@KiraundPercy Ich muss zugeben, ich finde die gesamte Grundkonstellation schwierig, in die du da geraten bist.
Da gibt es einmal die zwei Chefinnen, die zum neuen Jahr ihre aktuelle Position verlieren und, soweit ich es verstanden habe, dann nicht arbeitslos sind, sich aber nach Jahren (?) am aktuellen Standort an einen neuen Arbeitsplatz gewöhnen müssen. Mit allen Unwägbarkeiten, die sowas mit sich bringt.
Und dann gibt es den eigentlichen Arbeitgeber, der sein neues Personal für diese Position jetzt direkt beschäftigt (?), dieses neue Personal aber nicht selbst anlernt, sondern von eben jenen über ein Subunternehmen (?) beschäftigten Chefinnen anlernen lässt, die bald ihre Position verlieren.
Du siehst, in meinem Kopf gibt es da noch ziemlich viele Fragezeichen. Sollte dem aber so sein, finde ich die aktuelle Situation ziemlich problematisch und kann auch ein bisschen die schlechte Laune deiner Chefinnen verstehen, unabhängig davon, dass sie diese keinesfalls an dir und den anderen neuen Mitarbeitern auslassen sollten. Nachfolger einzuarbeiten, wenn man die aktuelle Position unter Zwang in absehbarer Zeit verlassen muss, ist allerdings schon eine ziemlich undankbare Aufgabe und dein direkter AG macht es sich dadurch ziemlich leicht.
Ich denke, dass solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du mit deinen Chefinnen sprichst. Wie gesagt, es ist unfair, die eigene Unsicherheit und Angst an Leuten auzuagieren, die nichts dafür können, aber dieses Gefühl zu ignorieren, bringt im Gespräch auch nichts. Stattdessen könntest du den Umstand sachlich ansprechen und dein Verständnis dafür ausdrücken, dass die Situation auch für deine Chefinnen schwierig ist.
Was mir bezüglich der Minusstunden und des zusätzlichen Samstagsdienstes noch in den Kopf gekommen ist: Hättest du das Minus durch die zusätzliche Arbeit nicht wieder rein geholt bzw. dadurch sogar ein Plus aufgebaut, um etwaige zukünftige Tage, in denen mal weniger zu tun als Stunden zu erfüllen sind, abzudecken?
Mir kam das in den Sinn, weil ich selbst ein flexibles Arbeitszeitmodell habe und trotz Fünftagewoche manchmal samstags oder sonntags arbeiten muss. Unter anderem diese Stunden nutze ich dann, um an anderen Tagen mal früher Feierabend zu machen oder im Rahmen der Möglichkeiten später zu kommen, wenn ich z.B. einen Arzttermin wahrnehmen möchte.
Wenn die Lage eh schon angespannt ist oder wenn jemand schon lange im System drin ist und den Gedanken "ein Minus kann man mit Mehrarbeit an einem anderen Tag ausgleichen" für selbstverständlich nimmt und man sowas deshalb als Begründung nicht mehr extra anspricht, kann das schwierig werden. Dass man neue Mitarbeiter aber auch auf solche ggf. vorhandenen Gepflogenheiten noch mal speziell hinweisen sollte, solltest du in einem Gespräch sachlich eingehen.
Ich kenne das nämlich auch von mir selbst: Wir haben ein paar Mal im Jahr verkürzte Öffnungszeiten und wenn man genug Überstunden hat, kann man dann mitunter sehr viel früher als sonst Feierabend machen. Bin dann selbst in der Vergangenheit schon in die Falle getappt, anzunehmen, dass alle so viele Überstunden haben wie ich, bis ein Kollege, der zur Vertretung da war und alleine nicht hätte vor Ort bleiben dürfen, mich darauf hingewiesen hat, dass er viel zu viel Minus macht, wenn er gezwungen ist, so früh wie von mir geplant zu gehen. Hab mich dann natürlich an ihn angepasst und bin entsprechend länger geblieben und frage seitdem sowas in solchen Situationen auch immer vorab ab.