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Solidarität vs. Eigenverantwortung

25 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Solidarität, Eigenverantwortung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 16:10
Ein heute gern geäußertes Schlagwort, vor allem aus politisch linker und alternativer Richtung, ist ,,Solidarität".

Man findet dieses Schlagwort in vielfältigen Zusammenhängen.
In Aufrufen gegen Abschiebungen von Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, im Zusammenhang mit vermeintlich fälschlich inhaftierten oder vor Gericht gestellten, tatsächlichen oder mutmaßlichen Straftätern, im Zusammenhang, wenn ,,alte Szeneviertel" saniert werden müssen, im Zusammenhang mit Migranten, die (angeblich) unfair behandelt werden, mit Sparbestimmungen für andere Länder, der Geschäftsaufgabe des ,,Tante Emma"-Ladens, der nach 30 Jahren dicht macht...

Wie gesagt, wenn man Zeitungen ließt oder Blogs oder Websites, dann begegnet einem dieses Wort häufig.

Hier soll es jedoch um die Frage gehen:

Was ist eigentlich vernünftige Solidarität? Wann muss sie beginnen, wie weit darf sie gehen?

Und wie ist das mit der Eigenverantwortung?

Wann beginnt die Eigenverantwortung der Menschen?

Ist sie höher oder niedriger einzuschätzen, als Solidarität, welche Konsequenzen hat die jeweilige Entscheidung für die Gesellschaft, aber auch für die Achtung vor dem Menschen?

Schließen sich Solidarität und Eigenverantwortung vielleicht sogar aus?


Diese Fragen mal als Denkanstöße, viel Spaß bei der Diskussion ;)


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 16:20
Ich denke diese Definition muss sich jeder Mensch für sich selber Beantworten. Nicht jeder geht gleich weit.
Bei manchen hört die Solidarität schon beim spenden für eine Krebsliga auf, bei anderen beginnt sie da erst.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 16:47
Zitat von KcKc schrieb:Was ist eigentlich vernünftige Solidarität? Wann muss sie beginnen, wie weit darf sie gehen?
Eine vernüftige Solidarität ist wenn man sich für die Menschenrechte einsetzt.
Dort beginnt die Solidarität, wenn es aber für einen Massenmörder/Vergewaltiger eingesetzt wird, dort sollte es in meiner Meinung die Solidarität aufhören.
Ich bin nicht dafür, versteht mich nicht falsch, dass die Schwerverbrecher keine Menschenrechte haben dürfen, sondern nicht noch solidarisch mit ihnen sind/ist und solche nicht noch gefeiert werden als "Helden" oder sogar frühzeitig entlassen werden können.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 16:49
@Dr.AllmyLogo
und wie ist es wenn man eine partei unterstützt. Für die einen ist das dann Solidarität pur für die gegenpartei nicht weil man den falschen unterstützt.

reine Frage der Sichtweise ;)


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 16:56
@killimini

Schwierige Frage, es gibt ja immer ein dafür oder ein dagegen.
Klar du kannst nicht eine Partei nehmen, die für alle gut oder angemessen ist. Solange es nicht eine sehr extreme rechte oder linke Partei ist, ist doch jedem frei gegeben eine Partei zu unterstützen oder solidarisch zu sein, die zum ihm oder sie passt.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 17:00
Solidarität ist ein Auslaufmodell ... der Trend sollte hingehen zur Subsidiarität. Der "Hilfe zur Selbsthilfe". Sogenannte "Solidariäts-Fonds" sind Millionengräber, leider oft nicht mehr. Obwohl der Sinn durchaus löblich sein mag.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 17:04
@Kc
eine legaldefinition gibt es nicht. In der europäischen GrundrechtsCharta wird die Solidarität in der Präambel zum Beispiel als universeller, unteilbarer Wert angesehen. Die Solidarität untergliedert sich in verschiedene Menschenrechte, z.B. Zugang zu einem Arbeitsvermittlungsdienst, Schutz gegen ungerechtfertigt Entlassung, Verbot von Kinderarbeit oder das Recht auf soziale Sicherheit und Unterstützung. Die Union anerkennt die sogenannte Solidaritätsklausel, wonach die Union und ihre Mitgliedsstaaten im Geister der Solidarität gemeinsam handeln.
Philosophisch bedeutet, was sich auch im Menschenbild des Bundesverfassungsgerichtes Wiederspiegelt, dass der Mensch der Allgemeinheit, bzw. der Gesellschaft verpflichtet und hingeordnet ist. Anders könne er sich nämlich gar nicht geistig-sittlich entfalten und vervollkommnen.
Solidarität ist die Zuordnung des Menschen als oziales Wesen zum Ganzen. Zum Beispiel sind die finanzunterstützungen solidarische Maßnahmen. Denn das Gemeinwesen kann andere Sachen leisten, als der einzelne.
Solidarität ist quasi eng anliegend an den Spruch: Einer für alle und alle für einen.
Quasi muss man für sich selbst einen akzeptablen Kompromiss zwischen Altruismus und Egoismus im Leben finden.
Zitat von Dr.AllmyLogoDr.AllmyLogo schrieb:Dort beginnt die Solidarität, wenn es aber für einen Massenmörder/Vergewaltiger eingesetzt wird, dort sollte es in meiner Meinung die Solidarität aufhören.
Das ist dann halt absolut unsolidarisch und vor allem aber menschenrechtsfeindlich. Welche schwerverbrecher wurde denn als held gefeiert?

@Helenus
Die Subsidiaritä ist gewisserweise teil der solidarität auch wenn es gegenteilige prinzipien sind. Beide sind dennoch erforderlich.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 17:08
@Dr.AllmyLogo
Darauf wollte ich nicht hinaus.

Ich unterstütze Partei A. Bin also Solidarisch der Partei A gegenüber.

Fritz unterstützt Partei B. Somit ist er nicht solidarisch gegenüber Partei A und empfindet mich als unsolidarisch da ich die in seinen Augen falschen Werte unterstütze.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 17:09
Natürlich. Aber so wie Solidarität leider oft verstanden wird bedeutet sie Geld und Güter noch und nöcher ins Ausland oder in Stiftungen zu pumpen, das eigentliche Problem ( das auch ohne Geldmittel zu lösen wäre ) jedoch nicht anzupacken. Außerdem sollte niemand zur Solidarität gezwungen werden - sie sollte eine freie Willensentscheidung sein.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

07.04.2013 um 18:12
Man sollte sich für andere Menschen einsetzen, die sich vllt alleine oder aus eigener Kraft nicht helfen können. Dabei sollte man sich selbst jedoch nicht aus den Augen verlieren.
Wenn ich der Meinung bin, dass etwas falsch läuft und ich die Möglichkeit habe einzuschreiten und etwas dagegen zu tun, mach ich das auch. Ich würde aber nicht mein Leben aufs Spiel setzen (mir fällt jetzt nur als Beispiel eine Organisation ein, die gegen Walfang "kämpft" und sich oft in brenzlige Situationen begibt. Hab letztens ne Doku darüber gesehen und es wurde gezeigt dass die Walfängerschiffe das kleine Schiff der Aktivisten mehrmals gerammt haben und einige Menschen verletzt wurden).


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 08:18
Eigenverantwortung ist keine Wort einer aufgeklärten Sprache

Verantwortung ist immer Verantwortung gegenüber jemandem für jemanden oder für etwas.

Verantwortung heißt: jemandem antworten, gegenüber jemandem Rechenschaft ablegen und zwar darüber, wofür man von ihm eine Zuständigkeit übertragen bekommen oder übernommen hat.

Verantwortung hat ein "Wir" zur Voraussetzung. In der Verantwortung zeigt sich die Haltung eines Einzelnen zu einer Gemeinschaft und die Haltung der Gemeinschaft zu einem Einzelnen.

In der Demokratie ist die Verantwortung, das Rechenschaft-Ablegen eines der wesentlichen organisatorischen Grundprinzipien und ein politisches Grundverhalten schlechthin.

Die Rede von einer Eigenverantwortung ist dagegen im besseren Fall gedankenlos, sonst aber im eigentlichen Wortsinn verantwortunglos und politisch/demokratisch zerstörerisch.

Denn bei der Eigenverantwortung gibt es kein "Wir". Wem antwortet denn der Eigenverantwortliche? Wem gegenüber legt er worüber Rechenschaft ab? Hat der Eigenverantwortliche sich selbst seine Zuständigkeit für sich übertragen?

Warum sollte sich jemand für das "Eigene" eines anderen interessieren, außer um es zu rauben oder auszubeuten?

Die Rede von der Eigenverantwortlichkeit, endet gedanklich im Selbstbetrug und im Wahn und in der Zerstörung von Gemeinschaft.

Der aufgeklärten politischen Sprache der Demokratie genügt die Rede von der Verantwortung.

http://thomasweber.blog.de/2013/03/11/eigenverantwortung-besseren-fall-gedankenlos-verantwortunglos-eigentlichen-wortsinn-politisch-demokratisch-zerstoererisch-15615370/ (Archiv-Version vom 12.07.2013)


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 08:28
@ThomasWeber
häh? Eigenverantwortung oder Selbstverantwortung bedeutet, für das was man macht, wie man handelt, sich verhält auch persönlich die Verantwortung zu übernehmen, also nicht darauf zu schieben, als Beispiel, aber mein Vorgesetzter oder Gott haben das gesagt, ich befolge nur "Befehle" blabla, man trägt die Konsequenzen, man beschuldigt nicht das System oder sonst wen oder versucht die Verantwortung umzulagern.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 08:32
@Kc
es bedarf in einem Zusammenleben der Solidarität und der Eigenverantwortung, so man sie übernehmen kann, was ja nicht für jeden zu jeder Zeit zutrifft. Eine Gesellschaft ohne Solidarität ist keine soziale oder überhaupt funktionstüchtige Gesellschaft, denn dann geht es wirklich nur noch darum, dass der Stärkere überlebt. Egal wie.
Solidarität und Eigenverantwortung kann man nicht gegeneinander aufwiegen, sie müssen quasi eine Symbiose sein.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 09:15
Der Begriff Solidarität wird meiner Meinung nach gerne missbraucht, um etwas zu erzwingen mit einem positiv klingenden Deckmäntelchen. Menschen zu etwas zwingen, weil sie es freiwillig nicht einsehen, und es viel zu kompliziert ist, sie vorher zu fragen.
Besonders, wenn es an ihren Geldbeutel geht, ist man gerne solidarisch, siehe den bekannten Zuschlag, der schon so viele Jahre lang erhoben wird, damit das Solidaritätsgefühl zu unseren ostdeutschen Mitbürgern gestärkt wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:aber mein Vorgesetzter oder Gott haben das gesagt, ich befolge nur "Befehle" blabla, man trägt die Konsequenzen, man beschuldigt nicht das System oder sonst wen oder versucht die Verantwortung umzulagern.
Sehr gut erklärt.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 10:54
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Menschen zu etwas zwingen, weil sie es freiwillig nicht einsehen, und es viel zu kompliziert ist, sie vorher zu fragen.
Ich finde, das ist etwas zu kurz gegriffen. Selbst wenn man vorher fragt und die Antwort lautet: "Ich bin mir selbst der nächste", sollte dann nicht die Gemeinschaft dennoch nach Solidarität streben?

Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Besonders, wenn es an ihren Geldbeutel geht, ist man gerne solidarisch, siehe den bekannten Zuschlag, der schon so viele Jahre lang erhoben wird, damit das Solidaritätsgefühl zu unseren ostdeutschen Mitbürgern gestärkt wird.
Klingt schwer nach Ironie, aber so ganz sicher ist es nicht. Wie meinst Du es denn?


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 11:01
Es war Ironie. Ich habe händeringend nach Worten gesucht.

Mein Eindruck ist, dass man gerne mit Solidarität Sachverhalte versucht, den Menschen näher zu bringen.

Manchmal bin ich mir selbst der Nächste, manchmal ist Solidarität gut und wichtig.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 16:13
@ThomasWeber

Der Mensch ist aber keine Schwarmintelligenz, kein Ameisenhaufen, in welchem der Einzelne nichts zählt und nichts zu zählen hat.

Ich bin der Meinung: Ohne jede Eigenverantwortung besteht auch kein Respekt vor dem Menschen als einem selbstständig lebensfähigen Individuum.


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 17:28
@Kc
solidarität und eigenverantwortung schließen sich nicht aus. es gibt eine große anzahl von menschen haben nicht die möglichkeit die eigenverantwortung zu übernehmen und andere muß man langsam aber sicher da heran führen.

bei anderen kann man wiederum einiges fordern und sie mit der gemeinschaftssolidarität unterstützen.

jedenfalls kann man nicht einen standart entwickeln und ihn nun auf jeden menschen anwenden, da würden viele hinten über bord fallen!


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 17:34
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Selbst wenn man vorher fragt und die Antwort lautet: "Ich bin mir selbst der nächste", sollte dann nicht die Gemeinschaft dennoch nach Solidarität streben?
Ja, sollte sie. Wo fängt es an und wo hört es auf?


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Solidarität vs. Eigenverantwortung

08.04.2013 um 17:38
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Ja, sollte sie. Wo fängt es an und wo hört es auf?
Aber dann wiedersprichst Du Dir in Deinen Beiträgen selbst. Bist Du nun dafür, dass die Gesellschaft als moralische Instanz (in gewissen Grenzen) über soziale Leistungen entscheidet oder dass das Ergebnis einer Umfrage entscheidet - egal wie unsozial das im Einzelfall auch sein mag?


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