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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

52 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bewusstsein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

07.03.2016 um 20:33
@SuperGehirn27

Wie ich schon in meinem ersten Post in diesem Thread geschrieben habe, das
Bewusstsein stellt lediglich einen große Überlebensvorteil dar und existiert genau
deswegen.
Es ist einfach sehr vorteilhaft auf Veränderungen der Umgebung reagieren zu können,
statt einfach stumpf ein vorgegebenes Programm abzuarbeiten (siehe Einzeller 1) Essen =>
2) Teilen => 1) ...).
Zitat von SuperGehirn27SuperGehirn27 schrieb: das wir eine sehr komplexe Lebensform sind und deswegen wohlmöglich eine braucht.
Das stimmt so nicht ganz, diese Aussage von mir bezog sich lediglich auf das Selbstbewusstsein und dass
eben dieses irgendwann zwangsläufig nötig ist, um das gesamte Bewusstsein weiter verbessern zu können.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

08.03.2016 um 07:31
@SuperGehirn27
Zitat von SuperGehirn27SuperGehirn27 schrieb:Ist es aber Lebensnotwendig? Das ist hier die Frage.
Die hab ich doch gleich zu Anfang beantwortet.
Zyklotrop schrieb:
Bewusstsein ist nicht lebensnotwendig. Die körpererhaltenden Funktionen laufen unbewusst ab.



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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

10.03.2016 um 19:15
@ArnoNyhm

Das mag sein. Jetzt nur rein Hypothetisch: Wäre es Möglich einen Menschen zu züchten ohne Bewusstsein?


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

14.03.2016 um 19:57
@SuperGehirn27

M.E. ganz klares nein. Siehe:


Im Jahr 1211 wollte der Stauferkaiser Friedrich II. herausfinden, was wohl die Ursprache der Menschheit sei. Zu diesem Zweck veranlasste er, dass sieben Säuglinge möglichst von menschlicher Beeinflussung isoliert wurden. Sie wurden in dem aus heutiger Sicht grausamen Experiment nur durch Ammen genährt, die mit den kindlichen Probanden kein Wort sprechen und ihnen kein Zeichen der Zuneigung zeigen durften. Das Experiment endete damit, dass die vernachlässigten Säuglinge keine Ursprache entwickelten, sondern nach ungefähr drei Monaten Lebenszeit in Isolation allesamt starben.

Die Entwicklung (Seite 9) (Beitrag von callida)


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

14.03.2016 um 22:16
@SuperGehirn27

Grundsätzlich konnte man bis heute noch keinen Menschen gezielt züchten.
Aber gehen wir mal davon aus man könnte dies, dann könnte man sicher
auch einen Menschen ohne Bewusstsein züchten, indem man sein Gehirn
auf den Hirnstamm reduziert.

Sowas ähnliches gibt es auch als seltenes Krankheitsbild/Missbildung bei
Säuglingen (Anenzephalie).
Letztendlich wäre das aber auch kein Mensch mehr, sondern nur ein biologischer Automat,
der halt lebensnotwendige Funktionen aufrecht erhält.

@Kotknacker

Dieses seltsame Experiment sagt aber gar nichts darüber aus ob die Säuglinge ein Bewusstsein
hatten oder nicht. Säuglinge sind auf menschlichen Kontakte angewiesen und sterben zwangsläufig
ohne diesen. Du wirst wohl keinen Fall finden beidem ein Säugling vollkommen alleine überlebt, dafür
wurden sie von Mutter Natur einfach nicht gemacht.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 11:48
Zitat von KotknackerKotknacker schrieb:Im Jahr 1211 wollte der Stauferkaiser Friedrich II. herausfinden, was wohl die Ursprache der Menschheit sei. Zu diesem Zweck veranlasste er, dass sieben Säuglinge möglichst von menschlicher Beeinflussung isoliert wurden. Sie wurden in dem aus heutiger Sicht grausamen Experiment nur durch Ammen genährt, die mit den kindlichen Probanden kein Wort sprechen und ihnen kein Zeichen der Zuneigung zeigen durften. Das Experiment endete damit, dass die vernachlässigten Säuglinge keine Ursprache entwickelten, sondern nach ungefähr drei Monaten Lebenszeit in Isolation allesamt starben.
Das Experiment kenne ich. Dachte aber, das es im 17./18. Jahrhundert durchgeführt worden war. Bin der Meinung es zumindest so gelesen zu haben. Aber wegen der Sache mit dem Bewusstsein und Tiere zurück zu kommen: Es wäre aber auch denkbar, das andere Lebensformen wie z.B. ein Reh auch ein Bewusstsein hat, aber sich nicht im Spiegel wiedererkennt. Logisch betrachtet besitzt diese Lebensform nicht die Funktion sind selber wiederzuerkennen, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, das es kein Bewusstsein hat.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 13:16
@SuperGehirn27
Zitat von SuperGehirn27SuperGehirn27 schrieb:Das Experiment kenne ich. Dachte aber, das es im 17./18. Jahrhundert durchgeführt worden war. Bin der Meinung es zumindest so gelesen zu haben. Aber wegen der Sache mit dem Bewusstsein und Tiere zurück zu kommen: Es wäre aber auch denkbar, das andere Lebensformen wie z.B. ein Reh auch ein Bewusstsein hat, aber sich nicht im Spiegel wiedererkennt. Logisch betrachtet besitzt diese Lebensform nicht die Funktion sind selber wiederzuerkennen, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, das es kein Bewusstsein hat
Ich denke man kann Bewusstsein von "Sich-Seiner-Selbst-Bewusst-Sein" (mir fehlt der passende Begriff falls es einen gibt) unterscheiden. Man kennt es vielleicht auch aus Träumen, wo man die Form eines Tieres annimmt und auf allen vieren Unterwegs ist oder eine total andere Person. Man denkt in dem Moment nicht nach darüber nach was und wer man ist oder was man macht. Man ist einfach (im Sein). Erst beim Erwachen wird einem klar, dass man nicht man selbst war und trotzdem war in jener Traumphase ein Bewusstsein vorhanden.

Um die Eingangsfrage zu beantworten lautet die Antwort aus meiner Perspektive: Nein, man braucht sich seiner selbst nicht bewusst zu sein (falls das Bewusstsein definiert) um zu leben bzw. einfach nur zu sein.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 13:32
Zitat von KotknackerKotknacker schrieb:Ich denke man kann Bewusstsein von "Sich-Seiner-Selbst-Bewusst-Sein" (mir fehlt der passende Begriff falls es einen gibt) unterscheiden. Man kennt es vielleicht auch aus Träumen, wo man die Form eines Tieres annimmt und auf allen vieren Unterwegs ist oder eine total andere Person. Man denkt in dem Moment nicht nach darüber nach was und wer man ist oder was man macht. Man ist einfach (im Sein). Erst beim Erwachen wird einem klar, dass man nicht man selbst war und trotzdem war in jener Traumphase ein Bewusstsein vorhanden.

Um die Eingangsfrage zu beantworten lautet die Antwort aus meiner Perspektive: Nein, man braucht sich seiner selbst nicht bewusst zu sein (falls das Bewusstsein definiert) um zu leben bzw. einfach nur zu sein.
Aber Traum und Wirklichkeit sind 2 verschiedene Punkte. Es ist etwas weit hergeholt, wenn ich das so sagen darf.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 14:29
Zitat von KotknackerKotknacker schrieb:Im Jahr 1211 wollte der Stauferkaiser Friedrich II. herausfinden, was wohl die Ursprache der Menschheit sei. Zu diesem Zweck veranlasste er, dass sieben Säuglinge möglichst von menschlicher Beeinflussung isoliert wurden. Sie wurden in dem aus heutiger Sicht grausamen Experiment nur durch Ammen genährt, die mit den kindlichen Probanden kein Wort sprechen und ihnen kein Zeichen der Zuneigung zeigen durften. Das Experiment endete damit, dass die vernachlässigten Säuglinge keine Ursprache entwickelten, sondern nach ungefähr drei Monaten Lebenszeit in Isolation allesamt starben.
So traurig Dein Beispiel ist, deutet es doch darauf hin, das Leben als Grundlage Kommunikation bedarf. Es würde ggf. auch bedeuten, das umso weniger Kommunikation eine Lebensform erfährt, desto kurzlebiger sie ggf. ist.

Faszinierender Gedanke - und da ich gerade in einem anderen Thread ein Zitat von Hans-Peter Dürr gebracht habe - und danach direkt auf Deinen Beitrag gestoßen bin - ist das schon fast "Coincidence"...
„Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein
Beziehungsgefüge
, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.“
Dementsprechend brauchen Lebewesen ein Beziehungsgefüge.


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 14:58
@SuperGehirn27
Zitat von SuperGehirn27SuperGehirn27 schrieb:Aber Traum und Wirklichkeit sind 2 verschiedene Punkte. Es ist etwas weit hergeholt, wenn ich das so sagen darf.
Das mag sein, aber auch hier kann man zwischen persönlicher Wirklichkeit/Wahrnehmung und gemeinsamer Wirklichkeit unterscheiden. Es gibt Menschen, die manchmal ihre Träume realistischer erleben, als die Alltagswirklichkeit. Farben, Geräusche, Gerüche etc. beschreiben sie als intensiver. Details sind viel ausgeprägter. Gerade luzide Träumer, also solche, die sich bewusst sind, dass ihr Körper eigentlich im Bett ist und schläft können das bestätigen. Gerade rational-kritische Menschen sind für's luzide Träumen prädestiniert. Ein Sprichwort besagt: Man träumt wie man lebt...

Auch bis zum 3. Lebensjahr ist man quasi als "Träumer" unterwegs. Erst ab da entwickelt sich ein "Ich-Bewusstsein".

@TangMi
Zitat von TangMiTangMi schrieb:So traurig Dein Beispiel ist, deutet es doch darauf hin, das Leben als Grundlage Kommunikation bedarf. Es würde ggf. auch bedeuten, das umso weniger Kommunikation eine Lebensform erfährt, desto kurzlebiger sie ggf. ist.
Ja, ich denke das kann man eigentlich als gegebene Tatsache aufstellen. Das ganze Leben beruht auf Kommunikation. Allein die Vorgänge die in unserem Körper vorgehen in Anbetracht der abermillijarden Zellen und Mikroben. Allesamt müssen zumindest mit einem rudimentären Bewusstsein ausgestattet sein um zu kommunizieren.

Der Mensch bzw. das "Ich" (wo auch immer es lokalisiert ist) ist nur eine art Superwesen bestehend aus all den niederen Lebensformen. Mag vielleicht wieder etwas weit auf dem Fenster gelehnt sein, aber dennoch beschäftigt mich auch die Frage:
Wie viel Bewusstsein verbirgt sich in unserem eigenen Mikrokosmos?
Und ferner: "Ist dieses Konglomerat aus verschiedenen Bewusstseinsformen eine Spiegelung des Makrokosmos?" Schließlich sind wir teil des Universums und so wie jede unserer Zellen die gesamte Geninformation der Körperbaus inne hält, warum sollte sich dann im Menschen nicht das Wissen des gesamten Universums verbergen? ^^


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

17.03.2016 um 15:04
Schließlich sind wir teil des Universums und so wie jede unserer Zellen die gesamte Erbinformation inne hält, warum sollte sich dann im Menschen nicht das Wissen des gesamten Universums verbergen? ^^
...ich finde nicht dass das weit hergeholt ist. Respekt für Deine Überlegungen. Und zumindest ist das Gehirn des Menschen (mal abgesehen davon, das es möglicherweise noch andere uns nicht bekannte weiter entwickelte Lebensformen gibt) - sehr wahrscheinlich wohl das komplexeste was das Universum hervor gebracht hat.

Und wenn ein Sinn/Zweck dahinter steckt - dann ggf. ein Kommunikations-Bedürfnis. @Kotknacker


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Ist das Bewusstsein lebensnotwendig?

18.03.2016 um 10:12
Zitat von KotknackerKotknacker schrieb:Das mag sein, aber auch hier kann man zwischen persönlicher Wirklichkeit/Wahrnehmung und gemeinsamer Wirklichkeit unterscheiden. Es gibt Menschen, die manchmal ihre Träume realistischer erleben, als die Alltagswirklichkeit. Farben, Geräusche, Gerüche etc. beschreiben sie als intensiver. Details sind viel ausgeprägter. Gerade luzide Träumer, also solche, die sich bewusst sind, dass ihr Körper eigentlich im Bett ist und schläft können das bestätigen. Gerade rational-kritische Menschen sind für's luzide Träumen prädestiniert. Ein Sprichwort besagt: Man träumt wie man lebt...

Auch bis zum 3. Lebensjahr ist man quasi als "Träumer" unterwegs. Erst ab da entwickelt sich ein "Ich-Bewusstsein".
Danke, das hast du sehr anschaulich dargestellt. Aber aus meiner Sicht distanziere ich Traum von der Wirklichkeit und teile dies in 2 Sektionen ein. z.B. Nur weil man einen Film im Tv sieht, ist die Geschichte ja nicht wirklich passiert. Der TV (Traum) gibt eine Geschichte, (Form egal welche) wieder. Die Wörter können jetzt hier wenig bis stark abweichen, da leider mein Vokabular in dem entsprechenden Termina nicht gut genug vorhanden ist. Diese Träume, wie ich sie jetzt als "Geschichten" bezeichne, spielen sich in deinem Unterbewusstsein/Traumebene deines Gehirnes ab. Es ist also nicht wirklich passiert wie die Story im TV. (Mit AUSNAHME eine auf wahrer Begebenheit oder teils wahrer Begebenheit). Nur weil z.B. dein Nachbar von einem Auto überfahren wurde ist das doch nicht gleich wirklich passiert oder? ;) Denke mal ein wenig darüber nach.


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