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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

19.06.2024 um 10:59
Habe mein Auto vor ca 3 Monaten verkauft. Tüv war reif und der ganze Spaß war mir zu teuer.
Ich hab ein Arbeitsweg zufuß von knapp 5 Minuten.

Seitdem ca 6kg abgenommen, mehr Bewegung...ich kaufe nicht mehr jeden scheiß ein, sondern nur noch dass was ich tragen kann und brauche.
Nur die Flexibilität ist schon eingeschränkt, mal eben zu Besuch bei den Eltern vorbei fahren? Ach schnell noch das Packet wegbringen oder irgendwas wird benötigt...


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19.06.2024 um 11:05
Zitat von Undercover155Undercover155 schrieb:Seitdem ca 6kg abgenommen, mehr Bewegung...
Das finde ich auch einen praktischen Nebeneffekt. Ohne Auto bewegt man sich automatisch mehr. Selbst als ÖPNV-Nutzer muss ich ja zu den Haltestellen hinlaufen bzw. gehen. Da kommen teilweise mehrere Kilometer Fußweg pro Tag zusammen. Auf die Dauer macht sich das schon bemerkbar.


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25.06.2024 um 00:10
Als ich in der Stadt gewohnt habe und Inhaber eines Semestertickets war, habe ich mich bewusst gegen ein Auto entschieden und nahezu alle Wege mit dem ÖPNV oder eben dem Fahrrad zurückgelegt.

Inzwischen wohne ich ein Stückchen auf dem Land und fahre Auto - es ist einfach nicht praktikabel, mit Bus und Bahn anderthalb Stunden für einen Weg zu benötigen, den man in knapp 20 Minuten mit dem Auto zurücklegen kann.


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25.06.2024 um 08:23
Zitat von BaconOfHopeBaconOfHope schrieb:es ist einfach nicht praktikabel, mit Bus und Bahn anderthalb Stunden für einen Weg zu benötigen, den man in knapp 20 Minuten mit dem Auto zurücklegen kann.
Das ist für mich einer der Hauptgründe, warum ich immer bevorzugt in der Stadt wohnen möchte (auf dem Land würde ich nur dann wohnen wollen, wenn eine Haltestelle oder ein Bahnhof in fußläufiger Entfernung ist, von wo aus gute getaktete Verbindungen bestehen).


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25.06.2024 um 08:35
Zitat von martenotmartenot schrieb:auf dem Land würde ich nur dann wohnen wollen, wenn eine Haltestelle oder ein Bahnhof in fußläufiger Entfernung ist, von wo aus gute getaktete Verbindungen bestehen
So war es bei uns früher auch einmal, nur eben gab es kaum wirklich gut getaktete Verbindungen mit dem Bus. Lediglich tagsüber gab es ein paar Busse mehr wegen Arbeitszeiten und Schulbusse. Wochenenden waren total Katastrophe. Bahnhof erst in der nächsten größeren Stadt. Da meine Arbeitszeiten damals glücklicherweise mit dem Busplan übereinstimmten konnte ich den ÖPNV nutzen. Ansonsten war man ohne PKW relativ aufgeschmissen, besonders als junge Familie, Nachtfahrt mit dem Baby ins Krankenhaus inklusive.


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25.06.2024 um 08:49
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Wochenenden waren total Katastrophe.
Grade in Bayern ist der ÖPNV in den ländlichen Regionen oft eine Katastrophe. Nach wie vor scheint man hier vielerorts der Meinung zu sein, dass man keinen öffentlichen Verkehr braucht. Selbst Orte wie Wolnzach (ca. 11000 Einwohner) haben bis vor kurzem überhaupt keine ÖPNV-Anbindung gehabt, außer vielleicht Schulbussen. Gestern habe ich immerhin gelesen, dass es jetzt erstmalig eine regelmäßige Busverbindung dorthin gibt.


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25.06.2024 um 08:54
Zitat von martenotmartenot schrieb:Gestern habe ich immerhin gelesen, dass es jetzt erstmalig eine regelmäßige Busverbindung dorthin gibt.
Und selbst damit dürfte das öffentliche Leben auch nicht komplett gedeckelt werden können. Manchmal ist es eben schwer den Spagat zwischen ÖPNV und eigenem TöffTöff zu finden. Das die Busunternehmen nicht wegen jedem einzelnen eine Linie aufmachen ist durchaus klar und verständlich. Das man dann bisweilen eben den eigenen PKW braucht ebenso. Immerhin kann man hier einen gesunden "Mix" anstreben. Besser als auf Gedeih und Verderb auf der einen (oder anderen) Position ausharren zu wollen.


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25.06.2024 um 08:56
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Immerhin kann man hier einen gesunden "Mix" anstreben.
Für mich wäre ein "gesunder Mix" halt mir erheblichen Kosten verbunden, da ich bislang nie ein Auto gebraucht habe. Würde ich mir die Voraussetzungen für den "gesunden Mix" schaffen, müsste ich mir ein Auto mit allem Drum und Dran zulegen, was ja nicht ganz preiswert ist.


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25.06.2024 um 09:13
Zitat von martenotmartenot schrieb:da ich bislang nie ein Auto gebraucht habe.
Damit brauchst du ja auch keinen gesunden Mix und bist ohnehin raus. :)

Das gilt ja nur für jene, wo es eben durchaus den Bedarf gibt, auch nur anteilig.


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25.06.2024 um 15:41
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Das die Busunternehmen nicht wegen jedem einzelnen eine Linie aufmachen ist durchaus klar und verständlich.
Das ist klar. Mich verwundert nur immer wieder das fehlende Angebot dort, wo es die Nutzer ganz offensichtlich gibt.

Beispiel:
Region Ostbayern.
Landkreis A (es gibt einige Grund-, Haupt-, Realschulen, einige Gymnasien, eine Förderschule), Landkreis B (verfügt über selbiges Angebot wie Landkreis A; zudem befinden sich hier die von Schülern beider Landkreise genutzten (großen) Berufsschulzentren, Berufsfachschule, FOS/BOS, speziellere Schulen wie Wirtschaftsschule, Musikgymnasium, es gibt eine kleine Universität, ein Universitätsklinikum).
Busverkehr von A nach B existiert, aber nur als Schulbus einmal morgens hin, einmal am späten Nachmittag zurück.
Der Bus (es wird ein Reisebus eingesetzt) ist knallvoll, inkl. Stehplätzen.
Die Fahrzeiten machen es nicht möglich, einen Arbeitstag typischer Länge zwischen Hin- und Rückfahrt zu klemmen. Schüler erreichen häufig die erste Stunde nicht pünktlich. Azubis müssen den Arbeitstag verkürzen, wofür dort normalerweise Chefs Verständnis haben (da bleibt einem als Chef auch kaum etwas anderes übrig), aber auch darauf drängen, dass schnellstmöglich der Führerschein gemacht wird.
Führerschein für unbegleitetes Fahren ab 17 ist aufgrund der Verkehrssituation möglich und wird entsprechend auch genutzt. Der Bus enthält somit fast ausschließlich Fahrgäste unter 17 und kaum jemanden über 18.

Da frage ich mich: Würde sich ein zweiter (oder gar dritter) Bus nicht lohnen, auch etwas zeitlich versetzt? Diejenigen müssen ja nicht plötzlich nach dem 17. Geburtstag nicht mehr in die Stadt.
Selbst hätte ich so ein Busangebot genutzt. Etliche Mit-Azubis hätten das auch getan. Von heutigen jungen Leuten aus der Region kenne ich die "gemischten Gefühle", ab Führerscheinerwerb einerseits nicht mehr zu spät zum Unterricht zu kommen und endlich auch z.B. Fortbildungen, 2. Bildungsweg abends... nutzen zu können - vs. ab dann "die Fahrerei" selbst durchführen zu müssen. (Auch ich habe das gemacht und besaß somit für die wenigen Jahre zwischen Ausbildung und Studium ein Auto. Bei nutzbarem Busangebot - "nutzbar" = Bildungsangebote erreichbar, normal langer Arbeitstag - hätte ich z.B. den Führerschein gar nicht erst gemacht, v.a. mit der Aussicht, danach zum Studium in eine Stadt umzuziehen.)
Jeden würde der Bus nicht mitnehmen können, das ist klar - die Schichtarbeiter, den nächtlichen Partybesucher...
Ein Bus retour um z.B. 17 oder 18 Uhr dürfte aber schätzungweise voll werden.


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26.06.2024 um 00:13
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Busverkehr von A nach B existiert, aber nur als Schulbus einmal morgens hin, einmal am späten Nachmittag zurück.
Der Bus (es wird ein Reisebus eingesetzt) ist knallvoll, inkl. Stehplätzen.
Als Schüler, gerade in den späteren Jahren kommt ja dann auch noch hinzu, dass man gar nicht immer schon zur ersten Stunde Unterricht hat bzw. auch nicht immer schon um 13 Uhr Schluss, sondern ggf. auch Unterricht am Nachmittag.

Ich kenne das auch noch aus meiner Schulzeit. Habe auf dem Dorf gewohnt und die Möglichkeit, in zwei verschiedenen Städten aufs Gymnasium zu gehen. Damals sind die meisten Kinder dafür in Stadt A gefahren bzw. gab es auch einige Schulen anderer Schulformen, die auf der Strecke dorthin lagen.

Ich habe mich allerdings dazu entschieden, in Stadt B zur Schule zu gehen, auch wenn die Busverbindung dorthin zumindest in den ersten Jahren echt unterirdisch war. Abfahrt morgens war um 6:30, häufig habe ich während der knapp einstündigen Fahrt noch mal ein Nickerchen eingelegt. Auf Druck einiger Eltern und mit steigender Schülerzahl für Stadt B ist dann aber immerhin in den späteren Jahren ein extra Bus eingeführt worden, der nicht mehr die ganz große Runde gedreht hat, sodass ich morgens eine halbe Stunde länger schlafen konnte.

Aber das war wie gesagt auch erst der Morgen. In den ersten Jahren gab es auch keinen Bus, der nach der 5. Stunde gefahren wäre, nach der 10. Stunde, die um 17:00 Uhr endete, ist bis zum Schluss kein Bus mehr gefahren, sodass ich in solchen Situationen, als ich in der Oberstufe war, regelmäßig abgeholt werden musste.

Man muss sich mal überlegen, was das für ein logistischer Aufwand war: Meine Mutter musste zum Teil arbeiten, es mussten also regelmäßig auch mal Nachbarn, Freunde etc. damit beauftragt werden, mich von der Schule abzuholen, was mit Hin und Zurück dann auch immer eine gute Stunde gedauert hat. Um einen Bus nehmen zu können, hätte ich die letzte Stunde allerdings um knapp 15 Minuten verkürzen müssen und ganz ehrlich: Mir wäre es gar nicht in den Sinn gekommen zu fragen, ob das möglich wäre.

Dann kam es auch immer mal wieder vor, dass der Unterricht erst zur 2. Stunde begann. Oder dass ich, vor allem ab der Oberstufe, z.B. nur die ersten beiden Stunden Unterricht hatte und dann erst wieder am Nachmittag. Ausfälle gab es ja schon damals recht häufig. Da es erst ab der Oberstufe Aufenthaltsräume für die Schüler gab, war es vor allem in der Mittelstufe sehr lästig, in solchen Fällen durchaus auch mal längere Zeit und ggf. auch bei Hitze, Kälte, Regen auf dem Pausenhof ausharren zu müssen.

Und davon, dass der Bus bei Schlechtwetter, ich erinnere mich da an ein paar heftige Schneefälle, schon mal spontan ganz eingestellt wurde und wir Schüler dann auf eigene Faust gucken mussten, wie wir heim kommen, schweigen wir mal ganz.

Den Führerschein habe ich dennoch nicht gemacht. Damals hauptsächlich, weil ich kein Geld hatte, um ihn zu finanzieren. Aber direkt am Tag nach meinem Abiball bin ich daheim aus- und zu meinem damaligen Freund in die Stadt gezogen. Einfach, um unabhängiger zu sein.


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26.06.2024 um 08:02
Was meinen Schulweg als Kind betrifft, musste ich den immer per Fahrrad zurücklegen. Die Entfernung war nicht so riesig, sodass ich in ca. 10 bis 15 Minuten zur Schule radeln konnte. Das Thema Schulbus ist mir daher nicht so vertraut.


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26.06.2024 um 08:05
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mich verwundert nur immer wieder das fehlende Angebot dort, wo es die Nutzer ganz offensichtlich gibt.
Ist wie mit er Deutschen Bahn. Seid Jahren sind die Züge überfüllt, aber weitere Waggons oder gar Züge kommen nicht dazu. Aber gerne von Umweltschutz labbern und natürlich noch die Preise regelmäßig (für gefühlt nichts) erhöhen. :Y: So geht das auch!


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26.06.2024 um 08:13
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Seid Jahren sind die Züge überfüllt, aber weitere Waggons oder gar Züge kommen nicht dazu.
Darüber wundere ich mich auch regelmäßig. Vor kurzem bin ich erst wieder mit einer Bahn gefahren, die zwar zweiteilig in den Bahnhof einfuhr, aber ungeachtet der vielen wartenden Fahrgäste nur mit dem vorderen Zugteil weiterfuhr. Der hintere Teil wurde aufwändig abgehängt, sodass sich die ganzen Leute vorne reinquetschen mussten.

Im Vergleich dazu fahren die meisten Züge in der Schweiz mit ungewöhnlich langen Zügen. Dort habe ich bisher nur selten einen überfüllten Zug erlebt.


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26.06.2024 um 08:17
Zitat von martenotmartenot schrieb:Im Vergleich dazu fahren die meisten Züge in der Schweiz mit ungewöhnlich langen Zügen. Dort habe ich bisher nur selten einen überfüllten Zug erlebt.
Jep, scheint irgendwie ein deutsches Problem zu sein. Und es war vor 20 Jahren, wo ich noch ergänzend den ÖPNV nutzen konnte, leider auch schon nicht anders. Seitdem keine Verbesserung, eher noch eine Verschlechterung.


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26.06.2024 um 08:45
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Jep, scheint irgendwie ein deutsches Problem zu sein.
Soweit ich übrigens mitbekommen habe, können die Bahnbetreiber (DB, abellio, Go-Ahead etc.) nicht selbst entscheiden, wie lang die Züge sind. Die Länge und auch die Taktdichte wird wohl vom Eisenbahn-Bundesamt festgelegt und dann bestellt. Und die Bahnbetreiber müssen sich dran halten, auch wenn die selbst dann mitbekommen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen.

Jedenfalls gehört die Zuglänge oft zu den großen Rätseln im Bahnverkehr. Auf manchen Strecken fahren nur Mini-Züge, ungeachtet der hohen Nachfrage (z.B. von Stuttgart Richtung Tübingen oder Richtung Heilbronn, oder von Heilbronn Richtung Mannheim). Auf anderen Strecken wiederum fahren großzügig lange Doppelstockzüge, obwohl die Nachfrage vergleichsweise gering ist (z.B. die Strecke München - Ingolstadt - Eichstätt - Altmühltalstrecke - Nürnberg).


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26.06.2024 um 09:02
Zitat von martenotmartenot schrieb:Die Länge und auch die Taktdichte wird wohl vom Eisenbahn-Bundesamt festgelegt und dann bestellt. Und die Bahnbetreiber müssen sich dran halten, auch wenn die selbst dann mitbekommen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen.
Trotzdem bekommt es die Bahn ab, meiner Meinung nach auch zu Recht. Die Bahn wurde privatisiert, aber es gibt immer noch ein Eisenbahn-Bundesamt? Hat schon irgendwie etwas inzestuöses, nicht wahr? Also brauchen die auch nicht zu jammern wenn es Mecker gibt! Selbst jetzt führen sich immer noch genug Eisenbahner wie Beamte auf. Völlig fehl am Platze, meiner Meinung nach.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Auf manchen Strecken fahren nur Mini-Züge, ungeachtet der hohen Nachfrage
Wie gesagt, man muss es nicht verstehen. ;)


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26.06.2024 um 13:40
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Als Schüler, gerade in den späteren Jahren kommt ja dann auch noch hinzu, dass man gar nicht immer schon zur ersten Stunde Unterricht hat bzw. auch nicht immer schon um 13 Uhr Schluss, sondern ggf. auch Unterricht am Nachmittag.
Das kann sein; diese Schulen haben aber ab morgens Unterricht. (Ich hatte auch selbst in Bayern noch nie Unterricht der nicht zur ersten Stunde begonnen hat - erste Stunde beginnt je nach Schule zwischen 7:30 und 8 Uhr.)
Der Nachmittagsunterricht trifft allerdings zu, gerade bei den genannten Schulformen wie Berufsschule, FOS/BOS, Gymnasien. Oft gab es auch spätnachmittagliche bis abendliche Angebote die bei Busnutzung nicht wahrgenommen werden konnten.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Abfahrt morgens war um 6:30, häufig habe ich während der knapp einstündigen Fahrt noch mal ein Nickerchen eingelegt.
Das kenne ich aus dem Großteil meiner Schulzeit so, auch zur nächstgelegenen (!) Realschule.
Zu oben genannten Berufsschule (technisch und kaufmännisch) und FOS/BOS gibt es keine Alternativen: es sind die nächstgelegenen.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und davon, dass der Bus bei Schlechtwetter, ich erinnere mich da an ein paar heftige Schneefälle, schon mal spontan ganz eingestellt wurde und wir Schüler dann auf eigene Faust gucken mussten, wie wir heim kommen, schweigen wir mal ganz.
Ebenso.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Den Führerschein habe ich dennoch nicht gemacht. Damals hauptsächlich, weil ich kein Geld hatte, um ihn zu finanzieren. Aber direkt am Tag nach meinem Abiball bin ich daheim aus- und zu meinem damaligen Freund in die Stadt gezogen. Einfach, um unabhängiger zu sein.
Geld war bei mir extrem knapp - ich habe es mir mühsam von allem abgespart. Warum? Weil ich in o.g. Situation ansonsten kein Abitur hätte nachholen können, und das war mir sehr wichtig. Es war auch für anderes nötig. Wer (z.B. Elternteil) kann andauernd von der Arbeit zu Hause bleiben um sein erwachsenes Kind z.B. zum Arzt, zur Physiotherapie, zu üblichen "Erwachsenenterminen" zu fahren? Oder zu einer Fortbildung zu fahren? (Für das hätte es keine Busverbindung gegeben.)
Das Auto habe ich dann zum Studiumsbeginn verkauft und nie wieder eines angeschafft.


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26.06.2024 um 22:09
In die Schule konnte ich zum Glück laufen, weil wir in der Nähe gewohnt haben und alle Schulen dieser Kleinstadt auf dem selben Berg waren, von zwei Alternativen mal abgesehen.
Vom Kindergarten über die Grundschule über die Mittelstufe und das Abi bis zur Berufsschule ging es immer ein Stück weiter den Berg rauf, irgendwie eine Art Karriereleiter, dachte ich manchmal. Ganz oben: Der Sportplatz.
Teile des Bergs waren im Winter für viele Autos zu steil, bei Schnee auch für die Busse. Tolle Busverbindungen in die umliegenden Orte gab es nicht (und es gibt sie heute immernoch nicht). Aber wenigstens konnten die Schulen so nicht bei den ein bis zwei jährlichen Hochwassern absaufen, wie die komplette Innenstadt.

Damals, also vom Ende der 70er bis Anfang der 90er Jahre, kamen die allermeisten ortsansässigen Schüler einfach zu Fuß. Also auch die mit weiteren Wegen innerhalb der Stadt, was schonmal zwei Kilometer sein konnten, und natürlich auch bei Regen oder Schnee.

Die Schulen hatten viele Klassen, die Klassen waren recht groß, das waren also richtig viele Leute jeden Tag.
Den Berg hoch mussten sie alle, deshalb kamen innerorts auch nicht viele mit Fahrrädern (aber ein paar Verwegene von außerhalb, jedenfalls in der Oberstufe).
In der Oberstufe war es ab und zu cool, mal mit dem Auto zu kommen, wenn nach der Schule gleich eine Partyfahrt mit mehreren angesagt war, oder was großes zu transportieren (selbstgebaute Boxen für den Pausenraum z.B.). Der eine oder andere kam auch mal mit dem Motorrad, damals war so ein Führerschein noch bezahlbar.

Heute gibt es dort weitaus mehr Klassen und Schüler, die Schulen sind erheblich ausgebaut worden, aber schon ab wenigen hundert Metern (!) Entfernung werden die jüngeren Schüler von ihren Eltern mit Autos gebracht.
Wohlgemerkt:
Das ist eine verschlafene, recht wohlhabende Kleinstadt in Nordhessen, also wirklich nicht gefährlich oder so. Es gibt dort weder gierige Kindesentführer, noch öffentlich auftretende Drogendealer (falls überhaupt) oder beunruhigend in Erscheinung tretende Parallelgesellschaften, keine Eisbären, Krokodile, Haie oder Jaguare und auch keine Stürme, Erdbeben und Vulkane; das Gefährlichste auf so einem Schulweg ist da wirklich noch der durch eben diesen Schulweg seit einigen Jahren entstehende Autoverkehr.
Das verstehe ich einfach nicht.
Das ist doch nicht nur teuer und für alle Beteiligten (und etliche Unbeteiligte) irgendwie nervtötend, sondern obendrein einfach nur scheiße...?


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26.06.2024 um 22:48
@Dobie

Kann dir beipflichten (bzgl. bringen). Aus meiner Schulzeit kenne ich das nur wenn jemand wirklich (!) zu krank zum Laufen war, aber am Unterricht teilnehmen konnte - z.B. 2 km an Krücken (um übliche Einschränkungen zu nennen) ist dann doch etwas weit...
Ansonsten: Selbstständig. Sicherheit im Verkehr erwirbt man nicht durch Nichtteilnahme.


(Ich wurde für ein Schuljahr lang per Auto zur Schule gefahren. War allerdings eine Ausnahmesituation - länger komplett krankgeschrieben gewesen, dann immerhin fit genug für den Aufenthalt in der Schule, zu eingeschränkt für den Schulbus, und der Behindertentransport hätte zwar genehmigt werden können (daran kann man sehen dass wirklich relevante Einschränkungen vorlagen), aber zwei Stunden für eine Strecke gebraucht die man in 20 Minuten fahren kann (da Schüler einzeln gebracht werden).
Also wurde ich teils von meinen Eltern, teils von den Eltern meiner besten Freundin ein Schuljahr lang zur Schule gefahren und wieder abgeholt, anstatt, wie erst ärztlich vorgeschlagen worden, das Schuljahr zu wiederholen.
Wiederholen wollte weder ich noch wollten meine Eltern mir das aufzwingen, weil meine Noten (sehr) gut waren.
Es war aber auch klar: Sobald Busbenutzung wieder geht ist Schluss mit "Elterntaxi". Im Schuljahr darauf fuhr ich wieder Bus, auch wenn es mit den restlichen Einschränkungen etwas beschwerlicher war - aber es ging.)


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