Bedingunglose Grenzkontrollen und/oder Zaun um Deutschland

@martenot

Die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien hat beiden Ländern auch erheblichen Schaden zugefügt.

Ein herausgegriffenes Beispiel:

In Deutschland arbeiten sehr viel rumänische Ärzte. Die haben meist in Rumänien studiert. Die sind auch auf einem völlig angemessenen Wissensstand, die werden gerne von deutschen Krankenhäusern eingestellt. So weit so gut für den Einzelnen.

Aber was bedeutet das für das rumänische Gesundheitswesen: Eine Vollkatastrophe. Man investiert viel geld in junge Menschen, die dann dank EU Freizügigkeit sofort dahin abhauen, wo sie aus dem Stand 5-10x so viel verdienen wie zu Hause.

Dadurch spart Deutschland Geld, weil man eben weniger Ärzte für echt teuer Geld ausbilden muss. Auf diesem Weg wird Deutschland von Rumänien unterstützt.

Man kann einfach nicht so tun als wären 350€ Nettolohn und 3500€ Nettolohn einfach fast gleich.

@sacredheart
Das ist korrekt. Ich hab mich mal mit einem rumänischen Lehrer unterhalten, der mir sagte, dass außerhalb grosser Städte kaum noch Ärzte zu finden sind. Gerade für ältere Menschen dort ist das eine Katastrophe.

@abberline

In großen Städten Rumäniens gibt es schon noch Ärzte, sogar sehr gute. Die leben aber nicht von ihrem lächerlichen Salär, sondern von Cash auf die Kralle. Cash auf die Kralle können aber große Teil der Bevölkerung nicht viel legen. Und eingeltich bildet der Staat Ärzte aus, um die Versorugn sicherzustellen.

sacredheart schrieb:Aber was bedeutet das für das rumänische Gesundheitswesen: Eine Vollkatastrophe. Man investiert viel geld in junge Menschen, die dann dank EU Freizügigkeit sofort dahin abhauen, wo sie aus dem Stand 5-10x so viel verdienen wie zu Hause.

Nennt sich Kapitalismus, wird im Thread nebenan ja bis aufs Blut verteidigt wird. :) Müssen wir also Ärzten die Freizügigkeit wohl wieder entziehen.

@McMurdo
Nein, man hätte Länder wie Rumänien oder Bulgarien bis dato noch gar nicht in die EU aufnehmen dürfen.

@abberline
Wir werben auch medizinisches Personal aus z.B. Marokko ab. Dort sind es zwar eher die Pfleger, dass Problem ist aber ein sehr ähnliches. Das die rumänischen Ärzte alle (oder auch nur ein großer Teil) in Rumänien geblieben wären, ohne die EU ist doch eine Wunschvorstellung.

McMurdo schrieb:Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:
Aber was bedeutet das für das rumänische Gesundheitswesen: Eine Vollkatastrophe. Man investiert viel geld in junge Menschen, die dann dank EU Freizügigkeit sofort dahin abhauen, wo sie aus dem Stand 5-10x so viel verdienen wie zu Hause.

Nennt sich Kapitalismus, wird im Thread nebenan ja bis aufs Blut verteidigt wird. :) Müssen wir also Ärzten die Freizügigkeit wohl wieder entziehen.

Darum geht es nicht. Man hätte aber darüber nachdenken können, ob Deutschland und Rumänien von ihren Wirtschaftsdaten so ähnlich sind, dass sie einen gemeinsamen Wirtschaftsraum bilden können ohne gewaltige Nachteile für beide Seiten.

@sacredheart
Das kann man sich auch bei Bayern und Mecklenburg fragen. In beiden Fällen war es aber keine Entscheidung die auf den Wirtschaftsdaten beruhte.

@paxito

Der Vergleich hinkt gewaltig. Rumänien und Deutschland wurden ja nicht wiedervereint.

Und schon 1990 war der Lohnunterschied zwischen Bayern und MecPom nicht Faktor 10.

Die deutsche Wirtschaft lebt von der EU, wollt ihr wieder Zölle. Außerdem leben wir dank EU seit Jahrzehnten in Frieden mit unseren nachbarn

Ich werde ehrlich gesagt nie richtig verstehen, warum sich relativ viele Leute so an der EU abarbeiten. Auch wenn nicht alles Gold ist was glänzt, finde ich es trotzdem gut und auch wichtig, dass es diesen Staatenbund gibt, und dass Deutschland ihm angehört. Wahrscheinlich kann man das nur dann richtig schätzen, wenn man noch Zeiten mit echten Grenzen persönlich in Erinnerung hat (wobei es die Vorläufer der EU in Form der EWG schon in meiner Kindheit gegeben hat). Ich weiß gar nicht, was man sich eigentlich von einem völlig unabhängigen Staat verspricht, dass man sich das so dringend wünscht.

@martenot

Da stimme ich grundsätzlich zu. Ich sehe die EU auch grundsätzlich als positiv an. Es gibt aber auch Dinge, die nicht ganz so dolle gelaufen sind. Das stellt für mich die EU nicht in Frage, da geht es eher um Fine Tuning. ZB könnten einige EU Verordnungen, die lokale Landwirtschaftsprodukte am Markt sehr limitieren, mal gelockert werden. Dafür möchte ich aber nicht ein Visum beantragen müssen, um nach Holland zu fahren.

Man könnte die EU auch etwas ehrlicher in 2 verschieden starke Wirtschaftsräume aufteilen ohne sich voneinander abzugrenzen. Das ginge zB mit 2 Währungen, nicht mit Zäunen oder Selbstschussanlagen.

Und ich bin nach wie vor dankbar, was die EU gebracht hat, oder welcher Weg zur EU geführt hat. Wenn man kurz den 1.WK und den 2.WK vor Augen hat und dann den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag bedenkt, Adenauer und De Gaulle Hand in Hand, das war ganz ganz groß. Für jüngere Menschen ist das vielleicht zu selbstverständlich.

abberline schrieb:Nein, man hätte Länder wie Rumänien oder Bulgarien bis dato noch gar nicht in die EU aufnehmen dürfen.

Warum das nicht?! Damit man sie nicht so leicht ausbeuten kann? Davon lebt doch gerade der Kapitalismus.

@McMurdo

Nein weil Frezügigkeit gemeinsamer Wirtschaftsraum und gemeinsame Währung Länder erfordern mit etwa gleichem Entwicklungsstand.

Sonst ist es nicht zum Vorteil aller sondern Schaden für alle.

sacredheart schrieb:Sonst ist es nicht zum Vorteil aller sondern Schaden für alle.

Das ist aber eher Glaube. Das die wirtschaftlich schwachen Länder von der EU nicht profitiert hätten, scheint wenig plausibel.

sacredheart schrieb:Sonst ist es nicht zum Vorteil aller sondern Schaden für alle.

Ich sehe jetzt nicht so die gravierenden Nachteile für Deutschland, zumindest wirtschaftlich nicht. Wir sind doch seit Jahren immer noch Exportweltmeister und das gerade wegen der EU.
Für die Firmen kanns doch gar nicht besser laufen, gerade wenn man sich dann die teure Ausbildung der Ärzte spart.