Sharasa schrieb:Ist Solidarität mit dem Wort "Nächstenliebe" gleichzusetzen?
Kommt immer darauf an, aus welchen Standpunkt heraus, du die Nächstenliebe und Solidarität betrachtest. Wenn du es aus politischer Ebene anschaust, bedeutet Solidarität, eine Geschlossenheit einer Gruppe in Abgrenzung gegen seiner Feinde. Soweit ich weiß, kommt dieser Begriff aus den marxistischen. Solidarisch ist man in verschiedenen Veranstaltungen wie Demonstrationen, Streiks etc. Dadurch will man seine bzw. die Gruppe nicht schwächen, sondern stärken gegen etwas wofür man kämpft.
Wenn jemand den ersten Schritt geht, folgen weitere Schritte hinterher. Wenn also einer solidarisch ist, kommen weitere die Solidarität zeigen. Muss nicht immer zwingend sein, weil jeder Mensch natürlich auch seine Umgebung anschaut und welchen Nutzen die "Solidarität" für sich hätte. Aber meistens ist das so.
Nächstenliebe ist eher unpolitisch. Man handelt es Mitmenschlichkeit und ehrlichen Mitgefühl. Ich würde aber sagen, das heutzutage beide Begriffe sehr aufeinander aufbauen. Viele Menschen passen sich der Gesellschaft auch an. Wie schon gesagt, kann ein Mensch sich soldarisch zeigen, weil vorher andere sich solidarisch zeigten.
Solidarität ist meiner Meinung nach das "Halt Stopp", Nächstenliebe das was danach folgt wie den Menschen Sicherheit geben, sich um ihn sorgen und ihn das Gefühl vermitteln, das er/sie nicht in alleine ist. Meiner Meinung nach ist das sehr schwer abzugrenzen. Nächstenliebe ist wiederrum individuell- Während ich vielleicht einen Obdachlosen ein Brötchen kaufe und es ihn gebe, könntest du vorbeilaufen. Im Endeffekt definiert halt jeder selbst, was Gerechtigkeit in dem Sinne ist.
Sharasa schrieb:Wie solidarisch seit ihr bzw. wie weit würdet ihr gehen, um anderen eure Solidarität zu zeigen?
Solidarität betrachte ich wie schon gesagt sehr politisch. Wenn etwas meiner politischen Meinung entspricht, stehe ich dahinter. Wenn diese Gruppe Fehler macht, prangere ich das auch an und kritisiere es. Differenzieren sollte man bei aller Solidarität auch.
Sharasa schrieb:Braucht man wirklich Mut, Vertrauen und Idealismus dafür?
Mut und Vertrauen brauchst du immer in deinen Leben. Wenn du dich nicht traust, für eine Lehrstelle zu bewerben, wirst du niemals deine Lehrstelle bekommen. Man sollte aber immer auf Veränderungen im Leben vorbereitet sein und vor diesen keine Angst haben, sondern sich diesen stellen.
Religiös betrachtet wird meist "Nächstenliebe" und "Solidarität" verbunden bzw. bauen aufeinander auf: "Nächstenliebe" ist der Weg Gottes (Mt.19,19).
"Solidarität" kann dann nur noch das "Werkzeug" des "Gottes dieser Welt" (Offb.12,9) sein (Offb.17,1-6).
Bei Religionen wird halt meistens in Ethnien unterscheidet. Der Jude = Jude, der Muslim = Muslim, der Christ = Christ. Der Nächste ist dann der Mitjude. Jeder solle mit den anderen zusammen eine Einheit bilden, damit man gegen die Feinde, die Heiden vorgehen kann.
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Bin wie immer für sachliche und nicht beleidigende Kritik offen
:)