Das Leben ist langweilig

Mindslaver schrieb:Nein, es geht mir nicht um machen müssen, sondern um "bore-out", das meiste unterfordert mich einfach total

Oh okay, dann hab ich das falsch verstanden, entschuldige.

@Mindslaver
Ich glaube, aus dir spricht gerade das kalte und trübe Wetter und der eisige Wind. Da haben solche Gedanken leichtes Spiel.

Mindslaver schrieb:Also für Polizei (in Bayern) ja, für Militär bin ich nicht wehrfähig.

Okay, das ist dann schade. Aber dann hättest du immer noch die Möglichkeit, zu einem privaten Wachschutz zu gehen.
Was hast du denn für Hobbys? Bzw was machst du so, wenn du von der Arbeit heim kommst und am WE?

Cherokee.rose2 schrieb:Oh okay, dann hab ich das falsch verstanden, entschuldige.

Kein Problem. :)

veicor schrieb:Ich glaube, aus dir spricht gerade das kalte und trübe Wetter und der eisige Wind.

Vielleicht. :D

Aber auch eine im Dezember eingetroffene Arbeitslosigkeit aus einer Berufsausbildung, die ich begonnen habe.

EnyaVanBran schrieb:Aber dann hättest du immer noch die Möglichkeit, zu einem privaten Wachschutz zu gehen.

Das habe ich 3 Jahre gemacht, und das war ja auch immer nur dasselbe, in einem Häuschen sitzen, Lieferer reinlassen, vielleicht mal ein Event, aber großteils auch sehr monoton. Darüberhinaus 12h-Schichten, jeden Tag.

EnyaVanBran schrieb:Was hast du denn für Hobbys? Bzw was machst du so, wenn du von der Arbeit heim kommst und am WE?

Musikproduktion. Aber aktuell kann ich das nicht machen, weil mein PC kaputt und auch ziemlich alt ist. Bräuchte 2,5k für ein neues System und Programme.
Arbeit habe ich ja gerade leider nicht.

Finde ich gar nicht. Mein Job ist abwechslungsreich, ich lerne nie aus und ich habe so viele Hobbies, dass ich daraus auswählen kann, wie aus einer Speisekarte, was ich machen möchte.
Ich habe Freunde, mit denen ich Dinge unternehmen kann und ich bin auch immer für neue Dinge zu haben.
Also über Langeweile kann ich mich wahrlich nicht beschweren.

Gucky.

@Mindslaver
Wenn du Abwechslung brauchst und das schnell, wäre Bundeswehr das Richtige. Bist du sicher, dass du nicht wehrfähig bist? Es gibt heute eine Menge Ausnahmeregelungen. Du darfst dir sogar das Gesicht tätowieren lassen.

Mindslaver schrieb:Musikproduktion. Aber aktuell kann ich das nicht machen, weil mein PC kaputt und auch ziemlich alt ist. Bräuchte 2,5k für ein neues System und Programme.
Arbeit habe ich ja gerade leider nicht.

Nun, dann halt dich ran. Alles was mit Musik zu tun hat ist ein wunderschönes Hobby. Welchen Job hast du denn gelernt?

Man sagte mir, ich sei sowas wie ein Sensation Seeker, bzw. das meine Persönlichkeit sehr starke Züge für diese Verhaltensdisposition hat.

Sensation seeking bedeutet:

sensation seeking ist das Suchen nach Abwechslung und neuen Erlebnissen, um eine ständige Spannung zu erleben. Sensation Seeker sind Menschen, die ein hohes Erregungsmuster brauchen, um sich wohl zu fühlen, d. h., sie suchen starke Gefühle und Abenteuer und versuchen unbedingt, Langeweile zu vermeiden. (Stangl, 2023).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2023, 1. Februar). sensation seeking – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/1198/sensation-seeking.

Quelle: https://lexikon.stangl.eu/1198/sensation-seeking

EnyaVanBran schrieb:Nun, dann halt dich ran. Alles was mit Musik zu tun hat ist ein wunderschönes Hobby. Welchen Job hast du denn gelernt?

Ungelernt bis heute. Tausend Sachen angefangen und wieder abgebrochen. Weil ich nicht richtig lernen konnte (ich habe eine Konzentrationsstörung) oder es die damaligen sozialen Umstände nicht zugelassen haben.

Mindslaver schrieb:Ungelernt bis heute. Tausend Sachen angefangen und wieder abgebrochen. Weil ich nicht richtig lernen konnte (ich habe eine Konzentrationsstörung) oder es die damaligen sozialen Umstände nicht zugelassen haben.

Ist das jetzt immer noch so? Also dass du dich schwer konzentrieren kannst.... Hast du mal in Erwägung gezogen, dich über Kurse weiterzubilden? Vielleicht solltest du dich mal ernsthaft fragen, was genau du machen möchtest und dann versuchen, in dieser Richtung Fuß zu fassen. Nicht zu arbeiten stelle ich mir auf Dauer nämlich auch sehr langweilig vor. Abgesehen davon, dass man finanziell ja sehr eingeschränkt ist.

Mindslaver schrieb:Dabei stellt sich immer eine Routine ein. Aufstehen, Morgenrituale, Arbeit, Abendrituale, und dann "repeat as everyday".
Und das 40 Jahre lang. Wie hält man sowas nur aus?
Es ist immer das gleiche, alles vorhersehbar, alles getaktet, das Leben ist durchzogen von einem unsichtbaren Stundenplan.

War u.a. auch ein Grund vor 12 Jahren in den Sicherheitsdienst zu wechseln. Hatte die Schnauze faul von der ständigen vorhersehbaren Mo-Fr von 7-16 Uhr Routine.
Auch fand ich es je nach Firma interessant 2 Wochen am Stück zu arbeiten und die anderen 2 Wochen des Monats frei zu haben.

Mir war Abwechslung wichtig, wozu sich ein Schichtsystem anbot- und auch mal unter der Woche frei haben zu können.

Keine Woche und kein Monat ist seitdem wie der andere.

rhapsody3004 schrieb:War u.a. auch ein Grund vor 12 Jahren in den Sicherheitsdienst zu wechseln. Hatte die Schnauze faul von der ständigen vorhersehbaren Mo-Fr von 7-16 Uhr Routine.

Hört sich nach einer guten Idee an. Ich selbst habe so einen vorhersehbaren Job mit weitgehend gleichbleibenden Arbeitszeiten im Büro, und letztlich hat das eigentlich nie wirklich zu mir gepasst. In meiner Freizeit bin ich ein ziemlich unsteter Mensch, der gern unterwegs ist und vielfältige Interessen pflegt. Nur der Job ist ziemlich eintönig, sowohl inhaltlich als auch was den täglichen Verlauf betrifft.

Ich kann schon verstehen, dass man das auf die Dauer eintönig findet (geht mir auch so). Ich habe mich nur im Lauf der Jahre ein wenig dran gewöhnt und gleiche die Eintönigkeit durch meine Freizeitaktivitäten aus. Ich reise gern, lerne Sprachen, spiele gern Theater, fotografiere gern, habe ein nebenberufliches Zertifikatsstudium absolviert, und so weiter. Diese Nebenbeschäftigungen brauche ich, um meinen Interessen und Bedürfnissen gerecht zu werden.

Im Sicherheitsdienst war ich drei Jahre und das war am Anfang spannend, doch dann kam halt immer mehr die Routine und da wurde es einfach langweilig.

@martenot

Man hatte trotzdem immer was zu meckern. Bspw. wenn andere Feierabend hatten, musste ich mich auf Nachtschichten vorbereiten. Oder auch an Feiertagen arbeiten.

Dafür fand ich es morgens wieder toll nach Hause ins Bett zu kommen, während andere los mussten oder halt auch mal unter der Woche frei zu haben. Und selbst das war nicht immer gleich hinsichtlich der Dauer, aber auch nicht den Tagen.

Was die Abwechslung hinsichtlich Arbeitszeiten und Schichten generell betrifft, kann ich mich seitdem eigentlich nicht mehr beschweren. Wie gesagt, keine Woche und kein Monat waren seitdem mehr wie der andere. Immer unterschiedlich.

Mindslaver schrieb:Im Sicherheitsdienst war ich drei Jahre und das war am Anfang spannend, doch dann kam halt immer mehr die Routine und da wurde es einfach langweilig.

Das kenne ich auch und hängt natürlich vom jeweiligen Einsatzbereich ab.

martenot schrieb:Ich habe mich nur im Lauf der Jahre ein wenig dran gewöhnt und gleiche die Eintönigkeit durch meine Freizeitaktivitäten aus.

Die sind umso wichtiger, wenn man in Job Eintönigkeit erlebt.

rhapsody3004 schrieb:Dafür fand ich es morgens wieder toll nach Hause ins Bett zu kommen, während andere los mussten oder halt auch mal unter der Woche frei zu haben.

Ich fände es wirklich sehr gut, wenn ich Arbeitszeiten hätte, die nicht stur von Montag bis Freitag tagsüber wären. Denn dann könnte ich meine freie Zeit wesentlich vielfältiger und interessanter gestalten. Beispielsweise gehe ich sehr gern in aktuelle Ausstellungen, aber von Montag bis Freitag haben die Ausstellungen immer genau dann geöffnet, wenn ich arbeite. Und wenn ich abends frei habe, haben die Ausstellungen geschlossen (das ist nur ein Beispiel). Oder dass man sich an den freien Wochenenden überall mit all den anderen Leuten die Züge und Bahnen teilen muss, die genau zurselben Zeit ins Wochenende und zurück fahren.

Oder anderes Beispiel: ich liebe es eigentlich, mich an Theaterprojekten zu beteiligen. Aber bei den meisten Theaterprojekten im semiprofessionellen Bereich finden viele Proben tagsüber statt. Wer tagsüber keine Zeit hat, kann leider oft nicht mitwirken. Aus diesem Grund bin ich schon häufig außen vor gewesen.

@Mindslaver

Ist auch das Einzige, was ich bis heute nicht vermisse. Also dieses festgefahrene Mo-Fr immer zur selben Zeit zu arbeiten und nur immer an den selben Tagen (Sa und So) frei zu haben, die zudem auch immer wie im Flug vergangen sind - und dann das gleiche Spiel wieder von vorne.

12 Stunden Schichten genauso wie Tag- und Nachtschichten (immer mal im Wechsel) schlauchen zwar, bringen aber auch viel Abwechslung und ermöglichen es auch länger frei zu haben als immer nur diese kurzen 2 Tage in der Woche - bei den Meisten am Sa und So.

Seitdem ich im Sicherheitsdienst bin, habe ich auch mehr Freizeit und das auch nicht nur an immer den selben Tagen.

Mindslaver schrieb:Musikproduktion. Aber aktuell kann ich das nicht machen, weil mein PC kaputt und auch ziemlich alt ist. Bräuchte 2,5k für ein neues System und Programme.

Musikproduktion, ahh sooo...
Mit einem Rechner alleine kommste da aber nicht weit. Da Du das ja bisher, so lese ich aus den Vorposts, noch nie so richtig gemacht hast, wirst Du auch keine vernünftige Audioharedware (Mischer, Verstärker, Abhöre, etc.) haben. Da reichen dann 2500€ nicht so sehr weit außer, Du willst Homerecording machen oder so.

Ich mache rein Hobbymäßig Video- und Soundbearbeitung und habe alleine in meinem 14 Jahre altern PC schon 2 Soundkarten mit DSPs für (damals) richtig Geld. Damit arbeite ich tatsächlich auch immer noch ;)
Dazu habe ich einen recht neuen Rechner, der dann für Videobearbeitung, Grafik und 3D benutzt wird. Der lag so bei 4000€ letztes Jahr.

Gucky.

Mindslaver schrieb:Nein, es geht mir nicht um machen müssen, sondern um "bore-out", das meiste unterfordert mich einfach total, wenn es immer nur das Gleiche ist

Wenn du beruflich Abwechslung suchst, melde dich doch mal bei einer Zeitarbeitsfirma.
Da wirst du an unterschiedlicheen Standorten etc eingesetzt.

Mindslaver schrieb:Aber auch eine im Dezember eingetroffene Arbeitslosigkeit aus einer Berufsausbildung, die ich begonnen habe.

Warum hast du abgebrochen?
Wenn du Schwierigkeiten hast, eine Ausbildung durch zu ziehen, lass dich mal beraten. Es gibt auch Projekte, in denen es für solche Probleme Unterstützung gibt.

Wenn Musik machen deine Leidenschaft ist und es dir an Geld für das entsprechende Equipment fehlt, führt wohl kein Weg daran vorbei, erstmal zu arbeiten.
Vielleicht Gastro / in irgendwelchen Clubs? Da könntest du evtl. auch entsprechende Kontakte knüpfen. Wenn du Richtung DJ denkst, wirst du auf jeden Fall Kontakte brauchen.

Wie @fischersfritzi schon sagt:
Ohne Arbeit nix Moss - Ohne Moos nix los. Das ist leider so.

Gucky

@Gucky87

In dem Bereich kenne ich mich aus, heutzutage brauchst du keine sauteure Studioumgebung mehr, wir schreiben das Jahr 2023.
Darüber hinaus sind die 2,5k als Anfangskapital gedacht, selbstverständlich wird man immer mehr nachrüsten.

fischersfritzi schrieb:Warum hast du abgebrochen?

Weil ich beispielsweise durch Prüfungen geflogen bin, aber auch wegen finanzieller Probleme.

rhapsody3004 schrieb:Seitdem ich im Sicherheitsdienst bin, habe ich auch mehr Freizeit und das auch nicht nur an immer den selben Tagen.

Das ist bei meinem Partner auch so ähnlich. Er arbeitet im Schichtdienst und auch oft bis 1 Uhr nachts. Aber zum Ausgleich hat er wirklich häufig frei. Während ich quasi jeden Wochentag im Büro absitze, hat er ziemlich oft frei, arbeitet tagsüber in seinem Garten oder erledigt irgendwas in der Stadt, wozu ich so gut wie nie komme, weil man es abends eben nicht erledigen kann.