Thaddeus schrieb:2 Stunden die Woche? OK. 2 Stunden am Tag? Owe.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Die "unschädliche" Menge an Zeit hängt ziemlich am Einzelfall. Wenn Du pro Tag zwei Stunden "übrig" hast, spricht wenig dagegen, sie zu verplempern, um dadurch Glück zu empfinden.
Es ist immer eine Abwägung, was ich möchte und was es mich kostet. Solange das auf einer rationalen Ebene entschieden wird, ist die Gefahr des Missbrauchs gering.
Natürlich gibt es Tätigkeiten, die eine besondere Gefahr des Abhängigwerdens beinhalten. Hier besteht eher die Gefahr, dass man mehr Ressourcen (Zeit, Geld etc.) darauf verwendet, als man bei einer rationalen Abwägung darauf verwenden sollte. Wenn ich stundenlang spiele und dadurch meine Ausbildung, meinen Beruf, meine Familie oder meine Freunde vernachlässige oder meine Gesundheit schädige, habe ich ein Problem.
Thaddeus schrieb:Niemand, der Dauerspaß voraussetzt, kommt jemals weit.
Was ist denn "weit kommen"? Das ist doch letztlich eine Frage der persönlichen Erwartungen an das Leben.
Wenn Du zufrieden bist, in der Hängematte ein Buch zu lesen und nur das zum Leben allernötigste zu verdienen, kann das für Dich durchaus die Erfüllung Deines Lebens sein.
Ein anderer findet Erfüllung darin, etwas zu tun, das ihm Anerkennung oder Reichtum bringt.
Es gibt keine allgemeingültigen Lebensziele.
Thaddeus schrieb:Beim Schach verliert man die Hälfte der Zeit und nicht jeden läßt das immer kalt.
Aber das Spielen macht im Grude dauerhaft Spaß. Wenn das nicht mehr der Fall ist, ist es vielleicht kein Hobby mehr, sondern eine Verpflichtung. Die kann man natürlich trotzdem weiter fortführen, weil man aus dem Gefühl, durchzuhalten persönliche Befriedigung schöpft und damit insgesamt dieser Tätigkeit einen Sinn abgewinnt. Oder weil man das Gefühl hat, anderen auf einer persönlichen Ebene verpflichtet zu sein.
Du hast schon recht, das Leben kann gar nicht aus ununterbrochenem Spaß bestehen. Aber es bestehen eigentlich keine Einwände dagegen, wenn man einen Teil seiner Zeit mit sinnlosem Vergnügen nur um des Vergnügens willen verbringt. Sofern einen das Glück bringt.
Jemand, der sinnloses Vergnügen als unbefriedigend empfindet, wird hierdurch auch nicht glücklich. Aber das sind Lebenskonzepte, die sich nicht beliebig austauschen lassen. Etwas, das Dich glücklich macht, macht jemanden mit einer anderen Lebenseinstellung unglücklich. Und demjenigen hilft ein Ratschlag, es anders zu machen, eben nicht weiter.