nachvollziehbare, begründete Antworten habe ich auf meine Fragen von "Sarv" und "Ml1992" leider nicht bekommen. Sie haben beide ihre altbekannte Litanei herunter gebetet und dürfen sich somit auch weiterhin für bessere Menschen halten. Dass sie sich mit ihrem selbst konstruierten Gottglauben allerdings selbst belogen haben, werden sie weit von sich weisen.
Wie realitätsfern ihr Gottglaube im Grunde genommen jedoch ist, kann man aus ihren Worten unschwer entnehmen. Sie wollen mir - und der gesamten Menschheit - einreden, dass es ihren Gott tatsächlich gebe, und der - ja wo denn? - sein Domizil im Himmel habe! Dummerweise gibt es für die Existenz eines Gottes leider keine detaillierteren Anhaltspunkte und keine nähere Ortsbeschreibung, in welchen Teil des Universums sich Gott denn aufzuhalten pflegt. Somit dürfte eine direkte und persönliche Begegnung mit dem Allmächtigen für mich als Atheisten leider unerfüllbar bleiben.
Ml1992 schrieb:Wenn du wirklich das Bedürfnis nach Gott hast, dann wird er deine Gebete auch jetzt erhören und dir immer mehr zeigen, was denn überhaupt abgeht. Er wird versuchen, einen Draht zu dir aufzubauen, in dir ein Verlangen nach ihm zu pflanzen. Bis du dich schließlich bekehrst; dafür ging er ans Kreuz
Frage: Wer ging ans Kreuz? Gott persönlich? Oder war es nicht dieser Jesus? Sag jetzt nur nicht, Gott und Jesus seien ein und dieselbe Person. Das brächte mich vollends durcheinander! Übrigens: ein Bedürfnis nach Gott verspüre ich wirklich nicht. Ich umgebe mich lieber mit realen Menschen und nicht mit einem von rund 8.000 imaginären Fabelwesen. Ich werde auch nicht zulassen, dass man einen Draht zu mir aufbaut und in mir ein Verlangen nach wem auch immer pflanzt. Ich verkneife es mir, hier öffentlich zu sagen, was ich von deinen Vorschlägen halte. Du könntest wegen meiner Antworten irreparable Schäden davon tragen. Das aber möchte ich wirklich nicht.