Rassismus

Bone02943 schrieb:Nur 23% haben sich damit beschäftigt und sind der Meinung das eine Namensänderung auch am Rassismus in den Köpfen nichts ändert. Da kann ja jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Ich interpretiere es jedenfalls so. @neugierchen

Genau, 23 % hatten die Erkenntnis und 2 % sehen es als rassistisch an. Selbst das ist eindeutig, da braucht es die anderen 75% nicht.

@neugierchen

Was verstehst du unter der Abwägung von Interessenskonflikten nicht?

Denkmalschutz kann auch mit allen anderen gesellschaftlichen und privaten Interessen in Konflikt geraten.[18] So wurde z. B. der Lehrter Stadtbahnhof zugunsten des Neubaus des Berliner Hauptbahnhofs abgerissen. Andernorts gelten unter Denkmalschutz gestellte Kopfsteinpflasterstraßen als Ärgernis oder Hürde für Radfahrer sowie Rollstuhlfahrer. Ferner ist hier eine Quelle für zusätzlichen Straßenverkehrslärm. Als ein „Öffentliches Interesse“ ist es in einer entsprechenden Entscheidung (denkmalpflegerischen Genehmigung, Baugenehmigung, Planfeststellung) mit den anderen Interessen abzuwägen.

Beitrag von Bone02943 (Seite 169)

Wenn zwei Gesetze mit einander kolidieren dann wird abgewogen welches schwerer wiegt und danach wird entschieden. Und wenn man zum Entschluss kommt, dass eine Apotheke zum Mohren rassistisch ist und ein rassistisches Logo benutzt und die Interessen der Betroffen/der Öffentlichkeit höher wiegen als der Denkmalschutz, dann hilft der Denkmalschutz auch nicht weiter. Wie gesagt das ganze ist nicht in Stein gemeißelt und wird je nach Sachlage bewertet und entschieden.

Bone02943 schrieb:74% ist es schlicht egal ob es rassistisch ist, der soll einfach so heißen weil er immer so hieß.

Genau, das sind eben Argumente mit denen man sich wohl in jeder öffentlichen, deanonymisierten Debatte lächerlich macht. Ist so weils immer schon so war. Super Argument für für zwanghaft Stehendbleibende. Wieso sollten wir nicht mehr Neger sagen, haben wir doch immer schon gemacht und auch ganz lieb gemeint und nie rassistisch. Frauen unterdrücken, das haben wir schon 2000 Jahre gemacht, also wirklich wie kommt man darauf etwas was man schon immer gemacht hat zu hinterfragen...

Sobald man an sowas gerät kann man eh nur aufgeben weil mit Denken hat das nichts mehr zu tun sondern nur noch mit Reflexen die historisch begründet werden.

neugierchen schrieb:Genau, 23 % hatten die Erkenntnis und 2 % sehen es als rassistisch an. Selbst das ist eindeutig, da braucht es die anderen 75% nicht.

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden oder mit Absicht fehlinterpretiert.

Bone02943 schrieb:Und wenn man zum Entschluss kommt, dass eine Apotheke zum Mohren rassistisch ist und ein rassistisches Logo benutzt und die Interessen der Betroffen/der Öffentlichkeit höher wiegen als der Denkmalschutz, dann hilft der Denkmalschutz auch nicht weiter.

Genau, wenn man zum Entschluss kommen würde könnte .... Das ist ja aber nach allem was durchgekaut wurde sehr sehr unwahrscheinlich, oder?

@neugierchen

Das wird man sehen wie unwarscheinlich es ist. Ich halte es auf die nächsten 20 Jahre gesehen für sehr warscheinlich das solche Firmennamen, zumindest aber bestimmte Klischee-Logos verschwinden werden.

Bone02943 schrieb:Du hast meinen Beitrag nicht verstanden oder mit Absicht fehlinterpretiert.

Meintest Du nicht das man die 74 % außen vor lassen sollte? Da hab ich einfach mal dem Wunsch entsprochen und den Rest genommen ... wieder falsch ... haben die 23 % alle falsch entschieden? Nur 2 % sind erleuchtet und nach denen hat sich alles zu richten?

@neugierchen

Ich habe überhaupt nichts davon geschrieben irgend jemanden außen vor zu lassen.

Bone02943 schrieb:74% ist es schlicht egal ob es rassistisch ist, der soll einfach so heißen weil er immer so hieß.
Nur 23% haben sich damit beschäftigt und sind der Meinung das eine Namensänderung auch am Rassismus in den Köpfen nichts ändert.

Da kann ja jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Ich interpretiere es jedenfalls so.

Ich schrieb das sich 74% einfach für ein "NEIN DAS MUSS SO BLEIBEN DAS WARR SCHON IMMERRR SO!" entschieden haben, ohne die andere Antwort zu bevorzugen, die sich mit dem eigentlichen Thema befasst hat, eben weil es als rassistisch betrachtet wurde.

neugierchen schrieb:Meintest Du nicht das man die 74 % außen vor lassen sollte? Da

nein überhaupt nicht sollte man die aussen vor lassen, weil genau diese Denkfaulen es sind welche das erschreckende, absolute Mehr stellen bei der Umfrage.

Für mich ist das Thema eigentlich ziemlich simpel. Wörter die ich keinem Menschen sagen würde gehören sich nicht als Geschäftsbezeichnung. Ausgenommen wirkliche Eigennamen wie wenn einer Pimmelmann zum Nachnamen heisst und dann noch Urologe ist. Dann kann man das als Zufall werten wenn seine Praxis Pimmelmann heisst.

Weil jetzt mehrfach der Begriff Menschenrechte gefallen ist.
Gibt es da etwas, wo steht, dass der Begriff "Mohr" den Menschenrechten widerspricht?
Ansonsten empfehle ich da mal eine Eingabe beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

emz schrieb:Gibt es da etwas, wo steht, dass der Begriff "Mohr" den Menschenrechten widerspricht?

Geh mal zu einem Schwarzen hin und sag ihm Mohr. Wenn er Dich desswegen anklagt wirds mit der Würde zu tun haben. Das ist meines wissens ein Menschenrecht das so ziemlich weit vorne kommt. -.-

Nicht alle dunkelhäutigen Menschen (warum schreiben wir das denn überhaupt so? Sind es denn nicht alles Menschen und muss man unbedingt das Wort Mensch anhängen?!) empfinden das als Rassismus. Weder den Mohrenkopf, noch die Mohrenapotheke, oder die Mohrengasse.

Der Mohrenkopf wies im Mittelalter diejenigen Häuser aus, die als Fürstenherberge dienten. Außerdem galt er als besonderes Zeichen für eine hervorragende Küche und eine zuvorkommende Bewirtung.



Wir möchten an diese alte Tradition anknüpfen und Ihnen, sehr geehrte Gäste, einige Gaumenfreuden bereiten. Wir hoffen, dass Sie sich in unserem Restaurant wohl fühlen und Sie unsere Speisen genießen 

Wenn Sie etwas zu feiern haben, z.B, Familienfeiern,Hochzeiten, Geburtstage, Betriebsfeiern oder andere Veranstaltungen steht Ihnen das Mohrenkopf - Team gern zur Verfügung.

http://zum-mohrenkopf.de/

Ich habe den zufällig im Bericht gesehen und er sagte, dass er sich absolut nicht diskriminiert fühle und sein Restaurant eigens selbst so genannt hat. Öfter mal Paare zu ihm kommen, sich beschweren und den Chef sprechen möchten und wenn er dann um die Ecke kommt, sind alle einfach nur noch sprachlos. ;)

Es ist gut und richtig, über Rassismus aufzuklären - man sollte sich aber auch nicht permanent über den Kopf jener hinwegsetzen, für die man zwar meint einzutreten, die sich selber aber gar nicht angesprochen fühlen. :Y:

@Interested

Ist halt die Problematik dabei. Die einen schwarzen fühlen sich angesprochen und diskriminiert, andere wiederum nicht. Tja was nun, welches Recht wieg höher?

@Bone02943

Das vermag ich nicht zu entscheiden. Ich persönlich verwende nichts, was auf denjenigen welchen auch immer, beleidigend wirken könnte. Bei den Bauten, Straßennamen etc. betrachte ich es einfach anders. Ansonsten ist doch ein jeder von uns wohl in der Lage, beleidigende, diskriminierende Ausdrücke zu vermeiden. Das Bewusstsein dafür zu schärfen, finde ich in Ordnung und wichtig - aber man muss schon die Apotheke im Dorf lassen. ;)

wichtelprinz schrieb:Geh mal zu einem Schwarzen hin und sag ihm Mohr. Wenn er Dich desswegen anklagt wirds mit der Würde zu tun haben. Das ist meines wissens ein Menschenrecht das so ziemlich weit vorne kommt. -.-

Wo weit vorne?
Hast du dazu auch eine rechtliche Begründung so mit §§ und so?
Die Frage wäre doch da erst mal, ob ich das beleidigend meine, wenn ich "ihm Mohr" (welch eine Grammatik) sage.

@Interested

Ich denke der Name allein würde einigen gar nicht wirklich sauer aufstoßen. zumeist sind es doch wohl die stereotypische Logos, welche dazu verwendet werden.



Ob die wissen das sie das selbe Logo benutzen? xD

@Bone02943

Ja, die Logos sind aber auch so alt. Und das Wort Mohr ist abgeleitet von den Mauren (Mauretanien) und das waren wohl überwiegend Dunkelhäutige und der Mohr als Logo, weil es viele Heilkräuter und Heilkundige aus dem Gebiet gab. So jedenfalls sind die Apotheken zum Namen und Logo gekommen. Und das ist wohl keinesfalls negativ konnotiert und beeinhält nicht den Rassismus, den die anderen draus machen und ich meine die wahren Rassisten. Man sollte wie gesagt, selber sein Verhalten überdenken und wer das Wort mit nem gewissen Gedankenansatz nutzt, dem rassistischen - der ist eben auch ein Rassist. Aber eben nicht jeder und wie das von mir angeführte Beispiel zeigt, fühlt sich auch nicht jeder davon diskriminiert und beleidigt.

wichtelprinz schrieb:Was das jeder Vollhonk seine geistigen Ergüsse anonym im Internet kund tun kann um eine "Mehrheit" zu simulieren.

Das kann man auf alle User anwenden.

wichtelprinz schrieb:Geistig minderbemittelte die meinen mit ein paar Klicks der Welt einen gefallen getan zu haben und ihre Meinung so gefragt sei weil sie sowieso sonst im RL nicht gefragt ist. Dort kann man sich dann ein Gefühl der Wichtigkeit abholen.

Fernpsychologie hat nie funktioniert, das kann man auf alle User anwenden.

wichtelprinz schrieb:Ich stör mich daran das schlüsse aus der Menge gezogen werden, einer nicht nachweisbaren menge eines unseriösen Petitionsportals wo jeder mit 10 email Adressen 10 Personen simulieren kann.

Tja, das KAV hat es mit 5 Personen geschafft.

Bone02943 schrieb:Halten wir also fest: Für so Sprüche wie: "Nazischweine Raus" wird ein Verein mit einer Geldstrafe belegt.

Nazi ist ohne Nachweis eine Beleidigung, Schwein auch, kombiniert auch - wahrscheinlich hat der Verein diesbezüglich keine Nachweise erbracht und dann ist eine Strafe angebracht, wie bei jeder Beleidigung.

Bone02943 schrieb:Halten wir also weiterhin fest: Antisemitische, rassistische und andere Schmährufe, wie auch das Zeigen des Hitlergruß durch mehrere sogenannte Gästefans und der Verein wird nicht bestraft, dass Verfahren auch eingestellt.

Die Gerichte tun sich hier in der Tat schwer - die schaffen es nicht mal den al-Quds-Tag (روز جهانی قدس Rūz-e dschehānī-ye Ghods) abzusagen.
Auch bei den aktuellen Demos sieht und hört man das.

Bone02943 schrieb:Und nun stellt euch mal vor die Vertreter des Verbandes sitzen an anderen Stellen und sollen darüber entscheiden, was als rassistisch gesehen wird und was nicht

Wenn er das entscheiden darf, darf er das entscheiden. Problem damit?

Bone02943 schrieb:Das ist doch das schöne an der Demokratie, würden jetzt manche vielleicht sagen. Sie hat einfach mal über alle Köpfe hinweg entschieden! \o/

Der Denkmalschutz entscheidet immer was es will. Noch schöner an der Demokratie ist dass Du sie kritisieren darfst...und loben wenn sie in deinem Sinne entscheidet. Problem damit?

Interested schrieb:Und das Wort Mohr ist abgeleitet von den Mauren (Mauretanien)

Nicht unbedingt:

Heute wird das Wort „Mohr“ mit Menschen aus Subsahara-Afrika in Verbindung gebracht, der historische Sprachgebrauch zielt dagegen auf Menschen aus nordafrikanischen Regionen, vor allem aus Nordostafrika (Äthiopien, Eritrea, Abessinien, Aksum, Nubien) und Nordwestafrika (Mauretanien, Westsahara, Mali, Marokko, Algerien, siehe Bidhan).

Im Deutschen hat das Wort „Mohr“ allem Anschein nach historisch eine stärkere Affinität zum altgriechischen Wort aithiops (für „verbranntes Gesicht“, siehe Aithiopia). Die Identifizierung von Mohren mit Mauren kommt von der zugrundeliegenden Lautähnlichkeit und dem spanischen Einfluss, wo moro aus historischen Gründen das Wort für den arabisch-islamischen Mauren ist.

In diesem Sinne übersetzt auch Martin Luther das Land Kusch, das sich südlich an Ägypten anschloss (Ez 29,10 LUT) und im griechisch-römischen Sprachraum den Namen Äthiopien erhielt (so auch in der Septuaginta), konsequent mit „Mohrenland“.
...
1894 wurde das Buch Dr. Adschai Samuel Crowther, der erste evangelische Neger-Bischof, oder Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott veröffentlicht. Hier liegt also auch Nigeria im Mohrenland.

Wikipedia: Mohr#Das „Mohrenland“: Zur geografischen Herkunft der „Mohren“

emz schrieb:Hast du dazu auch eine rechtliche Begründung so mit §§ und so?

hast Du einer rechtliche Begründung dazu, dass Du einen schwarzen Menschen Mohren nennen darfst ohne das er sich von Dir auf seine Hautfarbe reduziert fühlt soll? Du gehst ja hoffentlich nicht mal hin und sagst" hey Schwarzer", geschweige "hallo Mohr.

Ich hoffe ja nicht, dass die Diskussion um die Mohren Apotheke darum geht, dass man Schwarzen Menschen noch Mohren sagen darf. Aber manchmal hört es sich für mich genau so an.