CosmicQueen schrieb:Wenn ich einen Sachverhalt als übertrieben ansehen, dann ist das halt erst mal so, außer derjenige kann mir eventuell verdeutlichen warum das jetzt einen persönlichen "Leidensdruck" auslös
Habe ich dich richtig verstanden? Bevor du diskrimierendes Sprechen und Handeln vermeidest (darum geht es ja bei PC)
1. Muß ein Leidensdruck vorhanden sein? Nicht diskrimiert werden zu wollen durch Sprache und/oder Handlung reicht nicht aus?
2. Die Person muss einen Seelenstrip hinlegen um dir nachvollziehbar zu erklären, warum ein Leidensdruck vorliegt?
3. Und du bewertest dann, ob der Leidensdruck in deinen Augen gerechtfertigt bzw hoch genug ist? Und erst wenn dieses der Fall ist wärst du bereit, Rücksicht zu nehmen?
Optimist schrieb:Heute hörte ich einen Moderator im Radio über Kriminalität sprechen.
Bei dieser Gelegenheit äußerte er etwas über Täter und Täterinnen im Allgemeinen (er meinte zweifelsfrei wirklich die Mehrheit) und sagte: Täter*innen. Den Stern sagte er nicht mit, sondern wollte es wohl vermutlich mit einer Pause hinbekommen.
Jedoch machte er die Pause nicht lang genug, sodass es sich dann nur wie "Täterinnen" anhörte.
Wow. Einem Radiomoderator ist beim Gendern ein Fehler unterlaufen. Da muss natürlich gleich ein Fass aufgemacht werden.
schrauber2 schrieb:Tja, das kommt bei raus, wenn man halt die Sprache statt zur Kommunikation zum politisch/ideologischem Vehicel umfunktioniert. Kann nicht funktionieren.
Ja, ist klar. Ein Versprecher ist der Beweis, dass Sprechen ohne zu diskriminieren nicht möglich ist.
Optimist schrieb:das ist für mich nicht nur ein "so what" - wenn schon pc, dann müsste es auch richtig gemacht werden.
Kann doch nicht sein, dass man sagt: beim gen.Mask. ist es nicht i.O, wenn man sich die Frauen nur dazu denken muss.
Schon verstanden. PC- Befürworter dürfen niemals und nie nicht einen Fehler machen. Und weil Fehler passieren, auch beim Versuch, sprachlich alle zu erwähnen, darf man das Gen. Mask. nicht kritisieren. Bitte wende die Logik im Hartz 4- Thread an und sag den Leuten dort, sie haben Hartz 4– Empfänger, die nicht arbeiten wollen obwohl sie es könnten, nicht zu kritisieren weil Arbeitnehmer X ein kleiner Fehler beim Arheiten unterlaufen ist. Die darauf folgenden Reaktionen möchte ich sehen, das wird ganz großes Kino. Aber sag mir bitte vorher Bescheid damit ich mir Popcorn kaufen kann.
Optimist schrieb:Und wenn der Fall dann umgedreht ist - man nur das Feminine hört (egal aus welchen Gründen), es dann nichts macht, wenn man sich das Maskulinum dazu denken muss
Ich möchte den Aufschrei nicht hören wenn der Spieß konsequent umgedreht werden würde und ausschließlich die weibliche Form verwendet wird und alle Einwände mit einem "Männer werden schließlich mitgedacht" abgebügelt werden.
Apache205 schrieb:Genau so wie manche denken das die Frage , 6 sonach der Herkunft rassistisch sei.
Die Frage nach der Herkunft ist legitim. Was anderes ist es aber wenn die Antwort "Flensburg"' nicht ausreicht und wiederholt nachgebohrt wird da es anscheinend undenkbar ist, dass Menschen mit zb arabischen Aussehen oder mit schwarzer Hautfarbe Deutsche sind.
Seidenraupe schrieb:Beim gendermainstreaming reden wir noch nicht mal (ausnahmslos) von marginalisierten Gruppen, sondern u.a von Frauen, die mehr als 50% der Bevölkerung ausmachen.
Das die Mehrheit der Menschen ,(Frauen plus Diverse machen mehr als 50% der Bevölkerung aus) nur mitgedacht werden ist lediglich ein Teil der Problematik. Desweiteren werden Frauen im täglichen Sprachgebrauch abgewertet. Die PC- Befürwortrr machen darauf Aufmerksam, kritisieren diesen Umstand.
Sprache schafft Realität: Warum sind negative Begriffe meist weiblich besetzt?
Geht es um Sprache, kommt allerdings von vielen Seiten schnell der Vorwurf der Kleinlichkeit. Den muss sich jetzt auch das Onlinewörterbuch des Dudens gefallen lassen. Das hat sich nämlich kürzlich an die Spitze der Bewegung für mehr Gendersprache gestellt...
Zu unwichtig oder gar umständlich erscheint ein fraueneinbindender, positiver Sprachgebrauch. Dabei gilt die Sprache als Schlüsselwerkzeug für gesellschaftliche Veränderung, mit dem bestehende Normen und Machtverhältnisse beeinflusst werden können...
Tatsächlich zeigt eine in Deutschland durchgeführte Studie, wie wichtig die Erwähnung der weiblichen Personengruppe ist. Bei der wurde nämlich gefragt, wer für das Amt des Bundeskanzlers infrage käme. Die Gruppe, die nur nach einem potentiellen Bundeskanzler befragt wurde, nannte demnach auch nur Männer. Jene VersuchsteilnehmerInnen, die sowohl nach einem Kanzler oder einer Kanzlerin befragt wurde, nannte Männer und Frauen.
Von Studien belegt, von der Gesellschaft ignoriert
Sprache macht Bilder. Und eine begriffliche Unterscheidung hat emanzipatorischen Charakter. Das ist FaktDass das generische Maskulinum dabei nicht "ausreicht", beweist eine weitere Studie aus dem Jahr 2008. Die ProbandInnen sollten von einem Satz einen Folgesatz ableiten. Das Ergebnis? Eindeutig. Sätze, in denen nur die männliche Form verwendet wurde, wurden weniger häufig Folgesätzen zugeordnet, in denen auch Frauen vorkamen...
Frauen werden oft mit negativen Begriffen beschrieben
Der sexistische Sprachgebrauch ist mittlerweile aber derart allgegenwärtig, dass sich nur wenige überhaupt von seiner Existenz überzeugen lassen. Bedenkt man die nicht enden wollende Auswahl an Schimpfwörtern, die allein aufs weibliche Geschlecht abzielen – Tussi, Trutschn, Funzn, ... –, oder die gleichzeitige Möglichkeit, Männer zu diskreditieren, indem sie als "Mädchen" bezeichnet werden, ist das allerdings doch erstaunlich.
Und was passiert, wenn negative oder abfällige Wörter für und über Frauen in ihre männlichen Äquivalente übersetzt werden? Die alte Jungfer wird zum flotten Junggesellen, die blöde Schlampe zum charmanten Strizzi. Bei einer Sekretärin wird sofort an den dazugehörigen Chef gedacht, beim Sekretär eher an den Staatssekretär.
Sehr viele, zumeist abfällig oder sexistische Bezeichnungen haben zudem erst gar keine männliche Form, etwa Fräuleinwunder, Tratschweib, Sexbombe, Hausmütterchen, Flittchen, Heulsuse, Blondchen oder Schwiegerdrachen. Außerdem gibt es unzählige negativ besetzte Wörter, die fast ausschließlich im Kontext mit Frauen (oder "verweiblichten" Männern) verwendet werden. Hysterisch, naiv, zickig oder frigide sind nur einige davon ...
Vollständiger Artikel:
https://mobil.woman.at/a/geschlechterneutrale-sprache-negative-begriffe-frauen