vieles Richtiges wurde hier schon geschrieben, mit folgenden Gedanken wiederhole ich einen Teil davon, möchte es aber trotzdem in meine Gedankenstruktur packen:
1) die "6" dafür ist keine Strafe, sondern einfach die logische Konsequenz für die Nichtleistung. Wie
@Sterntänzerin richtig schreibt, die Kinder hätten den gelernten Stoff auch hinschreiben können und ein "Ich glaube aber dass das falsch ist" druntersetzen können. Dafür dann eine "6" zu geben, wäre wirklich eine ungerechtfertigte Bestrafung gewesen. Für die Nicht-Leistung hingegen eine "6" zu geben, ist einfach nur ein Automatismus.
2) Eine Wiederholung hätte kein anderes Ergebnis gebracht, daher wäre das sinnlos gewesen.
3) In dem ersten Schuljahr des Gymnasiums gibt es meiner Erinnerung nach und auch dem hier zitierten Lehrplan nach viele andere Themen ausser Evolution und Steinzeit, wenn die Kinder dort ordentliche Leistungen erbringen, können sie die "6" in dieser Arbeit problemlos ausgleichen. Falsch und ungerechtfertigt wäre es, allein aufgrund dieser "6" in einem Thema auch erbrachte Leistungen in anderen Themen abzuwerten. Sofern aber einfach das arithmetische Mittel gebildet wird (also zB. "6" in Steinzeit, "2" in Altertum, also zusammen eine "4"), sehe ich kein Problem.
4) ich sehe keinen Anlass für irgendwelche Konflikte im Fach Physik. Jedenfalls in meinem Schulleben, welches bis zur Leistungskurs Abiturprüfung in Physik ging, habe ich in Physik nichts gehabt, was irgendwie einen Konflikt mit Evolutionsleugnern stehen würde.
5) in Biologie mag das anders sein, aber auch da gibt es doch mehr Themen als Evolution in jedem Jahr, da müssen die Kinder ihre Leistungsverweigerung in diesem einen Thema eben mit besseren Leistungen bei anderen Themen ausgleichen...
6) ich sehe allerdings bei solchem Hintergrund noch Konflikte in anderem Kontext aufziehen: in solchen Familien wird sehr oft auch der Aufklärungsunterricht abgelehnt, man kann unentschuldigtes Fehlen dabei durchaus erwarten. Ebenso lehnen solche Familien oft auch den nicht-geschlechtergetrennten Schwimmunterricht ab.
Bei beidem sollte die Schule sich schon jetzt überlegen, wie sie in diesem Fall, aber auch ganz allgemein in Zukunft (denn auch muslimische Eltern haben oft ähnliche Ansichten) damit möglichst einheitlich umgehen will.
7) ich würde mich weder auf Diskussionen mit den Eltern einlassen, noch irgendwelche "Umerziehungsversuche" bei den Kindern betreiben. Das ist einerseits nutzlos, also vergeblicher Energieeinsatz, andererseits sorgt das sehr oft für nur noch mehr Widerstand. Ganz einfach emotionslos und stur die automatischen Konsequenzen ziehen und wirken lassen (wie eben die "6" hier für Nicht-Leistung)
8) nur als Anmerkung noch für
@emz : Home-Schooling gibt es auch in Österreich, dort gibt es keine Sprachprobleme...