WM und die Erziehung

@tingplatz
wer lesen kann ist klar im vorteil

ich habe auch so den eindruck, dass nicht der Sieg über die andere Mannschaft gefeiert wird, sondern irgendwo haben WIIIIR (?!) über das andere Land gesiegt.

Und darum interessiert sich auch niemand für die Bundesliga, denn da spielt ja kein anderes Land mit!

Hooligans tragen öfters mal Baseballjacken, aber trotzdem ist das Phänomen Hooligans nirgendwo so verbreitet wie im europäischen Fußball. Keine andere Sportart hat so viele aggressive Anhänger.

Hooligans sind eine Minderheit unter den Fussballfans. Das dieses Phänomen nirgendwo so verbreitet ist wie in Europa, mag vielleicht daran liegen, dass Fussball nirgendwo so einen Stellenwert wie in Europa hat. Abegesehen von wenigen Südamerikanischen Ländern ist Fussball nicht überall so beliebt wie in Europa.

Darüber hinaus ist natürlich gerade in dieser Sportart noch immer ein starker rückwärtsgerichteter Geist heimisch, der sich auf Werte beruft wie Tradition, Stolz, Ehre, "Männlichkeit"..

Was ist an solchen Werten falsch?

Ich denke mal, dass der Grund nicht der Sport ist, sondern der "Kampf der Völker" der sich im engen Europa, und abgestuft in Regionen und Städten immer wieder entfesselt. Die Feindseeligkeit wird durch die unterschiede der Herkunft und die damit verbundenen historisch gewachsenen Feindseeligkeiten noch verstärkt.

Auch Schwachsinn. Mag zwar solche Denkweisen geben, aber ich halte das nicht für allgemein gültig. Wenn Deutschland gegen Italien spielt ist es dasselbe wie Deutschland gegen England. Es geht um den Sieg. (Italien war im 2.WK Verbündeter Deutschlands, England Feind)

@tunnelblick

Aber ja doch, dein letzter Satz war unmissverständlich.


@martialis
Italien als "Verbündeter", sollte man unbedingt differenzierter betrachten. Militärhistoriker stufen Italien als "Klotz am Bein" der Achse ein. Niemand war deutscherseits erfreut als die Griechenland überfallen haben, dessen Staatschef in Deutschland studiert hat und vorher niemals im Traum daran gedacht hat, ein Feind Deutschlands zu werden.

@tingplatz

Ja es war auch nur ein Beispiel. Ich gehe nicht davon aus, dass es etwas mit Feindseligkeit zu tun hat. Feindseligkeit auf vergangene Fussballspiele und damit Niederlagen und Siege, das kann schon eher hinkommen. Wie gesagt ich rede von der Allgemeinheit. Will nicht bestreiten, dass es auch solche historisch motivierten Denkweisen gibt.
Ein gewisser Patriotismus ist gesund, normal und berechtigt. Man würde ja auch eher seine eigene Familie verteidigen, beistehen, helfen als fremden Sippen, oder?

@martialis

Man muß nur mit anderen Ländern vergleichen. In Frankreich muß sich der Trainer vor der Nationalversammlung verantworten. Peinliche Niederlagen werden dort als "nationale Schande" angesehen. Davon ist Deutschland noch sehr weit entfernt.

Die Nationalelf ist aber auch immer das jeweilige Aushängeschild eines Landes. Die Mannschaft ist immer nur dann auch gut, wenn das Umfeld stimmt. Das heißt intelligenter Trainer und eine Medizinabteilung, die eben das hohe Landesniveau hat. In anderen Sportarten, wo man noch mit technischen Gerät Vorteile erzwingen kann, sind eben High Tech Länder, wie Deutschland immer Spitze. Es präsentiert hier den besonderen, berühmten Ideenreichtum unseres Landes. Es ist eben nicht nur der nackte Sport. In einem gesunden Nationenwettkampf, darf jedes Land versuchen, ja es ist legitim, seine besonderen Stärken auszuspielen. Stärken die das Volk hervorgebracht hat. In diesem Verhältnis liegt auch das besondere, warum gerade Mannschaftssport den absolut höchsten Beliebtheitswert hat in Deutschland. Jeder der etwas zum Identifizieren sucht, wird in einer Mannschaft eher fündig, als bei einem Einzelathleten.

Und eins muß man auch feststellen bei diesen ganzen Diskusionen: Der Sport ist es, der Deutschland national wieder wachgeküsst hat und nicht irgendwelche Politdemagogen. Sport ist gesichtslos, deshalb gehen die Feinde dieser Entwicklung auch auf "Fähnchenfeldzug". Wie armseelig doch sowas ist.

@KoMaCoPy

das ist wohl deine meinung das es da nicht wert ist tränen zu zeigen
andere denken anderst und das sollte man auch akzeptieren.
Ich akzeptiere natürlich auch deine Meinung dazu ist keine frage. Da jeder dazu etwas anderes darüber denkt und das ist okay.

Hinsichtlich zur Erziehung meine ich eben, dass sie irgendwann selber so werden können.
Der 6jährige hat gesagt, er weint weil alle komisch waren. ^^ Nicht weil D verloren hat Der großte meinte nur, dass er Spanier hasst.

Ja, das ist wirklich sehr bedenklich. Leute nehmen das zu ernst und Kinder imitieren dann dieses Verhalten. Es ist nur ein Spiel.
Aber daran sieht man auch, dass Leute in diese Geschichte hineinwachsen und es dann einfach übernehmen. Dagegen kann man nichts machen. So ist die Kultur hier und dagegen kann man sich nicht wehren.
Das einzige was man machen kann ist mit den Kindern reden, ihnen Dinge erklären, ihnen beibringen Dinge zu hinterfragen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

@martialis

Mag zwar solche Denkweisen geben, aber ich halte das nicht für allgemein gültig. Wenn Deutschland gegen Italien spielt ist es dasselbe wie Deutschland gegen England. Es geht um den Sieg. (Italien war im 2.WK Verbündeter Deutschlands, England Feind)

Wenn es nur um Sieg oder Niederlage geht, und ein rein sportliches Ereigniss wie bei olympischen Disziplinen oder jeder anderen Mannschaftssportart wie Kanu Polo, Basketball etc. dann gäbe es solche Auseinandersetzungen nicht, sowie die häufige Gewaltbereitschaft und die typischen Vorgartenszenen, wie sie die Threaderstellerin benannt hat.



Hooligans sind eine Minderheit unter den Fussballfans. Das dieses Phänomen nirgendwo so verbreitet ist wie in Europa, mag vielleicht daran liegen, dass Fussball nirgendwo so einen Stellenwert wie in Europa hat.

Du erkennst das Symptom aber suchst nicht nach Zusammenhängen. In anderen Ländern sind andere Sportarten beliebter, Gewaltbereite Fans aber sind vor allem im Fußball anzutreffen, im Europäischen. Im Eishockey vlt. noch, aber auch hier zeigt sich wieder die europäische Mentalität mit solchen Sportereignissen umzugehen.

Hooligans sind sicherlich gemessen am Großteil der Fans eine Minderheit, allerdings bilden sie soetwas wie die Spitze des Eisberges, ihr Extremismus ist eben eine extreme Auslegung der Denkweise des durchschnittlichen Fußballfans..

Da wird meistens nicht gleich losgeschlagen, sondern da bekommt eben der Werderfan vom 96er ein Bier über denKkopf gegossen etc.. Da bleibt der Konflikt im moderaten Bereich.


Was ist an solchen Werten falsch?

Diese Werte führen zu einem Haufen Problemen.

@Tinyde
„Der 6jährige hat gesagt, er weint weil alle komisch waren. ^^ Nicht weil D verloren hat Der großte meinte nur, dass er Spanier hasst.“

Dann nimm Dir den Großen einmal beiseite, und erkläre ihm, dass man beim Spielen und im Leben nicht nur gewinnen kann. Wichtig, im Leben wie beim Fußball ist es, das man sein bestes gibt, und vor allen Dingen fair zu den anderen ist. Der Gegner ist kein Feind, sondern ein Mitspieler von dem man auch eine Menge lernt.

Leider wird uns Sieg / Neiderlage / gewinnen / verlieren immer wieder von Einpeitschern vorgegeben, damit wir dummen Menschen in ihrem Sinne handeln.

Der Mensch sollte seine Ziele selber festlegen, und die können nur sein, dass man Selbstzufriedenheit erlangt, und das man sich möglichst unabhängig von materiellen Dingen und Mitmenschen macht. Man sollte eine Sache mit Leidenschaft und auf höchstem Niveau machen, aber dabei den anderen Menschen nicht als Maßstab sehen, schon gar nicht als Feind. Dann gewinnt man immer. Der Mensch, der am Ende seines Lebens sauber bleibt, der ist Weltmeister.

@radar

Gewaltbereite Fans aber sind vor allem im Fußball anzutreffen

Das will ich garnicht bestreiten. Nur darf man daraus nicht verallgemeinern. Die meisten schauen Fussball zu hause. Im Stadion befindet sich nur ein Bruchteil aller Fans, von denen wiederum nur ein kleiner Prozentsatz auf Randale aus ist.

Lasset die kleinen Kinder feiern, trauern oder an sonstigen Emotionen teilhaben. Als Bremen 93 Meister geworden ist, bin ich alleine mit dem Schal in der Hand mein Wohnviertel hoch und runter gelaufen und hab wie ein Wilder gejubelt. Herrliche Zeiten..

Man könnte doch auch mal in den Raum werfen, warum hat Frauenfussball nicht annährend den selben Stellenwert wie Herrenfussball?
Es passiert abgesehen vom Geschlecht doch bei beiden dasselbe.

randale beim frauenfussball? ist wohl deswegen nicht vorhanden, weil man da zu viele unbeteiligte im stadion und rund ums stadion hat (frauen und kinder).

allerdings sind jugendspiele nicht mehr verschont, im letzten jahr flogen beim a-jugend derby zwischen dem bvb und einem unbedeutenden vorortverein aus gelsenkirchen recht heftig die faeuste