@nocheinPoet ich denke man sollte da nichts mystifizieren, auch wenn ich selbst ein Freund metaphysischer Gedankenspiele bin, so denke ich, bleibt in der Realität nur noch Ockhams Rasiermesser übrig. Sprich, die Gesamtheit der Neuronen und deren Konfiguration, ist am Ende das, was unser Bewusstsein, unsere Gedanken, Wahrnehmungen, Empfindungen und unseren Willen bestimmt. Da ist kein vom Körper getrennter "Geist", der mit jenen Neuronen verknüpft ist, der den Körper wie eine Biomaschine steuert.
Daher ist es auch so problematisch, wenn jene Neuronen Störungen aufweisen, oder zerstört werden, dass dann eben auch Erinnerungen, Persönlichkeitseigenschaften und Steuerungsmöglichkeiten verloren gehen (wie eben im Falle einer Demenz, oder von Alzheimer). Unsere neuronalen Konfigurationen und die damit verbundenen kognitiven Eigenschaften und Fähigkeiten, sind sehr fragil und wenn davon am Ende nichts mehr übrig ist, bleibt da auch nichts weiter von uns übrig. So ernüchternd wie das auch klingen mag.
Natürlich hat man die Hoffnung, oder den Glauben, das da noch mehr als die bloße biologische Komponente ist, also wirklich etwas metaphysisches, spirituelles, was über diesen vergänglichen und fragilen Dingen steht. Nur ist das vielleicht allein daraus resultierend, das viele Menschen mit ihrer eigenen Vergänglichkeit und Fragilität überfordert sind und das nicht wahrhaben wollen. Ich bin jemand mit einem offenen Möglichkeitssinn und lass mich auch gern vom Gegenteil überzeugen, jedoch wird man das dann spätestens dann erfahren, wenn man stirbt. Nahtoderlebnisse zählen für mich da nicht 100%, da viele dieser Erlebnisse auch einem DMT-Trip ausgehend von der Zirbeldrüse "geschuldet" sein können. Sprich, es ist letztendlich ein sehr intensiver, körpereigener, psychedelischer Trip und eine Vermischung mit eigenen Erinnerungen und Fantasien, ähnlich wie bei sehr intensiven Träumen.
Also wie gesagt, die Gesamtheit einer kollektiven Verdrahtung unserer Neuronen, mit ihren jeweiligen vernetzten Impulsen, sind das, was uns wirklich in der Substanz ausmacht. Diese Konfiguration ist natürlich hochkomplex und es ist kurios, wenn das eigene Gehirn versucht sich selbst zu begreifen, aber es ist zum Teil durchaus möglich. Messbar sind zumindest jene Impulse und dafür gibt es eben auch schon zahlreiche Erkenntnisse in den Neurowissenschaften. Letztendlich sind es die Neuronen selbst, die einander, auf spezifische Weise "anstupsen".