@LOleander Zu 1.: Ich frage mich schon lange, warum wir nicht jeden Tag feiern?
:DZu 2.: Es sollte doch mittlerweile jedem bekannt sein, dass das einzig wirklich existierende Feiertagswesen der Osterhase ist. Weihnachtsmann... Ich bitte dich. Das ist doch nur eine urban legend. Nur der eierlegende Osterhase - den gibt es. Mitsamt seiner finsteren, furchterregenden Hintergrundgeschichte. Noch heute erzählt man Kindern, der Osterhase würde einen in der Nacht holen und in seinem Bau anknabbern, wenn man die Toilettenspülung nicht richtig betätigt. Zumindest würde ich es meinen Kindern erzählen. Wenn ich welche hätte.
:DZu 3.: Genau darauf wollte ich auch hinaus. (Ich hatte nur keine Zeit mir, weil die Arbeit rief.
:D) Das Kind strebt an, selbständig denken und handeln zu können. Und auch, dass dies von der erwachsenen Gemeinschaft anerkannt wird. Wie du auf dich, war auch ich total stolz auf mich, als ich das erste Mal mein eigenes Essen im Restaurant bestellte. Das eigene Wohlgefühl eines Kindes bezieht sich in keiner Weise darauf, dass das Kind frei von Verantwortung sei. Im Gegenteil: Es möchte Verantwortung übernehmen. Sei es, dass es das erste Mal (allein!) auf den kleinen Bruder aufpassen darf oder dass es das erste Mal mit dem Fahrrad fährt. (Und sich somit bereits an erste Regeln hält) Kinder möchten verantwortungsbewusst leben. Und sie übernehmen sie gern. Sie wollen nicht davon befreit sein. Zugegeben, ich wäre auch gern wieder 5 Jahre alt, wie es manche sich hier auch wünschen. Aber ich bin mir bewusst, dass mich eine solche Zaubertat nicht von meiner Vernunft und meiner Verantwortung befreien würde. Der einzige Unterschied wäre, dass ein "echtes" Kind keinen Bezug dazu hat, wie die Eltern Essen und Unterkunft finanzieren. Mitunter aber auch, weil die Eltern heute oft nicht davon berichten, obwohl Kind es gern wissen und sogar nachspielen möchte.
Dass Kinder heute oft nicht wissen, wer ihnen das Essen auf den Tisch bringt kommt nicht daher, dass sie es nicht von sich aus wissen, sondern weil niemand mit ihnen darüber (in kindgerechter Sprache) redet. Kinder wissen durchaus, dass aus nichts nichts entsteht. Dass man etwas tun muss, um etwas zu erhalten. Kurz: Dass man Verantwortung für das eigene Leben übernehmen muss, um ebendieses zu sichern.
Abgesehen davon: Man kann Kinder von ihnen unbekannter Verantwortung begeistern. Schenkt man einem achtjährigen Mädchen ein Pferd, dann weiß man, was ich meine. Dass die Verantwortung aber gerade gegenüber Tieren dauerhaft sein muss, ist in der heutigen Zeit voller Ablenkungen schwierig geworden. Schnell sind Freunde, Handy, Videospiele, Schule oder anderes wichtiger. Kinder werden heute bombardiert mit Informationen und Ablenkungen. Auf einen Erwachsenen muss es so wirken, als würden sie keine "echte" Verantwortung übernehmen wollen. Als sei sie nur spontan. Tatsächlich aber ist es so, dass Kinder nur vom Fokus ihres Interesses andauernd abgelenkt werden - heute mehr denn je.
Ferner: Viele Erwachsene wissen heute doch auch keine Verantwortung zu übernehmen und schieben diese auf die jeweils jüngere Generation.