Lebensgefährliche Schüsse auf Messerstecher

Nach Informationen unserer Redaktion aus Sicherheitskreisen soll der Täter den Polizisten zugerufen haben, dass sie ihn erschließen sollen. „Erschießt mich doch, erschießt mich doch“, habe er offenbar gerufen, als er auf die Polizisten zugelaufen sei, hieß es. „Das spricht also für einen Suizid by Cop“, so die Kreise weiter. Die Polizei in Ratingen verfügt nicht über Taser. „Deswegen gab es die Eskalationsstufe nicht, und die Beamten mussten zur Schusswaffe greifen“, hieß es weiter. Demnach wurde der Täter mehrfach getroffen.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/ratingen-polizei-schiesst-auf-angreifer-zwei-verletzte_aid-124102341

Sollten nicht Polizisten gesetzlich angehalten und darauf trainiert werden eine Person auszuschalten ohne dass die Schüsse lebensgefährlich sind?
Auch wenn der Angreifer darum bittet?

RayWonders schrieb:Sollten nicht Polizisten gesetzlich angehalten und darauf trainiert werden eine Person auszuschalten ohne dass die Schüsse lebensgefährlich sind?

Schon mal mit einer Pistole auf ein sich bewegendes Ziel geschossen? Kommt ja nicht jeder als Wyatt Earp auf die Welt

Heide_witzka schrieb:Schon mal mit einer Pistole auf ein sich bewegendes Ziel geschossen?

kommt ja drauf an worauf man zielt?

im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall. gerade bei Messerstechern sollte das ja ausreichend sein. wenn jemand allerdings eine Schußwaffe hat dann bringt das nichts da muss man schon höher zielen..

RayWonders schrieb:im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall.

Wenn du wüsstest, wie lange Arnie dafür üben musste. :D
Schusswaffen werden in der Regel wohl nur gegen bewaffnete Gegner eingesetzt und wenn möglich auf Distanz, denn mit einem Messer am Hals schießt sich eher schlecht. Da ist es vernünftig auf den großen Fleck (den Körper) zu schiessen und nicht in Kunstschützenmanier auf sich schnell bewegende, eher kleinere Ziele wie Arme und/oder Beine.

RayWonders schrieb:im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall.

Im Film Terminator sind auch Kollateralschäden, sprich Unbeteiligte, nicht so wichtig.

Besser man trifft den Täter am Torso, als eine Unbeteiligte Person.

hm ja, auch fraglich wie schnell man da instinktiv handeln muss als Polizist, da geht man vielleicht auf Nummer sicher wenn da ein Angreifer so schnell auf einen zukommt wie hier beschrieben:

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 36-jährigen Deutschen aus Dortmund. Er soll der Polizei bereits wegen kleinerer Delikte bekannt sein.

Auch die Beamten soll der Angreifer bedroht haben. Dem WDR liegt inzwischen ein Video vor, das den Vorfall in Ratingen zeigen soll. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann mit ausgestrecktem Arm zügig auf die Beamten zugeht. Anschließend fallen drei Schüsse.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/ratingen-messer-polizei-100.html

RayWonders schrieb:Sollten nicht Polizisten gesetzlich angehalten und darauf trainiert werden eine Person auszuschalten ohne dass die Schüsse lebensgefährlich sind?

Ich weiß nicht woher der Mythos kommt. Es wird auf die größte Trefferfläche geschossen bis ausreichende Personenstoppwirkung einsetzt. Das kann dann auch mehr als ein Schuss sein.

Gerade im urbanen Raum hat man keine Zeit bzw. kann man meistens (!) nicht das Risiko eingehen auf irgendwelche Gliedmaßen zu feuern. Du stehst als Polizist in der regulären Schutzpolizei oder einer Wachpolizei unter Strom in so einer Lage. Du hast jetzt nicht zwingend immer ausreichend 'range time', also Zeit auf dem Schießstand. Schüsse in Gliedmaßen haben eventuell keine Stoppwirkung oder gehen daneben. Schüsse in den Oberschenkel, sollten sie treffen, können auch lebensbedrohlich sein. Gehen Schüsse daneben, triffst du ggf. Unbeteiligte; so passierte es einmal in einer Einkaufsstraße mit einem Dieb der dann mit einem Messer oder so angriff. Stadt weiß ich nicht mehr ad-hoc, nur, dass hinter dem Ziel eine Frau die in einer Bäckerei am Fenster stand getroffen wurde und überlebte.

Aus diesen und ggf. noch anderen Gründen wird also meist auf den Torso geschossen.

RayWonders schrieb:im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall.

Ach da kommt der Mythos her: Hollywood.

Ja, wenn wir Polizistenroboter mit kugelsicherem Exoskelett hätten die auch Waffen anders halten können, dass der Rückstoß negiert wird und die Treffsicherheit massiv steigt, dann könnten wir uns es leisten Personen wo der Schusswaffengebrauch gerechtfertigt wäre auch eher so zu bekämpfen, da auch kein Risiko für die "Beamten" (Roboter) vorhanden wäre.

(Alles eher informativ, nicht böse gemeint, falls man das so rauslesen sollte)

Warden schrieb:Gehen Schüsse daneben, triffst du ggf. Unbeteiligte; so passierte es einmal in einer Einkaufsstraße mit einem Dieb der dann mit einem Messer oder so angriff. Stadt weiß ich nicht mehr ad-hoc, nur, dass hinter dem Ziel eine Frau die in einer Bäckerei am Fenster stand getroffen wurde und überlebte.

eben genau deswegen sollte man doch tiefer zielen, dann können Schüsse die daneben gehen nicht Unbeteiligte schwer im Torso treffen?

RayWonders schrieb:eben genau deswegen sollte man doch tiefer zielen, dann können Schüsse die daneben gehen nicht Unbeteiligte schwer im Torso treffen?

Ich bin mir nicht sicher ob es falsch gelesen wurde aber es ist der Torso der Täter/zu beschießenden Personen gemeint. Größer wird die Trefferfläche unten nicht mehr.

RayWonders schrieb:im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall. gerade bei Messerstechern sollte das ja ausreichend sein. wenn jemand allerdings eine Schußwaffe hat dann bringt das nichts da muss man schon höher zielen..

Sag mal trollst du? Ernste Frage, oder sind deine Herleitung öfter so?

JSugar schrieb:Ernste Frage, oder sind deine Herleitung öfter so?

ich hätte auch herleiten können wie Selbstverteidigungskurse lehren wie man jemand mit einem Messer entwaffnet. ist dir das lieber als Herleitung?

@RayWonders
Terminator als Quelle passt schon.

RayWonders schrieb:ich hätte auch herleiten können wir Selbstverteidigungskurse lehren wie man jemand mit einem Messer entwaffnet. ist dir das lieber als Herleitung?

Ich bin selbst kein ausführender Experte aber habe verschiedene Quellen dazu konsultiert und der Witz ist, dass Weglaufen oft besser ist als ein irriges Einlassen auf einen Messerkampf (ausser es geht nicht mehr anders), wo du schnell ins Gras beißt oder unheimlich viel Glück haben musst und / oder der Gegner entsprechend unfähig sein muss.

Raten zumindest auch Angehörige von Spezialkräften (dem Ottornormal zumindest).

Es hat auch einen Grund, warum der übliche Streifenpolizist sich nicht auf diese Sperenzchen einlässt. Das Risiko ist zu groß. Also gibts statt Kung-Fu einfach Blei. Höchstens ein Sondereinsatzkommando mit Kettenhemd und Absicherung lässt sich auf so was ein. Oder mehrere sich gegenseitig absichernde Polizisten, die ggf. dann in einer temporär stationären Lage (der Täter verbleibt auf Distanz, kommt nicht rapide näher) den Taser oder Pfefferspray probieren könnten.

Polizisten sollten immer schießen dürfen wegen EIGENSCHUTZ, wer weiß denn was in so einem kranken Hirn eines Messerstechers abgeht. Ich habe größten Respekt vor den Polizisten, sie setzen ihr Leben aufs Spiel um uns zu schützen, sie müssen mit ihren Fehlern leben und brauchen oft danach auch psychologische Hilfe.
In solchen Ausnahmesituationen kommt es oft auf jede Sekunde an, erschieß ich jetzt den Täter oder nehme ich in Kauf, dass weitere Menschen erstochen werden, ich habe einen Polizisten im Bekanntenkreis und von ihm weiß ich , dass IMMER versucht wird mit möglichst wenig Schaden zu schießen, d.h. wenn möglich auf nicht lebenswichtige Teile des Körpers, natürlich muss man dazu sagen, dass es in solchen Situationen extremer Stress herrscht und Fehler passieren aber man muss sich immer eines sagen: die Polizisten sind zu unserem Schutz da, nicht um wahllos Leute abzuknallen.
Zu dem Taser Thema: Sie sind nicht weit verbreitet und nicht immer einsatzbereit, man stelle sich vor die Polizisten kommen an und es rennt ein Wahnsinniger mit Messer auf sie zu, der Taser muss auf ruhige Ziele geschossen werden und hat auch keine große Reichweite, die Pistole ist da das bessere Mittel.
Kein Polizist erschießt gern Menschen, wenn sowas passiert brauchen sie oft selbst psychologische Hilfe und viele ertragen das auch nicht immer , manche hängen den anstrengenden und psychisch fordernden Job an den Nagel, weil sie es eben nicht mehr können.

RayWonders schrieb:ich hätte auch herleiten können wie Selbstverteidigungskurse lehren wie man jemand mit einem Messer entwaffnet.

Woran man treffsicher erkennen kann, dass der Selbstverteidigungskurs unseriös bis gefährlich ist.

Maari schrieb:Woran man treffsicher erkennen kann, dass der Selbstverteidigungskurs unseriös bis gefährlich ist.

Für manche reicht es, damit Kohle zu machen. IMO kann so was nur Ultima Ratio sein wenn man nicht mehr Distanz wahren kann. Der Rest ist dann... äh, im Internet würde man sagen "Jesus take the wheel" (Jesus übernimm das Lenkrad), also auf gut Glück quasi.

Für Laien: Ein Messerstich, auch quer (längs) in einen kritischen Bereich und man ist zeitnah tot.

RayWonders schrieb:ich hätte auch herleiten können wie Selbstverteidigungskurse lehren wie man jemand mit einem Messer entwaffnet. ist dir das lieber als Herleitung?

@RayWonders

In jeder seriösen Selbstverteidigungsschule lernt man, dass die Abwehr eines Messerangriffs in der Regel mit schweren eigenen Verletzungen einhergehen wird. Das kann nicht das Ausbildungsziel der Polizei sein.

Und der Polizist in der Realität besteht nicht wie der T800 aus einem metallischen Exoskelett mit dünn aufgetragener biologischer Hülle. Deshalb können Polizisten auch die meisten anderen Vorgehensweisen des T800 nicht imitieren.

Außerdem sind Kämpfe in Filmen orchestriert, d.h. es wird vorher abgesprochen, wer wann in welche Richtung meuchelt. Ein derartiges Drehbuch samt der Zusicherung sie einzuhalten, besteht im realen Leben bei unbekannten Angreifern oft gar nicht.

RayWonders schrieb:im Film Terminator wird ihm befohlen niemanden mehr zu erschießen und fortan zielt der Terminator auf die Beine und bringt so die Gegner zu Fall. gerade bei Messerstechern sollte das ja ausreichend sein. wenn jemand allerdings eine Schußwaffe hat dann bringt das nichts da muss man schon höher zielen..

Der Terminator ist auch ein absolut realistisches Anschauungsstück, muss mein Exoskelett auch mal wieder putzen.
Hast du überhaupt schonmal auf irgendwas mit einer 9mm Pistole geschossen, in einer Stresssituation.
Oder überhaupt schonmal generell in so einer stressigen Situation gestanden?.
Dir ist klar dass es denen wirklich an den Kragen gehen kann wenn sie da was falsch machen?.

sacredheart schrieb:In jeder seriösen Selbstverteidigungsschule lernt man, dass die Abwehr eines Messerangriffs in der Regel mit schweren eigenen Verletzungen einhergehen wird. Das kann nicht das Ausbildungsziel der Polizei sein.

Korrekt, man lernt, dass man bei Messerangriffen immer nur defensiv agieren sollte, niemals aktiv, da das Verletzungspotenzial viel zu gross ist. Im Zweifelsfall eher Flucht als Angriff bei sowas.
Schusswaffeneinsatz von Seiten der Polizei sollte letztes Mittel sein, ist aber in Extremsituationen zum Selbstschutz und Schutz von Unbeteiligten mitunter unvermeidlich.