"Wir können stolz auf unsere Polizei sein"
04.05.2005 um 01:41"Wir können stolz auf unsere Polizei sein"
Innensenator Körting warnt die linke Szene vor dem nächsten Wochenende
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) warnt die Linksextremisten vor einem erneuten Randale-Versuch am kommenden Wochenende. Mit ihm sprach Gilbert Schomaker.
Berliner Morgenpost: Der friedlichste 1. Mai seit Jahren - gibt es eine Belohnung für die Polizei?
Ehrhart Körting: Ich glaube Belohnung ist der falsche Ausdruck. Wir haben allen Anlaß - sowohl ich als Person wie auch die Berliner - sich bei ihrer Polizei zu bedanken. Wir können auch ein bißchen stolz auf unsere Polizei sein. Das gilt auch für die Polizisten aus den anderen Bundesländern. Das lief alles rund.
Was war ausschlaggebend für den weitestgehend friedlichen Verlauf?
Die Polizei ist einerseits konsequent gegen Straftäter eingeschritten. Andererseits haben wir denen, die friedlich feierten, die Hand ausgestreckt.
Aber spielte nicht auch eine Rolle, daß die NPD nicht in Berlin, sondern in Leipzig demonstriert?
Die Relevanz für die Berliner Situation war relativ gering. Aus Berlin sind etwa 60 bis 80 Personen aus dem linksextremistischen Spektrum dorthin gereist. Ich will es mal so sagen, das macht den Kohl nicht fett.
Wie stark ist die linke Szene noch?
Ich stelle fest, daß der 1. Mai zunehmend nicht mehr ein Tag der politischen Randale ist. Das sieht man auch daran, daß ein sogenannter revolutionärer Umzug ganz abgesagt wurde. Da ist auch das politische Potential nicht mehr da. Wir haben am 1. Mai einige Jugendliche, die salopp gesprochen die Sau rauslassen wollen, wie beim Oktoberfest anderswo auch. In diesem Jahr hat sich ausgezahlt, daß wir eng mit türkischen und arabischen Verbänden zusammengearbeitet haben. Und auch, daß wir im Vorfeld in den Schulen waren.
Mit ausschlaggebend für den Verlauf war sicherlich auch das Myfest.
Die Zusammenarbeit von Polizei und den Veranstaltern des Myfestes hat sich ausgezahlt. Das Fest hat wesentlich dazu beigetragen, daß es nur vereinzelt zu Gewalttaten kam. Die Kreuzberger haben es satt, jedes Jahr Randale in ihrem Bezirk zu haben. Wir haben deutlich weniger Sachschäden und weniger verletzte Beamte als noch in den Vorjahren. Wir haben eine Spirale, die nach unten geht. Ich hoffe, daß wir sie in den nächsten Jahren weiter nach unten drehen können.
Am Sonntag will die NPD demonstrieren. Die linke Szene mobilisiert bundesweit. Wird es zu Randale kommen?
Wir sind darauf vorbereitet, daß es Versuche geben wird die Demonstration der NPD zu stören. Auch wenn es uns schwerfällt, die NPD hat das Recht zu demonstrieren und wir müssen auch einen solchen Aufzug schützen. Aber ich würde mir wünschen, daß die Bürger auf die Straße gehen und zeigen, was sie vom Rechtsextremismus halten.
Auch auf die Gefahr hin, daß sie zwischen die Fronten kommen?
Es gibt die Möglichkeit am Brandenburger Tor zu demonstrieren, wo die Berliner deutlich machen können, es gibt noch ein anderes Berlin. Und ich halte es auch für legitim, daß sich friedliche Bürger in der Nähe des rechtsextremistischen Aufzuges sammeln, um zu verdeutlichen, mit euch wollen wir nichts zu tun haben. Die Polizei wird alles tun, um einen Abstand zwischen allen Beteiligten sicherzustellen. Ich kann nur an diejenigen, die bundesweit linksextremistisch aufrufen, appellieren, gefährdet nicht den friedlichen Protest gegen Rechts. Ihr betreibt das Geschäft der Rechten, wenn ihr dort unfriedlich demonstriert.
Innensenator Körting warnt die linke Szene vor dem nächsten Wochenende
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) warnt die Linksextremisten vor einem erneuten Randale-Versuch am kommenden Wochenende. Mit ihm sprach Gilbert Schomaker.
Berliner Morgenpost: Der friedlichste 1. Mai seit Jahren - gibt es eine Belohnung für die Polizei?
Ehrhart Körting: Ich glaube Belohnung ist der falsche Ausdruck. Wir haben allen Anlaß - sowohl ich als Person wie auch die Berliner - sich bei ihrer Polizei zu bedanken. Wir können auch ein bißchen stolz auf unsere Polizei sein. Das gilt auch für die Polizisten aus den anderen Bundesländern. Das lief alles rund.
Was war ausschlaggebend für den weitestgehend friedlichen Verlauf?
Die Polizei ist einerseits konsequent gegen Straftäter eingeschritten. Andererseits haben wir denen, die friedlich feierten, die Hand ausgestreckt.
Aber spielte nicht auch eine Rolle, daß die NPD nicht in Berlin, sondern in Leipzig demonstriert?
Die Relevanz für die Berliner Situation war relativ gering. Aus Berlin sind etwa 60 bis 80 Personen aus dem linksextremistischen Spektrum dorthin gereist. Ich will es mal so sagen, das macht den Kohl nicht fett.
Wie stark ist die linke Szene noch?
Ich stelle fest, daß der 1. Mai zunehmend nicht mehr ein Tag der politischen Randale ist. Das sieht man auch daran, daß ein sogenannter revolutionärer Umzug ganz abgesagt wurde. Da ist auch das politische Potential nicht mehr da. Wir haben am 1. Mai einige Jugendliche, die salopp gesprochen die Sau rauslassen wollen, wie beim Oktoberfest anderswo auch. In diesem Jahr hat sich ausgezahlt, daß wir eng mit türkischen und arabischen Verbänden zusammengearbeitet haben. Und auch, daß wir im Vorfeld in den Schulen waren.
Mit ausschlaggebend für den Verlauf war sicherlich auch das Myfest.
Die Zusammenarbeit von Polizei und den Veranstaltern des Myfestes hat sich ausgezahlt. Das Fest hat wesentlich dazu beigetragen, daß es nur vereinzelt zu Gewalttaten kam. Die Kreuzberger haben es satt, jedes Jahr Randale in ihrem Bezirk zu haben. Wir haben deutlich weniger Sachschäden und weniger verletzte Beamte als noch in den Vorjahren. Wir haben eine Spirale, die nach unten geht. Ich hoffe, daß wir sie in den nächsten Jahren weiter nach unten drehen können.
Am Sonntag will die NPD demonstrieren. Die linke Szene mobilisiert bundesweit. Wird es zu Randale kommen?
Wir sind darauf vorbereitet, daß es Versuche geben wird die Demonstration der NPD zu stören. Auch wenn es uns schwerfällt, die NPD hat das Recht zu demonstrieren und wir müssen auch einen solchen Aufzug schützen. Aber ich würde mir wünschen, daß die Bürger auf die Straße gehen und zeigen, was sie vom Rechtsextremismus halten.
Auch auf die Gefahr hin, daß sie zwischen die Fronten kommen?
Es gibt die Möglichkeit am Brandenburger Tor zu demonstrieren, wo die Berliner deutlich machen können, es gibt noch ein anderes Berlin. Und ich halte es auch für legitim, daß sich friedliche Bürger in der Nähe des rechtsextremistischen Aufzuges sammeln, um zu verdeutlichen, mit euch wollen wir nichts zu tun haben. Die Polizei wird alles tun, um einen Abstand zwischen allen Beteiligten sicherzustellen. Ich kann nur an diejenigen, die bundesweit linksextremistisch aufrufen, appellieren, gefährdet nicht den friedlichen Protest gegen Rechts. Ihr betreibt das Geschäft der Rechten, wenn ihr dort unfriedlich demonstriert.