Groucho schrieb:Aber ich kann mit der Sprache wenig anfangen, es bereitet mir eben kein Vergnügen, das zu lesen.
Das glaube ich nicht. Da kenne ich dich besser als du dich selbst kennst (sicher, mit dieser Attitüde sinkt mein Beliebtheitsgrad für gewöhnlich auf das Niveau von U-Bahnschächten - aber ich kann nicht anders...).
"dies alles ist mir untertänig, so sprach er zu Ägyptens König, gestehe daß ich glücklich bin..." und später dann, als der Ring wieder auf der Burg angekommen war "da wendet sich der Gast mit Grausen..." ... hehe, das ist wirklich total witzig und gleichzeitig sprachmächtig - gerade Schiller liest sich doch so leicht wie die Sprechblasen von Frau Doktor Erika Fuchs.
Kanak Sprak - doch, jetzt wo du es sagst, das sagt mir was, richtig. Ach der war das, ja, total geil.
Goethe hat die Literatur natürlich nicht erfunden, aber zumindest die neuere deutsche erst möglich gemacht. Natürlich war da vorher erstmal Herr Luther, der ja nicht nur eine Bibel übersetzt sondern dabei Deutsch neu erfunden hat, gewissermaßen.
Nicht zufällig vollendete dann Andreas Gryphius und der gute Schottel in Weimar(!) die Arbeit Luthers. Den rechten Schliff verpassten der deutschen Literatur nach Klopstock, Herder und Lessing letztlich die Herren Goethe und Schiller. Keine neue deutsche Literatur ohne diese beiden! Das wird man wohl noch sagen dürfen, nicht wahr... ;-)
Nun noch themengerecht zum Hörbuch: Mag ich auch nicht. Aber in besagtem Werk geht es um das Portugiesische, das obwohl neben Spanien gelegen so gar keine Ähnlichkeit mit romanischen Sprachen aufweist, sondern eher... usw. usw. jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass einige gesprochene Sprachbeispiele sich doch recht interessant machen würden. Deswegen vielleicht in besagtem Sonderfall ausnahmsweise doch Hörbuch?