Freiwilliger Wehrdienst trotz KDV?

Es steht jedem frei das zu tun, wo nach ihm ist. Ich kann meine Familie beschützen, das reicht mir. Und so hart es klingt, der Rest ist mir wurscht. Es kommt sowieso keiner und schenkt mir was.

Ford schrieb:Wer soll denn bitte dann das Land beschützen, wenn es ein Irrer befällt und übernehmen will?

In so einem Fall gibt es immer eine Generalmobilmachung und dann spielt es keine Rolle ob vorher Bundeswehr oder Pflegedienst.

taren schrieb:In so einem Fall gibt es immer eine Generalmobilmachung und dann spielt es keine Rolle ob vorher Bundeswehr oder Pflegedienst.

Hast du dich mit diesem Thema jemals befasst? Diese Aussage klingt sehr nach totalem Laien.
Bei einer Mobilmachung macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man vorher schon eine Soldatenausbildung hatte oder nicht. Du kannst niemandem bei so einer Mobilmachung in der Kürze genug beibringen, dass diese Person alleine zurechtkommt und keine Belastung für die Truppe ist. Und wenn jeder Einzelne vorher keine Soldatenausbildung hatte, dann ist der Krieg schon verloren, weil die Truppen unfähig und unerfahren sind.

Es müssen unbedingt ausgebildete Soldaten als Reservisten zur Verfügung stehen. Natürlich neben den aktiven Soldaten.

Und wenn niemand mehr beim Militär ist, wer soll dann bei der Mobilmachung den Soldaten das Nötigste beibringen? Ist doch keiner da, der Ahnung von Krieg und Waffen hat.
Nur mit einer guten Stückzahl an erfahrenen und ausgebildeten Soldaten hat man Chancen auf Sieg.


Ich persönlich fühle mich in Deutschland nicht so ganz sicher. In der kaputtgesparten Bundeswehr habe ich kein großes Vertrauen und hoffe daher, dass bei einem Angriff die NATO helfen wird. Wenigstens im Ausland investiert man ins Militär und freut sich, dass es sowas gibt.
Unsicher bin ich auch dank dem katastrophalem Zivilschutz. In sehr vielen Ländern der Welt gibt es Zivilschutzsirenen, die nicht nur in Kriegssituationen alarmieren, sondern auch bei Naturkatastrophen und Giftwolken wegen zum Beispiel Fabrikbränden. Aber nein, in Deutschland gibt es sowas in kaum einer Stadt. Und selbst da, wo es Sirenen gibt, werden sie als albernes Kriegsrelikt belächelt.

Ihr Deutschen fühlt euch viel zu sicher. Zivilschutz und Krieg habt ihr vollkommen aus den Köpfen verdrängt. Irgendwann wird das euch zum Verhängnis!

@Ford
Du brauchst also jemanden, der Dich kommandiert und Dir sagt, was Du zu tun hast. Aha. Ich nehme mein Leben und das Beschützen meiner Familie in meine Hand. Und eine Waffe kann jeder nach kurzem Einweisen bedienen.

@Badbrain

Es ist ein Irrglaube, dass es mit dem Bedienen einer Waffe getan ist um in einem Feuergefecht auch nur 5 Minuten zu überleben.

Zum Soldat sein gehört viel mehr. Und ja, auch das Kommando gehört dazu, damit nicht jeder macht was er will. Das führt zu Chaos und nicht zum "Sieg".

Ich verstehe was Du sagen willst. Aber glaube mir. Im Ernstfall könntest Du Deine Familie nicht schützen.

@Forseti70
Im Ernstfall bin ich weg, das stimmt.

@Badbrain

Wenn Du dann noch rauskommst. Ich habe das gedanklich auch mal durchgespielt, vermute aber, dass die meisten Menschen abhauen wollen würden. Ob dies dann aber so ohne weiteres möglich sein wird, wage ich zu bezweifeln.

Immer diese Annahmen. Klar gibt es einen Weg nach draußen.

Badbrain schrieb:Du brauchst also jemanden, der Dich kommandiert und Dir sagt, was Du zu tun hast. Aha. Ich nehme mein Leben und das Beschützen meiner Familie in meine Hand.

Anscheinend kommst du nicht damit klar, dass im Miltiär irgendjemand über dir steht und dir Befehle erteilt, die du ausführen musst. Das ist aber zwingend notwendig. Denn wenn beim Militär jeder machen würde, was er möchte, geht nichts mehr voran und der Krieg ist schon verloren.

Du willst deine Familie im Kriegsfall selbst beschützen? Wie willst du denn bitte sowas machen? Ich glaube nicht, dass du zu Hause Schusswaffen mit genügend Munition hast. Und wenn doch, dann gehörst du zu den wenigen bewaffneten Bürgern. Deine Nachbarn werden abgeschlachtet, während du ein paar Mal zurückfeuerst, bis du dann auch im Kugelhagel umkommst. Angreifende Soldaten sind nämlich nicht alleine und haben mehr Ahnung von Krieg als du.
Bei einem Luftangriff nützt dir so eine Schusswaffe sowieso nichts. Ohne Luftschutzbunker überlebt man auch nur mit viel Glück.

Stell dir mal vor, dass jetzt gerade die Sirenen heulen. Wenn es bei euch überhaupt welche gibt... Du wüsstest ersteinmal nicht, was die Tonfolge bedeutet. Und wenn doch, was willst du tun, wenn dein Haus jetzt befallen wird? Sollen alle Bürger mit ihren Küchenmessern durch die Gegend rennen, während die fremden Soldaten Granaten werfen und schießen?

Du stellst dir das alles viel zu einfach und locker vor.

Badbrain schrieb:Und eine Waffe kann jeder nach kurzem Einweisen bedienen.

Bedienen kann man sie, aber nicht benutzen. Niemand kann nach einer kurzen Einweisung zielsicher schießen. Man braucht mehrere Stunden am Schießstand, bis man eine Waffe einigermaßen gut benutzen kann. Ohne Übung schießt du nur daneben.
Den meisten Leuten würde die Waffe nach einiger Zeit in der Hand wegen Überhitzung explodieren und nach einiger Zeit im Kampf kaputt gehen, da sie nie gereinigt wurde.
Wahrscheinlicher ist aber, dass sie schon lange zuvor gestorben sind, da sie die Munition nicht zuordnen konnten.

Badbrain schrieb:Im Ernstfall bin ich weg, das stimmt.

Und wohin willst du fliehen? Bist du dir wirklich so sicher, dass du auf jeden Fall wegkommst und irgendwo unterkommst? Wenn du nicht zu den Unglücklichen gehörst, die beim Erstschlag sterben, wirst du dich erstmal in deinem Haus verkriechen müssen. Je nachdem, was das für einfallende Soldaten sind. Die knallen dich gnadenlos ab oder nehmen dich gefangen.
Solltest du doch rausgehen können, musst du irgendwie wegkommen. Die Straßen werden verstopft sein, weil jeder weg will. Früher oder später wird man dann als Mann eingezogen und muss kämpfen. Ob man will oder nicht.

Für dich ist Krieg eine Kleinigkeit, wo man schnell in Sicherheit ist und mit kurzer Einweisung und Übung schon ein gut funktionierender und wertvoller Soldat ist.
Nicht gut, so eine Denkweise zu haben. Wirklich...

Forseti70 schrieb:Es ist ein Irrglaube, dass es mit dem Bedienen einer Waffe getan ist um in einem Feuergefecht auch nur 5 Minuten zu überleben.

So denken leider die meisten Menschen. Sie sehen nur die ganzen Bildern im Fernsehen und im Internet, wie irgendwelche Soldaten einen Feldweg entlanglaufen und sich kurz mal schießend hinter Häuser und Mauern verstecken.
Was genau dahintersteckt muss man direkt von einem Soldaten erzählt bekommen haben, der in einem echten Krieg gedient hat.

@Forseti70 Ich habe die genaue Zeit nicht mehr im Kopf aber die durchschnittliche Überlebenszeit eines Soldaten für den Ernstfall im Kalten Krieg waren nur wenige Tage (glaub es waren 3), da spielt die Ausbildung keine Rolle mehr...

Dieses Gerede von Militärs....kümmern wir uns um den Frieden.

Ich finde der Wehrdienst ist eine wertvolle Erfahrung die bisher noch keinem geschadet hat, würde ich mal sagen. Als ich einrücken musste, hab ich anfangs, also die Tage vorher, nur gedacht verdammte Kacke Junge, das wird vielleicht ein Dreck. Auch am ersten Tag im Zug Richtung Kaserne hatte ich richtige Bauchschmerzen. Im Nachhinein finde ich, es war eine sehr geile Zeit, bin in den 6 Monaten damals persönlich wirklich extrem gereift und hatte obendrein auch noch sehr viel Spaß. Ich kanns dir nur wärmstens empfehlen, den Wehrdienst abzuleisten.

Was Krieg betrifft, würd ich sagen ich hab eher nichts zu befürchten. Österreich ist neutral. Sollte es aber wider Erwarten doch mal soweit kommen, dann fürchte ich ist unser Heer derart schlecht ausgestattet und ausgebildet, dass jedes x-beliebige Dritte Welt Land, uns binnen 2 Tagen komplett einstampfen würde...