Kann eine Aussage "leer" sein?
29.11.2011 um 04:14@Plan_B
Du hast mit dem ersten Teil Deines Satzes so viel impliziert, dass es nur möglich ist, seinen Wahrheitswert festzulegen wenn man (unterschwellig) die fehlenden Teile hinzufügt. Präzise formuliert müsste der Satz etwa so lauten:
"Wenn ich sage, es regnet jetzt und hier, obwohl es jetzt und hier nicht regnet..."
die Aussage "es regnet" ohne örtliche und zeitliche Eingrenzung ist auf unserem Planeten immer wahr.
Das klingt natürlich nach Erbsenzählerei, aber bei komplexeren Sachverhalten kann diese Ungenauigkeit sehr schnell zu Missverständnissen und/oder falschen Schlüssen führen. Beispiel gefällig?:
In der Mathematik gibt es den Begriff "Paradoxe Menge". Dies ist eine Menge, welche sich selbst als Element enthält, was zu einer unendlichen Rekursion führen würde.
So weit, so gut.
Als Beispiel wird dafür oft die Menge aller abstrakten Begriffe angeführt. Und da schlägt wieder einmal die Ungenauigkeit unserer Sprache zu. enthält die Menge aller abstrakten Begriffe nun sich selbst (also eine Menge) als Element, oder nur den abstrakten Begriff "Die Menge aller abstrakten Begriffe"?
Und da komme ich zum Beitrag von @Chefdecuisine
allmotlEY schrieb:Objektiv gesehen kann sie nicht leer sein. Obwohl ...Weder - noch. Sie ist wahr.
Wenn ich sage, es regnet, obwohl das nicht der Fall ist, ist die Aussage dann in dem Moment leer oder falsch?
Du hast mit dem ersten Teil Deines Satzes so viel impliziert, dass es nur möglich ist, seinen Wahrheitswert festzulegen wenn man (unterschwellig) die fehlenden Teile hinzufügt. Präzise formuliert müsste der Satz etwa so lauten:
"Wenn ich sage, es regnet jetzt und hier, obwohl es jetzt und hier nicht regnet..."
die Aussage "es regnet" ohne örtliche und zeitliche Eingrenzung ist auf unserem Planeten immer wahr.
Das klingt natürlich nach Erbsenzählerei, aber bei komplexeren Sachverhalten kann diese Ungenauigkeit sehr schnell zu Missverständnissen und/oder falschen Schlüssen führen. Beispiel gefällig?:
In der Mathematik gibt es den Begriff "Paradoxe Menge". Dies ist eine Menge, welche sich selbst als Element enthält, was zu einer unendlichen Rekursion führen würde.
So weit, so gut.
Als Beispiel wird dafür oft die Menge aller abstrakten Begriffe angeführt. Und da schlägt wieder einmal die Ungenauigkeit unserer Sprache zu. enthält die Menge aller abstrakten Begriffe nun sich selbst (also eine Menge) als Element, oder nur den abstrakten Begriff "Die Menge aller abstrakten Begriffe"?
Und da komme ich zum Beitrag von @Chefdecuisine
Chefdecuisine schrieb:Im Sinne formaler Logik sind alle leeren Aussagen falsch, was auch die dritte von mir genannte Kategorie einschließt, nämlich formal richtige Aussagen, die banal sind. Banale Aussagen können keine wahren Aussagen sein, weil ihr Informationsgehalt null ist, und das ist in jedem real existierenden Kontext unwahr.Banale Aussagen (ich nehme an, Du meinst damit Tautologien wie etwa "es regnet oder es regnet nicht") sind für die Beweisführung unerlässlich. Und sie sind immer wahr. Ein gleiches gilt für Widersprüche in sich selbst ("das Fenster ist gleichzeitig offen und geschlossen"), welche sehr oft verwendet werden um einen indirekten Beweis zu führen.