borabora schrieb:nicht so sehr, ob der Beruf ehrbar ist oder nicht.
ich hatte vergessen, das ehrbar in "" zu setzen...
Der Punkt, um den es mir geht ist, dass wir hier unterscheiden müssen zwischen Frauen, die den Beruf Hure in einer angemessenen Umgebung ausüben und Frauen, die gezwungen werden oder gar auf den Drogenstrich gehen.
Ich bin auch ein Verfechter der Gleichstellung des Berufs mit anderen Tätigkeiten. Die "Halblegalität" ist ja von den Huren nicht erwünscht, sondern sie werden von der Gesetzeslage in diese Ecke gedrängt. Die Situation hat sich wohl bereits etwas verbessert, ist aber immer noch nicht so, wie sie sein sollte.
Ich spreche hier ausdrücklich nur von den Frauen, die sich selbst für diese Tätigkeit entschieden haben und dieser Tätigkeit auch in einem entsprechenden Umfeld nachgehen.
Dort ist das Risiko nicht größer, als das Risiko einer Verkäuferin. Eine Mitarbeiterin einer Tankstelle ist schlechter geschützt als eine Hure.
Ich nehme nochmal das Beispiel des Kontakthofs in Frankfurt. Das ist ein weitläufiges Gebäude mit über 100 Zimmern. Wie schon erklärt, läuft es (oder lief es seinerzeit) als Hotelbetrieb. Das bedeutet, der Inhaber vermietete die Zimmer an die Damen, die ihrerseits selbstständig waren. Die Miete dieser Zimmer beinhaltete den Schutz durch die vom Hotelbetrieb angestellten Wirtschafter, die Versorgung mit Gebrauchsartikeln (Zewa, Kondome u.ä.), die Reinigung der Zimmer und die Bereitstellung von Aufenthaltsbereichen und Kantine.
Wann die Damen arbeiteten und wie viele Freier sie bedienten, welche sie ablehnten, welche Dienste sie anboten - all das war nicht Sache des Betreibers, wurde nicht vorgegeben und interessierte ihn auch nicht.
Was ich allerdings nicht weiß, ist in welcher Form die selbstständigen Huren ihr Gewerbe angemeldet haben.
Richtig wäre, dass der Betreiber eines solchen Hauses die Huren einstellen und versichern müsste. Das geht aber nicht, weil nach derzeitiger Gesetzeslage der Betreiber dann wegen Förderung der Prostitution, die im Gegensatz zur Prostitution selbst eben nicht legal ist, angeklagt werden könnte. Da bleibt eben nur diese Hotelregelung, die wohl geduldet wird (immerhin zahlt der Betreiber einen großen Steuerbetrag).
Ich bin aber nicht zu 100% sicher, dass das immer noch so gehandhabt wird.
Auf jeden Fall waren diese Damen in keiner Weise gefährdeter als irgendeine andere Dienstleisterin.