Perfektionismus

Mostly_Harmles schrieb:ist man bei bestimmten Dingen auf die Perfektion anderer angewiesen.

Kein Mensch ist Perfekt.
Selbst der beste Mechaniker oder Arzt ist und bleibt ein Mensch.
Das einzige was ein Mensch machen kann sich der Perfektheit anzunähern,gänzlich erreichen zu 100 % ist kaum möglich.
Auch Ärzte haben schon Instrumente in den Leibern von Patienten vergessen und auch Mechaniker haben schon vergessen Muttern festzuziehen.
Das einzige was bleibt ist vertrauen und sehen....

Rego schrieb:Habt ihr Erfahrungen mit Perfektionismus?

Ja, meine Frau hat diese Krankheit.

Rego schrieb:Wie geht ihr mit Fehlern um?

Wenn ich ihr sage sie hat einen winzigen Fehler gemacht, droht sie mit Scheidung :D
Wie ich damit umgehe?
Ich sag" Ick lieb Dir olle Zicke", dann ist alles gut ;)

Also ...

man kann sich etwas perfekt ausdenken: aber irgendwann sollte man dann auch anfangen und anpacken.

Und ...

Doors schrieb:Ist das Ihr erster Flug? Für mich ist das nämlich der letzte!

manchen wachsen im flug erst richtig flügel!

KAALAEL schrieb:Das was mir an Perfektionismus fehlt konnte Ich an Fleiß und Unermüdlichkeit stets wettmachen.

Bedeutet Perfektionismus denn wirklich, dass man perfekt ist?

Für mich bedeutet es eher, dass man sich bewusst ist, dass niemand perfekt ist. Aber eben gerade durch das Aufbringen von Fleiß und Unermüdlichkeit versucht man doch, der Perfektion so nahe zu kommen wie möglich - auch, wenn man weiß, dass es 100% perfekt nicht gibt.
Für mich zeichnet ein besonderer Ehrgeiz gerade einen Perfektionisten aus. Weshalb sollte man sonst einen solch großen Ehrgeiz aufbringen? Denn in der Regel lassen sich ja die meisten Tätigkeiten ja auch mit weniger großem Ehrgeiz abwickeln. Das Ergebnis ist dann in der Regel jedoch nur "mittelmäßig".

Wenn jemand von sich behauptet, dass er sehr ehrgeizig ist, dann spricht das für mich schon ein bisschen dafür, dass er ein Perfektionist ist. Und das finde ich nicht negativ.
Man muss eben nur wissen, wann es auch mal gut ist.

Subway schrieb:Wenn jemand von sich behauptet, dass er sehr ehrgeizig ist, dann spricht das für mich schon ein bisschen dafür, dass er ein Perfektionist ist.

Das kann auch nur für bestimmte Lebensbereiche gelten, über diese hinaus kann derjenige auch durchaus schlampig sein.

Subway schrieb:Man muss eben nur wissen, wann es auch mal gut ist.

Und da hapert es bei vielen.
Als Beispiel meine Chefin,ergeizig und viel Jünger wie Ich .
Als Ergebnis Ihres Perfektionismus ist das sie häufiger als Ich Krank ist und sehr viel Erschöpfter ist ,als Ich es bin.

Ich weiß meine Kräfte viel besser einzuteilen als sie ,wenn das heißt das Ich nicht so gut bin wie Sie dan nehme Ich das mehr wie gerne In kauf.
Denn ein Burn out will Ich nicht(noch einmal) haben,dann bleine Ich eben mehr fehlerhaft aber bleibe gesünder an Körper und Seele.
Ich habe mit Ihr des öfteren darüber gesprochen das sie es etwas leichter angehen soll da sie sonst so Jung wie sie noch ist, nicht sehr alt wird  oder sie gesundheitliche schäden erleidet .

Nope brauch Ich nicht will Ich nicht.
Ich behalte meine Fehler und bleibe so wie ich bin.

@Subway
Ein Typus des Perfektionisten geht meiner Erfahrung nach darin auf, kleinste Fehler und Unregelmäßigkeiten aufzuspüren und auszumerzen. Dieser Perfektionist sieht alles sich ganz genau an und hat ein gesteigertes Interesse an Resultaten die 100% fehlerfrei sind. Ob die Fehler gravierend, oder kaum ins Gewicht fallen, spielt dabei weniger eine Rolle.
Und das finde ich am nervigsten, also wenn aus 'ner Mücke ein Elefant gemacht wird.

Jedoch finde ich Perfektionismus im Sinne von Vollendung wiederum attraktiv und besonders im Arbeitsalltag erstrebenswert. Ich umschreibe und bewerbe meine beruflichen Dienste auf den professionellen Netzwerken auch so, dass ich nicht nur die gewünschte Wirkung und individuelle Zielsetzung des Auftrags herausarbeite, sondern auch dessen technische Umsetzung perfekt ausführe.

Gerade da trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wie ein Föhn heisse Luft verbreiten, das können viele gut - aber richtig umsetzen umso weniger. Manchmal wünscht man sich da etwas Demut von perfektionistischen Labertaschen, die nur gut kontrollieren können, aber nie bis selten selbst was produzieren. Mit solchen Leuten habe ich schon öfters Zoff bekommen.

Perfektionismus ist eine schlimme Erkrankung, wenn man sie in starker Form hat.
Perfektion ist nämlich in allen Bereichen aus eigenen menschlichen Kräften so gut wie unmöglich, also wird man dadurch unzufrieden.

Hatte Perfektionismus im Bereich der Gesunden Ernährung. Habe exzessiv auf gesunde Ernährung geachtet und bin durch immer intensiverer Recherche auf Informationen gestoßen, die nahelegen, dass so gut wie jede Ernährung irgendwie schädlich ist und es keinen perfekten Ernährungsplan für individuelle Menschen gibt.
Ich war also wahnhaft auf der Suche nach einem maßgeschneiderten Ernährungsplan für meine allgemeine Gesundheit und habe versucht, vieles umzusetzen und bin auch immer gescheitert, wegen der Internetrecherche und neu erworbenes Wissen.
Irgendwann ist mir die schon immer dagewesene, zu erst unbewusste, Erkenntnis, dass dennoch meine ausgeführte gesunde Ernährung ausreichend ist, so stark vorgedrungen, dass ich diesen Perfektionismus ablegen konnte.

Wieso sollte ich was Perfektes von mir verlangen?
Wen kümmert es?
Bin ich deswegen ein schlechterer oder besserer Mensch?
Oder weniger oder mehr wertvoll?
Muss ich wirklich alle Ecken gleich schleifen, um angesehen zu werden?
Ich kann mich auch so entspannen und zufrieden mit mir sein.

Wer sagte nochmal:

"Perfektion ist die letzte Zuflucht der Mittelmässigen." ?

Perfektionisten stehen sich oft selbst im Weg, sie kommen nicht voran.
Perfektion kann auch Zwanghaft werden.

Radmuttern anziehen hat was mit Sorgfalt zu tun, man kann sie nicht Perfekt anziehen.
Entweder sind sie angezogen oder nicht.
Aber die Sorgfalt leidet, wenn man sich ständig fragt ob man die anderen Radmuttern richtig angezogen hat.

Der Perfejtuonist (ich lass das Wort mal so stehen ;) ) leidet unter dem Gefühl alles unter Kontrolle haben zu müssen.
Aber das geht nie.

Der beste Arzt macht Fehler, weil er Mensch ist.

Oh, das habe ich bei manchen Sachen.
Wenn ich male/zeichne, dann platzt mir regelrecht manchmal die Hutschnur wenn es nicht so ist, wie ich das gerne gehabt hätte. Hab unzählige Bilder rumstehen, die sich jeder nur allzu gern aufhängen würde, aber ich sehe nur die Fehler. :D Da bin ich ganz schlimm. Oder beim Kochen/Backen.
Ein Freund sagt, ich mach das eben mit Leidenschaft, aber ich denke, da hab ich mir ne Perfektionistenspritze in Überdosis gegeben. Ich versuche immer, darüber hinweg zu sehen, aber es geht nicht.

Lustigerweise verlange ich das in keinster Weise von anderen :D

Rego schrieb am 08.08.2017:Wie geht ihr mit Fehlern um?
Kann man etwas tun, um nicht mehr so hohe Anforderungen an sich selbst zu haben.

Da ich künstlerisch veranlagt bin nutze ich die Fehler zum positiven aus, es hängt aber immer was du damit meinst, was Kunst betrifft man soll niemanden kopieren nur eigene möglichkeiten ausnutzen, sich immer mit einem  Da Vinci zu vergleichen ist eben so falsch denn er hat sich sicherlich nicht mit anderem verglichen.

@Threadkiller2
Naja, bei mir ist es nicht der Vergleich, sondern das Bild im Kopf, was ich auf die Fläche bringen will. Wie damit umgehen?

mhm....also ich kann bei manchen dingen schon sehr perfektionistich sein :D

das kann privat oder auch beruflich sein. ist aber nicht so, dass ich durchgängig den drang habe, das etwas perfekt sein muss, dass ist völlig situationsabhängig :Y:

wenn ich in so einer situation bin nervt es mich wenn sich iwer einmischt und etwas anders machen oder haben will :D
aber ich nehms mit humor. ich werde von meinen guten freunden auch liebevoll als essbehindert dargestellt :D :D

Chu schrieb:sondern das Bild im Kopf, was ich auf die Fläche bringen will. Wie damit umgehen?

Im Prinzip ist es einfach, es funktioniert wie malen nach Zahlen nur mit dem unterschied daß du die Zahlen nicht siehst
sondern im laufe deines Künstlerisches leben die Zahlen durch ertasten zu finden weiss.

@Threadkiller2
Ja, ich meinte eher, wie den Perfektionismus ausschalten und mit Fehlern umgehen :)
Ich denke, man kriegt nie genau das Bild im Kopf 1:1 auf die Fläche. Das verändert sich ja auch immer im Prozess.

Also mich hat mein Perfektionismus wieder man zum Nervenzusammenbruch gebracht.
Es ist ganz schlimm bei mir, ich kann mir keine Fehler erlauben, wenn ich einen Fehler mache geht es mir richtig schlecht... ich habe gelernt über den ersten oder zweiten Fehler zu lachen aber alles darüberhinaus macht mich nur noch fertig und bringt mich zum zusammenbrechen. Ich habe dann einfach das Gefühl nicht gut genug zu sein und zu versagen. Ich weis, dass Fehler menschlich sind und ich sie akzeptieren muss, mit ihnen klarkommen und drüber hinwegsehen aber momentan ist es einfach nicht der Fall und ich habe noch keine Strategie wie ich es in den Griff bekommen kann. Ich entwickle regelrecht eine Angst zu arbeiten und die lähmt mich. Ich weis, dass es auf die Einstellung drauf an kommt wie man an eine Sache heran geht aber ich kann dieses Gefühl einfach nicht unterdrücken und es ist sehr schwer für mich das auszuhalten. Ich weis ich sollte mich dieser Situation stellen aber ich weis nicht wie ich habe von meiner ärtzin Beruhigungstabletten bekommen vielleicht bringen die was ich weis es nicht aber für die Zukunft muss ich damit irgendwie klar kommen nur wie? Mir gut zureden bringt vielleicht die ersten ein oder zwei male was nur ich brauche was langfristiges um mit den fehlern klar zu kommen. ich sollte mein Selbstwertgefühl aufbauen aber weis auch nicht wie. ich bin einfach nur verzweifelt.

Rego, vielleicht kannst du ein Gespräch über deine Angst vor dem Fehler machen besser nicht aufschieben, sondern bald mit deinem Arbeitgeber, Chef/Chefin besprechen.
Keiner ist happy, wenn etwas missglückt, wenn man nicht zeigen kann, das man gut im Job ist!
Ich weiß nicht, was deine Probleme diesbezüglich genau sind, aber im Zweifel musst du dir ggf. Gedanken darüber machen, ob du eine etwas leichtere Arbeit finden kannst.
Nochmals, Fehler und Missgeschicke passieren jedem von uns. In der Regel macht man den selben Fehler auch nicht permanent wieder. Übung macht den Meister!

PS: von wegen der Künstler-Debatte: ich glaube nicht, das Da Vinci nicht von anderen Künstlern gelernt, kopiert hat. Neben seinen eigenen Studien. Technisch gesehen ist es sogar sehr lehrreich, sich mal anzuschauen, wie andere malen und es nachzuvollziehen.
Ich kopiere öfters mal Künstler, um mir ihren Stil zu verdeutlichen. Gerade make ich nach Marc Chagall.
Es ist keine Schande, sich auch dem Fakt hinzugeben, dass wir alle sehr wahrscheinlich keine Wunderkinder, Hochbegabte und Genies sind.

Chu schrieb: wie den Perfektionismus ausschalten und mit Fehlern umgehen :)

Zunächst der Perfektionismus als Ziel ansehen, mehr nicht, die Fehler aber als herrausvorderung, mehr nicht aber nur dann wenn das als fehler wahr genommen wird.

Also ich klink mich mal ein....Ich fühl mich da ja gleich viiiiiel weniger allein!

Also ich habe ziemliche Probleme durch mein ständiges "es muss perfekt sein"..... einfach dadurch
, weil mir Zeit so kostbar ist. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und lerne jeden Tag dazu...auch durch Anderen ihren Fehlern....vom hören...der Logik etc etc..... Im Vorfeld: ein gedanke bei mir löst ein feuerwerk von "möglichen" Fortsetzungen, Möglichkeiten etc in meinem kopf aus (stressig).

Eigentlich habe ich immer recht (jaja- sehr arrogant etc, aber ich HASSE ES! Ich will ja gar nicht recht haben oder vorherwissen (kalkulieren), was klappt, oder nicht etc.....

Habe dadurch auch fast nur Menschen "angezogen" die was wollen, Hilfe durch eine Phase etc....Keiner teilt seine GUTEN ZEITEN mit mir...und in meinen schlechten Zeiten ist nie jemand da....die Familie meinte mal (!!!) "Ach du schaffst doch immer alles! Um dich muss man sich keine Sorgen machen"...... na toll...

ich wurde sogar krank durch meinen perfektionismus, da ich vegetarier war und auch nach Jahren nicht für Eisenausgleich gesorgt habe....plus die Erschöpfung vom tägl. Perfektionismus....puhhh...... fast zusammengebrochen.

Seltsamerweise erwarte ich aber nicht das Gleiche von Anderen.....wenn es bei anderen unaufgerâumt ist;;...oder nichts auf dem Tisch, wenn Besuch kommt etc...;dann stört es mich nicht wirklich (ausser der generele respekt fehlt)...Ich mag die Diversité der Menschen.....Allerdings, wenn sie "rummgammeln, alkohol konsumieren und dabei eigentlich soviele Mögmichkeiten haben etc (kalkuliert)...macht mich das müde....es kotzt mich förmlich an....

hab mal mehrere test gemacht....zu meinem Perfektionismus kommen noch die Persönlichkeit Typ 1. (Reformist), Architekt zusammen.... Habt ihr schonmal gecheckt was ihr für Typen seid? Wâre ja interessant, wenn der Perfektionismus was mit den Typen zu tun hat^^ Ich poche auch so auf respekt..... Mir wurde immer gesagt, freundschaften wie ich sie will GIBT ES NICHT! dabei BIN ICH so wie ich es wünsche.....Viele ehem. Bekanntschaften meinten ja bei "Vertrauensbrûchen"...das geheimnisse zum erzâhlen da sind....oder zerbrochenes Glas (vertrauen) kann man ja schmelzen und ein neues Glas giessen....

Seit meine Ansprüche sehr hoch sind (bin zusâtzlich HSP -leider ) und meine Intuition sehr sehr gut...HABE ich fast keine freunde mehr..... Ich glaube nur 1ne..... Aber Qualitât vor Quantität...

Jedoch... habe ich einen tollen Partner der seit Jahren schon, genau das an mir grösstenteils schätzt :) (Ausser ich kalkulier mal wieder was vorher was negativ ist....sorry ist halt so....) .....

Ein Satz der zu mir passt angeblich "Sie dürfen keine Meinung haben! Sie dürfen eine recherchierte Meinung haben! Jeder soll das Recht auf Wissen haben" Verfasser weiss ich grad nicht....

Wissen, Logik, Perfektionismus...finde ich hängt alles zusammen.....

Achja.....leider leider, habe ich wohl etwas verlernt, wie man Honig auf die Worte tröpfelt.... Ich hoffe es kommt nichts "negativ" rüber, denn das war nicht die Absicht.... PS Komplexe haben auch mit Perfektionismus zu tun....habe da was vorher in einem post gelesen....;meine Antwort dazu "Ja ,wenn ich ehrlich bin geht es mir ein wenig wenig wenig um die Anerkennung (Vorbildfunktion) und ja auch um meine eigene innere ordnung die ich brauche , bei meinem stressigen Gehirnfunktionen.....

Mensch die meinen "Fehler machen ist nicht schlimm, wir sind menschen".....Ok......geb ich recht ...ABER.....ich wûrde sowas NIEEE denken! Man sollte versuchen KEINE Fehler zu machen.....das ist Zeitverschwendung, kann Gefühle und andere menschen verletzten, töten sogar,.....Leben oder lebensabschnitte zerstören..... Erfahrungen sammeln durch Beobachten! Gibt es doch auch...... Schade, da sind die Tiere weiter....die geben angeblich mansche "Erfahrungen aus Erlebten" direkt an die Kinder weiter.....wie zb die Ente, die direkt schwimmen kann...... Man könnte jetzt jeden einzelnen satz sicherlich noch weiter ausbauen mit <ursachen und Quellen etc......Stunden würde das dauern.

Liebe Grüsse...ihr seid nicht allein :) Und danke an euch!