Die Schönste Zeit unseres Lebens

@Doors ich sehe gerade, du hast diese Diskussion so wie ich bereits vor 9 Jahren kommentiert.

Die schönste Lebenszeit meines Lebens ist definitiv die Zeit seit meine Kinder auf der Welt sind.
Ich könnte es mir tatsächlich nicht mehr ohne sie vorstellen. Sie machen mein Leben sinnvoll und bereichern es ungemein.
Ich erinnere mich auch an schöne Momente in meiner Kindheit und Jugend zurück, jedoch leider auch an traurige.
Auch beruflich fühlte ich mich erst seit 30+ angekommen.
Daher ab 30/32 alles schön!

BesucherIn schrieb:Ich hoffe, dass noch mal eine schönere Zeit für mich kommen wird. Aber die schönste war für mich bisher mit Auszug aus dem Haus der Pflegeeltern und Aufnahme meines ersten Wunschstudiums. Das waren zwei tolle Semester, ich habe mich so frei gefühlt.

Dann habe ich meinen jetzigen Mann und Vater meiner Kinder kennengelernt. Warum habe ich mich nur jedes Mal überreden lassen? Hätte ich ihn ziehen lassen, dann wäre ich jetzt sicher eine glückliche Frau mit Karriere in der Wissenschaft und kein Heimchen am Herd ohne Ausbildung im 50er-Jahre-Modell.

Meine Entscheidungen bereue ich also ;)

Ich verstehe Deine Gefühle und diese Wehmut, etwas verpasst zu haben. Aber vielleicht hättest Du als Karrierefrau keine Kinder bekommen, zumindest nicht diejenigen, die Du jetzt hast. Stell Dir das mal vor. Deine Kinder, die Du doch sicher innig liebst, wären nicht da!

Ein Arzt, vor dem ich mal über das Verpasste in meinem Leben sprach, sagte einen Satz, der mir weiterhalf. Er meinte: Wenn jemand das Ziel hat, wie ein Millionär am Strand zu liegen, dann könnte er auch Surflehrer werden und hätte dann praktisch dasselbe chillige Leben. Man muss nicht unbedingt den klassischen Weg gehen, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Trotzdem kann das Endergebnis sehr ähnlich sein.

Du kannst auch jetzt noch versuchen, diesem Endergebnis, das Dir ursprünglich vorschwebt, näherzukommen auf einem anderen Weg. Wenn Du gern studierst, dann mach doch ein Altersstudium.

Cherymoya schrieb am 07.02.2014:ich frage mich, mit meinen 18 Jahren, wann die schönste Zeit des Lebens ist.

18 Jahre, das war für mich damals gar nicht so schön, diese Zeit. Mein damaliger Freund starb nach einem Verkehrsunfall und ich war sehr unglücklich. Hinzu kam der Abiturstress...

Cherymoya schrieb am 07.02.2014:Erzählt mal von eurer Seite. Ich denke, dass es viele gute Beiträge geben wird, weil hier viele verschiedene Menschen in verschieden Lebensstadien sind.

Also irgendwo hatte jede Zeit etwas für sich. Besonders schön fand ich tatsächlich meine Grundschulzeit, wo ich noch ganz viel unbeschwert spielen konnte.
Die Familienphase war auch schön, wenn natürlich auch stressig.
Wenn ich so die alten Menschen in meinem Umfeld betrachte, denke ich, dass es so ab 80, spätestens 85, bergab geht.
So gut wie jeder möchte zwar alt werden, aber nicht alt sein...

Hailey25 schrieb am 29.11.2021:Ich denke, dass man diese Frage erst kurz vor seinem Tod richtig beantworten kann. Bei mir gab es sowohl in der Kindheit und Jugend, als auch im Erwachsenenalter positive und negative Ereignisse.

Das ist bei mir auch so gewesen, wahrscheinlich bei jedem, mehr oder weniger.

Bundeskanzleri schrieb am 30.11.2021:Ich versuche das auch, im Hier und Jetzt zu leben. Das Gute ist, dass ich keiner Zeit hinterhertrauere. Ich bin jedesmal bei einer Veränderung sehr froh, das Alte hinter mir gelassen zu haben

Ich finde es sehr hilfreich, wenn man das so betrachten kann.

Mahatma schrieb:Glaube jedes Alters hat sein Schönes

BesucherIn schrieb:Dann habe ich meinen jetzigen Mann und Vater meiner Kinder kennengelernt. Warum habe ich mich nur jedes Mal überreden lassen? Hätte ich ihn ziehen lassen, dann wäre ich jetzt sicher eine glückliche Frau mit Karriere in der Wissenschaft und kein Heimchen am Herd ohne Ausbildung im 50er-Jahre-Modell.

Das weißt Du nicht. Oft erscheint ja gerade das erstrebenswert, das man nicht hat.
Hast Du glattes Haar, hättest Du lieber Locken.
Hast Du welliges Haar, steckst Du Mühe ins Glätten.
Bist Du Single, wünschst Du Dir vielleicht eine Partnerschaft. Bis Du lange verheiratet, beneidest Du den Single um seine Freiheiten...

Man kann heutzutage auch im höheren Alter noch durchstarten und sich beruflich neu orientieren, oft sogar mit staatlicher Unterstützung.

Schön wäre, wenn ich Ende 2023 rückblickend schreiben könnte, dass dieses Jahr zu den schönsten Jahren meines Lebens gehöre.

BesucherIn schrieb am 31.12.2022:Meine Entscheidungen bereue ich also ;)

Du kannst es doch nachholen. Es liegt nur bei dir. Und ja, ich weiß das ist anstrengend. Aber es geht. :Y:

Ich fand meine Studentenzeit toll - was nicht toll war, war, dass ich weit unter dem Existenzminimum lebte - aber an der Uni erlebte ich zum ersten Mal eine Art Gleichgewicht - alle Vorlesungen war so interessant, dass ich jedes Semester vor der Qual der Wahl stand, es war, als ob ich den gesamten Tag ein Hobby auslebe.

Und die Zeit, als die Kinder klein waren - sehr anstrengend, aber einfach toll, so kleine Menschen auf dem Weg ins Leben begleiten und von ihnen so bedingungslos geliebt zu werden.

MissMary schrieb:Ich fand meine Studentenzeit toll - was nicht toll war, war, dass ich weit unter dem Existenzminimum lebte - aber an der Uni erlebte ich zum ersten Mal eine Art Gleichgewicht - alle Vorlesungen war so interessant, dass ich jedes Semester vor der Qual der Wahl stand, es war, als ob ich den gesamten Tag ein Hobby auslebe.

Meine Studentenzeit fand ich auch ganz gut, obwohl mich das Studium überwiegend eher wenig interessiert hatte (hatte ich damals leider auf Druck meiner Familie studiert). Aber ich fand den relativ hohen Grad der Selbstbestimmung gut: man konnte eigenverantwortlich entscheiden, ob und wann man zu welchen Veranstaltungen ging, wann man fürs Studium arbeitete oder lernte oder nicht, und wie man sich den Tag einteilte.

Bis heute habe ich mich nie wirklich an die relativ strengen Zeit- und sonstigen Vorgaben des Lebens in einem Angestelltenverhältnis gewöhnen können.

martenot schrieb:Bis heute habe ich mich nie wirklich an die relativ strengen Zeit- und sonstigen Vorgaben des Lebens in einem Angestelltenverhältnis gewöhnen können.

Ich arbeite sehr gerne, finde aber oft kein Ende. Ist als Lehrer suboptimal, da man alles irgendwie noch besser machen kann, immer. Du bist nie fertig - in die Falle tappe ich dann öfter.

MissMary schrieb:Ich arbeite sehr gerne, finde aber oft kein Ende.

Das ist bei mir nicht so - zumindest nicht in meinem Job. Es könnten ruhig ein paar Stunden weniger sein pro Woche, oder nur eine Viertagewoche. Häufig ziehen sich die Arbeitstage ziemlich in die Länge, und eigentlich gäbe es so viele interessante oder schöne Sachen zu tun und zu erleben außerhalb der Arbeit....

Wenn ich die schönste oder beste Zeit meines Lebens bereits hinter mir hätte wäre das ehrlich gesagt ziemlich mies. Ich hoffe ganz stark das da noch das eine oder andere Jahrzehnt in dem es verhältnismäßig gut läuft folgt. Was ich auf jeden Fall weiß ist das die letzten drei Jahre wahrhaft nicht die beste Zeit meines Lebens waren, aber die schlechten Zeiten gehen genauso wie die guten Zeiten.

PStanisLove schrieb:Wenn ich die schönste oder beste Zeit meines Lebens bereits hinter mir hätte wäre das ehrlich gesagt ziemlich mies.

Das fand ich auch immer seltsam, wenn Leute ihre Hochzeit als schönsten Tag ihres Lebens bezeichneten. Die meisten heiraten ja ziemlich jung, und wenn das schon der Höhepunkt des Lebens gewesen sein soll, würde das ja heißen, dass es von da ab eher bergab geht...

martenot schrieb:und wenn das schon der Höhepunkt des Lebens gewesen sein soll, würde das ja heißen, dass es von da ab eher bergab geht...

Nach der Hochzeit gibt es eben keinen einzigen Höhepunkt mehr. :D

Ich richte den Blick immer nach vorn - wer stets nur auf sein eigenes Leben zurück blickt, fällt früher oder später auf die Nase. So gesehen kommen die interessantesten Begegnungen und Erlebnisse ja vielleicht erst noch.

Doors schrieb:So gesehen kommen die interessantesten Begegnungen und Erlebnisse ja vielleicht erst noch.

Darauf hoffe ich auch. Wobei ich nicht unbedingt den absoluten Peak an Emotionen brauche, aber ich finde, dass jedes Lebensalter immer wieder schöne Erlebnisse und Lebensabschnitte bieten kann.

martenot schrieb:Das fand ich auch immer seltsam, wenn Leute ihre Hochzeit als schönsten Tag ihres Lebens bezeichneten

Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Unsere Heirat war eher unspektakulär. Der Standesbeamte hat sich keine besondere Mühe gegeben. Die Feier war schön. Die Hochzeitsnacht fiel aus.
Ich erinnere mich an den Tag, aber als den schönsten meines Lebens würde ich ihn nicht bezeichnen.

nairobi schrieb:Ich erinnere mich an den Tag, aber als den schönsten meines Lebens würde ich ihn nicht bezeichnen.

Also meiner gehört schon zu den schönsten Tagen meines Lebens

Ich denke schon, dass eine Hochzeit ein schönes Erlebnis sein kann, an das man sich lange gern erinnert, aber ich fände es schade, wenn danach nichts mehr kommen würde, was auch nur annähernd schön wäre.

Man kann doch sowieso nur rückwirkend bewerten, was das BISHER Schönste war.

Natürlich weiß man nicht, was noch kommt.

Cherymoya schrieb am 07.02.2014:Abend Community,

Also, ich frage mich, mit meinen 18 Jahren, wann die schönste Zeit des Lebens ist. Naja, das hat jetzt nichts mit Philosophie oder so zu tun, eher was mit Erfahrung.

Ich bin noch jung und habe noch einige Zeit vor mir, aber auch ich kann im Nachhinein sagen, dass vor allem meine Kindheit von 6-12 sehr schön war (Bis jetzt die schönste Zeit). Dann begann bei mit die Paupertät und erst einmal war alles scheiße. So ab 17 bis jetzt geht es steil aufwärts mit guten Erfahrungen usw. Aber da ich eben noch einiges vor mir habe kann ich eben noch nicht urteilen, was die schönste Zeit meines Lebens war oder welche noch kommen wird...

Erzählt mal von eurer Seite. Ich denke, dass es viele gute Beiträge geben wird, weil hier viele verschiedene Menschen in verschieden Lebensstadien sind.

Let's go...

@Cherymoya

Wie Du schon selbst festgestellt hast, kann man das nicht pauschal sagen und auf einen Zeitrahmen eingrenzen, da Menschen und Erlebnisse nebst Ansichten einfach zu unterschiedlich sind. Auch ich kann nicht sagen, wann die schönste Zeit "meines" bisherigen Lebens war oder ob die erst noch kommen wird.

Ich denke, dass man das sogar unterschiedlich betrachten und nicht anhand einer Epoche oder an einem Erlebnis festmachen kann/sollte. Der Zeitraum, um Erlebnis x zu erleben/haben, ist ja unterschiedlich. Der Mensch ist mit seinem Lebens-Zeitraum in unterschiedliche "Stadien" eingeteilt. Insofern "meine" ich, dass es recht schwer ist, das, was man als Kind erlebt hat und obendrein auch noch anders sieht, mit dem, was man als Erwachsener teilt/erlebt, zu vergleichen. ME betreffen es unterschiedliche Etwicklungsstadien, Erlebnisse, Wahrscheinlichkeiten, sodass man alles einzeln "gleichwertig" betrachten müsste.

Klar gibt es Menschen, die eine schlechte Kindheit hatten. Dann gibt es Personen, denen es generell gut/schlecht geht. Obendrein noch Menschen, denen es als Kind gut ging, aber dann später quasi vom Pech verfolgt wurden.

Ich für mich kann nicht exakt ein- und abgrenzen, da jede Epoche so sein Gutes und Schlechtes hatte. Auf der einen Seite war meine Kindheit bescheiden, aber man hatte auch wenig(er) Verantwortung, viel Spiel & Spaß. Dann eben Entwicklungsstadien, Erlebnisse, erste Erfahrungen usw. Insofern gab es da auch Gutes und Schlechtes.
ALs Teen hat man dann andere Erwartungen, Gedanken, Erlebnisse, Aufgaben, SOrgen, Probleme, Ziele, sodass auch diese Zeit gut und schleicht war. Erwachsen schaut es dann ganz anders aus, da man herangereift ist, Arbeit und VErantwortung hat, andere Ziele verfolgt und auch sonst Arbeiten erledigen muss, die man so als Kind wenig/kaum/nie machen musste. Auch diese Zeit hat Gutes und Schlechtes. Auf der einen Seite ist man ab 18 volljährig und erbt fast alle Rechte und kann fast alles, aber muss im Gegenzug eben auch "mehr" machen und "gerade" stehen.

Und irgendwann bin auch ich älter oder auch einmal ein Rentner. Selbst diese Zeit hat wohl Gutes und Schlechtes!

Unterm Strich denke ich, dass man diverse Epochen bzw. Lebensabschnitte einzeln betrachten muss und diese keineswegs konkurrieren. ME kann man auch nicht das Erwachsensein mit dem KIndsein vergleichen usw.

Ich "denke", dass ein Teil meiner Kindheit Gutes und Schlechtes hatte. Ebenso das Teenagerdasein. Dann als Erwachsener gab es eben auch Höhen und Tiefen.

Falls ich einmal eine Freundin/Frau finden und Kinder haben sollte, so denke ich, dass diese Zeit dann ein separater Abschnitt werden wird. Auch hier wird es wohl Gutes und Schlechtes geben.

Negative Erfahrungen sind nicht immer "negativ", denn dadurch lernen wir und wir werden dadurch geformt. Zudem haben negative Dinge auch einen Erfahrungswert!
Man erlebt etwas, kennt sich dann aus, merkt sich das, ändert etwas, passt etwas an und dann ist man gewappnet oder eben "schlau(er)".