Griechenland: Zaun erstürmt
10.04.2016 um 19:41@insideman
Es sind einige Tausend Menschen im Mittelmeer beim Versuch der Überfahrt ertrunken, aber es sind schon Hunderttausende angekommen.
Der Schlepper verspricht Dir ein gutes Boot, dafür nimmt er ja auch mehr Geld, er zeigt Dir das Video von Merkel und erinnert Dich daran, dass die Medien ja auch nicht immer die Wahrheit erzählen. Sooo viele sind es ja gar nicht, die umgekommen sind. Jedenfalls nicht von seinen Kunden.
Du meinst, dass die Leute alle den Wissensstand haben, wie wir hier? Sprechen alle Englisch, um sich zu informieren, und können dann ganz objektiv abwägen, so wie Du ja auch ganz objektiv die Geschichte des Vaters mit dem ertrunkenen Kind beurteilen kannst, und niemals auf Gerüchte hereinfallen würdest? Wait ...
Ok, also hast Du Verwandte und Freunde, die sich auf den Weg gemacht haben. Die einen melden sich aus einer Massenunterkunft, die anderen haben eine Wohnung zugewiesen bekommen, andere melden sich nicht. Manche werden vielleicht auch zurückgeschickt, aber die haben es ja auch wenigstens erstmal bis irgendwo hin geschafft.
Du würdest also davon ausgehen, dass die, die sich nicht melden, nicht das Handy verloren haben, sondern tot sind.
Hast Du irgend eine Quelle, die Aussagen darüber trifft, wie die Informationslage unter den Flüchtlingen ist?
... Nun gut, die Flüchtlinge sehen also zum Teil das Risiko, aber sie sind in den Lagern oder ausserhalb in der Obdachlosigkeit in einer ausweglosen Situation.
Was würdest Du ihnen raten? Noch ein paar Jahre warten, bis der Bürgerkrieg vorbei ist oder auch nicht? Die von Assads Polizei eingeschlagenen Zähne zusammenbeissen und sich weiter darauf verlassen, dass die Schwester in Canada genug Geld für eine vierköpfige Familie auftreiben kann?
Oder die Familie jemandem anvertrauen und erstmal voraus gehen ... dann kriegst Du aber a) Stress mit @lawine, die Dich fragt, wo Du Frau und Kinder gelassen hast, und da Du b) zu 99% informiert bist, wirst Du wissen, dass die Familie inzwischen erst sehr viel später nachkommen kann.
Vielleicht bin ich auch ein wenig voreingenommen, da meine Oma noch von der Flucht aus Ostpreussen erzählte. Sie hatte wenigstens Familie in Hannover, aber die meisten machten sich auf gut Glück auf den Weg.
Viele Frauen waren mit Kindern alleine unterwegs, alleine schon auf die Geschichten von Vergewaltigungen hin, die einem von den Russen blühten.
Dass Flüchtlingstrecks, Bahnhöfe und Bahnlinien beschossen wurden, war auch schon bekannt. Meine Oma musste auch mehrere male mit den fünf Kindern aus dem Zug in den Wald flüchten, weil britische Bomber die Bahnstrecke aufs Korn nahmen.
Sie haben also das Leben der Kinder aufs Spiel gesetzt, um sich zu retten. Sind dann auch nicht in irgend einem Lager geblieben, sondern haben sich bis zur Verwandschaft durchgeschlagen, im Zweifelsfall bettelnd und in Heuschobern schlafend. Rabenmütter?
Ich denke, dass man das Gefühl für solche Situationen gar nicht haben kann, wenn man nicht wenigstens mal sehr nahe dran war.
Du kannst nicht ermessen, welche Argumente für die Flüchtlinge zählen, weil Du ihre jeweilige konkrete Situation nicht kennst und nicht weisst, was sie schon hinter sich haben.
Aber Moment ... Du weisst ja doch mehr als alle anderen, z.B. dass da lauter afrikanische Grashalmpflücker kommen werden. Zwar sind das jetzt nicht die, die in Idomeni an der Grenze festsitzen, aber nunja, wechseln wir mal ganz geschmeidig das Thema.
Jetzt geht es also nicht darum, ob und wie man die Situation der Flüchtlinge verbessern und weitere tödliche Fluchtwege verhindern kann, sondern darum, dass man sie nicht integrieren kann. Also völlig wurst, warum und wovor sie flüchten, der Afrikaner an sich ist nicht zu integrieren. Er macht nur die ganze schöne Integration des bereits integrierten Afrikaners oder sonstigen Schwarzen kaputt, weil alle Deutschen jetzt denken, dass alle Schwarzen Drogenhändler sind.
Ja, das Problem gibt es tatsächlich. Das gab es aber auch vor der Flüchtlingswelle schon, dass z.B. der Freund, der Bauingenieur in den USA war und Jazzmusiker, oft für einen ungebildeten Afrikaner aus dem Busch gehalten wurde.
Nur fände ich es doch sehr ernüchternd, wenn man einer der gebildetsten Nationen der Erde nicht zutrauen würde, genau die Kulturleistung zu erbringen, sich eben mittels Bildung über solche Vorurteile hinweg zu setzen und auch den "Grashalmpflücker" auszubilden, oder wenigstens den ausgebildeten Architekten oder die Krankenschwester eine ihrer Ausbildung entsprechende Tätigkeit zu erlauben. Und nein, der politisch verfolgte Architekt hatte nicht Lehmhüttenbau in Uga-Uga studiert, sondern in Frankreich moderne Architektur.
Und wirf doch mal einen Blick in die Küchen der Restaurants und Hotels: Egal ob beim Inder, Griechen oder Italiener, steht da ziemlich sicher ein Schwarzer am Herd und verdient die Brötchen für die Familie. Anerkannten Asylbewerbern ist es nämlich erlaubt, zu arbeiten.
Hier wurde sich gerade an anderer Stelle beschwert, dass man sich mit einer Frau, die Journalistin war, nicht verständigen könne, weil die nur fliessend Englisch spricht .... Hmja. Das ist blöd, wenn man an die Grenzen des eigenen Bildungsstandards stösst.
Und noch ein Schwank aus der hässlichen Vergangenheit: Ähnliches wie Du jetzt über den Islam hat man damals über die Deutschen gedacht.
Aber nein, ich werde mir keine Flüchtlinge "holen" - das sind immer noch Menschen in einer Notlage mit eigenen Wünschen und Rechten. Und Deutschland ist immernoch das Land, das die besten Möglichkeiten hat, Flüchtlinge aufzunehmen und zu integrieren, oder wenigstens eine Zeit lang zu beherbergen. Hier sollen sie eben sicher davor sein, zum Spielball zu werden, Milizen und Fanatikern ausgeliefert zu sein, ihre Kinder in der Not zu verkaufen, wie die rechtlosen palästinensischen Flüchtlinge in Libanon zur Ressource für Terrorgruppen zu werden und den Nahostkonflikt immer weiter zu nähren.
Aber nachdem Du Dir erlaubst, ohne jede Grundlage über meine Gedanken Vermutungen anzustellen, erlaube ich mir, in Deinen Sätzen Deine Einstellung gegenüber Schwarzen mehr als durchblitzen zu sehen.
Ungebildete Grashalmpflücker, nicht integrierbar und nur noch menschliche Verschiebemasse, mit rückständiger Religion, die es auszumerzen gilt ...
Schön, das wir mal darüber gesprochen haben.
Immerhin hältst Du die Deutschen auch nicht für viel besser, die blöd auf jedes Vorurteil reinfallen.
Es sind einige Tausend Menschen im Mittelmeer beim Versuch der Überfahrt ertrunken, aber es sind schon Hunderttausende angekommen.
Der Schlepper verspricht Dir ein gutes Boot, dafür nimmt er ja auch mehr Geld, er zeigt Dir das Video von Merkel und erinnert Dich daran, dass die Medien ja auch nicht immer die Wahrheit erzählen. Sooo viele sind es ja gar nicht, die umgekommen sind. Jedenfalls nicht von seinen Kunden.
Du meinst, dass die Leute alle den Wissensstand haben, wie wir hier? Sprechen alle Englisch, um sich zu informieren, und können dann ganz objektiv abwägen, so wie Du ja auch ganz objektiv die Geschichte des Vaters mit dem ertrunkenen Kind beurteilen kannst, und niemals auf Gerüchte hereinfallen würdest? Wait ...
Ok, also hast Du Verwandte und Freunde, die sich auf den Weg gemacht haben. Die einen melden sich aus einer Massenunterkunft, die anderen haben eine Wohnung zugewiesen bekommen, andere melden sich nicht. Manche werden vielleicht auch zurückgeschickt, aber die haben es ja auch wenigstens erstmal bis irgendwo hin geschafft.
Du würdest also davon ausgehen, dass die, die sich nicht melden, nicht das Handy verloren haben, sondern tot sind.
Hast Du irgend eine Quelle, die Aussagen darüber trifft, wie die Informationslage unter den Flüchtlingen ist?
... Nun gut, die Flüchtlinge sehen also zum Teil das Risiko, aber sie sind in den Lagern oder ausserhalb in der Obdachlosigkeit in einer ausweglosen Situation.
Was würdest Du ihnen raten? Noch ein paar Jahre warten, bis der Bürgerkrieg vorbei ist oder auch nicht? Die von Assads Polizei eingeschlagenen Zähne zusammenbeissen und sich weiter darauf verlassen, dass die Schwester in Canada genug Geld für eine vierköpfige Familie auftreiben kann?
Oder die Familie jemandem anvertrauen und erstmal voraus gehen ... dann kriegst Du aber a) Stress mit @lawine, die Dich fragt, wo Du Frau und Kinder gelassen hast, und da Du b) zu 99% informiert bist, wirst Du wissen, dass die Familie inzwischen erst sehr viel später nachkommen kann.
Vielleicht bin ich auch ein wenig voreingenommen, da meine Oma noch von der Flucht aus Ostpreussen erzählte. Sie hatte wenigstens Familie in Hannover, aber die meisten machten sich auf gut Glück auf den Weg.
Viele Frauen waren mit Kindern alleine unterwegs, alleine schon auf die Geschichten von Vergewaltigungen hin, die einem von den Russen blühten.
Dass Flüchtlingstrecks, Bahnhöfe und Bahnlinien beschossen wurden, war auch schon bekannt. Meine Oma musste auch mehrere male mit den fünf Kindern aus dem Zug in den Wald flüchten, weil britische Bomber die Bahnstrecke aufs Korn nahmen.
Sie haben also das Leben der Kinder aufs Spiel gesetzt, um sich zu retten. Sind dann auch nicht in irgend einem Lager geblieben, sondern haben sich bis zur Verwandschaft durchgeschlagen, im Zweifelsfall bettelnd und in Heuschobern schlafend. Rabenmütter?
Ich denke, dass man das Gefühl für solche Situationen gar nicht haben kann, wenn man nicht wenigstens mal sehr nahe dran war.
Du kannst nicht ermessen, welche Argumente für die Flüchtlinge zählen, weil Du ihre jeweilige konkrete Situation nicht kennst und nicht weisst, was sie schon hinter sich haben.
Aber Moment ... Du weisst ja doch mehr als alle anderen, z.B. dass da lauter afrikanische Grashalmpflücker kommen werden. Zwar sind das jetzt nicht die, die in Idomeni an der Grenze festsitzen, aber nunja, wechseln wir mal ganz geschmeidig das Thema.
Jetzt geht es also nicht darum, ob und wie man die Situation der Flüchtlinge verbessern und weitere tödliche Fluchtwege verhindern kann, sondern darum, dass man sie nicht integrieren kann. Also völlig wurst, warum und wovor sie flüchten, der Afrikaner an sich ist nicht zu integrieren. Er macht nur die ganze schöne Integration des bereits integrierten Afrikaners oder sonstigen Schwarzen kaputt, weil alle Deutschen jetzt denken, dass alle Schwarzen Drogenhändler sind.
Ja, das Problem gibt es tatsächlich. Das gab es aber auch vor der Flüchtlingswelle schon, dass z.B. der Freund, der Bauingenieur in den USA war und Jazzmusiker, oft für einen ungebildeten Afrikaner aus dem Busch gehalten wurde.
Nur fände ich es doch sehr ernüchternd, wenn man einer der gebildetsten Nationen der Erde nicht zutrauen würde, genau die Kulturleistung zu erbringen, sich eben mittels Bildung über solche Vorurteile hinweg zu setzen und auch den "Grashalmpflücker" auszubilden, oder wenigstens den ausgebildeten Architekten oder die Krankenschwester eine ihrer Ausbildung entsprechende Tätigkeit zu erlauben. Und nein, der politisch verfolgte Architekt hatte nicht Lehmhüttenbau in Uga-Uga studiert, sondern in Frankreich moderne Architektur.
Und wirf doch mal einen Blick in die Küchen der Restaurants und Hotels: Egal ob beim Inder, Griechen oder Italiener, steht da ziemlich sicher ein Schwarzer am Herd und verdient die Brötchen für die Familie. Anerkannten Asylbewerbern ist es nämlich erlaubt, zu arbeiten.
Hier wurde sich gerade an anderer Stelle beschwert, dass man sich mit einer Frau, die Journalistin war, nicht verständigen könne, weil die nur fliessend Englisch spricht .... Hmja. Das ist blöd, wenn man an die Grenzen des eigenen Bildungsstandards stösst.
Und noch ein Schwank aus der hässlichen Vergangenheit: Ähnliches wie Du jetzt über den Islam hat man damals über die Deutschen gedacht.
Aber nein, ich werde mir keine Flüchtlinge "holen" - das sind immer noch Menschen in einer Notlage mit eigenen Wünschen und Rechten. Und Deutschland ist immernoch das Land, das die besten Möglichkeiten hat, Flüchtlinge aufzunehmen und zu integrieren, oder wenigstens eine Zeit lang zu beherbergen. Hier sollen sie eben sicher davor sein, zum Spielball zu werden, Milizen und Fanatikern ausgeliefert zu sein, ihre Kinder in der Not zu verkaufen, wie die rechtlosen palästinensischen Flüchtlinge in Libanon zur Ressource für Terrorgruppen zu werden und den Nahostkonflikt immer weiter zu nähren.
Aber nachdem Du Dir erlaubst, ohne jede Grundlage über meine Gedanken Vermutungen anzustellen, erlaube ich mir, in Deinen Sätzen Deine Einstellung gegenüber Schwarzen mehr als durchblitzen zu sehen.
Ungebildete Grashalmpflücker, nicht integrierbar und nur noch menschliche Verschiebemasse, mit rückständiger Religion, die es auszumerzen gilt ...
Schön, das wir mal darüber gesprochen haben.
Immerhin hältst Du die Deutschen auch nicht für viel besser, die blöd auf jedes Vorurteil reinfallen.