Der zumutbare Schulweg - darf‘s ein bisschen mehr sein?
15.04.2021 um 17:35In Hamburg kam ich lange Zeit ohne Auto aus. Da gab es noch einen zuverlässigen und dichten ÖPNV. Hier in der nordfriesischen Einöde wäre ich ohne Auto aufgeschmissen.
Ilvareth schrieb am 27.03.2021:Ich bin gespannt auf eure Meinungen.Ich wohnte etliche Jahre auf dem Land. Die Grundschule war ca. 4,5 km entfernt, die Realschule ca.10 km. Die Berufsschule ca. 25 km.
MettMax schrieb:Aber zur Schule laufen? Öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder gar mit dem Fahrrad fahren? Viel zu umständlich oder gefährlich.Ist tatsächlich so, ich wohne am Anfang einer Sackgasse, an deren Ende sich Grundschule u. zwei KiTas befinden.
MettMax schrieb:Was bringt es den Kindern/Jugendlichen, wenn sie nur maximal 10 Minuten Schulweg haben, aber dann zur Ausbildung oder zum Job mit einem Schlag 1,5 Stunden Fahrzeit für die einfache Strecke?Der Schulweg entscheidet sich ja einmal mit sechs Jahren (Grundschule) und einmal mit zehn Jahren (weiterführende Schule). Der Weg zur Berufsschule oder Ausbildung entscheidet sich frühestens mit 15 (bei Hauptschulabschluss nach Klasse 9).
MettMax schrieb:Ein befreundeter Fahrlehrer verzweifelt mehr und mehr an der Tatsache, das Fahrschüler zunehmend nicht in der Lage sind, zügig eigene Entscheidungen im Straßenverkehr zu treffen. Das wurde ihnen bis dato ja immer abgenommen.Das hat glaube ich mehr mit dem „sich selbst Dinge erschließen“ zu tun.
Ilvareth schrieb:Ich finde, da darf man unterschiedliche Anforderungen stellen.Da kann man durchaus unterschiedlicher Ansicht sein. Meine Schulzeit liegt nun schon einige Jahre zurück.
Ilvareth schrieb:Wer mit den Öffis fährt, erschließt sich Wege auch nicht selbst. Das kann nur die aktive Verkehrsteilnahme.Das ist korrekt. Aber man ist gezwungen, eigenverantwortlich die Wege zu den Öffentlichen zurückzulegen und die benötigte Zeit im Straßenverkehr dafür zu planen. All das entfällt bei einem von der Haustür bis zur Schule bringen der Eltern mit dem Auto, weil nicht davon ausgehe, das jeder eine Haltestelle vor der Tür hat.
Zunami schrieb:Am Anfang hatte ich noch ein Auto und für ca. 6 Monate habe ich die beiden geholt und gebracht.Angesichts dessen wundere ich mich immer wieder, das man das mit dem beruflichen Verpflichtungen in Einklang bringen kann.
MettMax schrieb:Angesichts dessen wundere ich mich immer wieder, das man das mit dem beruflichen Verpflichtungen in Einklang bringen kann.Hat bei uns gut geklappt, ich stand zwar nicht immer pünktlich zum Schulende parat, aber die Wartezeit war für sie kein Problem. Kommt halt auch drauf an, wie flexibel die Arbeitszeiten sind und wie man sich die Mittagspause legen kann ;)
Wir könnten das uns gar nicht entsprechend einteilen, wie die meisten unserer Freunde und Bekannten auch nicht.
Zunami schrieb:Kommt halt auch drauf an, wie flexibel die Arbeitszeiten sind und wie man sich die Mittagspause legen kann ;)Wenn es so geht...
Zunami schrieb:Also blieb nur, zu Fuß zu laufen. Haben sich beide dran gewöhnt, sind richtige Langstreckenläufer geworden ^^. Ich muss sagen, ich hab sie dafür bewundert, meins wäre es nichtKann ich vollkommen nachvollziehen, nach der Schule kein Stress, davor kannst du das was du zu spät bist wieder reinlaufen, alles ist besser als ein überfüllter Bus bzw. auf einen Bus angewiesen zu sein.
Zunami schrieb:Mit dem Fahrrad gab es einen einzigen Versuch, bei dem der Große von einem Motorrad vom Rad geholt wurde.Nix für ungut, ich kann zwar die Bedenken verstehen, wurde auch mehrfach von Autos vom Fahrrad geholt und es hat mich schon unzählige Male geschmissen. Aber deswegen aufhören, Fahrrad zu fahren, wäre mir im Leben nicht eingefallen. Mein Gott, solche Sachen passieren, aber dann fährt man wieder weiter!
Zunami schrieb:Also blieb nur, zu Fuß zu laufen.Zu Fuß wäre zwar bei mir auch gegangen, aber das war mir immer zu langsam und ist es auch heute noch.
Luminita schrieb: Mein Gott, solche Sachen passieren, aber dann fährt man wieder weiter!Mein Gott, kommt halt drauf an, welche Folgen der Unfall hatte, oder? Das war leider mehr als ein aufgeschürftes Knie und ein abgebrochener Zahn :/ und er fühlt sich bis heute (fast 30) einfach nicht sicher auf dem Rad .. so what?