borabora schrieb:Empfindlichkeiten sind keine Einbahnstraße u. keiner sollte Vorrang haben.
Das ist allerdings wahr und man kann es nur mit einem bestimmten Mindset für nicht wahr halten.
Entweder du bist ein Mensch, der an Wiedergutmachung in dem Sinne glaubt, dass es Unrecht, dass an einer Gruppe begangen wird, dann wieder gut abgegolten wird, wenn man eben jene Gruppe hofiert und mehr Gewicht in ihren Empfindungen einräumt. Das ist natürlich trefflich geeignet, das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen - als würde man sehen, dass die Kinder der Kindertagesstätte Bad Kreuznach in den vergangenen Jahren deutlich weniger Pudding zum Mittag hatten als die Kinder des Kinderhorts Apfelstedt-West und glaubt, diese UnGerechtigkeit dadurch auszugleichen, in dem jedes Kind aus Bad Kreuznach mit Kiloweise Pudding zugekippt wird.
Das so aber die Kinder, die schon auf der Grundschule sind, nichts von der Wiedergutmachung haben und die Kinder noch dazu fettleibig und diabetös werden, spielt erstmal keine Rolle, das Unrecht wurde ausgebügelt.
Oder du glaubst, dass es keinem hilft, wenn die Apfelstedt-Wester Kinder sich jetzt in ihrer Empfindung: "Warum kriegen die Kreuznacher Kinder plötzlich mehr Pudding?" zurückgesetzt fühlen. Dann glaubst du nämlich auch, dass du das Unrecht effektiver bekämpfst, wenn du einfach gleiche Verhältnisse für alle schaffst und die Bedürfnisse für jeden gleichermaßen gewichtest.
Gibt ja keinen Grund, aus dem die Kreuznacher Kinder irgendeinen, objektiven, höheren Anspruch auf die Richtigkeit ihrer Gefühle hat.