@jaska Die nächstgelegene Schule muss nicht zwingend die beste Option sein.
Und wie gesagt, in unserer Stadt kommt man auf die drei Stunden Schulweg eher gar nicht.
Nur ermöglicht diese Regelung den Kommunen, die Kinder nach schulpolitischem Bedarf über die Stadt zu verteilen, zu Lasten der Kinder. Wenn ich so wohne, dass es im Umkreis von 20 km keine Schule gibt, kann ich schwerlich verlangen, dass eine in meiner Nähe gebaut wird.
Wenn ich aber in Städten wie Köln, wie es ja in dem von mir verlinkten Artikel der Fall war, zwei Schulen als Wunsch angeben kann und trotzdem auf eine verwiesen werde, die drei Stunden Schulweg bedeutet, weil es gesetzlich ja noch erlaubt ist, dann finde ich das heftig.
Ich schildere mal, wie das bei uns aussieht: die beiden Schulen in den Außenbezirken haben immer freie Plätze, weil sie vor Ort gar nicht die Schülerzahlen haben. Dafür sind die Schulen der selben Schulform, die zentral gelegen sind, immer ausgelastet. Das führt schon jetzt dazu, dass Kinder, die im Umkreis von 3,5 km (die ja noch zu Fuß machbar sind) fünf Schulen der entsprechenden Schulform haben, morgens 45 Minuten im Bus sitzen, plus Wartezeiten etc.
Und weil es ja immer noch freie Schulplätze gibt, wenn alle Kinder verteilt sind, hat man ja offenbar noch zu viele Schulen, also überlegt man seit Jahren, eine zu schließen. Eine der zentral gelegenen selbstverständlich, denn man darf ja laut Gesetzeslage die Kinder quer durch die Stadt fahren lassen, anstatt Schulplätze dazu schaffen oder zu erhalten, wo sie gebraucht werden.
Mit diesen drei Stunden gibt man den Kommunen Planungsfreiheiten. Auf Kosten derer, für die man eigentlich planen sollte. Denn solche Verteilungsspielchen gibt es jedes Jahr in jeder größeren Stadt.
Mir geht es in erster Linie darum, dass die Gesetzeslage nicht etwa die Kommunen zwingt, praktikable Lösungen zu finden, sondern das Problem in die Familien weiterreicht.