allmotlEY schrieb:Danke. Wir sind uns einig.
Die Problematik liegt aber weniger auf der theoretischen Schiene als vielmehr in der praktischen Ausgestaltung.
Es ist unter praktischen Gesichtspunkten nicht gerade einfach, diese beiden genannten Fälle zu unterscheiden. Diejenigen, die zu Unrecht von dem System profitieren wollen, geben sich ja in der Regel alle Mühe, dass ihr "nicht wollen" wie ein "nicht können" aussieht. Und das Problem für eine Gesellschaft besteht darin, dass der Versuch, die Motive der einzelnen zu erfahren, zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten führen muss.
Es werden zu Unrecht "echte" Bedürftige als Faulenzer hingestellt weil die Anforderungen an ihre "Beweislast" der echten Bedürftigkeit zu hoch sind und sind dann zu Recht sauer, dass das System sie vergisst.
Auf der anderen Seite - wenn die Anforderungen an die Beweislast zu niedig sind - werden diejenigen vor allem profitieren, die das System nur für ihre Bequemlichkeit und nicht für ihre Not ausnutzen wollen.
Das wiederum wird die Leistenden ärgern, die ihr sauer verdientes Geld verprasst sehen und es wird die echten Bedürftigen ärgern, die weniger erhalten, als sie bräuchten und deren Ruf darunter leidet, dass sie pauschal mit den nicht bedürftigen Leistungsempfängern in einen Topf geworfen werden.