Streuselchen schrieb:Da unterscheidet sich unsere Meinung.
Ich denke die Mohrenapotheke hat einen - vllt nicht gewollt/oder ganz sicher nicht gewollten, dennoch existierenden nicht politisch korrekten Bezug - da sie eben dazu das stereotypische Abbild neben dem Apothekennamen zu stehen hat. Wäre es nur der Name, würde ich weniger was sagen. Das Bild dazu ist aber eindeutig überflüssig.
Namen änderen ist halt teuer, Logo ändern machst du auch nicht mal eben so. Vorallem nicht, wenn es die meisten deiner Kunden gar nicht stört, viele das Logo sogar mögen. Sehr viele Menschen in D sehen nicht ein, was an dem Wappen nun genau rassistisch sein soll. Das ist eine Meinung, die man so erstmal als existent akzeptieren muss, wenn man weiterkommen will.
Streuselchen schrieb:Wie erklärst du dir dann das Verhalten hier im Thread - wo User eindeutig Position beziehen und sagen, dass sie dieses Wort weiterhin verwenden werden, weil es für sie nicht rassistisch sei?
Da herrscht ja offensichtlich kein gemeinsamer gesellschaftlicher Konsens sonst schon hier zeigt sich, dass die Meinung darüber disbalanciert ist.
Genau so: Leute haben zu etwas eine andere Meinung als ihr (oder als ich). Es gibt vereinzelt Leute (meist ältere), die solche Begriffe dann noch verwenden wollen. Aber dass wirklich jemand Schwarze als Neger tituliert, das kommt eigentlich selten vor, wenn er keine Absicht zum beleidigen hat. Und wenn, wie gesagt, wird das in der gesellschaft so nicht mehr toleriert, wenn es ans Licht kommt.
Heute geht es doch schon nicht mehr um den Neger, da geht es dann noch um so nebenschauplätze wie den Negerkuss und das wird nach und nach auch aussterben.
Ich halte es für nicht zielführend, sich in kindische Kriege mit leuten über schokokuss vs negerkuss zu begeben. Dass leute dieses wort überhaupt mit so viel stolz noch benutzen liegt oft am Trotz gegen PC. Meine Meinung ist, dass man mit Problemen Erwachsen umgehen muss.
Der Erwachsene Umgang mit der PC Thematik ist für mich, für eine empathischere Sprache zu werben und zu erklären (und das nicht nur rational), warum die grundlegenden punkte, "Auch nicht diskriminierend gemeinte Sprache kann diskriminierend sein" und "sprache formt denken" richtig sind.
Damit kann man mehr erreichen, auch wenn in einzelnen fällen von jemanden anders entschieden werden, als von einem selbst.
Streuselchen schrieb:Auch hier werden wir uns nicht einig.
Man kann L.E lustig finden, man kann satirische antisemitische Äußerungen lustig finden - ich finde das nicht und bin mir auch nicht zu schade zuzugeben das ich darüber nicht hahahihi machen kann. Und weiter finde ich es auch mehr als gut das Zeitungen/generell die Medien äußerst sensibel an die Thematik herantreten und Antisemitismus immer weniger Raum lassen - auch im satirischem Bereich.
Man kann Lisa Eckhart auch nicht rassistisch finden. Und nicht antisemitisch. Man kann es auch fragwürdig finden, dass Zeitungen ein shitstorm erfinden und eine junge künstlerin zur Antisemitin und Menschenfeindin hochschreiben.
Streuselchen schrieb:Dazu möchte ich noch folgenden logischen Denkansatz mitgeben:
Große Probleme fangen IMMER im Kleinen an.
Es ist nur richtig, gerade bei dem Thema, rechtzeitig aufmerksam zu machen und nicht wenn die Masse der Bevölkerung es plötzlich wieder lustig findet über den Stereotypen "Juden" zu lachen. An dem Punkt waren wir schon mal und ich persönlich möchte da nicht nochmal hin. Alle anderen hier ganz sicher auch nicht. Daher habt bitte Verständnis, dass manch einer sensibler auf anti - pc reagiert und lieber rechtzeitig klare Kante zeigen will. Deswegen muss man sich als nicht-pc'ler ja nicht angegriffen fühlen.
Man kann es auch ein bisschen fragwürdig finden, wenn juden in Deutschland für das Tragen einer Kippa in regelmäßigen Abständen verprügelt oder bedroht werden und darüber weniger gesprochen wird als über einen verunglückten Witz von der klar nicht antisemitisch auftretenden lisa eckhart.
Oder wenn man sich herzhaft darüber streitet, wo denn der Mohr in der Mohrenapotheke her kam, während wir es unseren zu einem signifikanten Teil schwarzen Flüchtlingen schwer machen, sich zu integrieren.