Grabkult der Deutschen

Im Zeitalter von Urnenwänden und Grabplatten wird sich das Problem der ungemachten Gräber sowieso minimieren. Die Urnenwände sprießen mittlerweile wie Pilze aus dem Boden und nach und nach werden die Friedhöfe damit bestückt.

@NoSilence

allerdings sind die preise für die unterstellung der letzten vasen teils recht überzogen. zumindest wurde mir das bewusst, als ich meinen vater vor einiger zeit beisetzen musste. da wurde mir teils schwindelig, was so ein viereckiges loch in einer wand kostet.

Mir kommt es manchmal so vor.. Im Leben haben die zB Eltern, Verwandte usw. einen nicht gekümmert. Jetzt wo die tot sind und unter der Erde liegen haben sie ein schlechtes Gewissen und wollen sich wenigstens einmal im Jahr um das Grab kümmern.
Es kommt mir halt nur so vor.
In unserer Kultur gibt es diesen Grabkult nicht.
Es werden die Leute einfach begraben, vl. ein kleiner Stein darauf, damit man weiß, dass da ein Grab war und vom wem. Blumen oder Pflanzen kann man auch drauf geben, schadet ja nicht. Aber das ist dann meist trotzdem nicht so wie hier. Eher ist alles vertrocknet und leer.
Ich frage mich welches besser ist. Ich denke Friedhöfe sollten nicht schön und beschmückt sein. Da finde ich diese Army-Friedhöfe am Besten.

Friedhöfe und Gräber sind weniger für die Toten, als vielmehr für die Lebenden. Die haben damit einen Ort des Gedenkens, an dem sie sich im Kontakt mit einem geliebten Menschen fühlen, den man für immer verloren hat. Manche Menschen brauchen das, andere halt weniger.
Das Schmücken der Gräber ist dann eine Art von letztem Dienst, dem man seinen Angehörigen erweisen kann.

@liaewen
warst du mal in Verdun? das ist wirklich ein beeindruckender friedhof,

ich habe nix gegen kunstvolle statuen auf den gräbern, jedoch das ganze blumenzeug muss nicht sein. mein lieblingsfriedhof, ist ein jüdischer, teilweise die ganz shclichten grabsteine aus beton, oben rund sonst ne tabel, oder richtig große monumente, aber keine blumen oder so, der ist wirklich ein Ort der trauer und der stille, obwohl er neben einer hauptstraße liegt, dahin ziehe ic mich gerne zurück

@styx

Klar sind die Preise völlig überzogen. Das fängt ja schon bei der Bestattung an. Die Urnenwände haben zumindest den Vorteil, dass man sich Blumengestecke und Grablichter sparen kann, wenn man daran kein Interesse hat, sich zu kümmern.

@blutfeder
Nein leider nicht.
Aber so in etwa wie in deiner Erzählung stelle ich mir das auch vor.
Diese vielen bunten Blumen, die versch. glänzenden Marmorsteine etc. Für mich wirkt das nicht wirklich wie ein Ort der Trauer.
Mich würde intressieren wie das überhaupt entstand. Auch kommt es mir vor wie ein Wettbewerb, wer das schönste Grab hat etc. Einmal habe ich eines gesehen, das sah aus wie eine Pyramide. Ist doch nicht mehr schön so etwas...

@liaewen
das mit dem marmor hat da auch einzug gehalten, aber die anzahl der marmorgrabsteine ist noch einstellig
den nmarmor kann man besser verwenden

kennst du das albumcover von metallica "Master of Puppets"?, so ähnlich sieht es da aus
dann noch dieses riesige beinhaus

Andere Länder haben auch interessante Ansichten zum Totenkult wie in Deutschland.

https://www.youtube.com/watch?v=zIuOWHtf0PA

Mein Vater hat ein Baumgrab bekommen, sprich, seine Urne wurde am Fuß eines Baumes begraben. Eine Plakette am Baum zeigt an, wer hier "wohnt".
Man darf dezenten Blumenschmuck etc. anbringen, sofern man möchte, aber keinen Wallfahrtsort daraus machen.

@guppybs
Das finde ich grausam =(

@blutfeder

25h.nox schrieb:An diesem tag gehen die meisten geschlossen mit der Familie, zum Friedhof um Kerzen anzuzünden.

Mh.... nein xD

Wieso darf nicht jeder seine angehörigen, zuhause im Blumenbeet verbuddeln,

1) Weil das ziemlich unhygienisch werden kann
2) Weil ein Grab öffentlich zugänglich sein sollte, damit jeder an ihm ohne Erlaubnis trauern kann
3) Weil es sonst beim Hausbau böse Überraschungen geben kann
4) Weil "Tote im Garten" bei den meisten Menschen ein unangenehmes Gefühl erzeugen

Wikipedia: Frauenberg (Moselle)
hier ist ein bild des jüdischen fiedhofs zu sehen, an dem ich mich gerne zurückziehe

@gibraltar

gibraltar schrieb:1) Weil das ziemlich unhygienisch werden kann
2) Weil ein Grab öffentlich zugänglich sein sollte, damit jeder an ihm ohne Erlaubnis trauern kann
3) Weil es sonst beim Hausbau böse Überraschungen geben kann
4) Weil "Tote im Garten" bei den meisten Menschen ein unangenehmes Gefühl erzeugen

ad uno: Unhygienisch? 2 Meter teife reicht, so tief buddelt keine spezies, um an futter zu kommen und da stinkt auch nix mehr, oder stanks mal bei nem friedhofsbeuch von dir? bei mir nur wenn der komposthaufen gemüffelt hat, unsaubere menschen da waren oder n traktor mit mist vorbei gefahren ist

ad Secundum: Das ist doch privatsache der angehörigen, klar bei pominenten wäre das etwas doof, es soll ja auch keine pflicht zu bestattung im garten sein, in der stadt wäre das eh unmöglich

ad terzio: Das sollte eben vermerkt werden beim standesamt und im Grundbuch, das jeder der das grundstück kauft bescheid weis über die leichen unter dem Keller

ad Quattro: wie gesagt keine pflicht sondern lediglich die möglichkeit

@blutfeder

blutfeder schrieb:2 Meter teife reicht, so tief buddelt keine spezies, um an futter zu kommen und da stinkt auch nix mehr,

Ja, unhygienisch, da die Einhaltung aller Grabvorschriften schwer kontrollierbar sein wird. Es sind außerdem Dinge wie Grundwasserverschmutzung und Erdtyp zu beachten.

toll es gibt genug tiere die im wald rumliegen und da verwesen
und aus dem friedhof suppt das ganze ja auch raus