Umweltschutz und Nachhaltigkeit geht jeden etwas an. Was machst Du?
29.08.2024 um 15:32@martenot
Falls es ausnahmsweise nicht geht, sehe ich das ja sogar ein.
(Ich hatte vor Jahren in Deutschland mal ein Jobticket an einem Standort an dem es nicht nutzbar gewesen wäre. Wirklich schade, es ging aber nicht - Anfahrt zur Haltestelle machte ein Auto nötig (dort keine Parkmöglichkeiten, also brauchte man jemanden der einen zuverlässig bis dahin mitnehmen kann), Busverbindung passte gar nicht zu den Arbeitszeiten (als Softwareentwickler, damals auch ohne Homeoffice-Möglichkeit, passt 8 - 16 Uhr, und dann um 16 Uhr absolut pünktlich rausfetzen um den Bus zu kriegen einfach nicht). Ich habe es mir aber dennoch angesehen, und musste es einige Zeit auch nutzen.)
Für andere Fälle wundert mich dass ein ÖPNV-Angebot null genutzt wird. Und wenn man es nur mal in der Freizeit nutzt um teils horrende Parkgebühren zu sparen?
wahrscheinlich wäre es sich für viele, schätzungweise, auch für die Fahrt zur Arbeit ausgegangen.
Viele Kollegen (beim US-Arbeitgeber):
- waren wie ich kinderlos (also auch nicht z.B. morgens noch schnell Kinder zur Schule bringen/ auf deren Abholung warten müssen)
- kamen aus dem selben Stadtteil wie ich (ergibt: selbe Strecke)
- hatten wie ich erstens flexible, und zweitens meinen ähnelnde Arbeitszeiten.
Es gab auch Aktionen wie im Sommer vergünstigten Museums- und Zooeintritt (50%) wenn man ein ÖPNV-Ticket vorzeigen kann. Es wurde kaum genutzt. Vor den Museen musste hingegen kostenpflichtig geparkt werden. Daran gelegen haben dass die Tickets mit 50% Rabatt immer noch für viele zu teuer waren dürfte es eher nicht, da diese Freizeiteinrichtungen gut besucht waren. Wir waren damit mehrmals selbst im Museum: Voll, davor voller Parkplatz, Leute die offensichtlich Runden drehen und nichts mehr finden.
(Ich würde fast drauf wetten dass es in Deutschland genutzt worden wäre, und sei es nur "pseudomäßig", sprich, in der Nähe parken oder man ist in fußläufiger Entfernung, und ein Busticket für umgerechnet 1 Euro lösen und das vorzeigen um bei den Tickets zu sparen. Das kann aber auch kaum vorgekommen sein, da die Museen nur sehr wenige Besucher hatten die das "staycation"-Angebot nutzten.)
Da war das klar eine Statussache. Vorurteile waren auf jeden Fall auch mir reingemischt. Ich kann mich daran erinnern dass Kollegen teils pauschal die Busse für gefährlich hielten. Den Eindruck hatte ich (Frau, eher klein und schaue nicht besonders wehrhaft aus, mindestens zwei Fahrten an Arbeitstagen, häufige Fahrten in der Freizeit, über mehrere Jahre hinweg) nicht. Wenn jemand die Erfahrung tatsächlich gemacht hat will ich sie definitiv niemandem absprechen (ich nehme Gewalt ernst!), nur haben diejenigen es nunmal nie ausprobiert und mir wäre auch nicht untergekommen dass in den Medien Überfälle in Bussen etc. ein Thema gewesen wären.
Was vermutest du als Grund für deine Beobachtung? Statussache kann ich mir eher nicht vorstellen?
Statussache dahingehend dass wenn ein Auto vorhanden ist man dem den (üppigen) Preis ansehen solle: durchaus.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass in Deutschland die ÖPNV-Nutzung insbesondere in Groß- und Uni-Städten als "für Arme" gilt oder man die Befürchtung hat man könne als jemand wahrgenommen werden der nicht Auto fahren darf (Führerschein weggenommen, Drogenproblem).
Letzteres beides war in den USA ein häufiger Grund Busse zu meiden, und ich erlebte selbst auch (es war mir egal) gewisse mitleidige Reaktionen wenn ich erwähnte den Bus genommen zu haben. (Z.B. beim Arzt zu einem harmlosen Grund, man wollte meine Parkplatznummer wissen und ich nannte den Bus genommen zu haben. Oder in einem Geschäft, man wollte man mir meinen Einkauf in den Kofferraum bringen und ich nannte dass ich nicht mit dem Auto da bin sondern den Bus genommen habe (Einkauf war der Größe nach auch so transportierbar, also nicht Mitleid nach dem Motto "sie kauft einen Schrank und nimmt den Bus" ;) ).)
martenot schrieb:Auch das Jobticket, das mein Arbeitgeber den Leuten zur Verfügung stellt, wird von vielen nicht genutzt, und man fährt lieber trotzdem mit dem Auto.Ist das, deiner Einschätzung nach, dort (diese Stadt und der Arbeitgeber bei den typischen Arbeitszeiten) praktikabel nutzbar?
Falls es ausnahmsweise nicht geht, sehe ich das ja sogar ein.
(Ich hatte vor Jahren in Deutschland mal ein Jobticket an einem Standort an dem es nicht nutzbar gewesen wäre. Wirklich schade, es ging aber nicht - Anfahrt zur Haltestelle machte ein Auto nötig (dort keine Parkmöglichkeiten, also brauchte man jemanden der einen zuverlässig bis dahin mitnehmen kann), Busverbindung passte gar nicht zu den Arbeitszeiten (als Softwareentwickler, damals auch ohne Homeoffice-Möglichkeit, passt 8 - 16 Uhr, und dann um 16 Uhr absolut pünktlich rausfetzen um den Bus zu kriegen einfach nicht). Ich habe es mir aber dennoch angesehen, und musste es einige Zeit auch nutzen.)
Für andere Fälle wundert mich dass ein ÖPNV-Angebot null genutzt wird. Und wenn man es nur mal in der Freizeit nutzt um teils horrende Parkgebühren zu sparen?
wahrscheinlich wäre es sich für viele, schätzungweise, auch für die Fahrt zur Arbeit ausgegangen.
Viele Kollegen (beim US-Arbeitgeber):
- waren wie ich kinderlos (also auch nicht z.B. morgens noch schnell Kinder zur Schule bringen/ auf deren Abholung warten müssen)
- kamen aus dem selben Stadtteil wie ich (ergibt: selbe Strecke)
- hatten wie ich erstens flexible, und zweitens meinen ähnelnde Arbeitszeiten.
Es gab auch Aktionen wie im Sommer vergünstigten Museums- und Zooeintritt (50%) wenn man ein ÖPNV-Ticket vorzeigen kann. Es wurde kaum genutzt. Vor den Museen musste hingegen kostenpflichtig geparkt werden. Daran gelegen haben dass die Tickets mit 50% Rabatt immer noch für viele zu teuer waren dürfte es eher nicht, da diese Freizeiteinrichtungen gut besucht waren. Wir waren damit mehrmals selbst im Museum: Voll, davor voller Parkplatz, Leute die offensichtlich Runden drehen und nichts mehr finden.
(Ich würde fast drauf wetten dass es in Deutschland genutzt worden wäre, und sei es nur "pseudomäßig", sprich, in der Nähe parken oder man ist in fußläufiger Entfernung, und ein Busticket für umgerechnet 1 Euro lösen und das vorzeigen um bei den Tickets zu sparen. Das kann aber auch kaum vorgekommen sein, da die Museen nur sehr wenige Besucher hatten die das "staycation"-Angebot nutzten.)
Da war das klar eine Statussache. Vorurteile waren auf jeden Fall auch mir reingemischt. Ich kann mich daran erinnern dass Kollegen teils pauschal die Busse für gefährlich hielten. Den Eindruck hatte ich (Frau, eher klein und schaue nicht besonders wehrhaft aus, mindestens zwei Fahrten an Arbeitstagen, häufige Fahrten in der Freizeit, über mehrere Jahre hinweg) nicht. Wenn jemand die Erfahrung tatsächlich gemacht hat will ich sie definitiv niemandem absprechen (ich nehme Gewalt ernst!), nur haben diejenigen es nunmal nie ausprobiert und mir wäre auch nicht untergekommen dass in den Medien Überfälle in Bussen etc. ein Thema gewesen wären.
Was vermutest du als Grund für deine Beobachtung? Statussache kann ich mir eher nicht vorstellen?
Statussache dahingehend dass wenn ein Auto vorhanden ist man dem den (üppigen) Preis ansehen solle: durchaus.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass in Deutschland die ÖPNV-Nutzung insbesondere in Groß- und Uni-Städten als "für Arme" gilt oder man die Befürchtung hat man könne als jemand wahrgenommen werden der nicht Auto fahren darf (Führerschein weggenommen, Drogenproblem).
Letzteres beides war in den USA ein häufiger Grund Busse zu meiden, und ich erlebte selbst auch (es war mir egal) gewisse mitleidige Reaktionen wenn ich erwähnte den Bus genommen zu haben. (Z.B. beim Arzt zu einem harmlosen Grund, man wollte meine Parkplatznummer wissen und ich nannte den Bus genommen zu haben. Oder in einem Geschäft, man wollte man mir meinen Einkauf in den Kofferraum bringen und ich nannte dass ich nicht mit dem Auto da bin sondern den Bus genommen habe (Einkauf war der Größe nach auch so transportierbar, also nicht Mitleid nach dem Motto "sie kauft einen Schrank und nimmt den Bus" ;) ).)